Die Dachkammer

Buch von Danilo Kiš, Katharina Wolf-Grießhaber

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Dachkammer

    Autor: Danilo Kiš
    Titel: Die Dachkammer, aus dem Serbokroatischen von Katharina Wolf-Grießhaber
    Originaltitel: Mansarda, erschien erstmals 1962
    Seiten: 128 Seiten, aufgeteilt in elf Kapitel
    Verlag: Hanser
    ISBN: 9783446149441
    Der Autor:
    Danilo Kiš, 1935 in Subotica geboren und 1989 in Paris gestorben, war ein jugoslawischer Schriftsteller. Er war Sohn einer Montenegrinerin und eines ungarischen Juden. Die Familie konnte zwar im Januar 1942 dem Massaker von Novi Sad entkommen, der Vater «verschwand» allerdings kurz darauf im Konzentrationslager Auschwitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg landete Danilo Kiš mit Mutter und Schwester bei einem Onkel in Montenegro und machte dort sein Abitur. Nach einem Studium in Belgrad in vergleichende Literaturwissenschaften, veröffentlichte er ab 1962 erste Werke und arbeitete als Übersetzer und Lektor. Mit seiner Arbeit gewann er zahlreiche Preise (bspw 1973 den jugoslawischen Literaturpreis, 1983 den Ivo-Andrić-Preis und 1986 Ordre des Arts et des Lettres (Chevalier))
    Inhalt: (Hanser-Verlagshomepage)
    Eine Dachkammer in einem heruntergekommenen Mietshaus, in der man von fern die Züge pfeifen hört, Schabenkolonien, die geschäftig im Strohlager rascheln, Zigarettenqualm und Ofenruß: standesgemäß hausen hier Orpheus, der Dichter, und Igor, der Sterngucker, zwei wunderliche Freunde, die mit allen Mitteln versuchen, den Sternen näher und dem Ernst des Lebens ein wenig ferner zu sein. Und von allen Fragen des Lebens, auf die sie dort oben eine Antwort suchen, ist natürlich die nach der Liebe die wichtigste. Kis' erster Roman ist ein übermütiger Liebes- und Künstlerroman, eine Verklärung der Jugend, wie wir sie aus den frühen Filmen von Truffaut und Godard kennen.
    Meinung:
    Zunächst einmal ist dieses Debutwerk ein recht experimenteller Roman. Zwei Künstler hausen in einer heruntergekommenen Dachwohnung, tragen sich gegenseitig Ihre Ideen vor, planen eine Kneipe zu eröffnen, Liebeskummer gibt es natürlich auch, aber das alles ist gar nicht so recht in eine stringente Handlung eingebunden. Die einzelnen Kapitel stehen für sich. Ganze Passagen sind auf Latein und in französischer Sprache verfasst, ein Kapitel enthält eine Szene aus dem «Buch der Delphine», anderswo wird seitenweise die geplante Speisekarte dargestellt, usw, usf. Man sollte das Werk nicht verbissen ernst lesen, sondern sich entspannt darauf einlassen. Dieses Experimentelle, Unzusammenhängende, ja Planlose passt recht gut zu den beiden Protagonisten. Und was sie so in ihrem jugendlichen Leichtsinn planen, starten, bleiben lassen – ja, das mag gut als Beschreibung des künstlerischen Lebens in den 60er Jahren gelten.
    Insgesamt habe ich diese Entwicklung vom spielerischen Experimentieren mit der Sprache hin zu einem kommenden Schriftsteller gerne gelesen. Kein Meilenstein der Literatur, aber es hat mein Interesse geweckt mehr von Danilo Kiš zu entdecken.
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Ausgaben von Die Dachkammer

Hardcover

Seitenzahl: 128

Besitzer des Buches 1

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