Man möchte manchmal wimmern wie ein Kind

Buch von Heinrich Böll

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Man möchte manchmal wimmern wie ein Kind

Die Sensation: bisher unveröffentlichte Tagebücher aus dem Krieg von Heinrich Böll. Das hat man so noch nicht gelesen: Knapp, assoziativ, stellenweise geradezu lyrisch notiert Heinrich Böll, was ihn in den letzten Kriegsjahren beschäftigt, quält und am Leben hält.Anders als in den Kriegsbriefen, die zusammenhängend beschreiben, was ihm widerfuhr, aber die Zensur passieren mussten, hält er hier stichwortartig fest, was den einzelnen Tag bestimmte und innerhalb der grausamen Kriegsroutine an der Front und in der anschließenden Kriegsgefangenschaft zu etwas Besonderem machte. Fixpunkte dabei sind seine junge Frau Annemarie, die er schmerzlich vermisst, und Gott, den er im Angesicht des Grauens der Schützengräben als Hoffnungsspender und Schutzinstanz anruft. Beeindruckend ist die Intensität dieser skizzenhaften Aufzeichnungen, die zeigen, wie Böll um seelische Integrität und Selbsterhaltung ringt. Geschrieben in der Zeit von der Abreise nach Frankreich über die Verlegung an die Ostfront bis zur Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft im September 1945 – und ungekürzt veröffentlicht.
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Bewertungen

Man möchte manchmal wimmern wie ein Kind wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Meinungen

  • Nette Ausstattung für Böll-Fans

    Nungesser

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Man möchte manchmal wimmern wie ein Kind

    Autor: Heinrich Böll, herausgegeben von Sohn René Böll
    Titel: Man möchte manchmal wimmern wie ein Kind
    Seiten: 352 Seiten
    Verlag: Kiepenheuer & Witsch
    ISBN: 9783462050202
    Der Autor: (der Verlagshomepage entnommen)
    Heinrich Böll, 1917 in Köln geboren, nach dem Abitur 1937 Lehrling im Buchhandel und Student der Germanistik. Mit Kriegsausbruch wurde er zur Wehrmacht eingezogen und war sechs Jahre lang Soldat. Seit 1947 veröffentlichte er Erzählungen, Romane, Hör- und Fernsehspiele, Theaterstücke und zahlreiche Essays. Zusammen mit seiner Frau Annemarie war er auch als Übersetzer englischsprachiger Literatur tätig. Heinrich Böll erhielt 1972 den Nobelpreis für Literatur. Er starb im Juli 1985 in Langenbroich/Eifel.
    Inhalt und Meinung:
    Das Buch umfasst die Kriegstagebücher Heinrich Bölls zwischen den Jahren 1943 bis 1945. Ursprünglich testamentarisch von einer Publikation ausgeschlossen und nur für wissenschaftliche Zwecke vorgesehen, wurden die insgesamt drei Tagebücher nun doch publiziert. Die vorherigen Tagebücher sind während des Krieges verloren gegangen. Inwiefern diese Veröffentlichung nun gegen Heinrich Bölls Willen geschieht und weshalb nun doch dieses Buch – darüber kann man sich aufregen oder hinnehmen. Persönlich finde ich es in diesem Fall und in dieser Aufmachung gerechtfertigt. Die drei Tagebücher wurden nämlich komplett digital reproduziert, lediglich das Originalformat wurde geringfügig modifiziert. Aber die Notizbücher sind wirklich von vorne bis hinten, angefangen von Zinstabellen und Feiertagskalendern und was sich sonst noch in solch handelsüblichen Agenden als Infoblättern befindet, über die Schmierflecken und zerdrückten Fliegen, bis hin zum unleserlichsten Gekrakel, eins zu eins so abgebildet, wie das Notizbuch ausschaut. Glücklicherweise ist dann im unteren Drittel einer Seite der Text typographisch lesbar wiedergegeben. Inhaltlich, und das interessiert als Leser am meisten, gibt die „Lektüre“ allerdings nicht viel her. Selten ganze Sätze, meist nur Stichwörter und Notizen. Eben das, was man in eine Agenda schreibt. Ein Tagebuch im eigentlichen Sinn ist es nicht. Zeit und Muße hatte Böll im Schützengraben vermutlich auch nicht, aber vermarktungstechnisch ist die Bezeichnung „Kriegstagebuch“ sicherlich irreführend. Nun also ca 250 Seiten Abbildungen von jeder Seite eines Notizbuchs, voll mit Schlagwörtern, Zeichnungen und Vermerken, die auch der Editor nicht vollständig entziffern konnte. Insofern wirklich eher etwas für Fans von Heinrich Böll und Wissenschaftler, die keinen Zugriff auf die Originaldokumente haben. Der Klappentext verspricht Texte von großer Intensität und Wahrhaftigkeit, das finde ich übertrieben. Aber ja, man kommt dem Soldaten Böll so nahe wie möglich und authentischer geht es kaum, aber leider waren diese Textschnipsel in der Häufigkeit banal und unspektakulär. Lobenswert aber doch die vielen Anmerkungen (über 50 Seiten), die editorische Notiz, die Zeittafel (rund 30 Seiten), die Landkarten, etc. Wie gesagt: für Fans eine kleine Fundgrube und etwas um die Böll-Sammlung im Schrank zu komplettieren, aber sicherlich kein Muss oder neuer Erkenntnisgewinn.
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Ausgaben von Man möchte manchmal wimmern wie ein Kind

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

Besitzer des Buches 3

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