Die Farben des Feuers

Buch von Pierre Lemaitre, Tobias Scheffel

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Farben des Feuers

Der neue große Roman des Goncourt-Preisträgers und Fortsetzung des SPIEGEL-Bestsellers »Wir sehen uns dort oben«. Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs regieren Habgier und Neid in den Straßen von Paris, und so bahnt sich ein Komplott an, um das mächtige Bankimperium Péricourt zu Fall zu bringen. Doch Alleinerbin Madeleine weiß, die Verhältnisse in Europa für sich zu nutzen, und dreht den Spieß kurzerhand um.
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Serieninfos zu Die Farben des Feuers

Die Farben des Feuers ist der 2. Band der Poilus Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2013. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2020.

Bewertungen

Die Farben des Feuers wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,6 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Farben des Feuers

    Pierre Lemaitre - Die Farben des Feuers
    Das Feuer der Rache
    Dies ist das zweite Buch von Pierre Lemaitre, welches mir vor die Augen kam und ich muss sagen, ich habe es mit deutlichem Genuss gelesen. Die Sprache von Lemaitre gefällt mir sehr, dieser etwas ironisch boshafte Unterton beim Beschreiben menschlicher Eigenschaften hat etwas. Dann diese Spannung, der Autor hat die wunderbare Fähigkeit in seinen Romanen eine immense Spannung zu erschaffen, die die Leser mitreißt. Man kann dieses Buch nicht weglegen und liest es fast wie in einem fiebrigen Wahn. Was hier auch erwähnt werden muss ist die Akribie, in der der Autor sich über vergangene Epochen schlau gemacht hat und hier eine vergangene Welt vor den Augen der Leser entstehen lässt und damit auch einen gewissen Bildungsauftrag erfüllt.
    Zum Roman: Wir haben hier eine Entwicklungsgeschichte vor uns. Die Entwicklung der Madeleine Pericourt. Madeleine Pericourt, die Tochter von Marcel Pericourt, muss den Tod ihres Vaters hinnehmen. Bei der Beerdigung des Vaters verunglückt noch ihr Sohn Paul unter etwas mysteriösen Umständen. Zwei Schicksalsschläge für Madeleine Pericourt. Die etwas naive Frau steht nun in einer Zeit, in der Frauen nicht viel zu sagen hatten, an der Spitze eines Bankimperiums. Sie vertraut ihrer Umgebung. Ein folgenschwerer Fehler! Madeleine und ihr Sohn Paul fallen tief und Madeleine wird enttäuscht und tief verletzt, weiß aber auch um ihre eigenen Fehler. Die Gefühle und die Art der Madeleine werden aber im Laufe der Handlung stark verwandelt. Am Anfang des Romans ein naives Frauchen, mutiert sie im Laufe des Romans zu einer Rachegöttin.
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  • Rezension zu Die Farben des Feuers

