Sommer bei Gesomina

Buch von Florian Beckerhoff

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Sommer bei Gesomina

»Ein wunderbar leiser, besinnlicher und poetischer Roman.« Saale-Zeitung In der Straße mit dem kleinen Supermarkt von Herrn Dong, dem Frisör Ergün, der fast immer geschlossenen Bar Centrale, der Weinhandlung und dem Geschäft für tasmanische Stiefel geht jeder seiner eigenen Wege. Von der italienischen Nonna Gesomina mit den köstlichsten Gerichten bekocht, verbringt der zwölfjährige Jona hier seine Sommerferien und lernt eine neue, freiere Welt kennen. Bis er von der tragischen Vergangenheit seiner Gastgeberin erfährt, die bis nach Mogadischu führt. Wurde sie dort vor fünfzig Jahren wirklich von ihrem Sohn getrennt? Jona will ihr helfen, ihn wiederzufinden, aber dafür muss er erst die Bewohner der Straße verbinden: Denn eine gemeinsame Hoffnung wirkt stärker als jeder Verlust. »Eine anrührende Geschichte mit Tiefgang, interessanten Figuren und einer überzeugenden Szenerie.« EKZ Bibliotheksservice »Beckerhoffs Art, zu schreiben, ist vorbildlich: tolle Beobachtungen, viel Humor, poetischer Alltag und sanfte Abgründe. (...) Einmal angefangen, möchte man das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen.« GRAZIA über »Herrn Haiduks Laden der Wünsche«
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Bewertungen

Sommer bei Gesomina wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Sommer bei Gesomina

    Die Somalin Gesomina lebt seit 40 Jahren in Deutschland. Früher hat sie als Kindermädchen gearbeitet und war so auch für Jona verantwortlich. Als dessen Mutter nach langer Zeit Kontakt aufnimmt und sie bittet, den inzwischen 12-jährigen Jona über die Sommerferien zu betreuen, weil sie beruflich ins Ausland muss, stimmt Gesomina sofort zu, und Jona zieht zu ihr in ihre Kiezwohnung irgendwo zwischen Kreuzberg und Neukölln. Um das Eis zu brechen, bereitet Gesomina Jona eine seiner damaligen Lieblingsspeisen zu, süße Quatschlappen, die allerdings auch schnell durch Jona die Runde im Kiez machen und den einen oder anderen an seine Kindheit erinnert. Durch Jona und die Quatschlappen wird es turbulent, denn Milan, dessen Bar nicht läuft, erhofft sich endlich zahlende Gäste, der Australier Tom bekommt Heimweh und Jona auf die Idee, Gesominas seit Jahrzehnten verschollenen Sohn zu suchen. An der Suche beteiligen sich bald alle Straßenbewohner und kommen auf immer neue Ideen…
    Florian Beckerhoff hat mit seinem Buch „Sommer bei Gesomina“ einen wunderschönen und berührenden Roman vorgelegt, der mit seinem lockeren Erzählstil den Leser sofort umgarnt und ihn mit in den tiefsten Berliner Kietz nimmt, wo er Gesomina und so mancherlei illustre Gestalten in Form von Nachbarn kennenlernen darf. In Begleitung von Gesomina und Jona erlebt der Leser zu Beginn das typische Straßenleben der Großstadt, wo viele Nationalitäten gemischt zusammenleben, nicht viele Worte miteinander wechseln und jeder eigentlich für sich bleibt. Durch Gesomina und vor allem durch Jona und seinen Fragen lässt der Autor die bisher anonyme Gemeinschaft immer mehr zusammenwachsen, sich umeinander sorgen und sich Gedanken machen über die täglichen Dinge des Lebens. Sie lernen sich alle immer mehr kennen, dabei sind Jona und Gesomina mit ihrer Geschichte der Dreh- und Angelpunkt, der alle auf die Beine bringt und sie selbst animiert, ihr Leben erneut zu reflektieren. Dem Autor gelingt es ganz hervorragend, dem Leser die Kiezatmosphäre näher zu bringen, dabei macht er auch durch kleine Sequenzen deutlich, wie kalt die vornehmen Viertel sein können, wenn dort die Gemeinschaft und das Miteinander fehlt. Das wird besonders durch Jona deutlich.
    Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und bilden einen bunten Strauß durch die Gesellschaft. Jeder von ihnen ist mit individuellen Eigenschaften ausgestaltet, so dass der Leser sich mitten unter ihnen pudelwohl fühlt und Teil der Gruppe wird. Gesomina ist eine zurückhaltende Frau, die nicht viel von sich preisgibt, denn viele Schicksalsschläge haben sie geprägt. Sie bleibt eher für sich, kocht gern nach Artusis Kochbuch, wobei sie in alten Erinnerungen schwelgt. Jona ist ein aufgeweckter Junge, vielseitig interessiert und immer für gute Geschichten zu haben. Er verkörpert die Neuzeit, in der man per Computer oder Smartphone alles finden kann und dieses kaum aus der Hand legt. Jona, der von seinen Eltern kaum wirklich beachtet wird, lebt in der Kiezgesellschaft regelrecht auf, erfährt er doch hier Freundschaft, Nähe und Interesse. Australier Tom ist der coole Typ, der seine Schlangenlederstiefel an den Mann bringt und immer die Ruhe bewahrt. Milan führt ein Café, das ohne Konzept entstanden ist. Seine Frau hat ihn mitsamt Tochter verlassen, so geht er melancholisch durch die Tage und überlegt andauernd, wie er die beiden zurückgewinnen kann. Der Vietnamese Herr Dong führt den kleinen Supermarkt und kann alles besorgen, was man sich wünscht. Auch Protagonisten wie der Frisör Ergün, Eddie oder auch Frau Rescher geben der Handlung immer wieder ein neues Gesicht und schleichen sich ins Herz des Lesers.
    „Sommer bei Gesomina“ ist ein zauberhaftes Buch über Gemeinschaft, neue Freunde, alte Wunden und das Leben an sich, untermalt mit wunderschönen Gerichten à la Pellegrino Artusi, die in abgewandelter Form hier für einige Lacher sorgen. Absolut empfehlenswert – ein echter Geheimtipp und jede Leseminute wert!
    Wunderschöne
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Ausgaben von Sommer bei Gesomina

Hardcover

Seitenzahl: 256

E-Book

Seitenzahl: 256

Besitzer des Buches 3

  • Mitglied seit 17. September 2018
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  • Mitglied seit 30. April 2008
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