Das Gewicht der Worte

Buch von Pascal Mercier

  • Kurzmeinung

    serjena
    Wäre es dem nur Autor gelungen, 200 Seiten weniger zu schreiben, und dennoch eine schlüssige Geschichte zu präsentieren

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Gewicht der Worte

„Jetzt, da er wieder eine Zukunft hatte, wollte er verschwenderisch mit seiner Zeit umgehen.“ – Der neue Roman von Pascal Mercier, dem Autor des Bestsellers „Nachtzug nach Lissabon“ Seit seiner Kindheit ist Simon Leyland von Sprachen fasziniert. Gegen den Willen seiner Eltern wird er Übersetzer und verfolgt unbeirrt das Ziel, alle Sprachen zu lernen, die rund um das Mittelmeer gesprochen werden. Von London folgt er seiner Frau Livia nach Triest, wo sie einen Verlag geerbt hat. In der Stadt bedeutender Literaten glaubt er den idealen Ort für seine Arbeit gefunden zu haben – bis ihn ein ärztlicher Irrtum aus der Bahn wirft. Doch dann erweist sich die vermeintliche Katastrophe als Wendepunkt, an dem er sein Leben noch einmal völlig neu einrichten kann. Wieder ist Pascal Mercier ein philosophischer Roman gelungen, bewegend wie der 'Nachtzug nach Lissabon.'
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Bewertungen

Das Gewicht der Worte wurde insgesamt 11 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Meinungen

  • Wäre es dem nur Autor gelungen, 200 Seiten weniger zu schreiben, und dennoch eine schlüssige Geschichte zu präsentieren

    serjena

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Gewicht der Worte

    Klappentext:
    Seit seiner Kindheit ist Simon Leyland von Sprachen fasziniert. Gegen den Willen seiner Eltern wird er Übersetzer und verfolgt unbeirrt das Ziel, alle Sprachen zu lernen, die rund um das Mittelmeer gesprochen werden. Von London folgt er seiner Frau Livia nach Triest, wo sie einen Verlag geerbt hat. In der Stadt bedeutender Literaten glaubt er den idealen Ort für seine Arbeit gefunden zu haben – bis ihn ein ärztlicher Irrtum aus der Bahn wirft. Doch dann erweist sich die vermeintliche Katastrophe als Wendepunkt, an dem er sein Leben noch einmal völlig neu einrichten kann. Wieder ist Pascal Mercier ein philosophischer Roman gelungen, bewegend wie der "Nachtzug nach Lissabon." - Von der Carl-Hanser-Verlagsseite kopiert
    Zum Autor:
    Pascal Mercier, 1944 in Bern geboren, lebt in Berlin. Nach Perlmanns Schweigen (1995) und Der Klavierstimmer (1998) wurde sein Roman Nachtzug nach Lissabon (2004) einer der großen Bestseller der vergangenen Jahre und in zahlreiche Sprachen übersetzt. 2007 folgte die Novelle Lea. Unter seinem bürgerlichen Namen Peter Bieri veröffentlichte er, ebenfalls bei Hanser, Das Handwerk der Freiheit (2001) sowie Eine Art zu leben (2013). Pascal Mercier wurde 2006 mit dem Marie-Luise-Kaschnitz-Preis ausgezeichnet und 2007 in Italien mit dem Premio Grinzane Cavour für den besten ausländischen Roman geehrt. 2007 erhielt er die Lichtenberg-Medaille der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. - Von der Carl-Hanser-Verlagsseite kopiert
    Allgemeine Informationen:
    Aus der personalen Perspektive Simon Leylands erzählt
    45 Kapitel
    573 Seiten
    Meine Meinung:
    Simon Leyland, Übersetzer und Verlagsleiter, hatte in seinem Leben schon einige Brüche zu bewältigen: Den frühen Tod der Mutter, den Studienabbruch, den Umzug von England nach Italien und den Tod seiner Frau. Nun bekommt er die Diagnose einer tödlichen Krankheit, verkauft seinen Verlag und beginnt, sich zu verabschieden. Bis sich herausstellt, dass seine Röntgenbilder vertauscht wurden. Er kehrt nach London zurück, wo er ein Haus geerbt hat, während seine erwachsenen Kinder in Triest bleiben. Briefe an seine verstorbene Frau ersetzen ein Tagebuch.
    Sprachen sind seine große Liebe, das Ringen um das passende Wort in den Übersetzungen seine Leidenschaft. Mit der Wahl zwischen dem möglichen Wort, dem geeigneten, dem entsprechenden und dem angemessenen kämpft er oft tagelang, weil die Unterschiede von Sprache zu Sprache mitunter minimal, aber dennoch sinngebend sind. Die hundertprozentige Übersetzung ist ohnehin unmöglich.
    Ein Leser, der auch von Sprache, ihren Klängen und Ausdrucksmöglichkeiten fasziniert ist, liest diese Passagen zunächst begeistert: Ein Buch, für das Sprache nicht nur Mittel, sondern auch Inhalt ist, in dem jedes Wort des Protagonisten die Liebe zu Worten ausdrückt.
    Das Dumme: Sämtliche Figuren dieses Romans sind intellektuelle Bildungsbürger, die meisten sprechen mehrere Sprachen oder lernen sie, im zweiten Schritt haben dann alle etwas mit der Entstehung von Büchern zu tun, wenn nicht mit ihren Worten, dann mit Illustrationen. In ihren Dialogen (von Gesprächen mag man gar nicht reden) drücken sie sich adäquat literarisch aus, und Sätze können schon einmal eine ganze Seite in Anspruch nehmen.
    Andererseits sind alle diese Figuren auch Bestmenschen (das Wort „Gutmenschen“ würde zu niedrig greifen), die ständig um das Wohl anderer besorgt sind, ihnen mit Rat, Tat und sechsstelligen Geld-Geschenken zur Seite stehen; sogar diejenigen, die im Gefängnis saßen, hatten für ihre ungesetzlichen Taten lautere Motive.
    Aus dem anfänglich bejubelten Applaus wird im letzten Drittel Langeweile; die anspruchsvollen Reflexionen zu Sprache und ihrem Gebrauch werden zu intellektuellem Geschwurbel, Sorgen und Nöte um die Zukunft zu Bewusstseinsströmen, die sich um eigene Befindlichkeiten drehen.
    Als reiche das nicht, werden eine Unzahl Gedanken wieder und wieder inspiziert: In Simons inneren Monologen, seinen Briefen an seine tote Frau und in Dialogen mit anderen Leuten.
    Kann sein, dass ein Hörbuch in diesem Fall die bessere Wahl ist. Jedenfalls habe ich die letzten 100 Seiten nur noch quer gelesen und kann nicht mehr geben als
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Das Gewicht der Worte

    Schwebende Bilder mit Botschaft
    Eine Vorbemerkung muss ich machen. Mir ist entgangen, dass neuerdings Hörbücher im mp3-Format hergestellt werden, nicht mehr im Audio-Format. So auch dieses Hörbuch. Das hat einerseits den praktischen Vorteil, dass es bei einer ungekürzten Lesung wie dieser weniger CDs sind. Andererseits hatte es für mich persönlich einen Nachteil, da ich mp3 nur direkt am Rechner hören kann. Und wer setzt sich im Frühjahr und Sommer bei schönem Wetter schon gern an den Schreibtisch…? Aber das ist wohl mein persönliches Problem.
    In vielerlei Hinsicht war dieses Hörbuch eine ganz ausgezeichnete Wahl! Gerade Stoffe von Pascal Mercier eignen sich hervorragend, um vorgelesen zu werden – weil es weniger um Plot, als um Stimmungen und Atmosphären, um Gedanken, geht. Weil alles so „schwebend“ ist. Der Sprecher Markus Hoffmann trägt dem in beispielhafter Weise Rechnung. Er zeichnet alles in ruhigem, betontem, federleichtem Stil. Er liest es weniger wie eine fortlaufende Geschichte, sondern wie eine Reihe von Bildern. Er hat den Text geradezu poetisch verinnerlicht. Es war ein wahrer Hörgenuss!
    Ein wenig ungewöhnlich fand ich, dass die Hörversion keine Kapitel hatte, nur einzelne Tracks. Ich habe mir hingegen sagen lassen, dass die Druckversion sehr wohl Kapitel haben soll. Das war manchmal ein wenig unpraktisch, da ich nur ungefähr springen konnte, wenn ich zum Beispiel den Faden wiederfinden musste. Andererseits passte es gut zu dieser Geschichte. Das „Gewicht der Worte“ enthält viele, viele Binnenerzählungen, viele „Geschichten in der Geschichte“. Insofern konnte man durchaus an fast jeder beliebigen Stelle wieder einsteigen.
    Ich habe hier viele Themen aus früheren Büchern von Pascal Mercier wiedergefunden. Es geht um die Liebe zur Sprache, um das Übersetzen, ein wenig auch um den Wissenschaftsbetrieb. Um Entscheidungen, die ein Leben verändern. Und um den Verlust einer Ehefrau, welcher den Erzähler nachhaltig zeichnet.
    Simon Leyland ist Übersetzer und Verlagsinhaber, als er eines Tages eine tödlich scheinende Diagnose erhält. Er reist nach London, weil er dort ein Haus geerbt hat. Dort will er sich über sein weiteres Leben klar werden – und das wird noch sehr unverhoffte Wendungen nehmen.
    Die Erzählung enthält viele Textgattungen. So hält Simon Leyland viele innere Monologe ab – wenn er über etwas nachdenkt. Es gibt auch zahlreiche Rückblicke. Zu früheren Reisen, ins Krankenhaus, in die Anfangszeit seiner Ehe. Dann wieder beginnt er, Briefe an seine verstorbene Frau zu schreiben. Es gibt Auszüge aus anderen Romanen, die andere Menschen schreiben. Es gibt halbe Lebensgeschichten – zum Beispiel die von dem Russen Kusmin, oder die des Nachbarn und ehemaligen Apothekers Burke. Hier könnte man dem Autor – nur vielleicht – einen Vorwurf machen, weil alle diese Textsorten nicht so ganz trennscharf unterschieden sind. Sie sind alle in einem ähnlichen Ton verfasst. Aber ich fand es wunderbar! Man konnte sich in diesem Buch herrlich „verlieren“.
    Nicht zuletzt hat das Buch auch eine Botschaft. Wie lebt man sein Leben, wenn man eine zweite Chance erhält…? Simon Leyland geht hier seinen ganz eigenen Weg. Und auch andere Figuren stehen vor dieser Frage – wie will ich mein Leben leben, wenn ich im mittleren Alter stecke und herausfinde, dass ich schon zu lange dasselbe getan habe? Das Buch regt deutlich zum Nachdenken an.
    Jeder, der schon den „Nachtzug nach Lissabon“ mochte, wird auch dieses Buch lieben. Für neue Leser hätte ich eventuell Bedenken – weil eben die Erzählung in sehr gemächlichem Tempo voranschreitet. Wer atemlose Spannung sucht, ist hier fehl am Platze. Aber das wissen die treuen Leser von Pascal Mercier ja bereits.
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  • Rezension zu Das Gewicht der Worte

    Klappentext
    Seit seiner Kindheit ist Simon Leyland von Sprachen fasziniert. Gegen den Willen seiner Eltern wird er Übersetzer und verfolgt unbeirrt das Ziel, alle Sprachen zu lernen, die rund um das Mittelmeer gesprochen werden. Von London folgt er seiner Frau Livia nach Triest, wo sie einen Verlag geerbt hat. In der Stadt bedeutender Literaten glaubt er, den idealen Ort für seine Arbeit gefunden zu haben – bis ihn ein ärztlicher Irrtum aus der Bahn wirft. Doch dann erweist sich die vermeintliche Katastrophe als Wendepunkt, an dem er sein Leben noch einmal völlig neu einrichten kann.
    Meinung
    Vielleicht brauchen wir alle einmal einen solchen Wendepunkt um uns bewusst zu machen wie wichtig wir Dinge nehmen die im Grunde zu den eher unwichtigen gehören. Die philosophischen Betrachtungen und die ausgefeilten Charaktere geben der Geschichte Tiefe. Es.geht um Worte und wie wir damit umgehen
    Der Sprecher passt wunderbar zu diesem Buch. Seine Stimme merkt man die Ausbildung an. Er übertreibt in keinster Weise, die Emotionen kommen eher leise beim Hörer an, dafür aber in einer Intensität die nicht jeder Vorleser schafft. Es ist wie, wenn einer leise spricht und trotzdem von jedem gehört wird weil alle aufmerksam zuhören.
    Die Stimme fordert diese Aufmerksamkeit und vermittelt gleichzeitig das Buch so das es im Gedächtnis bleibt.
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Ausgaben von Das Gewicht der Worte

Hardcover

Seitenzahl: 576

Taschenbuch

Seitenzahl: 576

E-Book

Seitenzahl: 577

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