Stephen King - Atlantis (ab 15.11.2010)

  • Hallo ihr Lieben,
    Morgen beginnt unsere Leserunde zu Kings Roman über Leben und Schicksal einer Generation im Amerika der 60er bis 80er Jahre.
    Ich freue mich auf eure Beiträge zu diesem außergewöhnlichen Roman von Stephen King.


    Teinehmer bis jetzt:
    Hirilvorgul
    Strandläuferin
    taliesin


    Weitere Teilnehmer sind natürlich willkommen.


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

    Einmal editiert, zuletzt von taliesin ()

  • Kapitel 1 & 2


    1960: Niedere Männer in gelben Mänteln


    Amerika in den sechziger Jahren. Bobby Garfield lebt mit seiner Mutter in einer Kleinstadt irgendwo im Nordosten Amerikas. Wr führt das Leben eines ganz normalen
    11Jährigen Jungen, allerdings streng beobachtet von seiner Mutter, die nach dem frühen Tod ihres Mannes ein nicht unbedingt sehr liebevolles Verhältnis zu ihrem Sohn
    entwickelt hat. Den verstorbenen Vater vermisst sie nicht besonders, vor allen Dingen, weil er ihr nur Schulden hinterlassen hat für die sie jetzt aufkommen muss.

    Zitat

    ...war, Dein Vater hat uns nicht gerade ein Vermögen hinterlassen immer noch die häufigste Antwort seiner Mutter auf jeden Vorschlag von Bobby, der mit der
    Ausgabe von mehr als einem Dollar verbunden war. Normalerweise wurde die Bemerkung von einem tadelnden Blick begleitet, als wäre der Mann weggelaufen
    und nicht gestorben.

    Bobbys Mom arbeitet beim ehemaligen Arbeitgeber des Vaters als Sekretärin. Sie arbeitet außergewöhnlich viel und Bobby fällt auf, dass sie ihren Chef in abendlichen
    Telefonaten Don nennt. Wenn man ein wenig zwischen den Zeilen liest fällt auf, dass King hier eine Situation beschreibt, die im Laufe der Geschichte sicher noch eine
    Rolle spielen wird.
    Eines Tages zieht ein neuer Mieter in das Haus ein. Er stellt sich als Theodore Brautigan vor und Bobby findet den älteren Herrn im Gegensatz zu seiner Mutter recht
    symphatisch.

    Zitat

    Geh, sagte der Blick. Sag kein Wort. Er ist neu, ein Mann aus Irgendwo oder Nirgendwo, und er kommt hierher und hat die Hälfte seiner Sachen in Einkaufstüten.
    Sag kein Wort, Bobby, geh einfach.

    Aber Bobby hat seinen eigenen Kopf und freundet sich mit Mr. Brautigan an. Dieser scheint ein sehr belesener Mann zu sein, der Bobby auch umgehend ein Buch zum
    Geburtstag schenkt. Es ist William Goldings, Der Herr der Fliegen. (Wer dieses Buch noch nicht gelesen hat, sollte es unbedingt nachholen. Eine der spannendsten aber
    auch erschütternsten Geschichten die ich kenne). Bobby liest das Buch schnell aus und ist begeistert. Das freundschaftliche Verhältnis der beiden wird, auch aufgrund der
    ständigen Abwesenheit der Mutter, immer intensiver. Auch Theodores Ansichten über Literatur sind bemerkenswert. S.31

    Zitat

    Es gibt auch hervorragend geschriebene Bücher, die keine sehr guten Geschichten erzählen. Manche Bücher solltest du wegen der Geschichte lesen, Bobby. Sei nicht wie
    die Büchersnobs, die das nie tun. Andere solltest du wegen der Worte lesen - der Sprache. Sei keiner von denen, die immer nur auf Nummer Sicher gehen wollen und das
    nie tun. Aber wenn du ein Buch findest, das sowohl eine gute Geschichte als auch gute Worte zu bieten hat, dann solltest du es wie einen Schatz betrachten.

    Besser kann man es kaum ausdrücken.
    Bobbys Traurigkeit über die Lieblosigkeit seiner Mutter zeigt sich in folgender Szene. S.32

    Zitat

    Dennoch fühlte er, wie sich diese Traurigkeit wieder auf ihn herabsenkte, als er mit dem Zähneputzen fertig war und ins Bett stieg. Manchmal hungerte er
    geradezu nach ihr, und sie merkte es nicht einmal.

    Branigan weiß, dass Bobby einen Traum hat. Er will ein neues Fahrrad und seine Mutter dannach zu fragen ist, das weiß er, vollkommen sinnlos. Er macht also Bobby
    den Vorschlag ihm aus der Zeitung vorzulesen und sich so ein paar Dollar zu verdienen. Aber der Vorschlag hat noch eine andere, sehr geheimnisvolle Seite. Bobby soll für
    Branigan nach seltsamen Zeichen und Veränderungen Ausschau halten. Vor allen Dingen nach niederen Männern in gelben Mänteln.
    Bobby ist verwirrt aber auch fasziniert von der Möglichkeit eines spannenden Abenteuers und stimmt zu. Es fällt ihm aber auch auf, dass Branigan seltsame gedankliche
    Aussetzer hat, in denen er wie abwesend erscheint. S. 50

    Zitat

    Er stand da, die Hand an der Kühlschranktür, und starrte ins Leere. Bobby wurde später klar, dass er in diesem Augenblick zum ersten Mal deutlich gesehen hatte,
    dass mit Ted etwas nicht in Ordnung war; das wirklich etwas mit ihm nicht stimmte und immer schlimmer wurde.

    King beweist schon in diesen ersten beiden Kapiteln, dass er vor allem, wenn es um Beschreibungen einer Jugendzeit geht, ein hervorragender Geschichtenerzähler ist.
    Wir können uns in Bobbys Gedankenwelt sofort einfühlen und fiebern jetzt schon, auf die kommenden Entwicklungen hin, mit.
    Wer ist dieser Theodore Brautigan in Wirklichkeit? Hat seine Mutter (und auch seine Freundin Carol) mit ihrem Misstrauen recht? Wer sind die Gelben Männer?
    Ich bin gespannt auf eure Meinung.


    lg taliesin :winken:

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    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • :huhu: ich wollt auch mitlesen. Meine erste Leserunde. Bin schon sehr gespannt :tanzensolo:


    1. Abschnitt – 1960 Niedere Männer in gelben Mänteln


    Kapitel 1:


    Bobby Garfields Vater verstarb an einem Herzinfarkt, als er gerade 3 Jahre alt war. Seitdem lebt er mit seiner Mutter Liz, die als Sekretärin arbeitet allein.
    Seine Mutter scheint eine kühle Person zu sein. Es fällt ihr schwer Bobby zu umarmen oder gar zu küssen, sie versetzt ihn an seinem Geburtstag, ist nachtragend, hochnäsig und beklagt sich häufig, wie schwer sie es hat und das ihr Mann ihnen nicht hinterlassen hat außer Schulden.
    Zu seinem bevorstehenden 11. Geburtstag wünscht er sich ein Fahrrad. Weiß aber insgeheim schon, dass er keins kriegen wird. Uns so kommt es auch. Von seiner Mutter kriegt er einen Bibliotheksausweis für die Erwachsenenabteilung geschenkt. Zwar nicht das was er sich gewünscht hatte, aber Bobby freut sich trotzdem sehr (sehr sympathisch der Junge :drunken: .
    Als Bobby Richtung Schule aufbrechen möchte kommt gerade der neue Untermieter an. Er stellt sich al Theodore „Ted“ Brautigan vor. Liz tritt ihm gegenüber sehr überheblich auf und Bobby findet das ziemlich unmöglich von seiner Mutter, widersetzt sich ihr und heißt Ted herzlich willkommen.


    Seine besten Freunde, Carol (sie ist heimlich verknallt in Bobby) und Sully-John, lernen wir auch kurz kennen. Scheint eine super Truppe zu sein und Bobby freut über die Geburtstagsglückwünsche und dass er mit den beiden zusammen sein kann.
    Nach der Schule geht Bobby gleich seinen neuen Bibliotheksausweis einweihen und leit sich 2 „Erwachsenen“-Bücher aus. Als er nach Hause kommt, trifft er seinen neuen Nachbarn Ted auf der Veranda. Die beiden unterhalten sich ein bisschen (hauptsächlich über Bücher). Auf die Frage wo Ted vorher gewohnt hat, kriegt Bobby eine äußerst mysteriöse Antwort („An einen viel weniger schönem Ort“).
    Nach dem Abendessen liest Bobby ein bisschen in einem der ausgeliehenen Büchern bis seine Mutter nach Hause kommt. Wieder ist sie ihm gegenüber sehr kalt und distanziert. Sie fragt ihn noch nicht einmal wie sein Tag (sein Geburtstag! :-s ) war. Als er zu Bett gegangen ist, kommt sie überraschenderweise noch einmal zu ihm ins Zimmer, entschuldigt sich bei ihm dafür, dass sie so lange auf der Arbeit war und umarmt ihn sogar. Er erzählt ihr von seinem Gespräch mit dem neuen Nachbar.



    Kapitel 2:


    Ein bisschen Zeit ist vergangen und wir erfahren, dass Bobby und Ted sich mittlerweile „angefreundet“ haben. Sie unterhalten sich oft (über Bücher). Auch Liz unterhält desöfteren mit Ted (was bei ihr alles andere als selbstverständlich ist). Gute Freunde werden die beiden aber wohl nach Bobbys Meinung nicht werden. Liz traut Ted nicht so wirklich über den Weg. Auch seine Freundin Carol hält Ted für seltsam. Sie denkt er verhält sich als wäre er auf der Flucht vor etwas oder jemanden.
    Kurz vor den Sommerferien schenkt Ted Bobby das Buch „Herr der Fliegen aus“ und überzeugt ihn davon, dass er es liest. Bobby muss ihm allerdings versprechen es nicht mit in die Schule zu nehmen oder seiner Mutter davon zu erzählen. Entgegen seiner anfänglich Skepsis fesselt Bobby das Buch sofort und er verbringt seine Zeit fast nur noch mit dem lesen dieses Buches. Als seine Mutter dann doch das Buch entdeckt, reagiert sie etwas seltsam. Sie möchte wissen, ob Ted ihm noch andere Dinge geschenkt hat und ob er jemals .... da bricht sie ab und will nicht weiter darüber reden.
    Im Park trifft Bobby seinen Kumpel John. Er erzählt ihm, dass er einen Urlaub im Feriencamp gewonnen hat und das er am Eingang vom Park ein paar seltsame Typen gesehen hat. Was er nicht erwähnt, ist dass sie gelbe Mäntel getragen haben .... was es damit wohl auf sich hat??? ...
    Wieder zu Hause möchte Bobby zu Ted um mit ihm über das Ende von „Herr der Fliegen zu reden“ und dann kommt es zum ersten kingschen Gänsehautmoment. Mitten im Gespräch hält Ted inne, starrt ins Leere und sagt völlig zusammenhangslos „Man sie zuerst hinter den Augen“. Gleich darauf ist er allerdings wieder völlig normal und tut so als hätte er nichts gesagt. Bobby findet das zwar merkwürdig, aber kümmert sich nicht weiter darum. Erwachsene sind seiner Meinung nach nun mal merkwürdig. Sie unterhalten sich weiter über das Buch und Ted sagt einige wirklich sehr schöne Sachen über Bücher im Allgemeinen („Gute Bücher geben nicht alle Geheimnisse auf einmal preis“) :love: .
    Dann bietet Ted Bobby ganz unvermittelt einen Job an, mit dem er sich einen Dollar pro Woche verdienen kann. Er soll nach den niederen Männern in gelben Mänteln Ausschau halten und nach den Anzeichen, die Ihre Anwesenheit verraten (gehäufte Aushänge von entlaufenen Haustieren, Mitteilungen an schwarzen Brettern, welche verkehrt herum angepinnt sind usw.). Außerdem warnt Ted ihn ausdrücklich davor mit den niederen Männern zu sprechen, wenn er ihnen begegnet. Die Voraussetzung: Er soll seiner Mutter diesen Teil des Jobs verheimlichen und ihr nur erzählen, dass er dafür bezahlt werde Ted aus der Zeitung vorzulesen.




    So, ich hoffe ich hab bisher nix falsch gemacht und ich freu mich schon sehr darauf das Buch mit euch zusammen zu lesen.
    Der Anfang ist bisher wirklich klasse und meiner Meinung nach schön Kingtypisch. Nette idylische Kleinstadt mit seinen dunklen Geheimnissen und das Unheil hält Einzug :dance:


    Lg marylin

    :study: : Stephen King - Love (LR)
    :study: : Terry Pratchett - Alles Sense


    gelesen 2011: 8
    SUB Jahresbeginn: 103
    SUB aktuell: 100 :loool:
    Jahresendziel SUB: 70 :rambo:

  • So, ich hoffe ich hab bisher nix falsch gemacht und ich freu mich schon sehr darauf das Buch mit euch zusammen zu lesen.

    Alles wunderbar. Schön, dass du dabei bist. Freue mich schon auf die nächsten Kapitel. Jetzt wird weiter gelesen. :study:


    lg taliesin :winken:

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    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Und schon hat Herr King es wieder geschafft, mich an ein Buch zu fesseln! Und nach Aussage von Ted ist es ein sehr gutes Buch, denn

    Zitat

    „Gute Bücher geben nicht alle Geheimnisse auf einmal preis“

    Bobby ist ein sympathischer Junge, der sehr unter der Lieblosigkeit seiner Mutter leidet.

    Bobbys Traurigkeit über die Lieblosigkeit seiner Mutter zeigt sich in folgender Szene. S.32


    Zitat
    Dennoch fühlte er, wie sich diese Traurigkeit wieder auf ihn herabsenkte, als er mit dem Zähneputzen fertig war und ins Bett stieg. Manchmal hungerte er
    geradezu nach ihr, und sie merkte es nicht einmal.

    Die Mutter ist distanziert und verbittert. Ob sie merkt, wie sehr sie ihrem Sohn weh tut? Und hat sie wohl ein Verhältnis mit ihrem Chef? Der Aufzug, in dem sie an Bobs Geburtstag nach Hause kommt, legt diese Vermutung nahe.
    Für mich ist es kein Wunder, dass Bob sich so schnell mit Ted anfreundet. Er spricht mit ihm, er interessiert sich für Bob und er liebt Bücher genau wie Bob. Er weiß auch von Bobbys Traum, ein Fahrrad zu besitzen und so bietet er ihm einen "Job" an, mit dem er sich etwas dazu verdienen kann. Jetzt beginnt es allerdings, merkwürdig zu werden:

    Bobby soll für
    Branigan nach seltsamen Zeichen und Veränderungen Ausschau halten. Vor allen Dingen nach niederen Männern in gelben Mänteln.
    Bobby ist verwirrt aber auch fasziniert von der Möglichkeit eines spannenden Abenteuers und stimmt zu.

    Bob ist unsicher, denn er hat seine Mutter noch nie belogen und nun soll er ihr erzählen, dass er das Geld für's Zeitung vorlesen bekommt. Und die ganze Sache an sich ist auch sehr mysteriös. Schon die Bezeichnung "niedere Männer in gelben Mänteln" ist seltsam. Die meisten Menschen können sie nicht einmal sehen, aber Kinder sehen sie! (an wen erinnert uns das?? :clown:) Sie kommunizieren über Aushänge, Zeichen auf der Straße (Himmel und Hölle Kästchen) und es könnte sein, dass die Uhren zur falschen Zeit schlagen...
    Ich bin jetzt mittendrin in der Geschichte und bin gespannt, was es mit Ted auf sich hat. Ach ja - die Vermutung, dass er auf der Flucht ist, hatte ich auch von Anfang an. Und die hat sich ja nun schon bestätigt.


    PS: Willkommen in unserer Leserunde marylin :huhu:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

    Einmal editiert, zuletzt von Hirilvorgul ()

  • Die meisten Menschen können sie nicht einmal sehen, aber Kinder sehen sie! (an wen erinnert uns das?? *der Clownsmiley fehlt*)

    Schön, dass du das erwähnst. Diese Parallele zu :clown: ist mir auch aufgefallen. Da warst du schneller Hirilvorgul. :ergeben:


    lg taliesin :winken:

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  • Schön, dass du das erwähnst. Diese Parallele zu :clown: ist mir auch aufgefallen. Da warst du schneller Hirilvorgul. :ergeben:


    lg taliesin :winken:

    Und dabei hast du heute morgen schon die 2 Kapitel beschrieben, als ich noch nicht mal zu lesen angefangen hatte :shock:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • PS: Willkommen in unserer Leserunde marylin :huhu:


    Danke :shock:


    Stimmt, der Hinweis mit den Kindern und damit die Verbindung zu :clown: ist mir gar nicht so bewusst aufgefallen.
    Ich muss ja gestehen, dass ich mich gestern wieder nicht bremsen konnte und noch n klitze kleines bischen weiter gelesen habe :pale: und deswegen schon weiß, dass noch weitere Andeutungen zu anderen King Romanen kommen :-, .



    Ich gelobe aber Besserung und werde nun die nächsten 2 Tage nicht in Atlantis weiterlesen, sondern mir ein anderes Buch schnappen. Ist ja sonst blöd, wenn man schon Wissensvorsprung hat und aufpassen muss, dass man nichts verrät :-#


    Lg

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  • Gerade als Bobby und Ted ihre Absprache bzgl. Bobs Job getroffen haben, kommt Bobbys Mutter Liz dazu.

    Zitat

    Sie wird sehen, daß wir irgendwas im Schilde führen, denkt Bobby bestürzt. Es steht mir ins Gesicht geschrieben.
    "Nein", sagte Ted zu ihm. "Keineswegs."

    Was ist hier los? Kann Ted Bobbys Gedanken lesen? :-k Ebenso erstaunlich finde ich, dass Liz für ihre Verhältnisse wirklich freundlich ist. Sie stimmt zu, dass Bobby die Zeitung vorliest. Dann versucht sie - mehr oder weniger geschickt - Ted auszufragen. Der hält sich aber weiterhin bedeckt und gibt genau die Antworten, die Liz' Überlegungen zu seinem früheren Job entsprechen.
    Bobby macht sich noch ein paar Gedanken über Ted und die "niederen Männer". Er fürchtet sich nicht vor ihnen, obwohl er sonst schon genug Fantasie besitzt, um sich vor Frankensteins Monster o.ä. zu gruseln. Sie erscheinen ihm einfach als zu verrückt - Produkt von Teds Einbildung. Dass Ted verrückt ist, scheint für Bobby festzustehen.
    Dann beginnt Bobby mit seinem Job - Zeitung lesen. Auf Wunsch seiner Mutter sitzen sie auf der Terasse, wo sie zuhören kann. Bobby sieht sie zwar nicht, aber er ist sicher, dass sie da ist.

    Zitat

    Wenn er ein bisschen älter war, würde ihm auffallen, daß er sich immer vorgestellt hatte, daß sie da war...

    Bobby liebt seine Mutter sehr, obwohl sie ihn doch immer wieder zurückweist. Er macht sich auch große Sorgen um sie, denn sie führt merkwürdige Telefonate oder wählt eine Nummer ohne dann zu sprechen. Sie nimmt immer mehr ab. Aber es liegt in Bobbys Natur, dass er sich zwar Sorgen macht, diese dann aber auch wieder vergisst.
    Nun dreht Bobby auch seine Runde, um "zu sehen, was zu sehen ist". Und nun wird seine Meinung über Ted's Verrücktheit doch erschüttert, denn er findet die ersten Zeichen. Und plötzlich ist auch die Angst da. Trotzdem beschließt er, Ted nichts zu sagen, weil der sonst wieder fortgeht. Und Bobby will seinen erwachsenen Freund nicht verlieren...


    Kapitel 4 folgt in Kürze :)
    Hat jemand etwas von Strandläuferin gehört? Ich vermisse sie! :cry:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Kapitel 3 & 4


    Bobby ist leicht irritiert als er feststellt, dass Ted offenbar seine Gedanken lesen kann. Aber er denkt nicht weiter darüber nach, weil seine Mutter nach Hause
    kommt und feststellt, dass ihr Sohn oben bei Ted ist. Bobbys Mutter wird mir immer unsymphatischer. Ihr Verhalten als sie zu Ted und Bobby ins Zimmer kommt,
    ist mehr als angespannt.

    Zitat

    Sie schnaubte. Ihr Mund verzog sich zu einem kleinen, nichtssagenden Lächeln - ihrem automatischen Lächeln im Umgang mit anderen Menschen. Ihr Blick wanderte
    zwischen ihnen hin und her, suchte nach etwas Unpassendem, etwas, was ihr nicht gefiel, etwas Falschem.

    Bobby ist zunehmend irritiert vom Benehmen seiner Mutter, um nicht zu sagen, ihr Verhalten vor allem Ted gegenüber ist ihm unverständlich.

    Zitat

    Bobby liebte sie, aber auf einmal war er ihrer auch überdrüssig. Er kannte ihre Gesichtsausdrücke, ihre Sprüche und ihre Unnachgiebigkeit zur Genüge,
    und er hatte sie satt.

    Bobbys Mutter weiss mittlerweile vom offiziellen Teil des Jobs den Bobby für Ted ausführt. Gegen das morgendliche Vorlesen aus Zeitungen kann sie nichts einwenden.
    Aber Bobby macht sich mehr Gedanken um den geheimnisvollen Teil des Jobs, die Suche nach seltsamen Zeichen und natürlich den niederen Männern.
    Ted fühlt sich offensichtlich verfolgt und seine Angst scheint zu wachsen.
    In der Szene, in der Bobby sich mit Carol und Sully trifft fiel mir Sullys Verhalten auf. Er erinnert doch stark an Richie Tozier aus :clown: . Auch Carol zeigt Charakterzüge
    von Beverly. In ihrer Cleverness und Stärke ähneln sie sich doch sehr.
    Das Carol beginnt sich in Bobby zu verlieben, zeigt folgende Szene. S.74

    Zitat

    Sie warf Bobby einen verstohlenen Blick zu; er betrachtete gerade ein Himmel- und Hölle Muster, das auf den Bürgersteig gemalt war. Er war so süß, und er wusste es
    nicht mal. Irgendwie war das am allersüßesten.

    Ted, benimmt sich zunehmend seltsam und befragt Bobby zu ungewöhnlichen Zeichen. Er scheint zu ahnen (kann er vielleicht doch Gedanken lesen), dass Bobby, auch
    wenn er Zeichen erkennt, dies aus Angst nicht berichten würde. Und genauso kommt es. Bobby sieht Stoffstreifen und seltsam gezeichnete Himmel- und Hölle Spiele.
    Er entscheidet jedoch Ted von dieser Veränderung nichts zu erzählen. Bobby will nicht, dass Ted noch nervöser wird. Er will keinen "verrückten" Freund. Ganz sicher, ob
    dies die richtige Entscheidung war, ist sich Bobby jedoch nicht. S.82

    Zitat

    In dieser Nacht erlebte Bobby Garfield noch etwas, das zum Erwachsensein gehörte: Er lag wach, bis es auf seinem Big Ben Wecker schon weit nach zwei Uhr morgens
    war, schaute zur Decke hinauf und fragte sich, ob er das Richtige getan hatte.

    Kurze Zeit später hat Ted wieder seine gefürchteten Aussetzer. Diesmal jedoch scheinen sie intensiver zu sein. Bobby hat große Angst und als er Ted helfen will, stellt
    er fest, dass er nun auch das Jucken hinter den Augen spürt. Während er Ted die Hände um den Hals legte, hatte er seltsame Empfindungen. S.85

    Zitat

    Es war, als ob etwas in seinem Kopf mit hoher Geschwindigkeit vorbeizog. Er hörte das Getrappel von Hufen auf einer harten Oberfläche. Holz? Nein, Metall. Er roch
    Staub, trocken und gewittrig in seiner Nase. Im selben Moment begannen die Rückseiten seiner Augen zu jucken.

    Schön wie King die Ungewissheit benutzt um beim Leser eine gespannte Erwartungshaltung auszulösen. Gibt Ted seine Fähigkeiten, seine Intuition an Bobby weiter? Kann er
    es verantworten den Jungen in eine solch schwierige und gefährliche Situation zu bringen, oder will er ihn nur auf kommende schlimme Entwicklungen vorbereiten?
    Bobby stellt nach diesem Vorfall eine Veränderung in seiner Wahrnehmung fest. S.86

    Zitat

    Er fühlte sich jedoch seltsam - irgendwie benebelt, als ob er gerade aus tiefem Schlaf erwacht wäre. Gleichzeitig schien die Welt auf erstaunliche Weise zu leuchten;
    alle Linien und Formen traten überdeutlich klar hervor.

    Das ist alles sehr geheimnisvoll und erhöht die Spannung auf die weiteren Geschehnisse die den Leser noch erwarten. Im weiteren Verlauf beweist King wieder wie
    einfühlsam er sich in die Gedankenwelt seines jungen Helden versetzen kann. Bobby wird langsam erwachsen und bemerkt diese Veränderung auch. S.88

    Zitat

    Jetzt war er alt - elf Jahre - fast schon zu alt für solche Sachen. Der gedanke hatte etwas Trauriges, aber Bobby brauchte im Moment nicht traurig zu sein, nicht,
    wenn er es nicht wollte. Seine Spielzeugautozeit mochte sich rasch ihrem Ende zuneigen, aber heute würde sie noch nicht zu Ende sein. Heute noch nicht.

    Bobby verbringt mit Carol und ein paar anderen KIndern einen Tag in einem Vergnügungspark. Er fühlt sich in Carols Gegenwart so wohl, dass er es sogar wagt ihr einen
    Kuss zu geben. Sein erster Kuss! Hier gibt King uns einen kleinen, versteckten Hinweis auf die Zukunft und die spätere Entwicklungen hinsichtlich Bobby und Carol. S.96

    Zitat

    Es war auch für ihn der erste richtige Kuss gewesen, und Bobby vergaß nie, wie ihre Lippen sich angefühlt hatten, als sie sich gegen seine drückten - trocken und
    weich und sonnenwarm. Es war der erste Kuss, an dem alle anderen in seinem Leben gemessen und für nicht gut befunden würden.

    Diese Beschreibung der Gefühle ist anrührend und traurig zugleich, zumal sie einen Schatten auf Bobbys zukünftige Erfahrungen wirft.
    Am Ende des Tages nutzt Bobby seine neu erwachte Intuition um bei einem Kartenspieler etwas Geld zu gewinnen. Den Kartenspieler hat Bobby sofort in die Kategorie -
    Niedere Männer- eingeordnet. Es ging ihm dabei nicht um das gewonnene Geld, sondern um die Tatsache einen niederen Mann zu erkennen und zu besiegen. Teds Schule
    scheint schon zu wirken. Und vor allen Dingen weiß Bobby jetzt, dass er Gedanken lesen kann.

    Zitat

    Nein, ich kann bloß Gedanken lesen, flüsterte er, und dann erschauerte er am ganzen Körper, so als hätte sich sein Sonnenbrand in Eis verwandelt.

    Am Ende des Kapitels, kurz bevor er einschläft, bemerkt Bobby eine neues beunruhigendes Zeichen. Die Glocke der Marktplatz Uhr läutet zur falschen Zeit. :-?
    Es wird immer spannender und ich muss mich jetzt zurückhalten nicht einfach ganz viel weiter zu lesen..... [-(


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Hat jemand etwas von Strandläuferin gehört? Ich vermisse sie! :cry:

    Ich auch. :cry: Ich hoffe sie meldet sich bald. Im Vermissten-Thread wird ihr Fehlen auch schon erwähnt.
    Vieleicht sollten wir mal eine PN senden. :-k

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Da ihr 2 die Kapitel schon so schön zusammen gefasst habt :applause: , geb ich nur noch meinen Senf dazu und machs gar nicht mehr so ausführlich.


    Zitat

    Taliesin:
    Bobby ist leicht irritiert als er feststellt, dass Ted offenbar seine Gedanken lesen kann.


    Ich bin ja allgemein schon sehr auf Ted´s Lebensgeschichte gespannt. Woher kommen diese Fähigkeiten (z.B. das Erspüren von Dingen oder Personen) und warum verfolgen ihn die niederen Männern?


    Zitat

    Taliesin:
    In der Szene, in der Bobby sich mit Carol und Sully trifft fiel mir Sullys Verhalten auf. Er erinnert doch stark an Richie Tozier aus . Auch Carol zeigt Charakterzüge
    von Beverly. In ihrer Cleverness und Stärke ähneln sie sich doch sehr.


    Jup ,stimmt. Und Ted erinnert mich an Roland von der Dunkel Turm Reihe. Das ist mir generell schön öfter aufgefallen, dass King sehr gerne ähnliche Charaktere zeichnet und auch immer wieder Hinweise auf seine anderen Bücher streut.


    Zitat

    Taliesin:
    Er entscheidet jedoch Ted von dieser Veränderung nichts zu erzählen. Bobby will nicht, dass Ted noch nervöser wird. Er will keinen "verrückten" Freund. Ganz sicher, ob dies die richtige Entscheidung war, ist sich Bobby jedoch nicht.


    Bobby´s Zweifel kann ich sehr gut nachempfinden. Auf der einen Seite ist er sich ja sicher, dass Ted sich die ganze Geschichte mit den niederen Männern nur zusammenspinnt, auf der anderen Seite häufen sich die Hinweise auf Ihre Ankunft, die ihm Ted genannt hat. Schwierige Situation. Ich wüsste auch nicht, was ich an seiner Stelle tun sollte :-? .


    Zitat

    Taliesin:
    Im weiteren Verlauf beweist King wieder wie
    einfühlsam er sich in die Gedankenwelt seines jungen Helden versetzen kann. Bobby wird langsam erwachsen und bemerkt diese Veränderung auch. S.88

    .


    An der Stelle hatte ich ordentlich Pipi in den Augen :cry: .


    Zitat

    Talisien:
    Bobby verbringt mit Carol und ein paar anderen KIndern einen Tag in einem Vergnügungspark. Er fühlt sich in Carols Gegenwart so wohl, dass er es sogar wagt ihr einen kuss zu geben. Sein erster Kuss!


    :drunken: Hach, das war ja so süß. Man fühlt sich gleich an seinen ersten Kuss erinnert :drunken: . Schauen wir mal, ob und wie es mit den beiden weitergeht. Obwohl der nachfolgende Satz ja nicht wirklich Hoffnung auf ein Happy End für die beiden macht. Aber wenigstens scheint Bobby das Buch zu überleben :tanzen: (In fast allen Büchern, welche ich bisher von King gelesen habe, hat er meinen Lieblingscharakter umgebracht :wuetend: ).


    Das mit dem Kartenspieler fand ich total klasse. Von mir aus hätte er gerne noch eine Runde mehr spielen können und das Geld von seinen Freunden bzw. der Mutter eines seiner Freunde (hab den Namen grad nicht im Kopf :roll: ) zurück zu gewinnen :rambo: .


    Zitat

    Taliesin:
    Es wird immer spannender und ich muss mich jetzt zurückhalten nicht einfach ganz viel weiter zu lesen.....


    :pale: Ich habs nicht geschafft am Sonntag. Jetzt bin ich aber ganz brav und lasse das Buch extra áuf der Arbeit liegen, damit ich ja nicht in Versuchung gerate :-,


    LG marylin :winken:

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    SUB aktuell: 100 :loool:
    Jahresendziel SUB: 70 :rambo:

  • (In fast allen Büchern, welche ich bisher von King gelesen habe, hat er meinen Lieblingscharakter umgebracht :wuetend: ).

    Ja - so ging es mir bei ES auch. Dann wollen wir doch mal hoffen... :)

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich bin wieder da und steige ab morgen verspätet ein. Tut mir leid, Leute, bei mir ging nichts mehr. :(

    Schön, dass du wieder dabei bist! :friends:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Kapitel 5 & 6


    Bobby entdeckt immer mehr Zeichen für die Anwesenheit der niederen Männer, beschließt aber,Ted weiterhin nichts zu erzählen. Eines Tages stellt er fest, dass seine
    Mutter wieder geweint hat. Er spricht sie nicht darauf an. Später erzählt sie ihm, dass sie mit ihrem Chef und zwei Kollegen nach Providence zu einem beruflichem
    Termin verreisen wil. Sie betrachtet dies als ihre große berufliche Chance, aber ihr ganzes Verhalten weist darauf hin, dass hier irgendetwas nicht in Ordnung ist. Sie ist
    übernervös, telefoniert abends heimlich und ist auch Bobby gegenüber zunehmend ungehalten.

    Zitat

    Sie schien ihre Vorbereitungen aufregend zu finden, aber gleichzeitig hatte sie auch etwas Grimmiges an sich. Sie war wie ein Soldat, der im Begriff war, einen
    feindlichen Strand zu stürmen, oder ein Fallschirmjäger, der bald aus einem Flugzeug springen und hinter den feindlichen Linien landen würde. Eins ihrer abendlichen
    Telefonate schien ein im Flüsterton gehaltenes Streitgespräch zu sein -

    Teds Aussetzer werden immer häufiger und Bobby, der immer wieder die Zeichen sieht, benimmt sich auch zunehmend abwesender. Allen, ausser seiner Mutter, fällt die
    Veränderung in Bobbys Verhalten auf. Sein schlechtes Gewissen weil er Ted nichts erzählt, scheint Bobby immer schwerer zu belasten.

    Zitat

    Der Gedanke an Teds Trancen machte Bobby ziemlich zu schaffen. Noch mehr zu schaffen machte ihm, dass er Ted nichts von den Dingen erzählte, nach denen
    er für Geld Ausschau hielt.

    Dann kommt der Tag der Abreise und King gibt uns wieder einen kleinen Hinweis auf Bobbys zukünftige Verhältnis zu seiner Mutter. Dieser Hinweis verheisst nichts Gutes.

    Zitat

    Bobby legte ihr die Hand auf den Arm und küsste sie leicht auf die Wange. Er roch ihr Haar, ihr Parfüm, ihren Gesichtspuder. Er würde sie nie wieder mit derselben
    von keinem Schatten getrübten Liebe küssen.

    Das an der Geschichte mit der beruflichen Reise so einiges seltsam erscheint wird auch Bobby schnell klar.

    Zitat

    Irgendetwas stimmt hier nicht, dachte Bobby, und als Mr. Biderman seiner Mutter die Beifahrertür aufmachte, als sie sich leise bedankte, hineinschlüpfte und dabei
    ihr Kleid ein bisschen raffte, damit es nicht knitterte, verspürte er den Drang, ihr zu sagen, sie solle nicht mitfahren.

    Ich denke, Bobbys Intuition ist vollkommen richtig. Er tut mir leid, weil er natürlich nichts unternehmen kann, um seine Mutter zu schützen. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit des kleinen
    Kerls beschreibt King sehr eindringlich.
    Trotz allem verbringt Bobby mit Ted einige sehr unterhaltsame Tage. Er vermisst seine Mutter zwar, aber ist andererseits auch froh das die Spannung die in den letzten Monaten
    im Haus herrschte, nun für eine Zeit vorbei ist. Bobby hat in der Nacht einen Albtraum, der vielleicht auch aus seiner neu erwachten Intuition zu entspringen scheint. Seine Mutter
    wird von den Geschätsleuten verfolgt; ihr Kleid ist zerrissen und sie flieht in panischer Angst. Natürlich ist dem Leser jetzt schon deutlich geworden, was Biderman und seine
    hochanständigen Kollegen im Schilde führen. Ihre "berufliche Chance" hat offenbar einen hohen Preis.
    Ted und Bobby gehen nach Bridgeport um sich einen Film anzusehen. King leitet nun in recht bedrohlichen Worten das unausweichliche Ende von Bobbys Kindheit ein und gibt
    gleichzeitig einen Ausblick auf die Geschehnisse in seiner Jugendzeit. S.138

    Zitat

    Dorf der Verdammten war der letzte und großartigste Film in Bobby Garfields Kindheit; es war der erste und großartigste Film der Zeit, die nach der Kindheit kam -
    einer dunklen Zeit, in der er oft schlimme Dinge tat, und immer verwirrt war, ein Bobby Garfield den er eigentlich gar nicht kannte.

    Nach dem Film zeigt Ted Bobby einen Teil von Bridgeport, den er noch nicht kannte. Einen dunklen bedrohlichen Teil der Stadt, den Ted einfach nur als Da unten nennt.
    Offensichtlich hat er etwas in einer Kneipe namens Pocket zu erledigen und nimmt Bobby mit hinein. S.145

    Zitat

    Das Pocket ist kein Platz für einen kleinen Jungen, nicht mal am hellichten Tag, aber ich werde dich nicht hier draußen auf der Straße lassen. Komm mit.
    Er nahm Bobby an der Hand und ging mit ihm hinein.

    Was hat Ted wohl an diesem seltsam dunklen Ort und in dieser düsteren Kneipe zu erledigen und warum geht er mit Bobby dort hinein?
    Leider finde ich keine Möglichkeit das Textchaos im Beitrag zu beheben. Bemühe mich aber um eine Lösung. :pale:


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • oh je - ich hänge ziemlich hinterher. Bin erst in der Mitte von Kapitel 5... Aber ich versuche, heute noch den Anschluss zu schaffen. Zwei Leserunden, dazu noch ein Berg Arbeit - das ist doch alles ein bisschen viel. Könntest du vielleicht einen Tag Pause einlegen, taliesin?

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Könntest du vielleicht einen Tag Pause einlegen, taliesin?

    Klar doch, kein Problem. :-# :-# Ich warte bis du wieder aufgeholt hast. Da meine andere LR eher schleppend verläuft, hatte ich viel Zeit für King.
    Werde dann heute einfach mal Teufelszeug von Kings Sohn Joe Hill weiterlesen. Bis bald.....


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Klar doch, kein Problem. :-# :-# Ich warte bis du wieder aufgeholt hast. Da meine andere LR eher schleppend verläuft, hatte ich viel Zeit für King.
    Werde dann heute einfach mal Teufelszeug von Kings Sohn Joe Hill weiterlesen. Bis bald.....


    lg taliesin :winken:

    Das ist super! Ich hab zwar jetzt die beiden Kapitel fertig, aber Strandläuferin ist ja auch noch nicht so weit und zu den nächsten Kapiteln würde ich mir auch gern wieder ein paar mehr Notizen machen. :wink:


    Nun zu den beiden Kapiteln:


    Teds Mutter geht nun also auf "Dienstreise" - die sie sehr nervös macht. Genauso nervös ist sie, Bobby in Teds Obhut zu lassen, aber scheinbar sieht sie das als das kleinere Übel an. Sie packt 2 Koffer für 2 Tage und dann kommt Mr. Biderman - der mir genauso unsympathisch ist wie sein Name.

    Dann kommt der Tag der Abreise und King gibt uns wieder einen kleinen Hinweis auf Bobbys zukünftige Verhältnis zu seiner Mutter. Dieser Hinweis verheisst nichts Gutes.


    Zitat
    Bobby legte ihr die Hand auf den Arm und küsste sie leicht auf die Wange. Er roch ihr Haar, ihr Parfüm, ihren Gesichtspuder. Er würde sie nie wieder mit derselben
    von keinem Schatten getrübten Liebe küssen.

    Diese Aussage finde ich sehr bedrückend - Bobby liebt seine Mutter ja trotz aller Zurückweisung. Es wird nun aber etwas geschehen, dass das Verhältnis zu seiner Mutter auch von seiner Seite her grundlegend verändern, ja vielleicht sogar zerstören wird. :( Irgendwie beginnt es sich ja schon zu verändern, denn Bobby ist froh, dass seine Mutter weg ist (obwohl er sie auch vermisst), weil die Spannungen der letzten Zeit einfach zu viel waren.

    Bobby hat in der Nacht einen Albtraum, der vielleicht auch aus seiner neu erwachten Intuition zu entspringen scheint. Seine Mutter
    wird von den Geschätsleuten verfolgt; ihr Kleid ist zerrissen und sie flieht in panischer Angst. Natürlich ist dem Leser jetzt schon deutlich geworden, was Biderman und seine
    hochanständigen Kollegen im Schilde führen. Ihre "berufliche Chance" hat offenbar einen hohen Preis.

    Ich finde Bobbys "Intuition" schon beängstigend. Auch wenn er sich später an diesen Traum nicht mehr erinnern kann, ist er doch in diesem Moment eng mit seiner Mutter verbunden.


    Der Kinobesuch beeindruckt Bobby nachhaltig. Die Einleitung von King finde ich grandios - düster und geheimnisvoll, wie wir ihn lieben:

    King leitet nun in recht bedrohlichen Worten das unausweichliche Ende von Bobbys Kindheit ein und gibt
    gleichzeitig einen Ausblick auf die Geschehnisse in seiner Jugendzeit. S.138


    Zitat
    Dorf der Verdammten war der letzte und großartigste Film in Bobby Garfields Kindheit; es war der erste und großartigste Film der Zeit, die nach der Kindheit kam -
    einer dunklen Zeit, in der er oft schlimme Dinge tat, und immer verwirrt war, ein Bobby Garfield den er eigentlich gar nicht kannte.

    Wir können also erahnen, dass vielleicht noch am selben Tag etwas gravierendes mit Bob geschehen wird... :-k Auf jeden Fall werde ich das Gefühl nicht los, dass Ted diesen Film nicht zufällig ausgewählt hat. Sonst würde King ihn ja auch nicht so ausführlich beschreiben :wink: . Ich glaube, dass Bobby aus diesem Film einiges lernen soll. Z.B. wie man seine Gedanken gegen andere abschirmen kann oder auch, dass es durchaus passieren kann, dass der Held am Ende stirbt.


    Nun gehen Ted und Bobby in eine sehr zwielichtige Gegend und in eine noch zwielichtigere Kneipe... Die Spannung steigt!

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • :wuetend: ich tipp diesen Beitrag jetzt zum 3. mal. Jedes Mal, wenn ich ihn vorher abschicken wollte war mein Internet kurz weg und ich hab ihn vorher schlauerweise nicht kopiert. Zum :puker: sowas ...


    Die Geschichte nimmt jetzt so langsam richtig Fahrt auf und ich mache mir richtig große Sorgen um Liz (auch wenn sie mir eigentlich sehr unsympatisch ist). Ich befürchte ihr wird etwas sehr schlimmes auf der "Dienstreise" zustossen und dieser Ekel Mr. Bidermann hat damit bestimmt etwas zu tun :cry: . Ich hoffe nur Bobby macht sich dann keine Vorwürfe, weil er nicht versucht hat, trotz seiner Intuition, seine Mutter vorm wegfahren zu hindern. Aber sie hätte sich ja sowieso nicht davon abbringen lassen.


    Ted und Bobby haben viel Spaß miteinander und verbringen einen 2 schöne Sturmfreie Tage zu Hause. Bei dem Abschnitt mit den Fürzen musste ich doch sehr lachen. Vorallem als Ted dann nach oben gegangen ist um den Ventilator zu holen :totlach: .
    Den nachfolgenden Abschnitt mit dem Kinobesuch und dem "Bummel" durch das dunkle Bridgeport fand ich sehr interessant. Genauso wie du Hirilvorgul bin ich schon gespannt, in wie fern der Film mit dem weiteren Verlauf des Buches zusammen hängt. Ich kann mich noch erinnern, dass ich den Film damals (vor :-k 8 Jahren oder so) gar nicht zu Ende schauen konnte, weil ich ihn sooooo gruselig fand :pale: ).


    Also setzten wir morgen aus und lassen Strandläuferin ein bischen aufholen? Ist vollkommen in Ordnung. Dann :study: ich einfach mein Zweitbuch weiter.


    Lg Marylin ( :evil: und wehe, das geht jetzt wieder nicht Computer :computer: )

    :study: : Stephen King - Love (LR)
    :study: : Terry Pratchett - Alles Sense


    gelesen 2011: 8
    SUB Jahresbeginn: 103
    SUB aktuell: 100 :loool:
    Jahresendziel SUB: 70 :rambo: