Beiträge von Igela

    Der etwas andere Thriller!


    Nile ist überglücklich, als Ben spontan Ueberstunden abfeiert und mit ihr Shoppen geht. In einer Boutique probiert Nile ein Kleid an, während Ben vor der Umkleidekabine wartet.

    Und dann ist Ben plötzlich weg!

    Nile ist verzweifelt, denn Ben reagiert weder auf Anrufe, noch hat ihn einer seiner Freunde oder die Familie gesehen. Auch seine Exfrau Flo behauptet nicht zu wissen, wo Ben steckt. Erst ist Nile sicher, dass Flo es geschafft hat, Ben zurückzuerobern. Doch Flo behauptet, ihn nicht gesehen zu haben.

    Was ist mit Ben geschehen?


    Ich habe mich zuerst schwer getan mit der Figur Nile. In Ich - Perspektive erzählt Nile über ihre grosse Liebe zu Ben. Nile ist dabei etwas anstrengend und hat Tendenz zu plappern. Ich habe mich auch gefragt, ob Ben wirklich existiert. Denn Niles Reaktionen auf sein Verschwinden sind ziemlich irrational. Zudem hat sie einen leichten Hang zu Hysterie.


    Erst nach und nach bekommt die Figur Tiefe und je mehr man erfährt, je besser versteht man, weshalb Nile so ist, wie sie ist. Und ab da hat mich die Geschichte gepackt, denn ich wollte unbedingt wissen, wo Ben steckt. Ich hatte das Gefühl, ich steuere langsam aber sicher auf einen grossen Knall zu.

    Der Rhythmus der Erzählung ist sehr gut gelungen. Immer wieder wird gewechselt, zwischen der Erzählung in der Gegenwart und der Vergangenheit. Obwohl diese Wechsel nicht deklariert sind, verliert man nie den Faden. Denn durch eine klare Gliederung, weiss man immer, wo die Story gerade steckt.


    Ben hat sich wegen Nile von seiner Frau Flo getrennt. Meist ist es in Büchern so, dass aus der Sicht der abtrünnigen, oder aber der verlassenen Figur erzählt wird. Die Autorin dreht den Spiess um und rückt die neue Freundin, also Nile, in den Mittelpunkt. Das wirft ein total anderes Licht auf die Trennung eines Paares.

    Vieles geht um Beziehungen … zwischen einem Paar, aber auch zwischen dem getrennten Paar und Freunden oder der Familie. Ab einem Drittel des Buches schleichen sich Spannungsmomente ein, die mich fesseln konnten.

    Auch wenn ich mich zu diesem Zeitpunkt fragte, ob das reicht um als Thriller durchzugehen, habe ich mich trotzdem gut unterhalten gefühlt. Psychologisch richtig ausgekügelt wird es zum Schluss. Hervorragend gemacht und mit viel Tiefe ... und man erkennt im Nachhinein so einiges, das zuvor rätselhaft erschien.


    Der Schreibstil ist einfach gehalten und gut gefallen hat mir, wie relevante Infos wie nebenbei eingestreut wurden. So, dass man nach dem Lesen dieser Infos stutzt und sie noch mal liest.

    Die überschaubare Anzahl an Figuren lassen dieses Buch ziemlich flott lesen.


    Atme! ein Titel der absolut Bezug, noch dazu einen sehr cleveren, zum Inhalt hat.


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    Forschung und Frauenrechte!


    Klappentext (Quelle Amazon):

    Die Geschichte der Charité geht weiter. Nach dem Bestseller „Hoffnung und Schicksal“ erzählt Ulrike Schweikert ein weiteres spannendes Kapitel aus der Welt des berühmten Krankenhauses. Im Berlin der ausgehenden Kaiserzeit kämpfen zwei Frauen um ihr Glück und für die Rechte von Frauen. Rahel Hirsch ist eine der ersten Ärztinnen, die an der Charité praktizieren. Doch als Frau unter lauter männlichen Kollegen hat sie es nicht leicht. Von Gleichberechtigung ist man selbst in der sonst so fortschrittlichen Hauptstadt noch weit entfernt. Das erlebt auch die junge Arbeiterin Barbara täglich. Sie schuftet in der Wäscherei der Charité und muss immer wieder erfahren, was es bedeutet, wenn Männer Frauen als Besitz betrachten.
    Ungleicher könnten die beiden Frauen nicht sein, und doch werden sie zu Freundinnen. Während Rahel sich gegen Widerstände in der Charité durchsetzen muss und sich in den jungen Fliegerpionier Michael verliebt, schließt sich Barbara der Frauenbewegung an, kämpft für die Rechte der Arbeiterinnen und das Frauenwahlrecht. Doch dann bricht der 1. Weltkrieg aus und verändert nicht nur die Leben von Barbara und Rahel für immer ...


    1903 : Rahel Hirsch, tritt ihre erste Stelle als Aerztin an. Und zwar im renommierten Krankenhaus Charité in Berlin. Motiviert stürzt sie sich in die Arbeit, ein grosser Teil ist der Forschung gewidmet. Als einzige Aerztin mitten in einem Männerteam muss sie sich ganz schön behaupten. Sie kämpft um Anerkennung, Lohn und gleiche Rechte. Und immer wieder gegen Krankheiten, wie Syphillis und die Schrecken des Krieges.

    Unterstützung bekommt sie, als sie Barbara kennen lernt, die in der Wäscherei des Krankenhauses arbeitet. Barbara schliesst sich der Frauenbewegung an und kämpft um Frauenwahlrecht und die Rechte der Frauen.

    Können die beiden Frauen bewirken, dass die weiblichen Arbeiterinnen mehr Lohn und Anerkennung erhalten?



    " Die Charité, Aufbruch und Entscheidung " ist der zweite, jedoch völlig unabhängige Band der Bücher von Ulrike Schweikert rund um das Krankenhaus Charité in Berlin. Keine der Figuren aus dem ersten Teil werden hier erwähnt und spielen eine Rolle. Mit völlig neuen Figuren startet man in dieses Buch.


    Protagonistin Dr. Rahel Hirsch, die als erste weibliche Ärztin an der Charité arbeitet. Rahel Hirsch ist eine reale Figur und ein Blick in ihre Vita zeigt, dass sie ab 1908 sogar die Poliklinik in Berlin geleitet hat. Der Hirsch - Effekt, die Entdeckung, dass Stärkekörner in Blut und Urin nachgewiesen können, geht auf ihr Konto. Hier wurde sehr viel Geschichtliches eingewoben.

    Ihre beste Freundin, Barbara, ist hingegen eine fiktive Figur. Obwohl die Tatsache, dass Frauen wie sie bis zu zehn Stunden täglich in der Wäscherei des Krankenhauses geschuftet haben, nur allzu real war.

    Die Frauen haben eine grosse Gemeinsamkeit. Egal ob Klinik oder Wäscherei. In beiden Bereichen erhalten die Männer, trotz gleicher Arbeit und Ausbildung massiv mehr Lohn. Und so werden die Rechte der Frauen in dieser Geschichte zu einem zentralen Thema.


    Etwas enttäuscht war ich, dass sich die Handlung weniger am Krankenbett, überhaupt im Krankenhaus abspielt. Mittelpunkt sind die Forschungen rund um die Medizin. Neu entdeckte Krankheiten, die ausgerottet werden müssen und Erfindungen wie zum Beispiel Röntgengeräte. Dies wird auch ausdauernd und ab und zu langatmig erzählt. Dazu kommt das Leben kurz vor der Mobilmachung und während des Krieges. Weit weg vom Schauplatz Krankenhaus Charité!

    Wenn es auf 4 bis 5 Seiten um Röntgenapparate geht, wird es erstens sehr theoretisch und zweitens leidet die Handlung darunter. Solche theoretischen Passagen gab es auch rund um die Themen Politik, Fliegerei und Kriegsmächte.


    Gut recherchierte geschichtliche Aspekte, Ereignisse und Details zeigen ein Stück des Lebens in Berlin von 1893 bis 1938. Die Weltlage, Mobilmachung und der drohende Krieg, jedoch auch das Leben, das oft karg und ärmlich ist, wird gut beschrieben. Anhand von Barbara, der in Armut lebenden Freundin von Rahel Hirsch, erkennt man, wie schwer Frauen zu der damaligen Zeit unter schrecklichen Bedingungen schuften mussten, um sich und der Familie das Überleben zu sichern.


    Der Schreibstil der Autorin gefiel mir nach wie vor gut. Die oben beschriebenen langatmigen Stellen hätten zu Gunsten einer Handlung, die vermehrt im Krankenhaus spielt, gestrichen werden dürfen.


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    Rätselfaktor : hoch !


    Ein neunjähriges Mädchen, das mit ihrer Familie in Brinken Wood, nahe dem Städtchen New Forest zeltet, macht eine grauenvolle Entdeckung. In einem Erdloch unter einem Baum findet sie menschliche Knochen. Chief Inspektor Jonah Sheens, der aus seinem Urlaub zu dem Leichenfund gerufen wird, beschleicht ein schlimmer Verdacht. Vor dreissig Jahren verschwand genau an der Stelle die 14 jährige Aurora Jackson beim Zelten mit Freunden. Spurlos! Kann er und sein Team endlich einen dreissig Jahre alten Fall abschliessen?


    Das Debüt der Autorin zeichnet sich mit einer wunderbar runden und schlüssigen Handlung aus. Gestaltet als Cold Case, bei dem die Ermittlungen nach dreissig Jahren wieder belebt werden.

    In zwei Zeitebenen, in der Gegenwart und 1983, erzählt die Autorin die Geschichte von Aurora und ihren Freunden.

    Häppchenweise bekommt man als Leser die Geschehnisse in der Vergangenheit serviert und jeder Handlungssprung entfacht die Neugier und bietet Raum für Verdächtigungen und Spekulationen.

    Der Rätselfaktor in diesem Buch ist hoch, denn einige falsche Spuren werden nach und nach eingestreut. Man erlebt die Figuren als Jugendliche, die auf dem Zeltplatz ihren Spass haben …. und unverhofft durch das Verschwinden von Aurora aus ihrer Sorglosigkeit gerissen werden.

    Und trifft in den Passagen der Gegenwart wieder auf sie. Ich empfand es als sehr spannend und bereichernd zu sehen, wie und wohin sie sich entwickelt haben.


    In beiden Zeitsträngen spielen Freundschaft, Loyalität, aber auch Geheimnisse unter einzelnen Figuren eine grosse Rolle. Die Autorin nimmt in der Erzählung in der Gegenwart sehr oft Bezug zur Vergangenheit und dadurch ist die Story wunderbar rund und durchdacht.


    Die Ermittler sind erfrischend normal. Zwar wird relativ schnell ein Geheimnis aus Jonah's Vergangenheit angedeutet. Doch dies sehr dezent und gerade so, dass man gespannt ist zu erfahren, was früher geschehen ist. Auch hier ist der Rätselfaktor hoch.

    Sehr gut hat mir gefallen, wie die Autorin die Ermittler eingeführt hat. Indem zwei Ermittler über ihre Kollegen sprechen, erfährt man als Leser nebenbei Details aus ihrem Leben.


    Ein toller und gelungener Auftakt in eine neue Krimiserie!


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    3. Teil!


    1915: Die Ärztin Ricarda Thomasius arbeitet nach der Rückkehr aus China an der Charité in Berlin. Ihre Patienten sind gezeichnet vom Krieg. Junge Männer, die kreigsverletzt zurückkehren. Frauen und Kinder, die in den Munitionsfabriken Arme und Hände verlieren. Ricarda bangt zudem um ihren Sohn Georg, der einberufen wurde und dessen Schicksal ungewiss ist. Tochter Henny setzt ihren Kopf durch und heiratet einen Mann, mit dem ihre Mutter nicht einverstanden ist. Im Streit zieht Henny mit ihm nach Amerika. Nesthäkchen Antonia zieht es, wie Schwester und Mutter, in die Medizin. Doch Toni möchte Tiermedizin studieren und versucht ihren eigenen Weg zu finden.


    " Die Wege der Liebe " ist nach " Das Licht der Welt " und " Stürme des Lebens " der dritte und letzte Teil der Reihe um die Ärztin Ricarda. Dieser dritte Teil beginnt mitten in der Szene, bei der der zweite Teil endet. Meiner Meinung nach sollte zum besseren Verständnis unbedingt chronologisch gelesen werden.


    Die Geschichte beginnt sehr dramatisch und auch im weiteren Verlauf erlebt die Familie von Ricarda viele Höhen und Tiefen. Ihr Leben ist gezeichnet vom Krieg, wenn wir Leser diesen auch eher aus der Beobachterperspektive erleben. Kriegsszenen gibt es keine, man liest jedoch sehr viel über die Folgen des Weltkrieges.

    Für einmal steht nicht das ganze Buch über praktisch nur Ricarda im Mittelpunkt. Ihre Kinder Henny, Georg und Antonia stehen abwechslungsweise im Fokus, was die Geschichte sehr vielschichtig und spannend gestaltet. Die Töchter, die immer noch darum kämpfen, Berufe erlernen zu dürfen, respektive im Beruf anerkannt zu werden. Georg, der seinen Mann an der Front steht und zutiefst traumatisiert und gezeichnet zurückkehrt zu seiner Familie. Mir hat sehr gut gefallen, wie das Autorenduo Details der damaligen Zeit aufgreift und auf eine berührende Weise dem Leser näher bringt.


