Der Club

Buch von Takis Würger

  • Kurzmeinung

    Murphy12
    gute Geschichte, aber die Auflösung war eher vorhersehbar und die Erzählweise ist ansprechend , aber schnell
  • Kurzmeinung

    Aladin1k1
    Kunstvolle Verwebung der Gedankenwelt der Protagonisten vor einer spannenden Kulisse

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Club

Hans Stichler stammt aus einfachen Verhältnissen. Er bekommt ein Stipendium für die Universität in Cambridge - als Gegenleistung soll er dort ein Verbrechen aufklären. Er schafft es, Mitglied im elitären Pitt Club zu werden - dem Club mit dem Schmetterlingssiegel -, und verliebt sich in Charlotte, die ihn in die Bräuche der Snobs einweiht. Bald merkt er, dass hinter den alten Mauern der britischen Oberschicht Geheimnisse lauern, über die keiner spricht. Was ist Hans bereit zu geben, um dazuzugehören? Muss er das Falsche tun, um das Richtige zu erreichen?
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Bewertungen

Der Club wurde insgesamt 26 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Meinungen

  • gute Geschichte, aber die Auflösung war eher vorhersehbar und die Erzählweise ist ansprechend , aber schnell

    Murphy12

  • Kunstvolle Verwebung der Gedankenwelt der Protagonisten vor einer spannenden Kulisse

    Aladin1k1

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Club

    Ich war schon auf zwei Lesungen von Takis Würger und der Autor hat auf mich jedesmal einen wahnsinnig sympathischen, lustigen und natürlichen Eindruck gemacht. Deswegen wollte ich jetzt endlich mal sein Buch lesen. Und ich wollte diesem Buch auch gerne eine sehr gute Bewertung geben, eben weil ich den Autor so nett finde. Aber leider konnte mich sein Roman nicht komplett überzeugen.
    Der Anfang des Buches, als Hans noch ein kleiner Junge war und in dem Haus im Wald lebte, hat mir sehr gut gefallen. Die ersten Szenen waren sehr atmosphärisch und anschaulich geschildert. Leider hat das Buch dann aber im Verlauf der Handlung meiner Meinung aber etwas nachgelassen. Ich habe den Roman zwar in kürzester Zeit gelesen, weil er schon einen gewissen Lesesog auf mich ausgeübt hat. Aber es gab schon einiges, was mich gestört hat.
    Zum Beispiel haben mich die ständigen Perspektivenwechsel und kurzen Szenen gestört. Das Buch war mir insgesamt aus zu vielen Erzählperspektiven geschildert. Das kam mir zum Teil ein wenig zu hektisch vor. Ich konnte auch mit den wenigsten der Charaktere etwas anfangen. Hans fand ich am Anfang noch sehr sympathisch, aber im Laufe des Buches kam mir seine Person auch immer oberflächlicher vor. Viele Personen fand ich sehr klischeehaft und übertrieben gezeichnet.
    Dann war mir das Thema "Boxen" einfach zu dominant in der Erzählung. Ich interessiere mich selbst nicht fürs Boxen und deswegen habe mich die vielen Szenen, in denen es um die Wettkämpfe und das Training ging nicht sehr interessiert.
    Ein paar Begebenheiten in der Handlung fand ich auch etwas unglaubwürdig. Warum wartet denn die Tante so viele Jahre bzw. Jahrzehnte, um sich für das Verbrechen, was ihr begangen wurde zu rächen?
    Und auch der Schluß hat mir leider nicht gefallen und ich fand ihn nicht ganz nachvollziehbar.
    Das Buch bewerte ich deswegen mit Sternen, weil es mir ein paar spannende Lesestunden beschert hat, mich aber nicht völlig begeistern konnte. Und weil ich den Autor einfach mag. Zu einer Lesung von ihm würde ich auf alle Fälle wieder gehen. Die Veranstaltungen mit Takis Würger sind immer sehr witzig und unterhaltsam.
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  • Rezension zu Der Club

    ### Inhalt ###
    Hans wächst in einem Wald in Niedersachsen auf. Er ist ein Sonderling, versteckt sich vor anderen Kindern und liest viel. Er landet auf einem Internat, da seine Tante Alex, eine ambitionierte Professorin für Kunstgeschichte in Cambridge, ihn dorthin schickt und sie ihn nach dem Tod seiner Eltern nicht zu sich nehmen kann, da sie fürchtet, dass ihre schwarzen Gedanken Hans schaden könnten. Hans entdeckt eine neue Leidenschaft, das Boxen. Nach dem Internat holt Alex Hans nach Cambridge, damit er dort studieren kann. Der wahre Grund ist jedoch ein anderer. Sie möchte über Hans mehr über den Pitt-Club herausfinden, einen alten Studentenclub, in dem mächtige Männer Mitglied waren und der seit langem dunkle Machenschaften treibt. Zentrales Element des Clubs ist das Boxen, Hans hat damit seinen Fuß in der Tür, der Krimi beginnt.
    ### Positives ###
    Ich habe den Roman sehr gerne gelesen. Takis Würger versteht es mit wenigen Worten kraftvolle Bilder zu erzeugen. Die vielen Charaktere in dem Buch äußern sich aus ihrer Sicht in verschiedenen miteinander verwobenen Kapiteln. Damit bekommen sie ein klare Gestalt. Der in sich gekehrte Hans „Stichler“, der verrückte, versnobte Josh, der gutmütige Billy, der reiche Investmentbanker Angus Farewell und seine Tochter Charlotte, sie alle äußern sich mit ihren monologischen Gedanken schlaglichtartig vor den Augen des Lesers und man ist jedesmal gespannt zu erfahren wie eine Handlung oder Äußerung eines Charakters in den anderen Protagonisten gewirkt hat - häufig ganz anders als man denkt, die menschliche Kommunikation... - ungenau und fehlerträchtig, spannend zu beobachten von außen. Die Kulisse des Buches baut sich deutlich vor den Augen des Lesers auf: Man sieht die alten universitären Gebäude vor seinem geistigen Auge, die prächtigen Parkanlagen, die alten Colleges und die fleißigen Studenten und man spürt den Wind des Elitären und Mächtigen durch die „altehrwürdigen“ Mauern wehen, das Gesättigte und das Gefühl besser zu sein als andere - schaurig schön.
    ### Negatives ###
    Das Buch ist kurz, unterhaltsam und schnell gelesen, teilweise hätte ich mir eine genauere Ausarbeitung der Charaktere gewünscht
    ### Fazit ###
    Altehrwürdige Mauern der Cambridge Universität, viel elitärer Snobismus, menschliches Leid und ein tiefer Fall - spannend und erschütternd.
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  • Rezension zu Der Club

    Vielen Dank, @drawe . Ich habe es auch kürzlich gelesen, aber es hat nur zu ein paar Stichpunkten gereicht, die nicht genug Material für eine Rezension lieferten.
    Beim Lesen fühlte ich mich gut unterhalten von Würgers Sprache und seiner stilistischen Sicherheit. Anfangs war eine Art "Zopftechnik" erkennbar (falls es die in der Literatur gibt): Eine Person wird vorgestellt, indem sie als Ich-Erzähler eines Kapitels eingeführt wird, und bleibt von da an eine der tragenden Figuren. Dann kommt die nächste mit ihrem Kapitel dazu, deren Geschichte mit den vorangegangenen verflochten wird.
    Anfangs überwiegt sicher das Mitleid mit Hans, der als Kind die Eltern verliert und im Internat zu spüren bekommt, dass er Außenseiter ist - heute würden wir es Mobbing nennen.
    Was hinter dem Verbrechen in Cambridge steckt, auf das die Tante Hans ansetzt, ahnt man recht schnell.
    […]
    Genau so ging es mir auch. Solange ich mit der Nase im Buch steckte, waren die kleinen Kritiker im Kopf ruhig, die ständig versuchen, die momentane Lektüre zu bekritteln. Gut, das Ende war ziemlich laut und melodramatisch, aber irgendwie doch passend. Erst im Nachhinein kam mir die Rolle der Tante merkwürdig vor, und wo ich den ständig masturbierenden Chinesen unterbringen sollte, wusste ich bald nicht mehr.
    Vielen Dank für den Link. Dass es an den englischen Eliteuniversitäten hoch her geht, ist keine Überraschung, aber dass es SO schlimm ist, hätte ich jetzt nicht gedacht. Obwohl ich mich immer schon daran gestört habe, dass es Clubs gibt, die prinzipiell keine Frauen aufnehmen. Inzwischen haben einige Frauen den Spieß umgedreht: Cambridge, Oxford.
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  • Rezension zu Der Club

