Von MTV nach Mekka: Wie der Islam mein Leben änderte

Buch von Kristiane Backer

  • Kurzmeinung

    rumble-bee
    Als Bericht recht interessant. Als Buch an sich teilweise langweilig geschrieben; in Teile auch sehr unkritisch und naiv

Bewertungen

Von MTV nach Mekka: Wie der Islam mein Leben änderte wurde bisher einmal bewertet.

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Meinungen

  • Als Bericht recht interessant. Als Buch an sich teilweise langweilig geschrieben; in Teile auch sehr unkritisch und naiv

    rumble-bee

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Von MTV nach Mekka: Wie der Islam mein Leben änderte

    Amazon:
    In the early 1990’s Kristiane Backer was one of the very first presenters of MTV Europe. For some years she lived and breathed the international music scene, quickly gaining a cult following amongst viewers and becoming a darling of European press. As she reached the pinnacle of her success she realised that, despite having all she could have wished for, she was never truly satisfied. Something very important was missing. A fateful meeting with Pakistani cricket hero Imran Khan changed her life. He invited her to his country where she encountered a completely different world from the one she knew, the religion and culture of Islam. Instead of pop and rock stars she was meeting men and women whose lives were dominated by the love of God and who cared very little for the brief glories of this world. She began to read the Quaran and to study books about the Faith. A few years later, after travelling more widely in the Islamic world and knowing that she had discovered her spiritual path, she embraced Islam in a London mosque. And then her real adventures began. In this very personal memoir Kristiane Backer tells the story of her conversion and explains how faith, despite the many challenges she faced, has given her inner peace and the meaning she sought.
    *****
    Ich wollte dieses Buch nun schon eine ganze Weile lesen, aber irgendwie kam immer etwas Wichtigeres dazwischen. Jetzt habe ich es endlich geschafft…
    Schon lange interessiere ich mich für Weltreligionen, und für Konversionen. (Ich bin selbst im mittleren Alter zu einer anderen Religion konvertiert, allerdings nicht zum Islam.) Außerdem interessiere ich mich seit einigen Jahren immer mehr für Sachbücher, besonders Biographien. Das sind wohl Gründe genug…!
    Ich bin ein Kind der 80er – ich habe das Aufkommen von TV-Musiksendern wie MTV hautnah als Teenager miterlebt. Und obwohl ich nie bewusst eine Sendung mit Kristiane gesehen habe, war mir ihr Name doch geläufig. Ich habe mich für ihr Buch aus zwei Gründen interessiert – wie würde sie den Islam wohl darstellen? Und würde ihr der Übergang gelingen vom TV-Journalism zu literarischer Autorschaft…?
    Insgesamt gesehen, ist mein Urteil nicht negativ ausgefallen – aber auch nicht vollkommen positiv. Ich möchte jedoch von vornherein klarstellen, dass eine etwaige negative Bewertung meinerseits sich NICHT (!) auf ihre Konversion als solche bezieht, oder in irgendeiner Weise eine negative Haltung gegenüber dem Islam ausdrückt. Ich empfinde höchsten Respekt für den Schritt, den Kristiane gegangen ist – aber das Buch „als solches“, das Buch als Buch, entspricht doch nicht meinen Erwartungen.
    Die ersten Kapitel bezogen sich hauptsächlich auf ihre frühen Jahre, und ihre Arbeit in der Musikbranche. Das war zwar ganz interessant, wurde aber nach einer Weile auch langweilig – hauptsächlich hat sie mit Namen und Orten um sich geworfen.
    Spätere Kapitel wurden dann besser, als es um den eigentlich Akt der Konversion und den Kontakt mit Muslimen ging. Ich konnte mit vielen Dingen, die sie erwähnte, etwas anfangen. Denn wenn man zu einer anderen Religion konvertiert, sieht man sich zahlreichen Problemen gegenüber. Das persönliche Leben ändert sich grundlegend, und das hat sie auch annähernd plausibel geschildert. Wie man sich einer Gemeinschaft anschließt, wie man eine Gemeinde findet. Wie man mit Freunden und Familie umgeht. Wie man Missverständnissen oder sogar direkter Feindseligkeit begegnet. Wie man wahre religiöse und spirituelle Führung erkennt und erlangt. Wie man religiöse Praxis in den Alltag integriert. Und so weiter.
    Sie stellt den Islam sehr warmherzig dar – und doch fand ich ihren Stil nach einer Weile recht hölzern und wiederholungsreich, hart am Rande von Naivität und unkritischem Denken. Sie ist eben ihr Leben lang TV-Journalistin gewesen, und das merkt man. Sie schreibt, als wäre sie eine Kamera. Wenn sie beispielsweise Reisen in muslimische Länder beschreibt, dann geht es immer folgendermaßen – die Landschaft, die Freundlichkeit der Leute, die Unterkunft, die Tempel und Moscheen, die Mahlzeiten, das Wetter, pittoreske Gebäude, die Berge. Diese Beschreibungen bestehen fast nur aus Atmosphäre, und sehr wenig Nachdenken oder Hinterfragen – für meinen Geschmack jedenfalls.
    Zwei Beispiele. Ich war erschüttert über ihren Mangel an Reflektion, als sie in Kontakt mit einem Mitglied der Familie Bin Laden (!) kommt. Darüber schreibt sie kaum einmal zwei Absätze! Danach herrscht Schweigen. Nach dem 11. September saß sie für eine Weile in den Staaten fest. Aber wieder nur Oberflächliches – es ging hautpsächlich um ihre Verspätung als solche, und welche Leute sie traf, wie sie die Zeit verbrachte.
    Zweitens, ich konnte ihre bodenlose Naivität, was die Suche nach einem muslimischen Ehemann angeht, und ihre Erfolglosigkeit in romantischen Dingen einfach nicht verstehen. Für mich war von Anfang an klar, dass jede der Beziehungen, die sie beschrieb, zum Scheitern verurteilt war. Sie ist eben im tiefsten Herzen eine westliche Frau – und das verträgt sich auf Dauer nicht mit der östlichen Mentalität, von der sie einerseits so schwärmt.
    In späteren Kapiteln hatte ich auch wieder das Gefühl, sie würde angeben und lauter muslimische Fachbegriffe fallen lassen – klassisches „name-dropping“. Es wimmelte nur so von arabischen Fachtermini, was bestimmte Rituale, Gebete, Zeremonien und Festtage angeht. Dies alles erwähnt sie in der Originalsprache mitten im Fließtext, ohne Fußnoten.
    Außerdem frage ich mich, ob sie wirklich realisiert, was für ein privilegiertes Leben sie geführt hat und noch führt. Sie beschreibt am laufenden Band Reisen, teils in muslimische Länder, teils Treffen mit Freunden für kurze Urlaube rund um die Welt. Es geht laufend „Urlaub mit Freundin XY hier“, „Reise nach Z dort“, „eine Woche Karibik“, „Urlaub in Pakistan“ … Aber, bitte, wer kann das schon…?? „Mal eben“ ein Konzert oder Kunstprojekt in Bosnien oder Ägypten besuchen oder gar leiten… Sie ist insgesamt relativ unklar, was viele Arten von Hintergrundinformation angeht. Das muss man zwischen den Zeilen herauslesen. Oder auch nicht.
    Ich bin mir wirklich unsicher, wie ich dieses Buch bewerten soll. Am Ende entscheide ich mich für 3 von 5 Sternen. Mir ist ein recht positives Bild des Islam vermittelt worden, das will ich nicht leugnen. Aber ich weiß immer noch nicht, ob ich Kristiane Backer für eine gute Autorin halten soll.
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Ausgaben von Von MTV nach Mekka: Wie der Islam mein Leben änderte

Hardcover

Seitenzahl: 336

Taschenbuch

Seitenzahl: 358

Von MTV nach Mekka: Wie der Islam mein Leben änderte in anderen Sprachen

  • Deutsch: Von MTV nach Mekka: Wie der Islam mein Leben änderte (Details)
  • Englisch: From MTV to Mecca (Details)

Besitzer des Buches 2

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