[Eigenzitat aus amazon.de]:
Immer wieder haben Leute Stephen King gefragt, was eigentlich aus Daniel Torrance geworden ist, dem kleinen Jungen aus einem seiner ersten Romane, dessen Vater in dem umheimlichen Overlook-Hotel erst in den Alkoholismus und dann in die Raserei getrieben wurde. Nun - etwa 36 Jahre später - bekommen wir die Antwort.
Für lange Zeit ist Danny - in erster Linie, um die Wahrnehmungen des Shining zu unterdrücken - den Weg des Vaters (und seines literarischen Schöpfers) gegangen, bis er in einem kleinen Ort in New Hampshire nicht nur einen Job bekommt, sondern auch bei den Anonymen Alkoholikern eingeführt wird. Und während so sein neues Leben beginnt, beginnt in einem nahe gelegenen Krankenhaus das Leben von Abra Stone, einem Mädchen, dessen Shining so stark ist, dass es seine Eltern in Angst und Schrecken versetzt, bis es nach einem Kindergeburtstag auf einmal zu verschwinden scheint. Aber wie früher Danny will Abra eigentlich nur ihre Eltern vor weiteren Sorgen schützen. Doch dann erfährt sie von Wesen, die Menschen mit dem Shining jagen und sie nimmt Kontakt mit Danny auf um mit ihm gegen sie anzutreten.
Danny begegnet in dieser Auseinandersetzung nicht nur einem unerwarteten Horror, sondern muss sich auch mit vielen Aspekten seiner Vergangenheit auseinandersetzen, die er bisher noch nicht konfrontiert hatte.
Natürlich gibt es in diesem Buch etliche Bezüge zum „Shining“ und mit dem alkoholischen Hauptdar-steller, der zu den Anonymen Alkoholikern geht – sowie einer Figur, die ihren Vater nie gekannt hat – hat dieses Buch starke autobiographische Ansätze, die King auch unter anderem in einem Interview mit dem Guardian bestätigt hat. Daneben gibt es auch zwei kleine Kopfnicker in Richtung von Joe Hills „Nos4ra2“/“Christmasland“, wie auch in den Danksagungen an seinen Sohn Owen, der wohl starken Einfluss auf einige Aspekte des Buchs genommen hat. Die King-Familie ist wirklich ihr ganz eigener Literaturbetrieb und in der Berichtserstattung und in diesem Buch wird dem sehr Rechnung getragen.
Dass King handwerklich im Bereich der Perfektion arbeitet ist nun nicht unbedingt etwas Neues und auch erzählerisch ist dieses Buch überaus überzeugend und mitreißend, so dass man vor dem Aufschlagen darauf vorbereitet sein sollte, dass man vielleicht einige Stunden nicht mehr in seiner normalen Welt tätig sein kann. Insofern ist – auch durch die vielen Rückbezüge – „Dr. Sleep“ sicherlich auch ein guter Einstieg für diejenigen Leserinnen und Leser, die jetzt erst in sein Werk hineinschnuppern möchten. Sehr zu empfehlen. Fünf+-Sterne