    Verlagstext
    Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs regieren Habgier und Neid in den Straßen von Paris, und so bahnt sich ein Komplott an, um das mächtige Bankimperium Péricourt zu Fall zu bringen. Doch Alleinerbin Madeleine weiß, die Verhältnisse in Europa für sich zu nutzen, und dreht den Spieß kurzerhand um.
    Als der berühmte französische Bankier Marcel Péricourt im Jahr 1927 verstirbt, steht seine Tochter Madeleine, deren Exmann nach einem landesweiten Skandal im Gefängnis sitzt, plötzlich völlig allein an der Spitze eines Bankimperiums – in einer Epoche, in der es Frauen nicht einmal gestattet war, selbst einen Scheck zu unterschreiben. Während Gustave Joubert, der Prokurist der Bank, Charles Pericourt, Madeleines verschwenderischer Onkel, und André Delcourt, ihr Liebhaber mit dichterischen Ambitionen, um die junge Erbin und ihren Sohn schwirren wie Motten um das Licht, zeichnen sich am Horizont bereits die Vorboten des Zweiten Weltkriegs ab. Im Schatten von Börsenskandalen und politischen Wirrnissen arbeiten die Neider auf das Verderben der Familie hin. Doch für Madeleine ist das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen. Um ihres Sohnes willen beginnt sie ihren ganz persönlichen Rachefeldzug zu planen.
    Der Autor
    Pierre Lemaitre, geboren 1951 in Paris, ist Autor mehrerer preisgekrönter Romane und Kriminalromane.
    Sein 2014 erschienenes Buch, »Wir sehen uns dort oben«, wurde mit dem wichtigsten französischen Literaturpreis, dem Prix Goncourt, ausgezeichnet.
    Inhalt
    Madeleine Péricourt war so erzogen worden, dass Geschäfte Männersache sind und sie für die Führung der väterlichen Bank sowieso ungeeignet wäre. Als ihr Vater stirbt, hat das Bankhaus Péricourt keinen männlichen Erben und auf Madeleine lastet die Erwartung des Verstorbenen, den langjährigen Prokuristen Gustave Joubert zu heiraten. Joubert, gewissenhaft, begabt und ohne einen Centime Eigenkapital, erwartet die Vernunftehe mit der Erbin als Dank für seine Dienste im Familienunternehmen. Madeleine enttäuscht Jouberts Erwartungen, gerade weil sie ihn achtet, betont sie. Marcel Péricourts Bruder wirkt als konservativer Parlaments-Abgeordneter schon nicht besonders kompetent, der Luftikus kommt als Nachfolger nicht infrage. Madeleines Sohn Paul ist gerade erst 7 Jahre alt. Zu allem Überfluss stürzt der kleine Paul am Tag der Trauerfeier für seinen Großvater unter rätselhaften Umständen aus dem Fenster und ist fortan gelähmt.
    Das Testament des Péricourt Senior könnte man zumindest Joubert gegenüber als boshaft bezeichnen. Der unmündige Enkel erbt einen Großteil des Vermögens, den Madeleine verwalten wird. So wie Madeleine immer eingeschärft worden war, lässt sie Joubert unkontrolliert wirtschaften und verliert vor dem historischen Hintergrund der Weltwirtschaftskrise prompt ihr privates Vermögen. Die ahnungslose Tochter aus gutem Hause sinnt auf Rache – und zwar an Joubert, an Marcels Bruder Charles und an der Presse, die sie für mitschuldig an dem Debakel hält, da sie auf dem Gebiet der Wirtschaft weder kritisch noch neutral berichtet hatte, sondern Interessen zahlender Kunden vertrat.
    Während Paul praktisch seine Kindheit überspringt und als selbstbewusster Jugendlicher überrascht, der allein für die Oper lebt, entwickelt Madeleine erstaunliche Fähigkeiten. Wann hat sie sich verändert, habe ich mich gefragt und wie hat sie die erstaunlichen Beziehungen geknöpft, die Basis sein werden für ihren Rachefeldzug ohnegleichen? Indem sie alle Schranken einreißt, die man ihr andressiert hatte, schlägt sie die Personen ihres Umfelds wie Schachfiguren. Das Ausmaß ihres raffiniert geplanten Feldzug nimmt beinahe groteske Züge an und konnte mich immer wieder überraschen.
    Fazit
    Die beginnende Weltwirtschaftskrise und Hitlers Machtergreifung 1933 bilden den historischen Hintergrund einer Handlung, die in den Salons des Bürgertums beginnt, jedoch zunehmend den Blick auf die Lebensbedingungen kleiner Leute richtet. Wie ihr Hauspersonal lebt oder die kleinen Sparer, deren Einlagen Madeleine in ihrer Unwissenheit ebenfalls verspielt hat, darüber hat sie vermutlich nie zuvor nachgedacht.
    Um Lemaitres Roman mit Überzeugung zu empfehlen, fehlt mir allerdings ein Wendepunkt in Madeleines Entwicklung, der nachvollziehen lässt, wie die Rachegöttin ihr Handwerk gelernt hat.
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  • Rezension zu Die Farben des Feuers

    Als der französische Bankier Marcel Péricourt im Jahr 1927 in Paris verstirbt, hat er zwar eine Erbin, doch die ist gar nicht darauf vorbereitet, ein Bankhaus zu führen. Es ist seine Tochter Madeleine. Ihr Mann sitzt wegen eines Skandals im Gefängnis. Sie verlässt sich auf ihren Onkel Charles Péricourt, der Prokurist in der Bank ist, und die Angestellten. Daher unterschreibt sie alles, ohne zu wissen, was sie da tut. Doch die Familie hat Neider, die die Gunst der Stunde nutzen, um ihr zu schaden. Aber Madeleine nimmt das nicht einfach hin. Um ihres Sohnes willen plant sie, sich zu rächen.
    Ich habe vor einiger Zeit das Buch „Opfer“ des Autors Pierre Lemaitre gelesen. Mir hat sein anspruchsvoller Schreibstil, der allerdings nicht so ganz einfach zu lesen ist, gut gefallen. Die Geschichte spielt in einer Zeit als die politischen Verhältnisse etwas wirr sind. Es deutet sich bereits an, dass es zum Krieg kommen könnte.
    Die Charaktere sind interessant, aber auch etwas überzeichnet. Niemand kam mir wirklich nahe. Frauen hatten in jener Zeit nicht allzu viele Rechte. Für alles benötigten sie die Zustimmung des Vaters beziehungsweise des Ehemanns. Nicht einmal einen Scheck durften sie unterschreiben. Madeleine braucht die Unterstützung männlicher Personen, leider gerät sie an die falschen, denn jeder verfolgt seine eigenen Interessen. Zunächst recht naiv, ändert sie sich und passt sich dem Stil ihrer Widersacher an. Gut überlegt geht sie ihre Rache an. Ich konnte ihre Motive nachvollziehen, mit ihr zu fühlen gelang mir allerdings nicht.
    Es ist eine Geschichte mit vielen Facetten. Mir hat dieser Roman gut gefallen, auch wenn es zwischendurch etwas langatmig wird.
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  • Rezension zu Die Farben des Feuers

    1927 Paris. Als ihr Vater, der angesehene und berühmte französische Bankier Marcel Péricourt, stirbt, erbt Tochter Madeleine, deren Exmann im Gefängnis sitzt, das von ihm hinterlassene Bankenimperium. Während der Trauerzug, an dem die gesamte Elite der französischen Gesellschaft und sogar der Präsident der Republik teilnehmen, an der Villa der Péricourts vorbeizieht, fällt Madeleines siebenjähriger Sohn Paul aus dem oberen Stockwerk auf den Sarg seines Großvaters und ist fortan querschnittsgelähmt. Madeleine hat alle Hände voll zu tun, sich um ihren kleinen Sohn und dessen Betreuung kümmern, so dass andere die Möglichkeit haben, sich auf ihre Kosten zu bereichern und ihr Vermögen sowie das der Bank zu veruntreuen. Als Madeleine dahinter kommt, wer sie so schamlos hintergangen und die Bank in den Ruin getrieben hat, schmiedet sie einen Racheplan, den sie auch auszuführen gedenkt…
    Pierre Lemaitre hat mit seinem Buch „Die Farben des Feuers“ einen besonders treffenden Titel für seinen Gesellschaftsroman mit historischem Hintergrund gewählt. Sein Erzählstil ist anspruchsvoll, detailreich und bildgewaltig, der Leser versinkt in einer Pariser Zeit zwischen zwei Weltkriegen, wo Frauen noch als nicht geschäftsfähig angesehen wurden und eine leichte Beute für Männer waren, die vor nichts zurückschreckten, um Macht und Geld durch Intrigen und Verschwörungen an sich zu bringen. Durch gekonnt wechselnde Perspektiven gibt Lemaitre dem Leser die Möglichkeit, die Geschichte von allen Seiten und durch viele Augen zu beleuchten, um ein vollständiges Bild zu erhalten und gleichzeitig die damalige Atmosphäre widerzuspiegeln. Dazu gehören auch die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Hintergründe, die Lemaitre wunderbar recherchiert und mit seiner Handlung verwoben hat. Schöne Dialoge und auch eine gewisse Situationskomik machen die Geschichte lebhaft und reizvoll.
    Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgestaltet, jeder mit einer eigenen Persönlichkeit und den benötigten Ecken und Kanten, die sie so individuell wie authentisch wirken lassen und dem Leser die nötige Spanne fürs Mitfiebern und Mitleiden geben. Madeleine ist mit Leib und Seele Mutter, ihrem Sohn gehört ihre ganze Aufmerksamkeit und Sorge. Das mag für viele naiv wirken, doch verkennt man sie da völlig. In einer der dunkelsten Stunden reißt sie sich zusammen und tritt mit einer Stärke und Intelligenz daraus hervor, dass einem angst und bange werden kann. Man möchte sie auf keinen Fall zum Feind haben. Andere unterschätzen sie völlig und sind drauf und dran, in ihre Falle zu tappen. Gustave Joubert ist ein Mann, der jahrelang im Hintergrund agierte und nun seine Stunde gekommen sieht. Er will auch mal an der Macht und dem Geld schnuppern, möchte auch jemand sein. Das wird ihm irgendwann zum Verhängnis. Vladi ist das polnische Kindermädchen, das zwar kein Wort Französisch spricht, aber für die Familie alles tut. Auch die weiteren Protagonisten sind schön gezeichnet und beleben die Handlung durch ihr Erscheinen.
    „Die Farben des Feuers“ ist ein rundum gelungener wunderbarer Gesellschaftsroman vor historischem Hintergrund mit spannender Handlung und anspruchsvoller Sprache. Ein literarisches Meisterwerk, das jede erdenkliche Leseempfehlung verdient!
    Wundervolle
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  • Rezension zu Die Farben des Feuers

    Über den Autor (Amazon)
    Pierre Lemaitre, geboren 1951 in Paris, ist Autor mehrerer preisgekrönter Romane und Kriminalromane.
    Sein 2014 erschienenes Buch, »Wir sehen uns dort oben«, wurde mit dem wichtigsten französischen Literaturpreis, dem Prix Goncourt, ausgezeichnet.
    Nun liegt sein neuer, hochgelobter Roman »Die Farben des Feuers« in deutscher Übersetzung vor.
    Produktinformation (Amazon)
    Gebundene Ausgabe: 479 Seiten
    Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 1. (28. Februar 2019)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3608963383
    ISBN-13: 978-3608963380
    Leider sehr enttäuscht
    Es geschah an dem Tag, an dem der Chef der Péricourt-Bank, Marcel Péricourt begraben wurde. An diesem Tag stürzte sich der Enkel des Verstorbenen´, Paulm aus dem Fenster und saß seitdem im Rollstuhl. Madeline, die Tochter des Verstorbenen, war die Alleinerbin bzw. Haupterbin. Doch die Neider in der Verwandtschaft bzw. in der Umgebung sorgten dafür, dass sie nicht sehr lange etwas davon hatte. Und so reifte in Madeline ein Racheplan heran, der langsam aber sicher Formen annahm.
    Paul, der Enkel des Verstorbenen war Madelines Ein und Alles. Er hatte einen Hauslehrer, der auch nach dem Sturz noch im Haus bleiben durfte, obwohl der Junge zunächst nicht lernen wollte. Dafür brachte der Lehrer ihm etwas anderes bei, was Madeline noch stärker nach Rache dürsten ließ.
    Warum hatte Madeline nicht lange etwas von ihrem Erbe? Wie hatte der Vermögensverwalter dafür gesorgt? Welche Rachegedanken hatte die Frau? Und was war mit dem Hauslehrer und Paul?
    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich nicht ganz so leicht lesen, denn es war oft etwas verwirrend. Ich musste schon sehr aufpassen, dass ich verstand. Was der Autor mit seinen Worten da gerade meinte. Und oft wurde ich einfach ins kalte Wasser geworfen, so dass ich erst überlegen musste, um was oder auch wen es da eigentlich ging. Ich habe von diesem Autor vorher ein Buch gelesen, das mir sehr gut gefallen hatte. Doch in diesem vorliegenden Buch wurde ich mit den Protagonisten nicht warm. Ich konnte zwar Madeline verstehe,. Konnte ihren Hass und ihre Wut durchaus nachvollziehen, aber wirklich in sie hineinversetzen konnte ich mich nicht. War sie ja an der ganzen Misere nicht ganz unschuldig. Der einzige der mit leid tat, war Paul, der sich eingeigelt hatte. Der Leser dieser Rezi wird verstehen, dass ich in diese Geschichte nicht wirklich richtig hineinfand. Ich kam mit immer vor, als würde ich daneben stehen und nicht drinnen. Ich habe das Buch natürlich fertig gelesen, um es rezensieren zu können. Doch kann ich nur zwei von fünf Sternen geben, es hat für drei leider nicht gereicht.
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Ausgaben von Die Farben des Feuers

Hardcover

Seitenzahl: 480

Hörbuch

Laufzeit: 00:14:39h

Taschenbuch

Seitenzahl: 544

Besitzer des Buches 13

Update: