Die Schönheit der Nacht

Buch von Nina George

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Schönheit der Nacht

Vor der beeindruckenden Kulisse der bretonischen Küste lässt Bestseller-Autorin Nina George zwei Frauen sich selbst neu entdecken: ihre Wünsche und Träume, ihre Sinnlichkeit, ihr Begehren. Die angesehene Pariser Verhaltensbiologin Claire sehnt sich immer rastloser danach, zu spüren, dass sie lebt und nicht nur funktioniert. Die junge Julie wartet auf etwas, das sie innerlich in Brand steckt – auf des Lebens Rausch, auf Farben, Mut und Leidenschaft. In der glühenden Sommerhitze der Bretagne, am Ende der Welt, entdecken die beiden unterschiedlichen Frauen Lebenslust und Leidenschaft neu – und werden danach nie wieder dieselben sein. In der 'Schönheit der Nacht' erzählt Nina George, Autorin des Welt-Bestsellers „Das Lavendelzimmer“, sinnlich, intensiv und präzise von Weiblichkeit in allen Facetten: eine Geschichte vom Werden, vom Versteinern und vom Aufbrechen. 'Sie ist eine Frau, die in die Seelen der Menschen schaut.' Thalia Magazin 'Stories'
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Bewertungen

Die Schönheit der Nacht wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 2,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Schönheit der Nacht

    Nina George - Die Schönheit der Nacht
    Nicht Versteinern, sondern Tanzen
    Bei diesem Roman von Nina George handelt es sich um die Geschichte zweier Frauen, die an verschiedenen Stellen ihres jeweiligen Lebens stehend, aufeinandertreffen. Und dieses Aufeinandertreffen dieser beiden brennenden Charaktere löst eine Kettenreaktion in ihren Leben aus. Die Eine, Claire, 44 Jahre alt, steht mitten im Leben, verheiratet mit Gilles, einem kreativen Filmmusikkomponisten, hat einen 22-jährigen Sohn, Nicolas, ist eine renommierte Professorin für Verhaltensbiologie in Paris, musste sehr früh/zu früh in ihrem Leben lernen, für ihre älteren Geschwister (Anaelle und Ludovic) zu sorgen, da ihre Mutter psychisch krank war, wuchs ab 13 Jahren mit ihren Geschwistern bei einer Großmutter väterlicherseits, Jeanne Le Du, in der Bretagne am Meer auf und wurde durch ihr bisheriges Leben und auch durch die Berufswahl eine immer mehr sehr rational denkende und handelnde Frau, die es schnell gelernt hat, ihr Gefühlsleben zu verstecken. Nach außen hin sehr kühl wirkend, hat sie auch immer mehr verlernt, Gefühle zu empfinden, diese zu leben und auch zu zeigen. Dies hat dann irgendwann auch Spuren in der Ehe hinterlassen. Und das Alles macht sie unzufrieden in ihrem Leben. Die Zweite, Julie, 19 Jahre alt, Freundin von Nicolas, mit vielen Ängsten behaftet, in einem Hotel angestellt, heimliche Sängerin, ist ein immer mit sich hadernder Charakter. Gilles, Claire, Nicolas und Julie fahren zusammen in den Urlaub an die bretonische Küste und das Leben tobt. Es geht um Gefühle und Gedanken, Wünsche und Erwartungen, und um deren Umsetzung, bzw. die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber oder das Zurückschrecken davor, aus der Angst vor den Konsequenzen. Und es geht auch um Kommunikation und das Fehlen von dieser und die daraus entstehenden Folgen. Es geht um Selbstwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung, und es geht um die Lebensplanung und die Schwierigkeiten um die Gestaltung des Lebens. Und natürlich geht es auch um die schöpferischste Kraft, die Liebe und ihre Folgen. Und es geht schlussendlich darum, wo Frauen in unserer Welt stehen, wo sie sich selbst stehen sehen und was sie zu tun bereit sind dafür.
    Sprachlich ist dieses Buch in einem schönen Ton gehalten, hat einen schönen Sprachklang und es entstehen viele Bilder im Kopf. Es lässt sich gut lesen und ist spannend geschrieben. Es ist auch ein gewisser Sog merkbar. Die Beschreibung der bretonischen Natur ist wunderbar gemacht, man wähnt sich in diesem Szenario. Es wird viel sinniert in diesem Buch, über das Leben und über die Menschen, und das auch manchmal etwas trivial wirkend, aber im letzten Drittel nimmt das Buch eine rasante Fahrt auf, was es in meiner Wertung nach oben schießen lässt und mich wieder an die Kraft des Lavendelzimmers denken ließ.
    Dieses Buch wird nicht jedem gefallen, ich fand es erst plätschernd und dann rasant. Lest es und urteilt selbst.
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  • Rezension zu Die Schönheit der Nacht

    Über den Inhalt dieses Buches informieren die obigen Beiträge hinreichend, ich beschränke mich daher auf meinen Leseeindruck.
    Den Inhalt dieses Buches kann man in zwei Sätzen zusammenfassen – das Buch wird also nicht von Handlungen bestimmt, sondern von der Darstellung psychischer Zustände und Entwicklungen. Zwei Frauen stehen im Mittelpunkt: beide suchen nach ihrem Selbst und ihrer Bestimmung und sehnen sich nach einem freien Leben.
    Und was ist das, ein freies Leben? „Ich ohne Vergangenheit in einem Körper, der sich sehnte. Bis die Lippen brannten, bis die Muskeln wehtaten, von dem sich Darbringen (sic!), Öffnen, bis man weinte, weil alle Fesseln endlich rissen, endlich rissen. Freiheit. Sich selbst wieder erkennen“ (S. 11).
    Ehe und Mutterschaft werden nicht als Lebensbereicherung , sondern als Teil der Selbstaufgabe und Unfreiheit erlebt, und der Ehemann erkennt am Schluss: „Ich habe etwas bekommen, nämlich dich und das Kind. Aber du hast etwas verloren. Dich.“ (S. 222) Und daher leistet sie sich Kurz-Affären, bei denen sie „sich in Hotels versteckt, um endlich sie selbst zu sein“ (S. 217).
    Aha: Sex als Mittel der Selbsterkenntnis.
    Die Widmung „Für die Freiheit der Frauen“ hätte mich warnen können...
    „Sie wollte nicht heiraten. Sie wollte nicht Frau-von sein.“ (S. 234). Sätze dieser Art wirken gestrig, so einfach ist das nämlich alles nicht.
    Und genauso flach sind auch die Personenzeichnungen, sie sind recht klischeehaft, wobei die Männer Randfiguren bleiben.
    Und die vorgestellte Grundsituation - gescheiterte und scheiternde Mann-Frau-Beziehungen - wird dem Leser auch als Klischee in vier Variationen vorgeführt.
    Die Autorin legt Wert auf Symbole. Aber: Der Talisman einer Versteinerung muss vom Leser nicht als Symbol für die Verhärtungen, Versteinerungen der Protagonistin erkannt werden; die Autorin erledigt das.
    Das Meer hingegen als Symbol für ein selbstbestimmtes Leben ist schön gewählt, und hier schöpft die Autorin den Symbolgehalt auch sehr schön aus.
    Nina George ist wortgewaltig und spielt gerne und sehr häufig mit Vergleichen, mit Symbolen, mit Andeutungen. Dabei überfrachtet sie jedoch immer wieder ihre Sätze, z. B.: „Die Sonne, der Wind, das Salz und das sich wiegende und funkelnde Meer verschmilzt (sic!) die Saiten der zerrissenen Seelen wieder miteinander“ (S. 242).
    Gelegentlich wird es zu pathetisch: „…dass ich Angst habe. Dass ich Angst vor meiner Angst habe, dass sie mich töten wird, wenn ich ihr nachgebe, wenn ich nicht wage, was ich will, und dass sie mein Licht tötet“ (S. 47), oder auch: „Das Gesicht der 19jährigen Frau war von Schmerz gefärbt. Weit älter als sie, dieser Schmerz, der aus so alten und für sie doch so neuen zerrenden Nöten bestand, und der verzweifelt versuchte, sich in der Weite festzuhalten“ (S. 87).
    Manchmal wirkt das Pathos ungewollt komisch: „Dann ließ Julie die Worte aus ihrem Mund kommen, kleine Bomben, sie fielen leise, flüsternd, vielleicht aus Versehen: ich war noch nie am Meer“ (S. 56).
    Diese über-poetische Sprache muss man mögen; nach meinem Dafürhalten überschreitet die Autorin zu oft die Grenze zum Schwulst.
    Völlig daneben finde ich einen inhaltlichen Aspekt: und zwar die Liebesbeziehung der älteren Protagonistin zur Verlobten des Sohnes.
    Ich bin durchaus der Auffassung, dass sich die Suche nach einem selbstbestimmten Leben über alle Konventionen hinwegsetzen darf – aber sie darf doch niemals in dieser Art und Weise Leid bei einem meiner liebsten Menschen hervorrufen.
    Und das Verhältnis zu ihm dauerhaft beschädigen.
    Wenn das "Freiheit" und "Selbstverwirklichung" ist, ziehe ich ein tendenziell unverwirklichtes Leben vor .
    Fazit: ein langatmiges Buch über weibliche Befindlichkeiten, die ich nicht nachvollziehen kann.
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  • Rezension zu Die Schönheit der Nacht

    Sich finden Die Schönheit der Nacht, Roman von Nina George, 315 Seiten, erschienen bei Droemer Knaur.
    Eine Geschichte vom Werden, vom Versteinern und vom Aufbrechen übers Frau sein und frei sein.
    Seit ihr Sohn Nico erwachsen ist, haben Claire und Gilles nicht mehr viele Gemeinsamkeiten. Sie schlafen getrennt, Gilles hat verschiedene Affären und auch Claire verbringt anonyme, amouröse Stunden mit fremden Männern. Nach einem dieser Treffen trifft sie im Hotelflur auf Julie. Am selben Abend will Nico Claire und Gilles Sohn, den Eltern seine neue Freundin vorstellen. Und Claire fällt aus allen Wolken, es ist die junge Frau vom Hotelflur – Julie.
    Soweit die Leseprobe, ich war sofort von dieser Geschichte begeistert. Ein Frauenroman, eingeteilt in 33 Kapitel, die französischen Phrasen, Liedzeilen, bzw. die Gedanken der Charaktere sind kursiv gedruckt und heben sich deutlich ab. Anfangs war ich hellauf begeistert von der wunderbaren Sprache, der bildhaften Beschreibung und der Lebhaftigkeit der beschriebenen Dialoge. Bis ich mit der Zeit realisiert habe, dieses Buch hat eine äußerst schwache Handlung, die Spannung die ich mir anfangs erhofft habe blieb jedoch äußert flach. Zwar konnte ich der Handlung folgen und sie auch nachvollziehen. Jedoch blieben mir die Beweggründe der Charaktere oft verschlossen. Zu jeder Zeit konnte ich die Lektüre unterbrechen, das Buch auch einige Tage aus der Hand legen. Dabei hat mich aber die Sprache, mit der Nina George Bilder vom Meer, Häusern, Landschaften und Stimmungen „gemalt“ hat, total überwältigt. Wenn ich zu lesen begonnen habe, meist gleich viele Seiten. Die Sprache der Autorin hat alle meine Sinne beschäftigt, Gefühle Gehör, sehr oft werden Lieder und Tänze erwähnt, oder die Geräusche der Natur. Die Schilderung vom Geschmack der Speisen oder von Weinen, all das hat mir sehr gut gefallen.
    Mit Claire, der Professorin für Verhaltensbiologie konnte ich mich absolut nicht identifizieren. Sie ist die Versteinerte, die Felsin. Ich finde, für eine Frau die so erfolgreich, klug, gut aussehend und nicht unvermögend ist. Ist sie mit ihrem Leben einfach viel zu unzufrieden. Eine Frau an der man sich wehtun konnte wenn man ihr zu nahe kam. Auch ihre Ansichten über ihre Mutterschaft fand ich unmöglich, mehrmals wird im Buch betont, dass sie nie ein Kind wollte. Wie sie Schwangerschaft und Muttersein als Last empfand. S. 34/35 Der Körper fremdbenutzt, die Seele wird auseinandergerissen und ein Teil von ihr gehört dem Kind und geht mit ihm, egal wohin, für immer. Oder S. 67. Und wie ihr Sohn da so saß, wurde ihr bewusst, dass er sie als Frau ohne Frausein sah. So wie alle Söhne dies tun…. und doch war es so ungerecht, dass Claire ihrem Sohn am liebsten eine Ohrfeige gegeben hätte, stellvertretend für alle Mütter. Auch die psychologischen Analysen und Gedanken der Protagonistin über Verhaltensweisen ihrer Gegenüber, waren m. M, nach zu ausschweifend, zu langweilig. Die Person Julie fand ich interessant, ihre Ängste waren für mich eher nachvollziehbar sie hat im Laufe der Geschichte die größte charakterliche Wandlung durchgemacht. Die männlichen Charaktere sind im vorliegenden Roman sehr schlecht „weggekommen“ gerne hätte ich etwas mehr über Gilles erfahren, auch Nicolas der Sohn des Paares blieb relativ blass. Das Ende der Geschichte fand ich schön. Trotz einiger Kritikpunkte bin ich froh, das Buch gelesen zu haben. Schon der schönen Sprache wegen. Von mir 3 von 5 Sternen.
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  • Rezension zu Die Schönheit der Nacht

    - Langweilig -
    In "Die Schönheit der Nacht" geht es um zwei Frauen, die an unterschiedlichen Zeitpunkten ihres Lebens stehen: Claire ist eine angesehene Verhaltensbiologin und beruflich erfolgreich. Privat ist sie nicht zufrieden. Sie hat das Gefühl, nur noch zu funktionieren und nicht mehr zu spüren, dass sie lebt. Julie hingegen ist noch sehr jung und steht am Anfang ihres Erwachsenseins. Sie wartet darauf, dass sie von etwas innerlich in Brand gesteckt wird.
    Meine Meinung
    Hauptsächlich erzählt Nina George die Geschichte von Claire. Zwischendurch gibt es immer mal wieder kurze Kapitel aus Julies Perspektive. Claires Leben wird sehr anschaulich und ausführlich beschrieben. So erfährt der Leser anhand von Rückblicken mehr über ihre Vergangenheit und lernt sie so besser kennen. Besonders gefallen hat mir, dass Claires Gedanken ihrer Figur angepasst waren und sie die Leute als Verhaltensbiologin anders wahrnimmt, als andere Menschen. Man erfährt auch einige interessante verhaltensbiologische Aspekte.
    Der Beginn des Buches ist spannend erzählt, jedoch verschwindet die Spannung nach kurzer Zeit völlig, da dann kaum noch Handlung vorhanden ist und die Autorin sich in der Beschreibung von Banalitäten oder von Claires und Julies Gedanken verliert, die nicht immer verständlich sind. Einige Gedankengänge kommen plötzlich aus dem Nichts und sind nicht nachvollziehbar.
    Trotzdem oder gerade wegen der nichtssagenden Abschnitte und der Beschreibung von Trivialem ist die Geschichte schnell zu lesen. Und das, obwohl der Schreibstil, der mit den vielen kurzen Sätzen zuweilen abgehackt, unruhig und nüchtern wirkt, nicht immer einfach zu lesen ist.
    Die Geschichte und auch das Ende waren mir zu vorhersehbar. Ab Seite 90 hatte ich einen Verdacht, wie die Geschichte enden wird. Und so ist es im Großen und Ganzen auch gekommen.
    Fazit
    Erwartet habe ich eine spannende Story über das Leben, was man damit anfängt und wie man rückblickend die eigenen Entscheidungen beurteilt. Bekommen habe ich eine langweilige Geschichte mit vielen Gedankenbeschreibungen und einer kaum existierenden Handlung. Daher vergebe ich 2 von 5 Sternen.
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  • Rezension zu Die Schönheit der Nacht

    Die Verhaltensbiologin Claire Costeau ist mit Mitte Vierzig in den besten Jahren und im Leben angekommen. Sie hat mit Ehemann Gilles, einem Komponisten und Sohn Nicolas ihre Familie und einen Beruf, der sie erfüllt. Aber Claire fühlt sich unzufrieden und leer, irgendetwas fehlt in ihrem Leben. ‚Sie zieht sich immer mehr zurück, was Gilles sich anderen Frauen zuwenden lässt. Gemeinsam will die Familie den Sommer in ihrem malerischen Ferienhaus in der Bretagne verbringen und sich auf sich selbst besinnen. Dabei lernen sie Nicolas‘ Freundin Julie Beauchamp kennen, die sie begleitet. Julie hat einen Job in einem Hotel und würde zu gern Sängerin werden, doch ihr fehlen die Stärke und der Mut, sich hinauszuwagen und am Abenteuer Leben teilzunehmen. Zu Beginn noch Fremde, nähern sich Claire und Julie während des Sommers immer mehr an und lernen voneinander…
    Nina George hat mit ihrem Buch „Die Schönheit der Nacht“ einen sehr poetischen und gleichsam melancholischen Roman vorgelegt, der sich intensiv mit der Sinnsuche beschäftigt und mit dem eigenen Ich. Der Schreibstil ist bildhaft, prosaisch und mit viel atmosphärischen Details ausgestattet, dabei gut zu lesen. Allerdings ist es auch kein Buch zum Weglesen, sondern mit viel Konzentration und dem Zulassen von Schwingungen, die die Autorin in all ihren Sätzen für den Leser vorbereitet hat. Die Handlung wird in wechselnden Perspektiven mal von Claire, mal von Julie erzählt und lässt den Leser an deren jeweiligen Gefühlen, Gedanken und Eindrücken teilhaben. Die ältere Claire hat eine ganz andere Denkweise als die junge Julie, ihr analytischer Verstand kommt hier an vielen Stellen zum Vorschein, was ihre Persönlichkeit auch als unterkühlt erscheinen lässt. Währenddessen wirken Julies Überlegungen wie die einer sehr jungen Frau, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat und deren Selbstzweifel und Sehnsüchte auf das Leben sehr schön wiedergespiegelt werden. Ihre ungezügelte Lust auf Abenteuer und Leidenschaft sind nahezu greifbar. Das zentrale Thema in dieser Geschichte, nämlich die Suche nach dem eigenen Ich und den eigenen Wünschen, um das Leben wieder schön zu finden, wurde von der Autorin sehr sensibel von allen Seiten beleuchtet und bringt während der Lektüre auch den Leser dazu, über existentielle Fragen nachzudenken.
    Der Autorin gelingt es durch ihre poetische und bildhafte Sprache, das gesamte Gefühlsbarometer ihrer Charaktere offen darzulegen und ihr Innerstes nach außen zu präsentieren. Die Charaktere sind sehr differenziert ausgestaltet. Aufgrund ihrer individuellen Eigenschaften wirken sie sehr real und authentisch. Claire ist eine recht nüchtern wirkende Frau. Sie studiert tagaus tagein das Verhalten und analysiert dabei jede kleinste Regung. Obwohl sie auch eine Mutter ist, definiert sie sich ausschließlich durch ihren Beruf und das Wissen ihres Spezialgebietes. Die nüchterne und oftmals schon gefühllose Betrachtung lässt sie kalt und unnahbar wirken, was sie dem Leser nicht gerade sympathisch macht. Doch gerade das vermisst Claire – das Gefühl von Liebe, von Aufregung und Adrenalin, das Gefühl von Leben und selbst, wenn es durch Schmerz hervorgerufen wird. Hauptsache Fühlen! Julie ist der Gegenpart von Claire. Sie ist noch sehr jung, hat bisher das Leben kaum richtig kennengelernt. Julie hat bisher nur kleine Schritte ins Leben gewagt, traut sich noch nicht wirklich aus ihrem schützenden Kokon, um Erfahrungen zu sammeln. Sie hat noch keine Entscheidungen in Bezug auf ihr Leben getroffen und hat Angst davor, es könnte ja die falsche sein. Doch um wirklich zu leben, muss sie ihre bequeme Komfortzone verlassen und auch einmal Risiken eingehen. Die Interaktion der beiden Frauen, obwohl so grundverschieden, ist sehr schön zu beobachten, denn gleichzeitig lernt jeweils die eine von der anderen.
    „Die Schönheit der Nacht“ ist keine simple Unterhaltungslektüre, sondern ein anspruchsvoller Roman, der sich mit den Fragen des Lebens auseinander- und bildhaft in Szene setzt. Dabei gewährt die Autorin einen Blick durchs Schlüsselloch in die Seelen ihrer Protagonisten und damit vielleicht auch in die ihrer Leser. Absolute Leseempfehlung!
    Poetische .
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Ausgaben von Die Schönheit der Nacht

Hardcover

Seitenzahl: 320

Taschenbuch

Seitenzahl: 320

E-Book

Seitenzahl: 327

Besitzer des Buches 14

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