Stella

Buch von Takis Würger

  • Kurzmeinung

    Murphy12
    ich finde leider nicht in die Geschichte
  • Kurzmeinung

    hennie
    schnulzige, fiktive Liebesgeschichte versus krasser Fakten der furchtbaren Wirklichkeit

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Stella

Im Jahr 1942 kommt Friedrich, ein stiller junger Mann, vom Genfer See nach Berlin. In einer Kunstschule trifft er Kristin. Sie nimmt Friedrich mit in verbotene Jazzclubs, trinkt mit ihm Kognac, stillt seinen Hunger nach Erfahrungen. Sie beginnen eine Liebesbeziehung. Bei Kristin kann er sich einbilden, der Krieg sei weit weg. Eines Morgens klopft sie an seine Tür, verletzt, mit Striemen im Gesicht: »Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt.« Sie heißt Stella und ist Jüdin. Die Gestapo hat sie enttarnt und zwingt sie zu einem unmenschlichen Pakt: Um ihre Familie zu retten, soll sie untergetauchte Juden denunzieren. Eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.
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Bewertungen

Stella wurde insgesamt 30 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,4 Sternen.

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Meinungen

  • ich finde leider nicht in die Geschichte

    Murphy12

  • schnulzige, fiktive Liebesgeschichte versus krasser Fakten der furchtbaren Wirklichkeit

    hennie

  • Nichts besonderes in meinen Augen. Ich weiß nicht so wirklich, worauf Herr Würger damit hinauswollte.

    Heuschneider

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Stella

    Letztendlich bleibt bei mir bleibt mir nachdem lesen nur ein W im Kopf zurück
    Warum gab es eine so großartige Diskussion in sämtlichen Medien bzw. bei der Leipziger Buchmesse um dieses Buch?
    Was soll an diesen Buch so besonders sein?
    Welche Charakterzüge versucht uns der Herr Würger hier bei seinen Protagonisten zu vermitteln?
    Ich kann mich weder einer Diskussion zu diesen Buch anschließen, noch wäre es mir ein Bedürfnis noch jemals ein anders Buch des Herrn Takis Würmer in die Hand zu nehmen. Es ist lange her das mich eine Geschichte so absolut kalt lässt und das bei diesen Thema.
    Selbst mit diversen voran gestellten Fakten bei jedem Kapitel kann, fragte ich mich "Was soll der Quatsch?" "Was interessiert mich in diesen Buch, wenn Alice Schwarzer geboren wurde?"
    Außerdem finde ich diese kurzen Sätze bzw. jede Satz eine Zeile beeinflusste meinen Lesefluss zu Anfang sehr. Es brauchte schon eine Weile bis ich mich daran gewöhnt hatte und ich war schon kurz davor die ganze Geschichte abzubrechen.
    Manchmal sagt man ja, wenn man gefragt wird ob man das Buch weiter empfehlen würde
    "Kann man lesen, muss man aber nicht!" selbst dazu fehlt mir hier der Antrieb!
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  • Rezension zu Stella

    Die jüdische Spionin der Gestapo
    1942 Berlin. Der 20-jährige naive Schweizer Friedrich, Sohn wohlhabender Eltern, reist nach Berlin, um sich dort nicht nur für ein Zeichenseminar einzuschreiben, sondern auch den sich um den Krieg rankenden Gerüchten nachzuspüren. Bei seinem Zeichenkurs an der Kunstschule trifft Friedrich auf das Aktmodell Kristin, in die er sich sofort verliebt und mit ihr um die Häuser zieht, während er das Kriegsgeschehen auszublenden versucht. Als Kristin nach mehreren Tagen Abwesenheit, die Friedrich schon die Sorgenfalten auf die Stirn trieben, misshandelt vor seiner Tür steht, erfährt er nach und nach, wer Kristin wirklich ist. Sie ist Jüdin, heißt eigentlich Stella Goldschlag und ist dabei, einen Pakt mit dem Teufel einzugehen, um ihre Familie zu retten…
    Takis Würger hat mit „Stella“ einen sehr kontroversen Roman vorgelegt, der sich zwar der historisch belegten Person Stella Goldschlags bedient, durch die fiktive Liebesgeschichte mit dem jungen Schweizer Friedrich aber einen ganz anderen Weg einschlägt, als man ihn als Leser erwartet hätte. Mit flüssigem, jedoch recht nüchternem Erzählstil beschränkt sich der Autor nur auf das Jahr 1942, handelt sämtliche stattgefundenen Ereignisse des jeweiligen Monats schon in der Überschrift ab, bevor er den Leser in die eigentliche Handlung entlässt. Obwohl es sich um eine fiktive Geschichte handelt, liegt dem Autor viel daran, mit Ausschnitten aus historischen russischen Militärgerichtsakten die Realität mit einzublenden. Während der Leser also dem Liebesreigen von Friedrich und Kristin/Stella folgt, wird er gleichzeitig mit den harten Fakten konfrontiert, die innerhalb der eigentlichen Romangeschichte kaum Erwähnung finden. Das erklärt auch die naive und oberflächliche Sichtweise von Friedrich, der seinem eigentlichen Beweggrund für den Berlinbesuch nicht einmal ansatzweise nahe kommt, weil er anscheinend entweder nicht nur farbenblind ist, sondern seine Augen vor den Tatsachen verschließt oder einfach nur zu sehr auf sich fokussiert ist, um sein Umfeld richtig wahrzunehmen. Den tatsächlichen Aktivitäten der Stella Goldschlag trägt dieser Roman auf keinen Fall Rechnung. Vielleicht ist aber gerade dieser Gegensatz vom Autor gewollt, dem Leser zu zeigen, dass Kristin/Stella auch nur ein mit Fehlern behafteter Mensch war wie jeder andere auch. Ihre Taten mögen uns anekeln, wir mögen sie verteufeln, doch sind wir mal ehrlich, wie hätten wir gehandelt, wenn es um unsere Liebsten geht.
    Charakterlich ist Würger nicht sehr in die Tiefe gegangen, seinen Protagonisten fehlt es an Wärme, Ausstrahlung und Emotionen, was den Leser dazu verdammt, aus einer Ecke heraus dem Treiben zu folgen, wobei er gern oftmals mit Zwischenrufen gestört hätte. Stella wird zwar als abenteuerlustig, feierlaunig und charismatisch beschrieben, doch der Funke will nicht überspringen. Friedrich ist unbedarft und naiv, rettet sich mit seinem Schweizer Pass und dem Geld der Familie, sucht sich ein Kriegsgebiet als Urlaubsziel, absurder geht es gar nicht. Bei ihm kann man nur mit dem Kopf schütteln über seine angeborene Ignoranz. SS-Mann Tristan dagegen genießt seinen Status, gönnt sich alles, während andere nichts haben, spielt den großen Zampano, doch am Ende ist er auch nur ein widerliches Nazischwein, das seine Macht gehörig in die Waagschale wirft.
    „Stella“ ist ein Buch voller Widersprüche, Fiktion gepaart mit Realität, eine recht banale Liebesgeschichte steht harten Fakten gegenüber. Der Spagat war bestimmt nicht leicht und hat interessante Ansätze, doch aufgrund der fehlenden Emotionalität und der eher unterkühlten Schreibweise bleibt es leider nur Mittelmaß, aber trotzdem lesenswert!
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  • Rezension zu Stella

    Takis Würger - Stella
    Ein Blick auf Stella
    Ja, er kann schreiben, der Herr Würger. Schon "Der Club" hat mir gefallen. Aber jetzt bei "Stella" merkt man, er kann noch mehr Tiefe herstellen in seiner Charakterzeichnung. Und ich muss sagen, Hut ab vor jemandem, der es wagt zu so einem Thema einen Roman zu schreiben. Und an den Diskussionen sieht man wieder, ein großer Teil von uns neigt zu Schubladendenken, Schwarz- oder Weiß-Einteilung. Tja, so einfach ist das aber nicht!
    Ich bewerte hier den Roman "Stella", nicht die Person Stella. Und ich muss sagen, der Roman "Stella" hat mir gefallen. Es hat für meine Begriffe nur wenig zu einer 5 Punkte Bewertung meinerseits gefehlt. Der Charakter Stella im Roman hat mich gefangen genommen, Takis Würger ist es gelungen uns einen Menschen mit Gefühlen zu zeigen. Warum auch nicht? Jeder Mensch hat diese. Auch eine Stella Goldschlag wird ihre Eltern geliebt haben, wird ein Leben gehabt haben, wird Männer geliebt haben, wird ihr eigenes Leben geliebt haben. Dieses Buch empfand ich als einen Versuch eines Blickes auf Stella, einen gelungenen Versuch. Ein Versuch, der in mir Mitgefühl für Stella hochkommen ließ. Erstaunlich und ein Zeichen dafür, dass der Autor sein Handwerk versteht. Die Person des Friedrich fand ich ebenso interessant, die Zeichnung der Kindheit, die Rollen der Mutter und des Vaters und das Kind dazwischen. Den Einfluss, den die Eltern auf das Kind haben und was dieser Einfluss mit dem Kind macht. Die Liebe und was diese mit Friedrich macht. Das Hin- und Herschwanken des verliebten Friedrich mit seinem Wissen um die Taten der Stella. Kennen wir das nicht alle, dass wir eine geliebte Person anders sehen, anders sehen wollen? Und erst später Wahrheiten zulassen. Warum soll das bei einer Stella Goldschlag und ihren Geliebten anders gewesen sein? Wegen ihrer schlimmen Taten? Können wir die Liebe steuern oder steuert die Liebe uns? Die Figur des Tristan fand ich interessant, aber definitiv noch ausbaufähig. Soll sie uns die Figur des mitlaufenden Deutschen mit Schwächen präsentieren? Ich weiß nicht. Ich stelle mir die vollkommen Überzeugten immer als sehr überkorrekte Menschen vor. Aber jeder Mensch hat Fehler, auch die Überkorrekten, vielleicht auch gerade diese.
    Die Einschübe mit den historischen Daten fand ich sehr gut gemacht. Das hat immer wieder den furchtbaren Hintergrund vor dem geistigen Auge entstehen lassen. Und damit vielleicht auch den Druck unter dem die Menschen damals gestanden haben.
    Womit wir bei der Bewertung des damaligen Geschehens wären. Natürlich gibt es Taten die definitiv verachtungswürdig sind. Trotzdem sollten wir uns vorsehen allzu viel des damaligen Geschehens bewerten zu wollen. Es gibt die Bezeichnung des Glücks der späten Geburt. Und wir alle haben wirklich Glück später geboren zu sein. Ich habe in einer Doku gesehen/gehört, dass eine Frau in Nürnberg zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, weil sie geweint hat, als eine Gruppe jüdischer Häftlinge an ihr vorbeigetrieben wurde. Der Druck, unter dem die Bevölkerung damals gestanden hat, wird ein Großer gewesen sein. Und Druck verändert. Genauso wenig wissen wir alle, oder ein Glück die meisten von uns, was wir bereit sind zu tun, wenn Menschen die wir lieben bedroht sind oder unser eigenes Leben bedroht ist.
    Und noch etwas, ich finde auch die Diskussionen um dieses Buch teilweise als unsinnig. In diesem Buch wird meiner Meinung nach nichts verharmlost oder negiert oder verkitscht!
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  • Rezension zu Stella

    Was soll man zu diesem Buch noch schreiben, was nicht schon längst gesagt wurde ?
    Ich versuche es einfach mit meiner Meinung: Ich kann den ganzen medialen Empörungen bis hin zu Anfeindungen gegen den Autor nichts abgewinnen, genauso wenig würde ich das Buch in den Himmel heben und sagen, die Welt hätte es gebraucht.
    Es ist schon so vieles auf dem Hintergrund des Nationalsozialismus, der Shoah, des zweiten Weltkrieges geschrieben worden, wenn mich ein Buch zu diesem Thema begeistern kann, dann nur, wenn es entweder saugut geschrieben ist oder wenn es einen Aspekt erzählt, den ich bis dato nicht kannte oder wenn es mich aus irgendeinem irrationalen Grund emotional packt. Stella hätte Potential gehabt zu Punkt 2 - ich hatte vorher noch nichts von Stella Goldschlag gehört.
    Aber es war mit soviel Distanz erzählt, mit soviel Überspitzung, mit so wenig emotionaler Nähe, mit so wenig Fakten angereichert, mit so farblosen und fiktional wie real unglaubwürdigen Charakterzeichnungen, mit so wenig Spannungsbogen, dass es allein aufgrund des unbekannten Themas bei mir auf zumindest 3 Sterne gekommen ist.
    Ein großes Problem des Buches aus meiner Sicht ist also, dass es nicht weiß, was es überhaupt sein möchte - für ein Sachbuch zu ungenau, für einen Liebesroman zu emotionslos, für einen historischen Roman zu spannungsarm und langweilig, für eine Sartire zu wenig komisch und sarkastisch, für eine Erzählung zu wenig Inhalt - kurz: für mich nichts.
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  • Rezension zu Stella

    DAS BLONDE GIFT
    Dieses Buch erzeugte mit seinem Erscheinen für gehörigen Wirbel! Anzeige wegen Rufschädigung, Streit, Diskussionen, widersprüchliche Reaktionen..! Ein Hype sondersgleichen und für Takis Würgers Roman „Stella“ viel PR und Werbung! Im Endeffekt bin ich dem auch erlegen und habe mir den Roman besorgt. Das ganz große Fragezeichen möchte ich gleich zu Beginn benennen. Warum nennt der Autor sein Werk „Stella“? Die Hauptperson ist Friedrich und entgegen der realen Stella eine fiktive Figur.
    Nun zur Handlung:
    Man schreibt das Jahr 1942. Der junge Friedrich aus der Schweiz, sehr naiv und unbedarft, kommt nach einer behüteten Kindheit am Genfer See nach Berlin, ins Nazideutschland. Der 20jährige Sohn eines vermögenden Vaters möchte sich davon überzeugen, ob das Gerücht wahr ist, dass Juden mit Hilfe von Möbelwagen aus der Stadt verschwinden und nicht mehr wiederkehren.
    „Jemand musste die Gerüchte von der Wirklichkeit trennen.“
    Geschützt durch seinen Schweizer Pass und dem Geld des Vaters, verbringt er einige unbeschwerte Wochen in der deutschen Hauptstadt und will ohne die Wahrheit gefunden zu haben, wieder abreisen. Von der Willkür des Staates, den Lebensumständen der Bevölkerung, den unübersehbaren Anzeichen der Judenverfolgung hatte er bis dahin so gut wie nichts bemerkt. Seine Pläne ändern sich schlagartig, als er die attraktive Kristin kennenlernt, die ihn fast augenblicklich durch ihre unkonventionelle Art fasziniert. Sie ist so anders als er, und er verliebt sich Hals über Kopf in sie. Die gleichaltrige, sexuell erfahrene Frau verbringt viel Zeit in Friedrichs Zimmer des Luxushotels. Doch sie kommt und geht, wie es ihr beliebt. Dann bleibt sie ganz weg. Friedrich ist verzweifelt, kennt er doch noch nicht einmal ihren Nachnamen. Auch der charismatische, etwas undurchsichtige SS-Mann Tristan von Appen, mit dem beide die verruchte, dekadente, verbotene Geselligkeit im geheimen pflegten, kann ihm nicht helfen. Als Kristin plötzlich wieder erscheint, ist sie schwer von den Folterungen der Gestapo gezeichnet. Sie gesteht ihm, dass sie Jüdin ist: „Ich bin Stella. Stella Goldschlag.“ Und von da ab, hätte der Roman ganz anders verlaufen müssen. Friedrich, aus dessen Sicht der Roman erzählt wird, versteht die Wirklichkeit nicht mal in Ansätzen bis zu dieser Stelle. Erst da ist er in der Realität angekommen. Friedrich scheint nicht nur farbenblind zu sein. Bis zum Ende ist Friedrich der Wahrheit nicht näher gekommen. Das zeigt sich in seiner Äußerung: „Ich wußte nicht, was von dieser Frau blieb, wenn ich alle Lügen abzog.“
    Hier wird mit beiläufigen Erklärungen („Teile dieser Geschichte sind wahr.“) die schnulzige, fiktive Liebesgeschichte erzählt, der im krassen Gegensatz die Fakten der furchtbaren Wirklichkeit entgegenstehen. Ich verspürte zwar die Inspiration, welche die reale Stella Goldschlag beim Autor ausgelöst haben muss. Davon zeugen die kursiv geschriebenen Protokolle des sowjetischen Militärtribunals, die Fallbeispiele, die sich auf ihre Taten beziehen. Takis Würger kann schreiben. Deshalb unterstelle ich ihm, dass er Diskussionen verursachen wollte. Das kann er als Autor auch tun; daran ist nichts Verwerfliches. Ich empfand es als große Widersprüchlichkeit, die Story so zu schreiben, dass auf der einen Seite die Fallakten und auf der anderen Seite die verharmlosende Liebesgeschichte standen. Das ist vollkommen unpassend für das Thema Holocaust. An welcher Stelle ist der Zusammenhang zweifelsfrei erkennbar?
    Stella Goldschlag galt als „das blonde Gift“ unter den Juden Berlins. Sie spürte als sogenannte „Greiferin“ in der Illegalität lebende Juden auf und lieferte sie der Gestapo aus. Sie war schön und tödlich! Stella Goldschlag blickt uns vom Cover des Buches direkt an. Ein Eyecatcher!
    Takis Würger meinte im AZ-Interview vom 18.01.19:
    „Mein Buch war der Versuch, sich diesen Fragen von Verbrechen, Wegschauen, Schuld, Mitläufertum anzunähern.“
    Der Versuch ist leider gescheitert, in den Ansätzen stecken geblieben. Die Geschichte wird dem großen Thema nicht gerecht. Sie ist nicht gelungen! Zwei von fünf Sternen von mir!
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  • Rezension zu Stella

    Ich möchte kurz auf die ersten Beiträge eingehen -
    […]
    Das stimmt auf weiter Strecke, man hat das Gefühl Friedrich ist ein Zuschauer - jedoch hier hatte ich wiederum das Bild vor Augen dass ich es mit einer Person welche nicht nur unter Achromasie leidet, sein Wahrnehmungsvermögen auch geprägt durch das Elternhaus die Realität nicht sieht, man kann hier nicht von verdrängen sprechen, nein er sieht sie einfach nicht. Genau dies führt doch dazu dass wir einen jungen Mann erleben welcher vor Liebe geblendet nicht sehen? ... nicht verstehen will? Und dieses Unbestimmte "was sieht er, was will er sehen, wie entfernt er sich von dem was wie ein "Zusehen" aussieht, bleibt bis zum Schluss und ob wir diesem Verhalten Verständnis entgegen bringen wollen oder eben nicht, das bleibt mir dem Leser überlassen.
    […]
    Das will der Autor doch gar nicht, er gibt mir keine Erklärungen, er gibt mir keine Antworten. Wenn schon, bin ich als Leser gefordert mir diese Antworten aus dem wenigen was ich erfahre zu stellen, zu erforschen, mir darüber Gedanken zu machen.
    […]
    Weiss man denn dies genau, ist das dokumentiert was Stella genau gemacht hat? Wie wir wissen - "Es konnte nie ermittelt werden, wie viele Juden Stella Goldberg an die Geheime Staatspolizei verraten hatte. Die meisten ihrer Opfer waren tot, als die Staatsanwaltschaft Anklage erhob", - das heisst im Klartext niemand wusste somit was sie tatsächlich gemacht hatte. Also wie kann ein Autor dies schildern, geht gar nicht, das ist auch nur in unsern Köpfen nachvollziehbar.
    Beim lesen ist es enorm wichtig sich bewusst zu sein, die erzählende Person ist nur Friedrich und alles was wir erfahren wird aus seiner Sicht, so wie er sie sieht wahrnimmt und wahrnehmen will, geschildert.
    […]
    Das finde ich besonders wichtig und stellt somit an den Leser die Herausforderung sich dem was eigentlich Unfassbar ist zu stellen.
    […]
    Ich will hier gar nicht über das Wort Bestseller sprechen, das muss jeder für sich entscheiden denn dass diese Masche von den Verlagen gerne und oft gebracht wird um den Verkauf anzukurbeln ist kein Novum, jedoch sprachlich bin ich gar nicht einverstanden. Das hat der Autor sehr gut gemacht, denn da wir wissen was und wie Friedrich ist, wir wissen von welchen Büchern er sein Wissen oder seine Vorstellungen hat, welcher Lektüre er sich zugeneigt fühlte... führen wir uns ausserdem vor Augen wie sein Vater mit ihm gesprochen hat....als dies spiegelt sich somit sprachlich in der Geschichte wieder.
    […]
    Hier von einer "echten" Stella Goldschlag zu schreiben ist nicht richtig, denn wir können nicht wissen wie "echt" Stella Goldschlag gewesen ist. Somit können wir auch dem Autor nicht unterstellen in seinem Roman von einer "unechten" Stella Goldschlag gesprochen zu haben.
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Ausgaben von Stella

Hardcover

Seitenzahl: 224

E-Book

Seitenzahl: 201

Taschenbuch

Seitenzahl: 240

Besitzer des Buches 44

Update: