Takis Würger - Stella

  • Kurzmeinung

    Murphy12
    ich finde leider nicht in die Geschichte
  • Kurzmeinung

    hennie
    schnulzige, fiktive Liebesgeschichte versus krasser Fakten der furchtbaren Wirklichkeit
  • Klappentext:

    Es ist 1942. Friedrich, ein stiller junger Mann, kommt vom Genfer See nach Berlin. In einer Kunstschule trifft er Kristin. Sie nimmt Friedrich mit in die geheimen Jazzclubs. Sie trinkt Kognak mit ihm und gibt ihm seinen ersten Kuss. Bei ihr kann er sich einbilden, der Krieg sei weit weg. Eines Morgens klopft Kristin an seine Tür, verletzt, mit Striemen im Gesicht: "Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt." Sie heißt Stella und ist Jüdin. Die Gestapo hat sie enttarnt und zwingt sie zu einem unmenschlichen Pakt: Wird sie, um ihre Familie zu retten, untergetauchte Juden denunzieren? Eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht – über die Entscheidung, sich selbst zu verraten oder seine Liebe. – Amazon


    Zum Autor:

    Takis Würger, geboren 1985, ist Redakteur beim Nachrichtenmagazin »Der Spiegel«. Im Alter von 28 Jahren ging er nach England, um an der Universität von Cambridge Ideengeschichte zu studieren. Dort boxte er als Schwergewicht für den Cambridge University Amateur Boxing Club und wurde Mitglied in verschiedenen studentischen Klubs. – Amazon


    Allgemeine Informationen:

    Fiktive Liebesgeschichte um eine historische Figur, Stella Goldschlag, die als Jüdin untergetauchte Juden an die Gestapo verriet, nach dem Krieg verurteilt wurde

    Zeit der Handlung: 1942

    Ort der Handlung: Berlin

    Eingeteilt in Kapitel, die jeweils abgesetzt sind mit Ereignissen der Zeit und Zeugenaussagen aus dem Prozess gegen Stella Goldschlag

    Ich-Erzählung von Friedrich

    224 Seiten


    Meine Meinung:

    Ein Autor schreibt eine Liebesgeschichte über einen naiven Jüngling als männlichem Protagonisten – Schweizer, aufgewachsen mit ständig abwesendem Vater und alkoholkranker Mutter - und einer fröhlichen, unbekümmerten und lebhaften Frau, die sich gerne in Bars herumtreibt und auf der Bühne singt. So weit, so gut.

    Brisant wird das Ganze jedoch, weil die Frau die historische Stella Goldschlag ist.


    Wagen wir den Versuch, nehmen die Brisanz heraus und betrachten das Buch einmal nur unter dem Aspekt einer Liebesgeschichte. (Was im Übrigen nicht schwer fällt, weil der Autor mehr als sparsam mit Emotionen von Angst, Schrecken und Gefahr umgeht.)


    Was bleibt, ist der Entwicklungsroman eines behüteten Schweizer, der in eine fremde kriegsgeplagte Stadt zieht, um Kunst zu studieren, dort der großen Liebe begegnet, die ihn in den Himmel katapultiert und wieder abstürzen lässt. Arglos ist er, der junge Friedrich, kindlich, unschuldig und blauäugig. Mit ihm würde jede Frau leichtes Spiel haben, und auch der homophile SS-Mann Tristan von Appen gewinnt seine Freundschaft im Nu mit exquisiten Speisen und Getränken jenseits der Lebensmittelkarten. Kristin / Stella ist genau der Gegensatz zu ihrem unbedarften Geliebten, ein Kind der Großstadt, zuhause in Bars und Clubs, furchtlos, gewieft und clever. Dass Friedrich ihr bald aus der Hand frisst, wundert niemanden.

    Weil der Autor einen Schweizer in die Geschichte schickt, schafft er sich einen Freiraum, den er bei einem deutschen Protagonisten nicht hätte. Friedrich droht von den Nazis keine Gefahr. Ihn schickt niemand in den Krieg. Obendrein ist er reich, lebt auf großem Fuß in einem Hotel, Papa zahlt.


    Die Handlung wirkt, als spiele sie sich hinter einem Vorhang ab: Dass Friedrich irgendwann seine ersten sexuellen Erfahrungen macht – der Leser vermutet es. Was genau mit Tristan läuft – läuft was? läuft nichts? Die Folter der Gestapo, die Stella ertragen muss – Friedrich erzählt dem Leser, was Stella ihm erzählt hat. In den wirklich tragischen Momenten ist der Leser ein Außenstehender, er hat nicht teil am Geschehen selbst.

    Liebe und Zweisamkeit bringt der Autor zu einem Ende, das sich gerade so mit der Historie verträgt.


    Und wenn man die Brisanz zufügt? Was ändert sich? Bekommt man als Leser einen Bezug zur historischen Stella Goldschlag, kann man verstehen, was sie umtrieb? Empfindet man als Leser den Druck, die allgegenwärtige Bedrohung durch die Nazis und die Angst vor der nächsten Bombennacht?

    Was vom Grauen bleibt, sind die Zeugenaussagen aus dem realen Prozess, die zwischen die fiktiv-belletristischen Kapitel geschaltet sind.


    Neben „Deutsches Haus“ von Annette Hess ist dies das zweite Buch eines deutschen Autors, der mit seinem Roman Schrecken und Gewalt der Nazizeit an der Oberfläche streift.

    Sehen so die Bücher aus, die in unserer Zeit angeblich so wichtig geworden sind als Gedenken an die Opfer und als Mahnung und Warnung vor einer Wiederholung?

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Danke für die Rezension!:kiss:

    Ich muss sagen, auch wenn ich das Buch mit :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: am Ende bewertet habe, frage ich mich die ganze Zeit schon, ob es nicht zu viel ist. Denn ich konnte weder zu Friedrich noch zu Stella großen Bezug finden und war eigentlich eher unaufgeregter zuschauer, statt interessierter Leser. Was ich irgendwie bemerkenswert fand, war, dass sich das Buch ziemlich leicht lesen lies. Aufgrund des Themas hatte ich mir das anders vorgestellt, ich muss aber auch zugeben, dass mir Stella Goldschlag vor dem Buch auch nicht viel sagte. Vielleicht braucht man den hintergrund? Denn diese waren es Verfahrensberichte? zwischen drin in der Geschichte, da hab ich lange auf dem Schlauch gesessen wer gemeint war, das muss ich zugeben :pale:

  • unaufgeregter zuschauer, statt interessierter Leser

    Genau dieses Lesegefühl trifft auch auf mich zu. Ich würde nicht so weit gehen, das Buch als "Nazikitsch" zu bezeichnen, wie man es im einem Feuilleton lesen konnte, aber eine packende Geschichte auf historischem Hintergrund sieht für mich anders aus.


    Ich habe einen bösen Verdacht: Sobald in Deutschland ein Buch mit einer Handlung über die Nazizeit erscheint, ist ihm Aufmerksamkeit gewiss. Es geht nicht um literarische Qualität, auch nicht um Inhalt, Handlung oder Sprache, sondern einzig um dieses Thema. Die eine Hälfte der Leser applaudiert, weil wir doch so offen mit unserer Vergangenheit umgehen. Die andere rollt die Augen, weil das Thema schon wieder durchgenudelt wird.


    Daher habe ich versucht, den Hintergrund erst einmal auszublenden und nur die Liebesgeschichte zu betrachten. Und wenn die schon blutleer ist, dient die Zeit der Handlung eigentlich nur als Staffage.


    Was die Aufmerksamkeit angeht: Das Buch war seit Wochen in der Bücherei ausgeliehen und vorgemerkt. Würgers Debütroman "Der Club" ist in den Verkaufszahlen mit nach oben gerutscht.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich habe einen bösen Verdacht: Sobald in Deutschland ein Buch mit einer Handlung über die Nazizeit erscheint, ist ihm Aufmerksamkeit gewiss. Es geht nicht um literarische Qualität, auch nicht um Inhalt, Handlung oder Sprache, sondern einzig um dieses Thema. Die eine Hälfte der Leser applaudiert, weil wir doch so offen mit unserer Vergangenheit umgehen. Die andere rollt die Augen, weil das Thema schon wieder durchgenudelt wird.

    Wobei das aber nur für die ich sags mal echt doof, aber für die Bücher, die als "hochliterarisch" gelten sollen. Denn im historischen Genre gibt es ja einige Bücher darüber und das Thema ist langsam echt für mich auch durch, da das nunmal ein bevorzugtes Zeitalter ist, in dem gerne Bücher geschrieben werden. "Der Club" hatte mich damals eher interessiert als dieses hier. "Stella" hätte ich wohl ohne das Leseexemplar und einige Rückmeldungen sowohl im Kollegium als auch hier nicht zur Hand genommen.:-k

  • Greifer

    Stella, Historischer Roman von Takis Würger, 224 Seiten, erschienen im Hanser –Verlag.


    Ein Buch welches stark polarisiert und zu kontroversen Meinungen oder auch Streitgesprächen herausfordert.


    Friedrich ist Schweizer, er ist ein armer, reicher Junge. Seine Mutter wünscht sich sehnlichst, dass er eines Tages ein berühmter Maler wird. Nach einer Gesichtsverletzung wird er farbenblind, von da an ist er für seine Mutter „uninteressant“, sie verfällt immer mehr dem Alkohol. Sein Vater ein Industrieller, ist viel unterwegs und so verbringt er seine Jugend in Einsamkeit, die einzige Bezugsperson ist die Köchin. Mit 21 Jahren beschließt er sich in der Welt umzusehen, er beginnt seine Reise in Berlin, wo er in einer Kunstschule, die junge Kristin trifft. Die beiden verlieben sich. Eines Tages steht sie schwerverletzt und misshandelt vor seiner Zimmertür und gesteht: „Ich heiße Stella und bin Jüdin.“ Um ihre Eltern zu retten, verrät sie untergetauchte Juden an die Gestapo. Und Friedrich steht vor der Entscheidung, was ist ihm wichtiger, sein Gewissen oder Stella.


    Dieses Buch wird beworben mit dem Slogan: „ Man beginnt dieses Buch mit Skepsis, man liest es mit Spannung und Erschrecken, man beendet es mit Bewunderung. Ich muss gestehen, nachdem dieses Buch in den Medien so hohe Wellen geschlagen hat, habe ich es mit Spannung begonnen, es mit Verwunderung gelesen und mit Enttäuschung beendet. Bei den kursiv gedruckten Textstellen, handelt es sich um Briefe, Liedtexte, Gedanken und vor allem um die Auszüge aus den Feststellungen eines sowjetischen Militärtribunals. Von einer moralischen Stellungnahme möchte ich hier unbedingt absehen. Niemand kann von sich sagen, wie er in Stellas Situation gehandelt hätte, um geliebte Menschen zu retten. Takis Würger erzählt emotionslos und ohne moralisch zu werten, in kurzen Sätzen und völlig sachlich, diese Geschichte. Die Figuren bleiben blass, Spannung ist kaum vorhanden. Es liest sich wie ein Tatsachenbericht, ohne viel sprachliches Niveau. Der Protagonist im Roman ist kein Held, er ist unsicher und unbeholfen. Das zeigt auch, seine Racheaktion beim „Gärtner“, dass er dabei so glimpflich davonkommt, gerade in dieser Zeit, ist einfach unglaubwürdig. Würger bedient sich der Ich-Erzählsituation aus der Sicht Friedrichs. Da es sich in diesem Roman eigentlich – siehe Titel, um die Person Stella handelt, bleibt bei dieser Erzählform die eigentliche Hauptperson leider sehr blass. Was waren Stellas Gedanken, ihre Gefühle, ihre Ängste? Hatte sie womöglich Gewissensbisse bei ihrem Tun? Und vor allem fehlte mir die Handlung aus Stellas Sicht, wenn sie und Friedrich getrennt unterwegs waren. Da es sich bei Stella um eine reale Person handelt, hätte ich mir einfach mehr Informationen zu ihrem Tun gewünscht. Da hätte der Autor anstatt Stella Goldschlag, auch eine weitere fiktive Person wählen können. Weil keine besondere Spannung vorhanden war, konnte ich das Buch jederzeit aus der Hand legen. Sogar die letzten 50 Seiten konnte ich einen Tag lang liegen lassen. Sowas passiert mir sehr selten. Gefallen hat mir allerdings der Anfang der jeweiligen Leseabschnitte, die jeweils den Zeitraum eines Monats im Jahre 1942 zusammenfassten. Würger hat einige Informationen einfließen lassen, Alltäglichkeiten, Weltgeschehnisse, geschichtliche Fakten und natürlich die zehn Gebote des Propagandaleiters Dr. Joseph Goebbels. Einige gute Sätze, z. B. „Wir machten uns schuldig, jeder auf seine Art“, oder: „Ich weiß nicht ob es richtig ist, einen Menschen zu verraten, um einen anderen zu retten“, machten mich nachdenklich. Betroffen gemacht hat mich auch die Dekadenz der Reichen und der Wehrmachtgrößen, in einer Zeit in der die Soldaten an der Front und auch die Bevölkerung darben mussten.

    Dieses Buch wird als Bestseller bezeichnet, obwohl es weder sprachlich noch inhaltlich besonders ausdrucksvoll erscheint. Alleine durch die dadurch losgetretene Diskussion, findet es seine Abnehmer. Eine Leseempfehlung möchte ich nicht aussprechen, wer sich ein eigenes Bild machen will oder neugierig geworden ist, kann es wie auch ich, in einer Bibliothek ausleihen. Das ansprechende Cover dazugerechnet, dann ergibt es für mich 3 gutgemeinte Sterne. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Niemand kann von sich sagen, wie er in Stellas Situation gehandelt hätte, um geliebte Menschen zu retten.

    Das wäre (vermutlich nicht nur für mich) verständlich, aber Stella hatte auch dann noch Juden an die Gestapo verraten, als ihre Eltern schon nach Theresienstadt abtransportiert und in Auschwitz ermordet waren.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Niemand kann von sich sagen, wie er in Stellas Situation gehandelt hätte, um geliebte Menschen zu retten.

    Das wäre (vermutlich nicht nur für mich) verständlich, aber Stella hatte auch dann noch Juden an die Gestapo verraten, als ihre Eltern schon nach Theresienstadt abtransportiert und in Auschwitz ermordet waren.

    Ich weiß, vielleicht hat sie sich dann selber vor der Deportation geschützt?

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Die "echte" Stella Goldschlag war in einem klassischen Dilemma. Ursprünglich hat sie mit dem Aufspüren und Verraten begonnen, um sich und ihre Eltern zu schützen. Als diese dennoch deportiert wurden, wurde sie praktisch gezwungen, weiter zu machen. Sonst wäre sie die nächste gewesen. Entschuldigt nichts, erklärt aber ein wenig. Als sie die Wahl gehabt hatte (auch wenn man bezweifeln darf, ob es eine wirkliche Wahl gewesen ist), hat sie sich für die falsche Seite entschieden. Als sie das erkannt hat, war es zu spät, die Seiten zu wechseln.


    Ich hatte erst mit den Gedanken gespielt, diesen Roman auch zu lesen, bin nun aber davon abgekommen. Eine Geschichte, die so verwässert wird und an der Oberfläche bleibt... Also, nein. Das muss ich nicht haben.


    Ein kleiner Trost. Durch die Hilfe, leider zu weniger aber doch einiger, Menschen, haben immerhin alleine in Berlin um die 2000 "U-Boote", so nannte man die Untergetauchten auch, überlebt. Zu ihnen gehörten Menschen, wie Michael Degen ("Nicht alle waren Mörder" und Hans Rosenthal. Vielleicht sollte man sich eher mit diesen realen Geschichten beschäftigen, oder das Buch von Peter Wyden lesen, was es bis vor kurzenm nur antiquarisch gab, jetzt aber neu aufgelegt wird und demnächst neu erscheint.


    Stella Goldschlag war blond, schön und schlagfertig. Sie war intelligent und vielseitig begabt und zu einer anderen Zeit, in einem anderen Land hätte sie wohl eine glänzende Karriere gemacht. Doch Stella war Jüdin und lebte in Deutschland. Ihre Eltern hatten es nicht geschafft, rechtzeitig auszureisen. Die Katastrophe trat ein, als Stella verhaftet und von der Gestapo gefoltert wurde. Um ihre Eltern vor der Deportation zu bewahren, erklärte sie sich bereit, versteckt lebende Juden an die Gestapo zu verraten. Ihre Eltern konnte sie nicht retten, und doch machte sie bis Kriegsende weiter, immer mörderisch effizient.


    Peter Wyden, geboren 1923 als Peter Weidenreich in Berlin, ist mit Stella Goldschlag zur Schule gegangen, und war, wie fast alle Jungen dort, in sie verliebt. Dass sie das »blonde Gift« wurde, die Greiferin, die hunderte Juden in den Tod geschickt hatte, erfuhr er, als er 1946 als junger US-Soldat nach Berlin zurückkehrte. Ihr Schicksal ließ ihn nicht los. Jahrelang recherchierte er für seine Biografie, sichtete Archivmaterial und sprach mit mehr als 150 Personen: Überlebenden, Augenzeugen, Historikern und Psychologen. Und er sprach mit Stella, die bis 1994 in Westdeutschland im Verborgenen lebte.


    Peter Wyden versteht es, uns die Tragödie der letzten Juden von Berlin nahezubringen. Er urteilt nicht und er entschuldigt nicht. Er erzählt eine wahre Geschichte.

  • Das wäre (vermutlich nicht nur für mich) verständlich, aber Stella hatte auch dann noch Juden an die Gestapo verraten, als ihre Eltern schon nach Theresienstadt abtransportiert und in Auschwitz ermordet waren.

    Ich weiß, vielleicht hat sie sich dann selber vor der Deportation geschützt?

    Es ist jetzt schon eine Weile her, aber ich hatte eher so das Gefühl (wenn ich eins hatte :-,), dass ihr dieses Leben in Saus und Braus, was sie ja teilweise hatte, nicht aufgeben wollte. Ich bin mir nicht sicher, ob aus Gefallen oder wie du sagst aus Angst. :-k

  • Ich mag solche Bücher die polarisieren. Habs in der Onleihe vorbestellt, dauert aber noch bis Ende Mai.


    Marie : Es ist aber hoffentlich nicht a la Hanni Müntzer oder Kristin Hannah ? Deren Bücher aus dieser Zeit waren die schlimmsten die mir je unterkamen. :geek: Dann bestelle ich es nämlich gleich wieder ab.

  • Dieser Thread muss ich unbedingt "im Auge behalten" denn das Buch habe ich ebenfalls vorgemerkt - irgendwann im März kann ich es lesen.

    im Netz kann man einige interessante Artikel lesen welche schon 1992 publiziert wurden - Was hätte ich getan

    Dazu ein Zitat welches der Autor des von findo erwähnten Buches sich selber stellen musste

    Zitat

    Wydens Buch ist eine auch von Selbstzweifeln geprägte Auseinandersetzung mit Fragen nach Schuld und Gewissen. Wie weit darf einer gehen, ohne seine Seele zu verspielen? Dürfen Menschen mit dem Teufel paktieren, wenn sie dadurch ihr Leben oder das von Verwandten zu retten vermeinen? Und: "Was hätte ich in Stellas Situation getan? Ist es nur ein glücklicher Zufall, daß ich nicht vor dieselbe Entscheidung gestellt worden bin?"


    Sonst kommst du nach Ausschwitz

    Das Tabu der Holocaust - Forschung

    Ich habe mich natürlich im Netz versucht darüber zu informieren ob schon damals eine Flut der Empörung wie es nun bei diesem Buch passierte durch die Allgemeinheit ging, jedoch nichts gefunden.

    Dazu jedoch ein Interview in der Jüdische Allgemeine - ich denke man sollte dies lesen und somit kann vermieden werden bevor man überhaupt das Buch von Taskis Würger gelesen hat dieses, wie auch den Autor vorzuverurteilen.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Es ist aber hoffentlich nicht a la Hanni Müntzer oder Kristin Hannah ? Deren Bücher aus dieser Zeit waren die schlimmsten die mir je unterkamen.

    Sag bloß, Du würdest meine Meinung über Münzer und Hannah nicht kennen? Würde Würger ähnlich schreiben, wäre er nach drei Seiten in die Bücherei zurückgegangen. :|

    ich denke man sollte dies lesen und somit kann vermieden werden bevor man überhaupt das Buch von Taskis Würger gelesen hat dieses, wie auch den Autor vorzuverurteilen.

    Ich habe den Artikel vor meiner Lektüre nicht gelesen. Mein Urteil wäre sicher nicht anders ausgefallen.

    Zitat

    schonungslos, aber an keiner Stelle unempathisch

    heißt es in dem Artikel. Beides habe ich nicht so empfunden.


    Auf die Idee, Stella Goldschlag zu verurteilen, bin ich nie gekommen. Wer weiß, wie man selbst in einer solche Situation handeln würde? Niemand dürfte für sich die Hand ins Feuer legen.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Sag bloß, Du würdest meine Meinung über Münzer und Hannah nicht kennen? Würde Würger ähnlich schreiben, wäre er nach drei Seiten in die Bücherei zurückgegangen. :|

    Ja, gut, ich kenne zwar Deine Meinung über diese beiden Autorinnen, diese teilen wir ja, aber ich kenne nicht Deine Schmerzgrenze für Abbrüche. :lol:

    Auf die Idee, Stella Goldschlag zu verurteilen, bin ich nie gekommen. Wer weiß, wie man selbst in einer solche Situation handeln würde? Niemand dürfte für sich die Hand ins Feuer legen.

    Das unterschreibe ich fett. Mir ist das so oft schon aufgefallen, dass Leute mit Verurteilungen immer ganz schnell bei der Hand sind. Im Rückblick ist Geschichte und Vergangenes natürlich auch immer ganz einfach weil man weiss wie alles endete. Aber wenn man da selbst mittendrin steckt, wer weiss wie man sich da verhalten hätte. Und wenn es ans eigene Leben geht und das der Familie, ich glaube, da denkt und entscheidet man eh nicht mehr rational.

  • Auf die Idee, Stella Goldschlag zu verurteilen, bin ich nie gekommen. Wer weiß, wie man selbst in einer solche Situation handeln würde? Niemand dürfte für sich die Hand ins Feuer legen.

    Da hast Du ja sowas von recht. Aus der heutigen Position heraus, in einem demokratischen, freien Land und mit dem Wissen, das wir heute haben, behauptet es sich sehr, sehr leicht, man hätte NATÜRLICH Widerstand geleistet.

  • Es ist nicht leicht etwas über diesen Roman zu schreiben. Nicht wegen der Thematik, die Zeit während und nach dem Nazionalsozialismus haben schon sehr viele namhafte Autoren in ihren Roman zum Gegenstand der Handlung gemacht- Autoren welche diese Zeit erlebt haben -Autoren welche grossartige Arbeit leisteten.


    Was es schwierig machte diesen Roman einigermassen objektiv - wobei das ist eine Illusion, geht überhaupt nicht - zu lesen und sich zu eigen zu machen waren diese vielen negativen bis hin zu ausufernden empörten Kritiken welche die Erzählung aber auch den Autor „verurteilten“.


    Ich habe mich nun gefragt woran liegt es, - ist es weil Takis sich erlaubte die Geschichte von Stella um diese zu erzählen in eine „etwas banale“ Liebesgeschichte verpackte,- ist es weil die Geschichte in einer sehr einfachen Sprache geschrieben ist, - ist es weil ein junger Autor von 34 Jahren es wagt in einer etwas anderes Form das Geschehen aufzugreifen.


    Alles Fragen welche mich beschäftigten - denn ich wollte es begreifen können.


    Um dieser Geschichte gerecht zu werden wie ich sie empfunden habe, habe ich zuerst einmal alles ausgeblendet was der Autor in den Kapiteln voranstellte und mich nur auf dies beiden jungen Menschen konzentriert. Wer Friedrich ist weiss ich aus seine Lebensgeschichte, ich habe mir ein Bild gemacht aus welchen Verhältnissen er kommt, seinem Elternhaus und seinen Eltern. Somit steht nun nach meinen Vorstellungen ein junger Mann vor mir, naiv, unerfahren ziemlich weltfremd mit einer etwas eigenartigen Vorstellung von Deutschland. Mit dieser Erwartung „Die Deutschen waren in meinem Kopf das, was ich sein wollte“ reist er nach Berlin. Er ist sich überhaupt nicht bewusst was es bedeutet in dieses Land zu reisen. Und hier trifft er auf diese junge Frau. Da es offensichtlich ist dass Friedrich noch nie mit einer jungen, attraktiven Frau konfrontiert wurde, insbesondere in der geschilderten Situation, ist es begreiflich dass er vom ersten Moment an nicht nur verwirrt sondern genau so fasziniert ist. Wie sich nun genau diese junge Frau im nähert, ihn"bezirzt" mit ihrer offenen Art, ist „er ist doch schon verloren“ -


    Machen wir uns klar, in diesem Moment wissen wir noch nicht wer sie ist. Das finde ich besonders wichtig, man muss jeden Gedanken wer und was sie eigentlich ist ausblenden.


    Ja, es stimmt wir lesen bis zu einem gewissen Punkt eine Geschichte zweier junger Menschen, welche wie in einem Kokon leben, in einem Berlin in welchem Schreck, Angst und Terror herrschen. Zwei jungen Menschen welche alles ausblenden was um sie herum passiert. Es sind nur gewisse Situationen welche allmählich auch in Friedrich ein unangenehmes Gefühl hervorrufen. Allerdings greifen diese noch nicht tiefer in seine Gefühlswelt ein, zu sehr ist er in Kristin - wir wissen nun wie sie heisst - verliebt.


    Was wissen wir bis dahin eigentlich über Kristin. Nicht viel - die Vorstellung wer sie ist spielt sich auch nur in unsern Köpfen ab - eine junge lebenslustige Frau - welche ein wenig „raffiniert“ ist und der es scheinbar leicht gelingt die Männer um „den kleinen Finger zu wickeln.“ Eine junge Frau welche das Leben geniessen möchte und wenn die Gelegenheit sich bietet dieses zu realisieren diese ergreift.


    Halten wir Abstand davon auszurufen - das ist doch verwerflich in Zeiten wie sie damals in Deutschland herrschten. Es gab sicherlich unzählige Menschen welche genau so versuchten das bestmögliche aus der Situation zu machen. Darüber können wir gar kein Urteil fällen.


    Hier möchte ich noch kurz Tristan erwähnen. Friedrich hat sich unglaublich schnell von diesem für in charismatischen Mann einnehmen lassen. Genoss den Umgang mit ihm, war gebannt mitzumachen bei Sachen welche doch verboten waren. Diese seine Naivität zeigt sich hier in aller Deutlichkeit. Er fragt diesen zwar hin und wieder was denn die Bezeichnung Obersturmbannführer der SS für Tätigkeiten voraussetzt, jedoch eigentlich keine ernsthafte Antwort voraussetzt - bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Er erwartet von Tristan bei einem Besuch wie Kristin plötzlich weg ist von diesem Antworten, Antworten welche jedoch in ihrer Wahrheit sehr schmerzhaft sind. Da dämmert es ihm „In diesem Moment spürte ich, dass es falsch war“


    Aber dies steht noch nicht im Zusammenhang mit Kristin. Wie nun diese nach Tagen, er ist der Verzweiflung nahe, zurückkehrt, er ihre Geschichte sich anhört gilt die Sorge erstmalig ihr als Person. Und dieser Person möchte er helfen und zwar ohne weder und aber.

    Langsam nimmt jedoch der Schrecken um das passiert zu, er merkt wie dumm er gewesen ist, dass er die Realität verkannt hat.

    Jedoch und das scheint mit wichtig, obwohl er nun weiss wer Kristin ist, er weiss was sie macht auch wenn dies nie explizit erwähnt wird, er lässt sie nicht fallen.

    Obwohl sie versuchen so gut wie möglich das aufrecht zu erhalten was sie um sich herum geschaffen haben, dieses Zusammensein abseits all dem was aussen rum passiert, sich ein wenig in eine sorgenlose Geborgenheit zurück ziehen zu können, man spürt wie dies zerbröckelt.


    Spätestens nach dem Epilog kennen wir die Geschichte von Stella Goldberg in ihrer Gänze. Das möchte ich jedoch aussen vor lassen.


    Blenden wir nun ein was der Autor den Kapiteln voranstellt. Er schreibt von den Beziehungen zwischen Menschen und den Beziehungen zu den Dingen erzählt wiederum Daten und Ereignisse, Geschichte und Fiktion in einem ständigen Rollenwechsel, den Leser dazu zwingt, dabei zu bleiben auf die nächsten Seiten zu warten, um die Wahrheit zu verstehen und gleichzeitig die Konsequenzen zu fürchten.


    Ich habe in einem andern Thread geschrieben eine gute Geschichte lesen zu haben. Ja das habe ich denn es ist eine Geschichte welche von der Beziehung zwischen Eltern und Kindern spricht, von der ausgeprägten Schwäche die die Eltern zeigen, von Versagen von Unzulänglichkeiten. Sie erzählt von Liebe und welches Leid daraus entstehen kann, von Scheitern von Flucht. Es ist ein Roman über Leben und Tod, Schuld und Unschuld, über die herrschende Unmenschlichkeit, und darin liegt die Stärke dieses Buches.


    Man muss sich wirklich beim lesen bewusst sein, es ist nicht explizit ein Roman über Stella Goldberg. Wer mit diesen Erwartungen diese Roman liest wird enttäuscht und ärgert sich sicherlich, wird ob zu Recht, sei dahingestellt sagen "der Geschichte fehlt es an Tiefe." Hätte der Autor dies gewollt hätte er ein Sachbuch geschrieben. Es ist auch keine Geschichte welche versucht die Vergangenheit und die Opfer des Holocaust auszunutzen. Aber es ist eine Geschichte welche viele Fragen aufwirft auf welche der Autor gar keine Antworten geben will. Er versucht es nicht einmal… will ich es als Leser.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Ich möchte kurz auf die ersten Beiträge eingehen -

    Die Handlung wirkt, als spiele sie sich hinter einem Vorhang ab:

    Das stimmt auf weiter Strecke, man hat das Gefühl Friedrich ist ein Zuschauer - jedoch hier hatte ich wiederum das Bild vor Augen dass ich es mit einer Person welche nicht nur unter Achromasie leidet, sein Wahrnehmungsvermögen auch geprägt durch das Elternhaus die Realität nicht sieht, man kann hier nicht von verdrängen sprechen, nein er sieht sie einfach nicht. Genau dies führt doch dazu dass wir einen jungen Mann erleben welcher vor Liebe geblendet nicht sehen? ... nicht verstehen will? Und dieses Unbestimmte "was sieht er, was will er sehen, wie entfernt er sich von dem was wie ein "Zusehen" aussieht, bleibt bis zum Schluss und ob wir diesem Verhalten Verständnis entgegen bringen wollen oder eben nicht, das bleibt mir dem Leser überlassen.

    Da es sich in diesem Roman eigentlich – siehe Titel, um die Person Stella handelt, bleibt bei dieser Erzählform die eigentliche Hauptperson leider sehr blass. Was waren Stellas Gedanken, ihre Gefühle, ihre Ängste? Hatte sie womöglich Gewissensbisse bei ihrem Tun?

    Das will der Autor doch gar nicht, er gibt mir keine Erklärungen, er gibt mir keine Antworten. Wenn schon, bin ich als Leser gefordert mir diese Antworten aus dem wenigen was ich erfahre zu stellen, zu erforschen, mir darüber Gedanken zu machen.


    Und vor allem fehlte mir die Handlung aus Stellas Sicht, wenn sie und Friedrich getrennt unterwegs waren.

    Weiss man denn dies genau, ist das dokumentiert was Stella genau gemacht hat? Wie wir wissen - "Es konnte nie ermittelt werden, wie viele Juden Stella Goldberg an die Geheime Staatspolizei verraten hatte. Die meisten ihrer Opfer waren tot, als die Staatsanwaltschaft Anklage erhob", - das heisst im Klartext niemand wusste somit was sie tatsächlich gemacht hatte. Also wie kann ein Autor dies schildern, geht gar nicht, das ist auch nur in unsern Köpfen nachvollziehbar.


    Beim lesen ist es enorm wichtig sich bewusst zu sein, die erzählende Person ist nur Friedrich und alles was wir erfahren wird aus seiner Sicht, so wie er sie sieht wahrnimmt und wahrnehmen will, geschildert.


    Takis Würger erzählt emotionslos und ohne moralisch zu werten, in kurzen Sätzen und völlig sachlich, diese Geschichte.

    Das finde ich besonders wichtig und stellt somit an den Leser die Herausforderung sich dem was eigentlich Unfassbar ist zu stellen.

    Dieses Buch wird als Bestseller bezeichnet, obwohl es weder sprachlich noch inhaltlich besonders ausdrucksvoll erscheint

    Ich will hier gar nicht über das Wort Bestseller sprechen, das muss jeder für sich entscheiden denn dass diese Masche von den Verlagen gerne und oft gebracht wird um den Verkauf anzukurbeln ist kein Novum, jedoch sprachlich bin ich gar nicht einverstanden. Das hat der Autor sehr gut gemacht, denn da wir wissen was und wie Friedrich ist, wir wissen von welchen Büchern er sein Wissen oder seine Vorstellungen hat, welcher Lektüre er sich zugeneigt fühlte... führen wir uns ausserdem vor Augen wie sein Vater mit ihm gesprochen hat....als dies spiegelt sich somit sprachlich in der Geschichte wieder.

    Die "echte" Stella Goldschlag war in einem klassischen Dilemma

    Hier von einer "echten" Stella Goldschlag zu schreiben ist nicht richtig, denn wir können nicht wissen wie "echt" Stella Goldschlag gewesen ist. Somit können wir auch dem Autor nicht unterstellen in seinem Roman von einer "unechten" Stella Goldschlag gesprochen zu haben.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Wenn man natürlich jedes Wort auf die Goldwaage legt... Mit "echt" meine ich die reale Person im Unterschied zur Romanfigur und ihre Situation, in der sie sich befand. Kann man an sich aus den Kontext heraus lesen, zumindest dachte ich das. Vielleicht hätte ich es anders formulieren sollen. In diesem Thread, sollte ich das Buch lesen, schreibe ich nichts mehr. Hab für Wortfindungsdiskussionen keinen Nerv mehr.

  • Wenn man natürlich jedes Wort auf die Goldwaage legt... Mit "echt" meine ich die reale Person im Unterschied zur Romanfigur und ihre Situation, in der sie sich befand. Kann man an sich aus den Kontext heraus lesen, zumindest dachte ich das. Vielleicht hätte ich es anders formulieren sollen. In diesem Thread, sollte ich das Buch lesen, schreibe ich nichts mehr. Hab für Wortfindungsdiskussionen keinen Nerv mehr.

    Gebe ich dir recht lass es bitte, denn deine Befindlichkeiten hemmen jegliche Diskussion. Und jedes Mal wenn man etwas schreibt was dir nicht passt und man es wagt einen deiner Beiträge anders zu beurteilen wie du es persönlich formuliert hast, fühlst du dich angegriffen. Ich erlaube mir immer und jederzeit wenn ich es für nötig finde meine eigene Meinung zu äussern und werde dies auch weiterhin tun. Es ist zudem eine äusserst unangebrachte Aussage - mir zu unterstellen ich würde jedes Wort auf die Goldwaage legen - Wortfindungsdiskussionen zu betreiben, denn ich habe dich in keiner Weise persönlich angegriffen sondern etwas geäussert was mir bei deinem Beitrag aufgefallen ist -nicht mehr nicht weniger.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • findo Solltest du diesen Roman doch irgendwann einmal lesen, würde zumindest ich mich sehr über deine Meinung freuen....Ich schätze deine Beiträge sehr und kann die oben angebrachten Vorwürfe in keiner Weise nachvollziehen.

  • Ich hatte erst mit den Gedanken gespielt, diesen Roman auch zu lesen, bin nun aber davon abgekommen. Eine Geschichte, die so verwässert wird und an der Oberfläche bleibt... Also, nein. Das muss ich nicht haben.

    Ich möchte dich ermuntern, dich nicht abschrecken zu lassen und das Buch - aller negativen Meinungen zum Trotz - selbst zu lesen, denn so "verwässert" finde ich es gar nicht. Vielleicht hast du ja Zeit und Muße, zusätzlich noch das Sachbuch von Peter Wyden zu lesen und lässt uns dann hier teilhaben an deinen Eindrücken. :winken:


    Dir serjena möchte ich danken für deine ausführlichen Gedanken zum Buch, die ich in vielen Punkten teilen kann. Ich will mich jetzt nur kurz äußern, weil ich noch nicht ganz durch bin und das Ende abwarten möchte, kann aber sagen, dass ich den Roman sehr gern lese, weil er mich (trotz einiger Kritikpunkte) packt und berührt und ich ihn auch sprachlich völlig in Ordung finde. Ich sage das hier, weil ich anders als ele eine Leseempfehlung aussprechen möchte. Es ist ein streitbares Buch, das nachdenklich macht und zum Diskutieren anregt. Es gibt schlechtere Gründe ein Buch zu lesen, finde ich. :wink:

    :montag: Judith Hermann - Daheim


    "Sehnsucht nach Liebe ist die einzige schwere Krankheit, mit der man alt werden kann, sogar gemeinsam."
    (Bodo Kirchhoff: Die Liebe in groben Zügen)