    Klappentext (Quelle: amazon):
    Hans Stichler stammt aus einfachen Verhältnissen. Als ihm seine einzige Verwandte ein Stipendium für die Universität in Cambridge vermittelt und er als Gegenleistung dort ein Verbrechen aufklären soll, weiß er noch nicht, worauf er sich einlässt. Er schafft es, Mitglied im elitären Pitt Club zu werden, und verliebt sich in Charlotte, die ihn in die Bräuche der Snobs einweiht. Schon bald muss er feststellen: Vor der Kulisse alter Chesterfield-Sessel, kristallener Kronleuchter, Intarsienmöbel und Tiertrophäen ereignen sich Dinge, über die keiner spricht. Und auch Charlotte scheint etwas zu verbergen. Hinter den schweren Türen des legendären Pitt Clubs wird Hans vor die Wahl gestellt, ob er das Falsche tun soll, um das Richtige zu erreichen.
    Mein Leseeindruck:
    Der Plot wäre schnell erzählt, in weniger als drei Sätzen. Protagonist ist ein junger Deutscher, ein einsamer Wolf, der sich dem Boxen verschreibt und auf Initiative seiner Tante nach Cambridge kommt. Dort findet er über das Boxen Zugang zu einem der elitären Männerclubs und dient den geheimnisvollen Plänen seiner Tante.
    Der Autor verarbeitet offensichtlich eigene Erfahrungen, wie er es in einem Artikel auch ausführt:
    http://www.spiegel.de/spiegel/…-s-college-a-1142926.html
    Der Artikel ist alleine deswegen schon hilfreich, weil mir eine Aussage (im Schwulenclub: „entweder ein Glas Rotwein trinken oder im Garten die Genüsse des Uranus entdecken“) erst hier klar wurde. Nun ja.
    Die Handlung ist durchaus spannend, und das Thema Vergewaltigung bzw. Missbrauch ist es auch. Der Autor baut sein Buch auch gewieft auf: die ständigen und sehr schnellen Perspektivenwechsel lassen keine Langeweile aufkommen, sie sorgen für Abwechslung und Tempo, und dieses Handwerk beherrscht der SPIEGEL-Redakteur ganz offensichtlich. Alles Mögliche an Themen klingt in diesem Buch an: nicht nur Missbrauch und Vergewaltigung, sondern auch die Dekadenz einer versnobten britischen Oberschicht, die Machenschaften von Investmentbankern, Korruption, Whiskey, Fehlinvestitionen von deutschen Jesuiten, der Verzicht auf Fleisch aus Massentierhaltung etc. – da winkt der Zeitgeist!
    Aber man muss dem Autor zugutehalten: er verliert niemals den roten Faden und sein Plot bleibt stringent.
    Seine Professionalität merkt man auch an der Sprache: pointenreich und sehr nüchtern, fast berichtend, erzählt er die Geschichte. Dabei überlässt er es immer wieder der Vorstellungskraft seines Lesers, entstandene Handlungs-Freiräume inhaltlich zu füllen, so dass der Leser zusammen mit dem Protagonisten dem Geheimnis auf die Spur kommt – zumindest dürfte es so vom Autor gewollt sein. In Wirklichkeit erschließen sich die Zusammenhänge recht schnell und sind vorhersehbar.
    Lässt man die Handlung ein bisschen sacken, zeigen sich manche unmotivierte Handlungselemente, die das Vergnügen trüben.
    Wieso plant die Tante ihren Rachefeldzug derart lange? Und der große Schlussakkord: da greift der Autor dramaturgisch zu hoch in dem Versuch, klare Verhältnisse zu schaffen. Ganz abgesehen, dass sich das Ereignis, so wie es geschildert wird, rein technisch wohl kaum so zugetragen haben könnte. Und wieso wird der Protagonist in die finsteren Pläne seiner Tante nicht eingeweiht? Er tritt ja sowieso schon unter falschen Namen auf? Sicher, das hat dramaturgische Gründe, aber es wirkt eben unrealistisch. Und gegen Schluss ist der Protagonist eher eine Nebenfigur - ?
    Manche Personen sind auch reichlich klischeehaft gezeichnet: der äthiopische Prinz, der Neureiche mit den schlechten Manieren, der chinesische Ehrgeizling, der sympathische schwule Underdog.
    Fazit: eine süffige Mischung aus Krimi, Gesellschafts- und Liebesroman.
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Ausgaben von Der Club

Hardcover

Seitenzahl: 240

Taschenbuch

Seitenzahl: 238

E-Book

Seitenzahl: 189

Hörbuch

Laufzeit: 00:05:41h

Besitzer des Buches 42

Update: