Olympia

Buch von Volker Kutscher

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Olympia

Berlin, Sommer 1936. Inmitten der Olympiabegeisterung muss Gereon Rath verdeckt einen Todesfall im olympischen Dorf aufklären. Die Machthaber befürchten, dass Kommunisten die Spiele sabotieren. Rath hat seine Zweifel und ermittelt eher lustlos, zumal er private Probleme hat: Er ist Gastgeber amerikanischer Olympiatouristen, und seine Ehefrau Charly hat die gemeinsame Wohnung unter Protest verlassen. Dann findet er im olympischen Dorf einen Mitarbeiter mit kommunistischer Vergangenheit, der auch am Tatort war. Während der Verdächtige brutalen Verhören der SS ausgesetzt ist, geschieht ein zweiter Mord. Rath ermittelt fieberhaft, um weitere Todesfälle zu verhindern, und ahnt nicht, dass sein eigenes Todesurteil längst gefällt ist. Spannung pur!
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Serieninfos zu Olympia

Olympia ist der 8. Band der Gereon Rath / Babylon Berlin Reihe. Diese umfasst 14 Teile und startete im Jahr 2007. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2024.

Über Volker Kutscher

Die Bücher von Volker Kutscher um Kommissar Gereon Rath, die in Berlin während der Zeit des Nationalsozialismus spielen, waren die Buchvorlage zu der erfolgreichen Krimiserie "Babylon Berlin". Mehr zu Volker Kutscher

Bewertungen

Olympia wurde insgesamt 29 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Meinungen

  • Die Reihe wird mit jedem Band besser, dieser war wieder ein Höhepunkt.

    Isabella1978

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Olympia

    Fritze ist stolz wie Oskar - Berlin rüstet sich für Olympia 1936 und er ist ganz vorne mit dabei, als "Ehrendienstjunge" der amerikanischen Leichtathletikmannschaft zugeteilt und somit ganz nahe dran an Jesse Owens und anderen Sportidolen. Was für ein verlogenes Schauspiel diese Olympischen Spiele sind, wenn man genauer hinschaut, ist nichts, worüber er nachdenkt (oder nachdenken will?) Aber er lebt ja auch nicht mehr in einem Umfeld, in dem kritisches Denken gefördert wird, seit er von den Raths fort musste und bei stramm linientreuen Pflegeeltern lebt.
    Charly Rath hingegen ist das alles nur zuwider, diese demonstrativ zur Schau getragene Weltoffenheit, hinter deren dünner Fassade sich die ekelhafte Ideologie der braunen Machthaber für die Dauer der Spiele verstecken soll. Mit ihrer heimlichen Tätigkeit als Fluchthelferin für jüdische Mitbürger, die das Land verlassen wollen, lehnt sie sich ziemlich weit aus dem Fenster und nicht einmal Gereon weiß davon.
    Der wird seinerseits in die Polizeidienststelle beim Olympischen Dorf abkommandiert, wo er versteckt ermitteln soll, weil man fürchtet, dass es sich beim angeblichen Herztod eines US-Sportfunktionärs um einen Mordanschlag gehandelt haben könnte und die Kommunisten dahinterstecken. Dabei stößt Gereon auf viele Ungereimtheiten, alte Bekannte und einen jungen Zeugen des Todesfalls, den er nur zu gut kennt.
    "Olympia" ist wie seine Vorgängerbände gleichzeitig hochspannender, verzwickter Krimi und detailgetreues Abbild der Zeit, in der es spielt. Das Olympische Dorf und die Spiele bilden einen ganz besonderen Background für die Krimihandlung, man taucht richtig ein in die Mischung aus Event-Euphorie und dem Wissen, dass das alles nur Staffage ist und sich dahinter derselbe Nazisumpf verbirgt, der schon in den vorherigen Büchern für ein sehr beklemmendes Gefühl gesorgt hat.
    Fritze gefiel mir als Figur in diesem Buch sehr, Kutscher fängt sehr schön ein, wie seine so wohlgeordnet scheinende Welt ins Wanken gerät und er plötzlich gar nicht mehr weiß, was er noch glauben soll. Aber auch Charly und Rath stecken permanent in Zwickmühlen, wobei die Einquartierung von US-Olympiatouristen zum speziellen Zankapfel zwischen den Eheleuten wird, aber bei weitem nicht das schlimmste ihrer Probleme ist. Es sind ganz einfach bedrückende Zeiten, in denen nichts, aber auch gar nichts mehr einfach ist.
    Krimi, Zeitgeschichte und menschliche Schicksale sind hier wieder einmal auf das Allerbeste verquickt, so dass ich das Buch regelrecht verschlungen habe - nur um am Ende einen wirklich hundsgemeinen Cliffhanger vorzufinden, der mich vermutlich vor Frustration hätte schreien lassen, wenn ich das Buch direkt bei Erscheinen gelesen hätte. Inzwischen gibt es ja bereits den Nachfolger, den ich sicherlich nicht lange warten lassen kann, weil ich so gespannt bin, wie es weitergeht.
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  • Rezension zu Olympia

    Wie oft bin ich an den Resten des Olympischen Dorfes vorbei gefahren, jedes Mal wenn ich nach Berlin fuhr sah man kurz vor der Stadtgrenze links und rechts der B5 verlassene und verfallende Häuser und Wohnblöcke (die russischen Soldaten bauten später noch zahlreiche Häuser als Unterkünfte hinzu). Und jetzt ermittelt Gereon Rath also dort, anno 1936. Ein Mord ist passiert, der allerdings nicht als solcher publik gemacht werden darf! Das Ansehen des Reiches in aller Welt wäre dadurch gefährdet. Also ermittelt Rath auf eigene Weise, und erhält Unterstützung von Pflegesohn Fritzi und seiner Frau Charly.
    Diesem Teil konnte man relativ einfach folgen. Etwas verzwickter wurde es da schon mit den zwischendurch eingestreuten Todesfällen, die ein Regiment von Göring betreffen. Da wurde vieles erstmal nur angedeutet, bis die Geschichte später wieder darauf zurück kam. Aber man braucht ja auch ein bisschen Futter für 500+ Seiten, da reicht so ein 'einfacher' Mordfall auch nicht aus.
    Wobei Kutscher sich eh nicht nur auf die Kriminalfälle konzentriert, sondern ein buntes Bild von Berlin in diesem Sommer 1936 zeichnet, was ihm auch hervorragend gelungen ist. Ich mag seinen Schreibstil sehr! Das alltägliche Berlin, die Szenen mit Charly und vor allem auch die Geschichte rund um Fritze interessierten mich ehrlich gesagt oft auch mehr als die Intrigen innerhalb des Nazi-Apparates. Wobei es gegen Ende hin dann doch mal richtig spannend wurde.
    Als 'Recherche-Junkie' musste ständig Namen oder anderes googeln, und mir auf alten Fotos anschauen wie zB der 'Bellamy Salute' ausgesehen hat, den die Hochspringer gemacht haben, oder ob es den Konservenfabrikant Morgan wirklich gab (es gab zumindest eine Firma dieses Namens), wie das Leben von Jesse Owens nach diesen Wahnsinnserfolgen weiterging (im Grunde ging es schon kurz danach nur noch bergab, weil ihm die Amateurlizenz entzogen wurde), und vieles vieles mehr!
    Es würde mich sehr freuen, wenn auch die TV-Serie "Babylon Berlin" bis zu diesem Teil fortgesetzt werden würde. Und vor allem bin ich gespannt, ob und wie lange Kutscher die Reihe noch fortsetzen wird.
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  • Rezension zu Olympia

    Berlin, 1936: Ein Toter im olympischen Dorf, noch dazu ermordet – für das von diesem Ereignis erhoffte Prestige für das Deutsche Reich ist das gar nicht gut, womöglich handelt es sich sogar um eine Verschwörung. Man kommandiert daher Gereon Rath in die Polizeiwache vor Ort ab, damit er den Vorfall heimlich untersuchen kann.
    Gereon hat sich erpressbar gemacht, Charlie tut zusammen mit Wilhelm Böhm Dinge, die sie in große Gefahr bringen könnten und Fritze wurde in eine neue Pflegefamilie gegeben – wo wir die Charaktere im letzten Band verlassen haben, treffen wir sie nun wieder. Die Hintergrundgeschichte rund um die Olympiade ist gut gewählt, sie war ein herausragendes Ereignis jenes Jahres und zeigt einmal mehr die Wahrheit hinter der Fassade der nationalsozialistischen Partei, man muss nur genau hinschauen. Nebenerzählungen, wie die um Fritz, der als Mitglied des Ehrenjugenddienstes auch im olympischen Dorf ist, oder um Herbert Ehlers, der verdächtigt wird und schließlich in den grausamen Mühlen des Nationalsozialismus gerät, sowie Charlies aus heutiger Sicht naive Bemühungen, für Gerechtigkeit zu sorgen – all das lässt den Leser mehr als einmal schlucken.
    Der Autor erzählt gewohnt atmosphärisch und nimmt den Leser mit in das nationalsozialische Deutschland, das olympische Dorf, das Olympiastadion, aber auch an andere Orte, das Kopfkino hat zu tun, man hat oft das Gefühl, mittendrin zu sein, und das ist nicht immer schön – bedenkt man Zeit und Ort.
    Der ursprüngliche Fall weitet sich immer mehr aus und wird immer komplexer, Gereon und auch Charlie verstricken sich mehr und mehr, und schließlich wird klar, dass sie besser das Land verlassen sollten – doch auch das ist – natürlich – wesentlich schwieriger als erwartet. Mit dem Ende dieses Romans hätte ich dann in dieser Form nicht gerechnet. Band 8 der Reihe scheint dieser ein Ende zu setzen, doch erst kürzlich las ich, dass der Autor zehn Bände geplant hat – wie das nach diesem Ende aussehen soll, kann ich mir derzeit nicht vorstellen, ich bin gespannt.
    Band 8 hat die Reihe gelungen weitererzählt, der historische Hintergrund, der Fall und die Geschichten der Charaktere sind wie gewohnt gut miteinander verwoben. Ich empfehle die Romane der Reihe nach zu lesen, gerade die letzten bauen sehr aufeinander auf. Ich vergebe gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für die gesamte Reihe.
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  • Rezension zu Olympia

    Klappentext/Verlagstext
    Berlin, Sommer 1936. Inmitten der Olympiabegeisterung muss Gereon Rath verdeckt einen Todesfall im olympischen Dorf aufklären. Die Machthaber befürchten, dass Kommunisten die Spiele sabotieren. Rath hat seine Zweifel und ermittelt eher lustlos, zumal er private Probleme hat: Er ist Gastgeber amerikanischer Olympiatouristen, und seine Ehefrau Charly hat die gemeinsame Wohnung unter Protest verlassen. Dann findet er im olympischen Dorf einen Mitarbeiter mit kommunistischer Vergangenheit, der auch am Tatort war. Während der Verdächtige brutalen Verhören der SS ausgesetzt ist, geschieht ein zweiter Mord. Rath ermittelt fieberhaft, um weitere Todesfälle zu verhindern, und ahnt nicht, dass sein eigenes Todesurteil längst gefällt ist.
    Der Autor
    Mit dem Roman "Der nasse Fisch", dem Auftakt der Reihe »Die Gereon-Rath-Romane« um den gleichnamigen Kölner Kriminalkommissar im Berlin der dreißiger Jahre, gelang Volker Kutscher der Durchbruch als Krimiautor. Der Roman wurde auf Anhieb ein Bestseller, ebenso wie die folgenden Bände. Auf "Der nasse Fisch" (2007) folgten "Der stumme Tod" (2009), "Goldstein" (2010), "Die Akte Vaterland" (2012), "Märzgefallene" (2014), "Lunapark" (2016) und "Marlow" (2018). Weitere Rath-Romane sind in Planung. Der von Kat Menschik illustrierte Band "Moabit" (2017) erzählt die Vorgeschichte von Charlotte Ritter.
    Inhalt
    Für den 15-jährigen Fritze, ehemaliges Straßenkind und kurzfristig Pflegesohn der Raths, zieht sich die Zeit endlos, bis er endlich volljährig ist und ihm niemand mehr Vorschriften machen kann. Inzwischen Pflegekind eines strammen HJ-Führers, wird Fritz im Sommer 1936 als Betreuer amerikanischer Leichtathleten ins Olympische Dorf abgeordnet. Der Junge verehrt Jesse Owens (weil er der beste Leichtathlet ist), hat nichts anderes im Kopf als ein Autogramm seines Idols, wird von Gleichaltrigen jedoch unbarmherzig damit konfrontiert, dass ein deutscher Junge nicht für einen schwarzen Spitzensportler zu schwärmen hat. Deutschland will sich der Welt ein letztes Mal von seiner besten Seite zeigen. Hinter vorgehaltener Hand wird jedoch geunkt, dass die Nazis nach dem Ende der Spiele die Zügel mit aller Härte anziehen werden. Als Fritz im Speisesaal Augenzeuge wird, wie ein amerikanischer Sportfunktionär tot zusammenbricht, ist für den Jungen das internationale Flair der Spiele beendet.
    Gereon Rath wurde inzwischen offiziell dem LKA zugeteilt – er arbeitet unwillig unter seinem ehemaligen Untergebenen Gräf. Dass er als deutscher Kriminalbeamter noch immer kein Parteimitglied ist, hätte schon längst das Ende von Raths Karriere einläuten müssen. Als der unbequeme Kriminaler für die Ermittlungen im Olympischen Dorf zum zuständigen Polizeiposten abgeordnet wird, erfreut das niemanden. Ein Kollege muss deshalb in seine Heimatstadt zurück versetzt werden, das Team fühlt sich in der Person von Rath von der Gestapo kontrolliert – und Rath selbst fremdelt noch mit seinem Einsatz als Befehlsempfänger Gräfs. Weitere Todesfälle an verschiedenen Orten werfen die Frage nach einem Zusammenhang auf und bringen Rath ganz persönlich in Gefahr. Unter dem Deckmantel der Olympischen Spielen sind aus den USA überraschend Personen eingereist, die in Berlin noch alte Rechnungen zu begleichen haben und die sich darauf verlassen, unentdeckt in den Besuchermassen untertauchen zu können.
    Im Privatleben der Raths kommt es derweil zu einer gefährlichen Zuspitzung, weil sowohl Charlotte als auch Gereon ihrem Partner entscheidende Dinge verschweigen, um den anderen nicht in Gefahr zu bringen. Beide Partner haben sich mit ihrem Hang zu Alleingängen in eine aussichtslose Situation manövriert - unter diesem Regime kann es nach menschlichem Ermessen für sie keinen Ausweg geben. Wäre da nicht der Prolog … Vor dem spektakulären Showdown wird Rath jedoch mit seiner Vergangenheit konfrontiert – deren Verständnis zumindest Kenntnis des 7. Serien-Bandes „Marlow“ voraussetzt. Die Figur der Charlotte Rath wirkt auf mich zwar glaubwürdig in ihrer Zerrissenheit zwischen Regimekritik und dem Zwang, irgendwie zu überleben, sie zeigt jedoch auch Züge, die ich einer Frau ihrer Bildung und ihrer Generation nicht abnehme. Irritierend fand ich, dass die Begriffe Olympiade und Olympische Spiele synonym verwendet werden – darauf haben Raths Figuren im Eifer des Gefechts nicht geachtet.
    Fazit
    Der allgegenwärtigen Furcht der Beteiligten – mit dem Konzentrationslager vor Augen - von den Nazis bespitzelt zu werden, konnte ich mich hier selbst aus der Distanz nur schwer entziehen. Im bekannten Sound vermittelt Kutscher die Atmosphäre Berlins 1936 und lässt dazu wie auf einer Sightseeing-Tour entscheidende Gespräche auf den Zuschauersitzen von Sportstätten stattfinden.
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Ausgaben von Olympia

Hardcover

Seitenzahl: 544

Taschenbuch

Seitenzahl: 544

E-Book

Seitenzahl: 542

Besitzer des Buches 57

  • Mitglied seit 16. Juni 2011
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  • Rob

    Mitglied seit 23. Mai 2019
  • Mitglied seit 12. Februar 2019
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