Eine sehr anrührende, autobiographische Erzählung.
Köhlmeier empfängt seinen Lektor bei sich Zuhause. Sie haben sich erst kürzlich das Du angeboten, doch der Umgang damit fällt beiden Männern sehr schwer.
Es ist Winter an der Schweizer-Grenze, und alles liegt in Schnee eingehüllt. Die Männer planen einen Spaziergang und entdecken dabei einen Hund auf dem Eis eines Sees. Dies ist eine gefährliche Situation, da Tauwetter eingesetzt hat und das Eis schon Risse aufweist. Sie beobachten den Hund, und die Eisfläche gibt auch schon nach. Der Hund rutscht mit den Hinterläufen ins Wasser, er kann sich nur noch mit seinem Oberkörper und den Vorderpfoten auf dem Eis halten.
Dem Lektor ist das zu heikel, und so ruft er Köhlmeier nur noch kurz zu, dass er Hilfe herbei rufe, und ist auf und davon.
Der Autor robbt auf dem Bauch zum Hund und versucht ihn zu retten …
Zu Beginn ist diese Erzählung ziemlich flach. Großzügig wird die Begrüßung des Lektors beschrieben, und man hat das Gefühl, dass diese ganze Geschichte nur seicht dahin erzählt ist. Dann aber werden tiefere Gefühle eingewebt, und sukzessive erhält diese Erzählung an Gehalt.
Wahre Freundschaft, auch die Bereitschaft zur Freundschaft, wird hinterfragt, und wie viel Feigheit eine solche Beziehung verkraftet.
Ein wunderbar einfühlendes Buch, welches zum Nachsinnen, vielleicht gerade zur Weihnachtszeit, einlädt.