Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Arminuta

Im Dorf nennen sie alle nur Arminuta, die Zurückgekommene. Warum hat man sie zu ihren leiblichen Eltern zurückgeschickt? Wer ist ihre Mutter? Die, die sie geboren hat, oder die, bei der sie aufgewachsen ist? »Als Dreizehnjährige kannte ich meine andere Mutter nicht mehr.« So beginnt die Geschichte, in der ein junges Mädchen mit einem Koffer und einem Sack voller Schuhe bei einer ihr unbekannten Familie abgeliefert wird. Die echten Eltern wollten sie wieder haben, mehr haben ihr die, die sie bisher Vater und Mutter nannte, nicht erklärt. Niemand scheint auf sie gewartet zu haben, alle haben offensichtlich andere Sorgen. Das Essen ist knapp, die Neue muss sich das Bett mit der kleinen Schwester teilen und das Zimmer mit den drei Brüdern. Hier ist alles fremd, die Armut, der Schmutz, die harten Worte. Während sie einen Weg zurück in ihr behütetes Leben in dem kleinen Haus am Strand sucht, entwickeln sich neue Bindungen, zur mutigen Schwester, den Brüdern, der Mutter. Und sie beginnt zu verstehen, wie viele Facetten die Liebe haben kann. Donatella Di Pietrantonio erzählt in dieser ungewöhnlichen Familiengeschichte von Zugehörigkeit und Verantwortung, Verstrickungen und Mutterliebe und davon, was es bedeutet, den eigenen Platz im Leben zu finden. Poetisch, zart und unvergesslich.
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Serieninfos zu Arminuta

Arminuta ist der 1. Band der Arminuta Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2019. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2020.

Bewertungen

Arminuta wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Es ist ein bedeutendes Buch, das mir auf ganz besondere Weise nahe geht.

    Maesli

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Arminuta

    Der Roman „Arminuta“ von Donatella di Pietrantonio erzählt von einem Mädchen, das aus ihrer vertrauten Umgebung zurück in ihre arme Familie muss.
    Das Mädchen wächst behütet in gutsituierten Verhältnissen in der Stadt auf. Da wird ihre Mutter krank und sie muss zurück zu ihrer Familie, die in einem ärmlichen Bergdorf lebt. Sie ist 13 Jahre alt, versteht nicht warum und will nicht bleiben.
    Hat sie etwas falsch gemacht? Warum wollen ihre Eltern sie nicht mehr bei sich haben? Die neue Mutter hat nichts Liebesvolles an sich, die älteren Brüder sind gemein und nur die jüngere Schwester Adriana scheint sich über sie zu freuen. Und die Frau, die sie bis jetzt Mutter genannt hat, scheint verschwunden.
    Meine persönlichen Leseeindrücke So beginnt dieser Roman und es dauert eine Weile, bis ich mich mit der einfachen, fast möchte ich sagen elementaren Sprache anfreunde. Kurze emotionslose Sätze verwirren mich sehr. Aber je länger ich lese, umso klarer werden mir Feinheiten der erzählten Leben und ich entwickle Gefühle nicht nur für die Ich-Erzählerin sondern auch für ihre beiden Familien.
    Ich muss das Buch bis zum Schluss lesen um zu verstehen, welche Kraft in diesen einfachen Worten steckt. Der Kargheit der Sprache steht eine solche Wucht an Gefühlen gegenüber, dass jedes zusätzliche Wort einfach überflüssig wäre.
    Mit zwei lebenden Müttern wurde ich zum Waisenkind. Die eine hatte mich noch mit ihrer Milch auf der Zunge wegegeben, die andere hatte mich mit dreizehn zurückgebracht. Ich war die Tochter von Trennungen, falschen und verschwiegenen Verwandten, Entfernungen. Ich wusste nicht mehr, woher ich stamme. Im Grunde genommen weiß ich es bis heute nicht.
    Fazit Der Roman „Arminuta“ von Donatella di Pietrantonio erzählt von einem Mädchen, das aus ihrer vertrauten Umgebung zurück in ihre arme Familie muss. Es braucht ein gesundes Maß an Empathie um mit dem Buch zurecht zu kommen. Doch wer dies aufzubringen vermag, dem eröffnet sich ein Roman, der lange nachhallt. Es ist ein bedeutendes Buch, das mir auf ganz besondere Weise nahe geht.
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  • Rezension zu Arminuta

    Donatella Di Pietrantonio - Arminuta
    Wurzeln
    Arminuta, die Zurückgekommene, so wird die Protagonistin des Romans, ein 13-jähriges Mädchen genannt. Sie wurde von den Menschen, die sie aufzogen, mit der Wahrheit konfrontiert, dass sie nicht ihre leiblichen Eltern sind und sie jetzt zu ihren leiblichen Eltern zurückmüsse, weil es der Mutter schlecht geht. Eine Welt bricht zusammen. Wurzeln verschwinden.
    Doch nicht nur das, sie muss auch die Stadt verlassen, in der sie bisher lebte, geht in ein entfernteres Dorf, verliert also auch ihre Freunde, ihre bisherige Umwelt, ihre festen Größen. Eine Welt bricht zusammen. Wurzeln verschwinden.
    Und auch die Art des Lebens ändert sich schlagartig. Sie hatte in der Stadt in einem recht gut situiertem Umfeld gewohnt, war Einzelkind, besuchte Ballett- und Schwimmunterricht, hatte alles was sie zum Leben braucht. Jetzt in dem neuen zuhause, im Dorf, war sie plötzlich mit drei größeren Brüdern, einer größeren Schwester und einem männlichen Kleinkind konfrontiert, eine große Armut ist spürbar, sie muss lernen ihr kleines bisschen Essen gegen Familienmitglieder zu verteidigen und sie schläft mit ihrer Schwester zusammen in einem Bett, da keines für sie da ist. Das Ganze ist nur etwas schwierig, weil die Schwester noch nächtlich einnässt. Eine Welt bricht zusammen. Wurzeln verschwinden.
    Das alles reicht eigentlich einem Menschen das Leben zu zerstören und einen Menschen zu zerstören, und dazu noch einen Menschen, der sich in der Adoleszenz befindet, der ja eigentlich noch viel angreifbarer ist. Aber die Arminuta freundet sich mit dem Mädchen in der neuen Familie an, Adriana. Beide geben sich gemeinsam einen Halt und stärken sich gegen die Widrigkeiten des Lebens. Und nach und nach erschließen sich für Arminuta die Hintergründe für ihre Entwurzelung.
    Ein schöner Roman über ein starkes Mädchen, über Zerrissenheit und das Gefühl nirgendwohin zu gehören, und was das mit Menschen machen kann. Und gleichzeitig auch darüber was Stärke und ein Wille schaffen kann. Es ist eine schöne Sprache, die man hier vor sich hat, sie reißt mit und beschäftigt. Sie ist aber nicht mit Gefühlen überfrachtet, die Protagonisten versuchen sich recht pragmatisch durchs Leben zu schlagen. Und man fühlt mit, fiebert mit, ein deutlicher Sog ist spürbar. Ein wirklich schönes Buch.
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  • Rezension zu Arminuta

    Arminuta handelt von einem italienischen Mädchen in den 70ern, das bis zu ihrem 13. Lebensjahr bei einer Adoptivfamilie aufwächst, ohne es zu wissen. Mit einem Mal wird sie dann in ihre eigentliche Familie zurückgegeben. Im Gegensatz zur Adoptivfamilie ist diese sehr arm und kinderreich. Mit diesem Unterschied muss die Protagonistin zurechtkommen.
    Die unterschiedlichen Familiendynamiken, die im Buch aufeinandertreffen, sind unglaublich spannend formuliert. Während die Protagonistin mit ihrer Adoptivfamilie den Sommer am Strand verbrachte, nachmittags zum Ballettunterricht ging und zu dritt in einem Haus wohnte, zieht sie nun zu einer ihr völlig fremden Familie, von der sie bis zu diesem Zeitpunkt nichts wusste. Dort herrschen völlig andere Verhältnisse - ihr "richtiger" Vater ist Arbeiter in einer Ziegelei, sie hat mit einem Mal viele Geschwister und das Geld ist knapp. Noch dazu wird das Fehlverhalten der Kinder mit Schlägen bestraft, was die Protagonistin so noch nicht kennt.
    Die Charaktere sind besonders vielschichtig in diesem Roman: Sie verhalten sich nicht nach dem Muster einer ihnen zugehörigen Rolle, bleiben aber dennoch ihrem Charakter treu. So kenne ich das auch aus dem echten Leben - eine mutige Freundin springt nun Mal doch nicht über jeden Graben. Niemand verhält sich nur nach dem Plan der Eigenschaften, die ihn ausmachen. Das ist im Buch gut gelungen, genau so wie die Charakterentwicklung der Protagonistin. Anfangs ist sie ein eher zurückgenommenes Mädchen. Mit Ausnahme weniger Ausbrüche nimmt sie ihre neue Lebenssituation hin und passt sich den Gegebenheiten an. Doch das erlebte formt sie, und ihre ganz besondere Beziehung zu ihrer Schwester ist eine einzigartige Beschreibung von Zusammenhalt unter Schwestern.
    Doch kommen wir nun zu dem, was mich dann doch sehr irritiert hat: In der ersten Hälfte des Buchs sind die Begegnungen der Protagonistin mit ihrem ältesten Bruder, dem 18-jährigen Vincenco im Vordergrund. Die beiden haben sich nicht als Bruder und Schwester kennengelernt, sind nicht in diesem Verhältnis aufgewachsen. Daher entsteht aus dieser Verwirrtheit eine sexuelle Aufladung, die mir dann doch etwas zu viel war. Immer wieder gibt es Momente, in welchen die beiden Grenzen überschreiten oder sich mitreißen lassen. Mehr als ein Kuss ist am Ende nicht wirklich dabei, aber dennoch ist diese Thematik für mich ein ganz klares No-Go. Ich möchte nicht über hundert Seiten hinweg von dieser sexuellen Verwirrtheit zweier pubertärer Geschwister untereinander hören, zumal ich allein den Altersunterschied von 13 zu 18 Jahren in dem Alter schon problematisch finde.
    Dieser Aspekt hat meine Wertung des Buchs doch stark hinuntergezogen. Die zweite Hälfte des Buchs nimmt dann Abstand von dieser Beziehung und hat das Ruder noch ordentlich herumgerissen. Mit Abstand von dieser Thematik ist das Buch ganz besonders, aber so gefiel mir ein großer Teil einfach nicht. Daher nur 3 unentschlossene Sterne von mir.
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Ausgaben von Arminuta

Hardcover

Seitenzahl: 224

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

E-Book

Seitenzahl: 224

Besitzer des Buches 9

Update: