Sich fügen heißt lügen

Buch von Erich Mühsam, Henning Venske

  • Kurzmeinung

    drawe
    Sehr schön zusammengestellte Sammlung, die den Pazifisten und Anarchisten Mühsam vorstellt.

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Meinungen

  • Sehr schön zusammengestellte Sammlung, die den Pazifisten und Anarchisten Mühsam vorstellt.

    drawe

Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Sich fügen heißt lügen

    Klappentext (Quelle: Verlag, gekürzt):
    Erich Mühsam war ein anarchistischer Dichter, den deutsche Nazis ermordeten und dessen Bücher sie verbrannten. Erich Mühsam war den Nazis, aber auch allen anderen Anhängern eines deutschen Obrigkeitsstaates als Jude, als Antifaschist, als Dichter des Klassenkampfes und als geistiger Anführer der Münchener Räterepublik verhasst. ... Die Literatur Erich Mühsams ist Ausdruck einer unangepassten Lebensweise, die sich gegen die repressiven Normen und Werte einer patriarchalisch-autoritären Gesellschaft zur Wehr setzt.
    Zum Sprecher:
    Henning Venske ist Schauspieler, Kabarettist, Regisseur und Autor und vor allem Satiriker. Seine scharfzüngigen Texte führten dazu, dass er nach eigener Aussage zu „Deutschlands meistgefeuertem Satiriker“ wurde. Venske wirkte u. a. auch bei der Münchner Lach- und Schießgesellschaft mit. Er wurde mit vielen Preisen bedacht, z. B. dem Deutschen Kleinkunstpreis u. a. Henning Venske ist Mitglied der Erich-Mühsam-Gesellschaft.
    https://www.venske.de/vita/
    Mein Hör-Eindruck:
    „Ich bin ein Pilger, der sein Ziel nicht kennt“
    Wie schön, dass Erich Mühsam wieder in den Blickpunkt rückt! Man freut sich. Und mit Erich Mühsam rückt die Zeit des engagierten Kampfes um Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie wieder in den Blickpunkt; ein Kampf, der Erich Mühsam und andere das Leben kostete.
    Henning Venske begleitet in seiner Lesung den Dichter und den Menschen. Dabei verknüpft er die vielen Stationen von Mühsams Leben mit dessen unterschiedlichen Werken. Und so entsteht beim Leser das Bild eines außergewöhnlichen Menschen, eines leidenschaftlichen Pazifisten und unbeugsamen Antifaschisten. Mühsam wendet sich gegen Militarismus und Unterdrückung in jeder Gestalt, sei es politisch, wirtschaftlich oder gesellschaftlich. Seine ganze Energie und Wortgewalt setzt er ein für eine Zukunft, die den Menschen frei macht, v. a. frei von Ungleichheiten, von Kriegen und von Auswüchsen des Nationalismus, die er sehr scharf erkennt. Für diese politischen Ziele setzte er sich auch als führendes Mitglied der Münchner Räterepublik ein.
    Schon früh warnt Mühsam vor der Kriegstreiberei und der allgemeinen Kriegsbegeisterung, und weil er als Kriegsursache das Streben des Großkapitals nach Profit erkennt, wendet er sich dem Sozialismus und Kommunismus zu, allerdings ohne sich von einer Partei vereinnahmen zu lassen.
    Wenn er die Völkerverständigung beschwört, gewinnen seine Texte eine aufrüttelnde Schärfe und einen bitteren Ernst:
    Vergesst den Freund im Feinde nicht!
    ...
    Dann sinken Grenzen, stürzt die Macht, und alle Welt ist Vaterland, und alle Welt ist frei!
    Die Texte sind sehr schön ausgewählt, und auch Mühsams leichtfüßige Gedichte kommen nicht zu kurz, wie z. B. „Der Gesang der Vegetarier. Ein alkoholfreies Trinklied“, mit dem er das allzu gesunde Leben der bunten Aussteigerkolonie auf dem Monte Veritá bei Ascona ironisch-sarkastisch aufs Korn nimmt.
    Henning Venske trägt seine Lesung mit derselben Leidenschaft vor, die den Texten Mühsams eigen ist. Mühsams Botschaft des Anarchismus – dass kein Mensch einen anderen Menschen beherrschen dürfe – hat hier einen engagierten Vertreter gefunden.
    Ein eindrückliches Hörvergnügen!
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