    Viele altbekannte Figuren aus den ersten beiden Bänden spielen auch hier im dritten Teil wieder mit. Von einigen muss man Abschied nehmen, weil sie sterben oder aus dem Leben der Familie Thomasius verschwinden. Neue und spannende Figuren kommen dazu und bereichern die Handlung. Trotz einer beträchtlichen Anzahl an Figuren und verschiedener Verhältnisse untereinander, habe ich den Faden nie verloren. Denn die Autoren, die unter dem Pseudonym Helene Sommerfeld schreiben, tun dies so klar und übersichtlich, dass man stets weiss welche Figur gerade wo in der Handlung steht.

    Mich hat die Reihe begeistert ... und das obwohl ich sonst kein Fan von Reihen oder Trilogien bin.


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    Tom's zweiter Streich!


    Tom Babylon vom LKA Berlin wird zur grossen Veranstaltung " Berlinale " zitiert. Statt des Eröffnungsfilms wird dort von einem Unbekannten ein Snuff Video eingeschleust. Das Opfer, bei dessen Ermordung das ganze Publikum zusehen muss, ist die Tochter des Bürgermeisters Otto Keller. Wieder an Tom's Seite bei diesem kniffligen Fall ist Dr. Sita Johanns, Psychologin und ehemalige Analystin der Abteilung OFA.


    " Zimmer 19 " ist eindeutig eine Fortsetzung von seinem Vorgänger "Schlüssel 17". Da lobe ich mir den Ullstein Verlag, der schafft, was viele andere Verlage nicht schaffen: Ganz klar auf dem Cover vermerken, dass dies der zweite Teil von Tom Babylon ist.

    Zwar sind die Fälle in sich abgeschlossen. Doch da gerade der persönliche und familiäre Hintergrund von Tom Babylon sich in diesem zweiten Buch weiterentwickelt, denke ich, dass zum besseren Verständnis zuerst das erste Buch gelesen werden sollte. Gerade die familiären Hintergründe sind wichtig für die Ermittlungen beim neuen Fall. Wenn man die kennt, liest sich das Buch wohl vielschichtiger und man versteht viele Hintergründe, die auch im in sich abgeschlossenen Fall eine Rolle spielen.

    Der Fall, der Tod der jungen Frau, steigert sich in eine undurchsichtige Geschichte für Tom und Sita. Auch für uns Leser wird die Story komplex und immer neue Fakten tauchen auf, die echt spannend sind. Immer wieder werden Kapitel, die kursiv geschrieben sind und Rückblicke auf Sitas Vergangenheit im Jahr 2001 eingeflochten.

    Diese empfand ich oft als langatmig und ich hatte das Gefühl, die Handlung kommt weder vom Fleck noch auf den Punkt. Zum Glück gibt es in der Hauptgeschichte, der Erzählung in der Gegenwart, immer wieder brenzlige Szenen, die den Leser in Atem und bei der Stange halten. Hier muss man ab und zu ein Auge zudrücken, da einiges doch arg konstruiert scheint.


    Der Schreibstil von Marc Raabe ist komplex, doch gut verständlich. Er hat mit Tom Babylon und Sita Johanns zwei Figuren mit Wiedererkennungswert geschaffen. Einzig der immer wieder mal erwähnte Hang zum Drogenkonsum, müsste meiner Meinung nach nicht unbedingt sein. Sita und Tom haben beide ein Trauma in der Vergangenheit erlitten, dadurch agieren sie manchmal unüberlegt und sie neigen zu Alleingängen. Ob sie dadurch die besseren Ermittler sind, ist die Frage. Unverwechselbar in der Charakterisierung jedoch ganz sicher.


    Wer " Zimmer 19 " liest, sollte darauf vorbereitet sein, dass das Ende offen ist und der Übergang zu einem dritten Teil eröffnet.


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    Ein neues Ermittlerpaar!


    Klappentext (Quelle amazon):

    Eine Villa in Berlin: Der US-Schauspieler Brian Williams treibt tot in seinem Swimmingpool. Kommissarin Eva Lenz ermittelt - doch die Einzelgängerin muss mit einem amerikanischen Kollegen zusammenarbeiten: Detective Nic Cassidy wird ihr aufgrund der Prominenz des Opfers zur Seite gestellt.
    Die beiden Ermittler haben kaum losgelegt, da kommt auch schon der Schock: Ein Videoclip der Tat erscheint im Netz! Offenbar wurde die Mordszene eines berühmten Films nachgestellt. Lenz und Cassidy ermitteln unter Druck - denn der filmbegeisterte Mörder droht in Serie zu gehen ...
    Der erste Fall für Lenz & Cassidy: Ein Killer, der die Hauptstadt in Atem hält. Und zwei Fahnder, die unterschiedlicher nicht sein könnten.



    Detektive Nic Cassidy muss beruflich nach Berlin reisen. Der Ermittler aus Los Angeles soll der deutschen Polizei zur Seite stehen. Denn in einer Villa in Berlin wurde der US Schauspieler Brian Williams ermordet aufgefunden. Die deutsche Ermittlerin Eva Lenz hat also nun in Cassidy kompetente Hilfe am Start. Die benötigt sie auch dringend, denn kurz nach dem Mord kursiert ein Film über den Mord im Netz. Als weitere Opfer und die Filme ihrer Ermordung auftauchen, wissen Cassidy und Lenz nur eines : Sie müssen die Mordserie stoppen.



    Schon im zweiten Absatz wird eine tote junge Frau in einer Mülltonne gefunden … nach wenigen Seiten liest man über eine halsbrecherische Verfolgungsjagd. Der Autor verliert echt keine Zeit! Hier schlägt das Thrillerherz höher: gegen Schluss gibt es Leichen gleich kapitelweise. Damit wird dieser Thriller seiner Genreeinteilung mehr als gerecht. Die Story ist sehr temporeich und durchdacht. Denn die vielen Opfer und der gerissene Serientäter verbindet eine Berufsgattung, die ich hier spoilere. Der grosse gemeinsame Nenner und der Grund für die Taten wurde sehr gut ausgearbeitet und hat mich überzeugt. Auch wenn die Identität des Täters zum Schluss für die Leser sehr überraschend ist, und alles Rätseln zuvor zunichte machte. Dies nur so eine Anmerkung für rätselfreudige Leser.


    Ein neues Ermittlerteam ist geboren. Denn ich nehme ( hoffe ) doch an, dass mit dem Cliffhanger zum Schluss In Sachen Zusammenarbeit noch weitere Fälle folgen werden? Der amerikanische Detektive Cassidy, der auf die deutsche Kommissarin Lenz trifft. Zwei sehr gut ausgearbeitete und tolle Figuren. Beide durch ihre Vergangenheit gezeichnet, finden arbeitstechnisch und auch Punkto Sympathie, sofort zueinander. Was bedeutet, dass sie so das Beste aus sich herausholen konnten. Was aber für uns Leser auch ein klein wenig Langeweile bedeutet. Denn die beiden ergänzen sich so gut, dass nicht mal kulturelle Unterschiede in Sachen Arbeitseinteilung oder Organisation eine Rolle spielen. Meiner Meinung nach hätte man da mehr herausholen, respektive die arbeitsbedingten und kulturellen Unterschiede besser ausarbeiten dürfen. Dabei ist es nicht so, dass der Autor das Thema "Amerikaner in Deutschland" aussen vor gelassen hätte. Es gibt eingeflochtene Details, jedoch eher in alltäglichen Dingen, wie Trinkgelder oder Lärmpegel in Restaurants. Hier hätte ich mir ein paar Situationen in dieser Richtung auch in den Ermittlungen gewünscht.

    Der Schreibstil hat mir gefallen, die Personenanzahl wurde nicht künstlich aufgebauscht. Jede Figur hat seine Berechtigung, was mir gut gefallen hat. So liest sich dieser Thriller relativ schnell und gestaltet sich als spannend.


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    Leseempfehlung!


    Nele freut sich auf den neuen Job in einer PR - Agentur, denn an der alten Arbeitsstelle musste sie die Segel streichen. Dort arbeitet immer noch ihr Ex Toby, der sie belogen und betrogen hat.

    Nun hat Nele beschlossen, die Liebe aussen vor zu lassen und sich stattdessen ganz auf die Arbeit zu konzentrieren.

    Und da ist auch noch ihr jüngerer Bruder Lenny. Er lebt mit Trisomie 21 und hat sich in den Kopf gesetzt, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und bei den Eltern auszuziehen. Eigentlich wäre Nele also mehr als beschäftigt. Doch dann bringt auch noch ihr neuer Chef Claas ihr Leben durcheinander.


    Als grosser Fan von den Romanen von Petra Hülsmann macht sich in mir einmal mehr Begeisterung breit.

    Die Autorin trifft einfach jedes Mal genau den Punkt zwischen sorgloser Unterhaltung und tiefgründiger Geschichte.


    In " Meistens kommt es anders, wenn man denkt " war ich mehr als kritisch, da ein Teil der Story meine berufliche Erfahrung berührt. Lenny lebt mit Trisomie 21 und möchte, wie wohl alle Menschen, frei entscheiden können wie und wo er lebt. Ich begleite beruflich junge Menschen mit einer Beeinträchtigung genau bei diesem Schritt und was hier die Autorin abliefert, ist absolut authentisch. In sehr vielen Situationen bringt die Autorin sehr gut rüber, mit was für Schwierigkeiten und Vorurteilen Menschen mit einer Beeinträchtigung konfrontiert sind. Dies auf eine sehr leichte ... und dennoch mehr als einprägsame Art.

    Es wird jedoch auch romantisch, um auch den Unterhaltungswert hervor zu heben. Ohne kitschig zu werden, erlebt man als Leser auch eine wunderschöne Liebesgeschichte.


    Die Figuren empfand ich, allen voran natürlich Lenny, absolut authentisch. Nele, die immer wieder an die falschen Männer gerät, auch mal lautstark ihren Bruder verteidigt und quirlig durch die Geschichte tobt. Dabei ist Nele keineswegs anstrengend, sondern einfach nur sehr sympathisch.


    Ueber den Schreibstil von Petra Hülsmann muss ich mich gar nicht lange auslassen. Mit viel Witz führt sie uns Leser zielsicher durch eine abwechslungsreiche Story mit viel Tiefgang.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Ich habe das Buch nach 150 Seiten abgebrochen -ich war von "Wenn einfach wär´,würd´s jeder machen" total begeistert,aber diese Geschichte hat mich nicht überzeugt,obwohl die Protagonisten sympathisch waren

    Allerdings war mir der Schreibstil zu langatmig -für mich gab es zuviele Beschreibungen,die man kürzer hätte halten können

    Das Ende ist meiner Meinung auch vorhersehbar-diesmal habe ich beschlossen,das Buch abzubrechen

    Erstaunt mich...bei mir ist es gerade andersrum. Mich hat dieses Buch noch ein Quentchen mehr begeistert als "Wenn's einfach wär, würd's jeder machen"...

    Langweilig und unüberschaubar!


    Klappentext (Quelle Amazon):

    Maskenball auf dem Anwesen der Familie Hardcastle. Am Ende des Abends wird Evelyn, die Tochter des Hauses, sterben. Und das nicht nur ein Mal. Tag für Tag wird sich ihr mysteriöser Tod wiederholen – so lange, bis der Mörder endlich gefasst ist
    Familie Hardcastle lädt zu einem Ball auf ihr Anwesen Blackheath. Alle Gäste amüsieren sich, bis ein fataler Pistolenschuss die ausgelassene Feier beendet. Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, wird tot aufgefunden. Unter den Gästen befindet sich jemand, der mehr über diesen Tod weiß, denn am selben Tag hat Aiden Bishop eine seltsame Nachricht erreicht: »Heute Abend wird jemand ermordet werden. Es wird nicht wie ein Mord aussehen, und man wird den Mörder daher nicht fassen. Bereinigen Sie dieses Unrecht, und ich zeige Ihnen den Weg hinaus.« Tatsächlich wird Evelyn nicht nur ein Mal sterben. Bis der Mörder entlarvt ist, wiederholt sich der dramatische Tag in Endlosschleife. Doch damit nicht genug: Immer, wenn ein neuer Tag anbricht, erwacht Aiden im Körper eines anderen Gastes und muss das Geflecht aus Feind und Freund neu entwirren. Jemand will ihn mit allen Mitteln davon abhalten, Blackheath jemals wieder zu verlassen.




    Die Familie Hardcastle veranstaltet auf ihrem Anwesen einen Maskenball. Abends ist Evelyn, die Tochter des Hauses, tot. 50 Personen nehmen am Ball teil, 20 davon übernachten am Abend zuvor auf Blackheath House. Einer der Gäste, Aiden Bishop, muss den Mord von Evelyn Hardcastle aufklären. Er darf das Anwesen Blackheath erst verlassen, wenn der Mörder gefunden ist. Dazu wird er im Körper von verschiedenen, am Todestag anwesenden, Personen den Tag in Endlosschleife wiederholen müssen. So schlüpft er in den Körper einiger anwesenden Gäste und auch in den des Personals. Bis er weiss, wer Evelyn umgebracht hat.


    Leider, leider kann ich mich den sehr guten Bewertungen ganz und gar nicht anschliessen.

    Die Idee, eine Figur in verschiedene Körper schlüpfen zu lassen, ist zwar ganz gut. Ich glaube, ich habe das so auch noch nie gelesen. Aber leider ist daraus ein wirres, nicht chronologisch geordnetes Durcheinander geworden.

    Leider konnte ich durch die vielen Verwandlungen keine wirkliche " Beziehung " zu einem der Protagonisten aufbauen, und dadurch blieben sie für mich flach und leblos.

    Auch die kapitelweise wechselnden Ich Perspektiven, in denen der Protagonist in verschiedene Körper schlüpft, empfand ich als wirr und unruhig. Ganz unüberschaubar wird es, als Bishop in aufeinanderfolgenden Sätzen mal selbst und dann wieder als die Figur, deren Körper er zur Zeit benutzt, denkt. Ich hatte grosse Mühe einen roten Faden zu erkennen und irgendwann hat mich die Geschichte gelangweilt und genervt.


    Ich musste mich regelrecht durch die erste Hälfte beissen und nach knapp 400 Seiten habe ich das Buch abgebrochen.

    Zwar hat mir das Setting, ein Anwesen à la Hitchcock gefallen. Auch der britische Adel mit seinen ganzen Zimmermädchen, Butler und Myladys ist gut beschrieben. Mir waren das jedoch zu viele Figuren, dazu noch diese Verwandlungen und Wiederholungen in der Handlung, die sehr komplex sind.

    Nein, Spannung kam keine auf und einzig für diese neuartige Idee, vergebe ich 2 Sterne.


    :bewertung1von5::bewertung1von5:

    Böser Spoiler des Verlages!


    Liv ist 22 Jahre alt und hofft am Anfang einer steilen Karriere als Journalistin zu sein, als sie den Job verliert. Spontan meldet sie sich auf eine Anzeige als Housesitterin. Ihr neues Zuhause für ein halbes Jahr ist ein Leuchtturm am Nordatlantik. In Irland will sie zur Ruhe kommen, und sich überlegen, wie es beruflich weitergehen soll. Doch dann werden ihre Gefühle und ihr Leben ganz schön durcheinander gewirbelt.


    Die Geschichte um Liv hat mir sehr gefallen. Zwar ist der Plot eher einfach, so gibt es zum Beispiel Punkto Liebe keine grosse Überraschungen. Denn von Beginn weg ist klar, wer schlussendlich Liv's Herz gewinnt. Der Grund dafür ist, dass der Verlag ordentlich spoilert. Auf der Innenklappe des Covers sind die drei Bücher der Leuchtturm Trilogie aufgeführt. Bei jedem Buch stehen in einer grossen Farbblase die Namen der Liebespärchen des jeweiligen Buches. Und so wusste ich schon beim Öffnen des Buches, wer denn Liv's Herzbube wird. Sowie, wer in Band 2 und Band 3 zueinander findet. Schade! Da hat der Verlag es wohl zu gut gemeint.

    Auch die Kündigung bei der Redaktion, und wer daran die Hauptschuld trägt, war keine grosse Überraschung. Trotz dieser Vorhersehbarkeit bin ich von der Geschichte, die der Auftakt für eine Reihe sein soll, begeistert. Denn der Grund ist der wunderbare Schreibstil der Autorin. Sie bringt es zum Beispiel fertig, einen Sturm dort rund um den Leuchtturm so zu beschreiben, dass man (fast) den Wind heulen, die Regentropfen gegen die Scheiben peitschen, hört. Atmosphärisch sehr gelungen! Das zweite grosse Plus ist die Charakterisierung der Figuren. Liv ist süss ohne naiv zu sein. Mit einer Phobie, die mich überzeugt hat. Die Figur wirkt dadurch verletzlich, aber auch sehr tiefgründig und vielschichtig. Gerade die Überlegungen dort in diesem Leuchtturm, wohin ihr Lebensweg sie führen soll, konnte ich nachvollziehen. Auch hier drückt die manchmal melancholische Stimmung voll durch.

    Doch auch die anderen Figuren, von denen zwei Nebenfiguren in den nächsten Büchern zu Protagonisten werden, haben mich überzeugt. Die Idee, drei Bücher mit denselben Figuren, doch mit unterschiedlichem Stellenwert zu schreiben, finde ich genial. Und so werde ich sicher auch Band 2 und Band 3 nach der Veröffentlichung lesen.

    " Show Me The Stars " ist romantisch, ohne kitschig zu sein. Mir hat dieser Auftakt in die Leuchtturm Trilogie sehr gefallen!



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Sunnie Night lebt abgeschieden auf Goat Island. Seit sie unehrenhaft aus dem Polizeidienst ausgeschieden ist, versteckt sie sich auf der kleinen Insel. Kontakt hat sie nur ab und zu mit Beau Beaumende, der Polizist, der Sunnie gross gezogen hat. Nun wird sie von Beau gebeten, Stella Drucker zu finden. Das Mädchen ist nach einer Bombenexplosion vor ihrer Schule spurlos verschwunden. Stella's Mutter und der Bruder starben bei der Explosion. Ihre Grossmutter Opaline hat nicht nur Geld, sondern auch grossen Einfluss. Und so bringt sie Sunnie dazu, nach Stella zu suchen.



    " Blutschatten " ist der erste Fall von Kathy Reichs, in dem Sunnie im Mittelpunkt steht. Wohl als aussergewöhnliche Charakterisierung im Dschungel der Ermittler in Krimis und Thrillern gedacht, wurde Sunnie sehr problembeladen gezeichnet. Leider weckte das in mir den Eindruck, dass in letzter Zeit die Ermittler nicht kaputt, zynisch und traumatisiert genug sein können. Und so habe ich mich (einmal mehr) durch Komplexe, persönliche Probleme und teilweise nicht angebrachte Reaktionen gelesen. Sunnie hat zudem noch ein Händchen für einsilbige Dialoge, die mich teilweise amüsiert haben. Sunnie ist nicht auf den Kopf gefallen, wurde aber durch eine Sache in der Vergangenheit arg gebeutelt. Kursiv eingeschobene Kapitel haben in mir die Neugier geweckt, was genau geschehen ist.

    Eine lange Einführung zu Beginn, und das spannungsarme erste Drittel, wird durch einen witzigen Schreibstil überbrückt. Je länger ich las, je detaillierter wurde dieser, und ich habe oft fast den Faden verloren in dem Gewusel von Beschreibungen der Kleidung, den Örtlichkeiten und Einrichtungen der Wohnungen und Häuser. Als langweilig empfand ich auch, dass Strassennamen und Namen von Plätzen immer wieder erwähnt und eingeflochten werden. Da ich die Stadt, in der die Geschichte spielt, absolut nicht kenne, muss ich ja nicht wissen, dass Szene X an der Kreuzung von Strasse A und Strasse B spielt. Einige unlogische Szenen sind mir aufgefallen. Als Beispiel: durch einen winzigen Spalt der Hoteltür kann Sunnie lesen, was auf den Namenschildchen, die die Angestellten des Hotels tragen, steht. Diese stehen viele Meter von Sundays Zimmertüre weg, und Sunnie ist auf einem Auge praktisch blind (Ebookseite 105). Oder die Tatsache, dass Sunnie mehrmals mit ihrer Waffe und daztugehörenden Munition eine Flugreise unternimmt. Und das, obwohl sie nicht mehr im Polizeidienst tätig ist, und keine Berechtigung für eine Waffe hat. Ich frage mich, wie sie da durch die strenge Sicherheitskontrollen gekommen ist?

    Der Schreibstil ist einfach gehalten und emotionslos, und hat mir an und für sich gut gefallen. Immer wieder musste ich schmunzeln, meist bei den sarkastischen Dialogen zwischen Sunnie und ihrem "Zwillingsbruder" Gus. Ein Krimi, der trotz einigen Ungereimtheiten doch eine Grundspannung aufweist. Einen zweiten Fall von Sunnie Night würde ich allerdings nicht mehr lesen.

    Anmerkung: In meinem Ebook wurde der Name der Protagonistin einmal " Sunny ", einmal "Sunnie" und dann wieder "Sunday" geschrieben.....


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Teil 2!


    München 1890: Ricarda hat die Ausbildung als Ärztin abgeschlossen und merkt jedoch, dass nach wie vor die Bevölkerung Deutschlands skeptisch gegenüber einer Frau in diesem Beruf eingestellt ist. Zum Glück ermöglicht ihr Mann ihr eine eigene Praxis. Rica kämpft an vorderster Front gegen die Krankheit Diphtherie, die die Kleinsten aller Schichten dahinrafft. Das neue Heilmittel, dass die Diphtherie bekämpfen soll, muss Ricarda auch der eigenen Familie schmackhaft machen. Bei der Bestellung von genau diesem Medikament, läuft sie jemandem über den Weg, der fest in ihren Erinnerungen verankert ist. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse….


    " Stürme des Lebens " ist der zweite Teil rund um die junge Ärztin Ricarda. Es sollte unbedingt davor Teil 1 gelesen werden. Denn ich kann mir schwer vorstellen, dass man der Geschichte ansonsten folgen kann. Auch sollte man im Leseplan schon Teil 3 haben.... denn dieser zweite Teil, endet mit einem mehr als offenen Ende und ist ganz und gar nicht in sich abgeschlossen.

    Wie auch im ersten Teil dreht sich hier viel um Emanzipation und die Rechte der Frauen. Allerdings etwas weniger ausgeprägt als im vorderen Teil. Ricarda hat ihr Ausbildung vollendet, ist verheiratet mit einem Mann, der zu ihr steht und sie unterstützt. Was beileibe nicht bei allen Männern so war zu der damaligen Zeit. So hat sie weit weniger Kämpfe auszufechten als noch zuvor. Deswegen wirkte sie auf mich auch sanfter und abgeklärter als in Teil 1. Da ich beide Teile nahtlos nacheinander gelesen habe, brachte das enorm viel Abwechslung ins Spiel. Allerdings bedeutet das auch, dass Gefühle, Liebe und Themen wie Freundschaft und Muttergefühle vermehrt zur Sprache kommen. Meiner Meinung nach ist dieser Teil um Längen emotionaler.

    Immer wieder geschehen überraschende Wendungen um ganz am Schluss des Buches habe ich gestaunt, dass bei 614 Seiten keine Längen oder Langeweile entstanden sind. Mit Ricarda ist man an vorderster Front bei der Bekämpfung der " Würgengel - Krankheit " dabei, reist nach Afrika, bangt um ihre Kinder und trauert um Verstorbene. Sehr abwechslungsreich das Ganze!

    Und immer wieder war ich entsetzt über " Gesetze ", das über das Leben der Frauen bestimmt, von Männern für Männer gemacht. Ein Hoch der heutigen Emanzipation!

    In diesem zweiten Teil rückt die Geschichte auch eine Generation weiter. Und so wird für Ricardas Tochter Henny selbstverständlich, was in der Generation vor ihr noch ausgeschlossen war. Frauen dürfen in Deutschland Medizin studieren. Diese Entwicklung wurde gerade in Gesprächen zwischen Mutter und Tochter sehr gut ausgearbeitet .


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Starke Frauenfiguren!


    1876: Ricarda wächst als Tochter des Gärtners und der Köchin auf Schloss Freystetten in Brandenburg auf. Durch einen Unfall bekommt Rica die Gelegenheit in Berlin bei Komtess Henriette zu leben. Henriette arbeitet als erste weibliche Ärztin in Berlin, und erkennt sehr schnell, dass Ricarda ebenfalls für diesen Beruf gemacht ist. Da das Medizinstudium für Frauen in Deutschland verboten ist, beginnt Rica zunächst die Pflegerinnenausbildung. Muss Ricarda ihren Traum nach einer Ausbildung als Ärztin vergessen?


    Emanzipation und Frauenrechte, gemixt mit dem Thema Medizin, sind die Grundlagen in dieser Geschichte. Die Protagonistin Ricarda, gepusht von der ersten weiblichen Ärztin Berlins, Komtess Henriette, ist eine starke Figur. Sie weiss genau was sie will, und das heisst keinesfalls sich als Frau um Herd und Kinder zu kümmern. Sie will arbeiten, und das möglichst mit einer guten Ausbildung. Lange Zeit, wie so üblich zu der damaligen Zeit, hat sich Ricarda völlig hinter den Konventionen versteckt. Bis sie sich endlich eingestanden hat, dass ihre Träume und Lebensziele andere sind, als von Frauen ihres Alters. Dieses Eingeständnis empfand ich als sehr gut ausgearbeitet. Für uns Leser ist der Weg dahin nachvollziehbar und äusserst fesselnd geschrieben.

    Ricarda geht einen steinigen Weg, muss ihre Wünsche und Träume immer wieder neu überdenken. Auch als die Liebe ihr in die Quere kommt. Einige Zufälle, die mir leider etwas zu gewollt waren, unterstützen sie auf dem Weg dahin. Einer dieser Zufälle war, dass Komtess Henriette die kleine Tochter des Gärtners einfach so nach Berlin mitnimmt. Sie, die bisher weder Muttergefühle noch Zeit für ein Kind gehabt hat. Den anderen Zufall, dass die Zimmerwirtin Rica ein Vermögen hinterlässt. Weshalb nur Rica und nicht auch deren Mitbewohnerin?

    Abgesehen von diesen Zufällen hat mir die Geschichte gut gefallen. Das Autorenduo, das sich hinter dem Pseudonym Helene Sommerfeld versteckt, hat eine abwechslungsreiche und fesselnde Geschichte in die Gebräuche, Sitten, Konventionen und Dünkel der damaligen Zeit verpackt. Zu Beginn des Buches musste ich mich an die absatzweise Handlungssprünge oder Wechsel gewöhnen. Mit der Zeit habe ich realisiert, dass gerade diese die Story rasant und abwechslungsreich machen. Ich möchte nun unbedingt wissen, wie es mit Ricarda weitergeht und lese nahtlos Teil 2 ( Die Ärztin Stürme des Lebens) weiter. Auch weil Teil 1 offen endet, und der Schluss den Übergang zu Teil 2 einleitet.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Schwächelnder Mittelteil!


    Jan Römer arbeitet als Redakteur beim Nachrichtenmagazin " Der Reporter ", und geniesst seinen wohlverdienten Urlaub. In einer Hütte, mitten in einem Waldgebiet, in der Nähe des Städtchens Frauenwald .... ohne Telefon, Internet und Gesellschaft. Als mitten in der Nacht eine Frau an seine Türe klopft, und um Hilfe bittet, ist es mit der Ruhe vorbei. Denn die Frau erzählt ihm, dass in dem Waldstück über Jahre schon 4 Morde geschehen sind. Erst vor 2, 3 Jahren der letzte Mord, an einem älteren Mann. Römer beginnt zu ermitteln und gerät selbst ins Fadenkreuz der Täter.


    Auch dieser vierte Fall rund um Jan Römer hat mich ( fast) überzeugen können. Ich mag den Schreibsstil von Linus Geschke unheimlich gerne, und so bekamen bisher alle Bücher, die ich von ihm gelesen habe, die volle Punktezahl. Hier muss ich leider für einen schwächelnden Mittelteil einiges abziehen. Linus Geschke schreibt präzise, unaufgeregt, ohne seitenfüllende und unnötige Detaillbeschreibungen kommt er auf den Punkt. Die Geschichte ist logisch aufgebaut und liest sich wie nix weg. Hier wurde das aktuelle Thema, Morde zu DDR Zeiten, harmonisch in die Handlung der Gegenwart eingewoben. Die kursiv geschriebenen Rückblicke in die Vergangenheit setzen die Puzzleteile Stück für Stück zusammen.

    Der Beruf von Jan Römer, der als Journalist arbeitet, zeigt eine andere Seite der Ermittlungen. Oft in Krimis werden die ja von Polizisten geleitet. Gerade diese Seite empfand ich als wohltuend anders. Doch auch Mütze, die Kollegin von Jan, hat auch in diesem neuen Fall ihren Platz. Die Beziehung der beiden lockert die Mord und Ermittlunggeschichte gut auf, ohne zu Beginn des Buches Überhand zu nehmen.

    Gegen Mitte wird die Story leicht hektisch, das Leichte und Selbstverständliche in der Handlung tritt in den Hintergrund. Nun kommen viele Überlegungen, Zusammenfassungen und (oft) intuitive Schlussfolgerungen der Protagonisten zum Zuge. Der Schluss kippt leider leicht ins Kitschige und Melodramatische, wie es oft ist, wenn in Krimis Liebesgeschichten die Überhand nehmen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Nee..oder?


    Francis Ackermann Junior ist einer der gefährlichsten Serienkillern, der in den USA sein Unwesen treibt. Aeusserst brutal und ohne einen Funken Mitleid, schleicht er sich in die Wohnungen völlig Fremder, und spielt ein perfides Spiel mit ihnen. Der Einzige, der es wagt, sich dem Killer entgegen zu stellen ist der ehemalige Polizist Marcus Williams …. bis Ackermann Marcus herausfordert!


    Beim ersten Kennenlernen mit Francis Ackermann Junior, ist es mir kalt über den Rücken gelaufen. Der Protagonist ist so abgrundtief böse charakterisiert, dass man gar nicht anders kann, als Abneigung zu empfinden. So sind seine Spiele, die er mit den Opfern treibt, abgrundtief böse und ekelerregend geschrieben. Und doch immer einen Tick zu gewollt, zu eklig, zu böse um mich ganz packen zu können. Wie in einem Theaterstück, das ich mir ansehe, das mich jedoch nicht ganz berührt. Und genau das war durchwegs mein Problem mit dem Plot des Buches. Denn meiner Meinung nach lebt dieser nur durch die " böse " Charakterisierung und die Szenen, in denen Ackermann sein perfides Spiel treibt. So waren die anderen Figuren daneben entweder blass ... wie Marcus.... oder aber völlig stereotyp gezeichnet. Wie eine Figur, die ganz zum Schluss in die Fänge von Ackermann gerät. Auch wirkt die Handlung schnell mal konstruiert und kippt ins Absurde. Gestaunt habe ich zum Beispiel, dass sich Ackermann einfach so, und genau zum richtigen Zeitpunkt, von seinen Fesseln befreien kann. Oder Ackermann kauft sich in einem Spielwarengeschäft eine Nachtsichtbrille … wohlgemerkt, der gesuchteste Killer aller Zeiten spaziert einfach so in ein Geschäft! Und weiss auch noch vorher, dass er diese Brille benötigen wird. Findet zudem die Zeit, diese zu besorgen. Da leidet doch die Glaubwürdigkeit.

    Nicht ganz verstanden habe ich, wann genau die Geschichte handelt. Denn einerseits wird keinerlei technischer Schnickschnack wie Handy ( tatsächlich kommt ein Münzfernsprecher in der Handlung vor) erwähnt, andererseits scheint das Internet doch ein Begriff zu sein.

    Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und zeitweise sehr altbacken. Als Beispiel Ebook- Seite 165 : " …dass sein langer Schlaf nicht mehr weit entfernt war " ! Was bedeutet, dass er bald sterben wird. Die Perspektivwechsel zu Beginn haben mich verwirrt und sind nicht immer glücklich eingesetzt. Es dauerte eine Weile, bis ich den Dreh raus hatte und wusste, wo die Handlung gerade steckt.

    Trotz meiner Kritikpunkte fand ich doch mein Quäntchen Spannung. Ich wollte nämlich unbedingt wissen …. nein, nein, nicht ob Ackermann gefasst wird. Denn da es ja Folgebände gibt, die auf einem ähnlichen Plot aufbauen, weiss ich ja, dass dem nicht so ist. Nein, ich wollte unbedingt wissen, warum Ex Polizist Marcus nicht mehr bei der Polizei arbeitet. Der Grund gefiel mir ganz gut und zementiert das Saubermann Image der Figur!

    Sorry, aber in dem Genre Thriller gibt es Besseres. Mit einem überzeugenden Plot und Figuren mit Tiefe!

    Die weiteren Bücher werde ich mir sparen!


    :bewertung1von5::bewertung1von5:

    Gibt spannendere Teile der Reihe!


    Ärztin und Gerichtsmedizinerin Sara Linton wird entführt, ihr Freund, Agent Will Trent verletzt. Die Täter, die kurz zuvor eine Bombe in der Innenstadt haben explodieren lassen, sind einer Gruppe, die neonazistische Züge aufweisen, zugehörig. Der Zufall spielt ihnen in die Hände, als sie entdecken, dass Sara Aerztin ist. Denn sie haben eine bestimmte Aufgabe für Sara vorgesehen. Am Ziel angekommen, trifft sie auf Michelle Spivey, eine Wissenschaftlerin, die vor den Augen ihrer elfjährigen Tochter vom Parkplatz eines Einkaufszentrums entführt wurde.



    " Die letzte Witwe " ist der siebte Teil der Reihe rund um Sara Linton und Will Trent. Ich kenne die vorderen Bände nur vereinzelt, und kam trotzdem problemlos mit. Trotzdem rate ich dazu, zumindest einige Teil gelesen zu haben, um mit den Protagonisten Sara und Will vertraut zu sein.

    Denn die Geschichte und die Handlung ist sehr komplex. Sehr viele Attentäter, politische Ansichten und eine Handlung, die sehr verschachtelt ist, haben meine ganze Aufmerksamkeit und auch Geduld gefordert. Empfand ich ab und zu etwas mühsam zu lesen, und ich habe mir oft gedacht, dass weniger hier mehr gewesen wäre.

    Der Prolog beginnt mit einem Cliffhanger. Eine Frau wird vor den Augen ihrer elfjährigen Tochter entführt. Spannend startete zwar das Buch, und dennoch hatte ich kurz darauf den ersten Hänger. Denn die Autorin wiederholt Szenen ...... Einmal aus der Perspektivve von Will und dann wieder aus der Sicht von Sara, dann wieder allgemein gehalten. Das hat die Spannung schon arg gedämpft und hat mich irritiert.

    Der Schreibstil von Karin Slaughter war mir, schon von anderen Büchern, als ausschweifend und ins Detail gehend, bekannt. In diesem Buch geht sich so richtig tief ins Detail. Dadurch entstehen Passagen, die ich als langatmig empfand. Dies vor allem bei für mich weniger spannenden Ausführungen, wie die über Bombenarten, ihren technischen Eigenschaften und Auswirkungen. Ein Teil der Handlung spielt in einem Krankenhaus und an einem medizinischen Ort, den ich hier spoilern muss, und an den Sara verschleppt wird. Die medizinischen Ausführungen wieder sehr detailliert, doch da mich diese interessiert haben, auch einigermassen fesselnd.

    Das Grundthema, Fremdenhass und eine möglichst rassenreine Gesellschaft strotzt ja leider nur so von Aktualität. Schade hat es die Autorin nicht dabei belassen, sondern auch noch die verschiedensten Zusatzthemen beigemischt.

    Meiner Meinung gibt es von Karin Slaughter, auch von der Reihe um Will Trent und Sara Linton, spannendere Bücher.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Für hartgesottene Thrillerleser!


    Lucien Folter ist einer der brutalsten und auch intelligentesten Mörder, der zur Zeit in den USA in einem Gefängnis sitzt. Als Folter aus der Krankenhausabteilung der Sicherheitsverwahrung ausbricht, zieht er eine Spur des Todes quer durch das Land. Doch Folter will nicht nur morden … er fordert seinen ehemaligen Zimmergenossen Robert Hunter vom LAPD heraus. Mit der Beantwortung eines Rätsels könnte Hunter den Serientäter stoppen … wird es ihm gelingen und den Serientäter schnappen? Zur Seite steht ihm wieder Kollege Carlos Garcia.


    Ich glaube, den folgenden Satz habe ich auch schon bei den drei letzten Thrillern von Chris Carter in meinen Rezensionen geschrieben. Die Thriller von Chris Carter nehmen mit jedem weiteren Band noch an Qualität zu. Und das will nun nicht heissen, dass die ersten Bände nicht gut waren. Nein, schon " Der Kruzifixkiller " , der erste Band hatte von mir volle Punktezahl gekriegt. Wo andere Autoren nach ein paar erfolgreichen Büchern oft schwächeln, legt Carter immer noch zu. Nun im 10. Band " Jagd auf die Bestie" ist der Autor nicht mehr zu toppen und ist und bleibt einer meiner Lieblingsthrillerautoren.

    Chris Carter versteht es wie kein anderer, eine logisch aufgebaute Geschichte durchwegs spannend zu halten, und seine Figuren nachvollziehbar agieren zu lassen. Typisch Carter hat er mich von der ersten Seite an gefesselt, und ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Carter schreibt Thriller, die blutig, schonungslos und kein weichgespültes Thrillergesülze enthalten. So ist er definitiv nichts für sensible Leser.

    Einerseits trifft man hier wieder Lucien Folter, ein Verbrecher, der schon in " Stille Bestie " ( Band sechs) eine Rolle gespielt hat. Andererseits werden die Zusammenhänge so gut erklärt, dass ich denke, man kann auch ohne Vorwissen hier in Band zehn einsteigen.

    Zehn Bände einer Reihe, und nie wirkt der Plot ausgelutscht. Ich staune, wie wir Leser immer wieder Neues präsentiert bekommen. Und das mit einer Leichtigkeit, dass der Plot nie konstruiert oder an den Haaren herbei gezogen wirkt. Immer wieder setzt Carter an und für sich harmlose Szenen, wie der Umgang eines Grossvaters mit seinen aufs Handy fixierten Enkelkindern, ein. Szenen, die jede und jeder von uns tagtäglich beobachten kann oder selbst erlebt. Und setzt dann einen drauf, so dass ich beim Lesen wortwörtlich Gänsehaut bekomme. Wer entscheidet schlussendlich ob jemand weiterleben oder sterben wird? Richtig! Serientäter Lucien Folter! Teilweise habe ich mit offenem Mund weitergelesen. Die Geschichte hat mich sehr berührt, gerade mit dem Hintergedanken, dass das Leben vorbei sein kann, wenn jemand absolut Krankes den Todeszeitpunkt bestimmt und gezielt herbeiführt.

    Ein besonderer Augenmerk liegt in diesem zehnten Band auf der Psyche von Serientätern. Immer wieder erfährt man, wie diese denken und oft auch handeln. Das ist so geschickt in die Story eingewoben, dass es erstens nachvollziehbar und zweitens nie oberlehrerhaft ist. Gerade die psychologische Seite kommt keineswegs zu kurz und zeigt hervorragende Recherchen.

    Bei den Figuren muss ich mich gar nicht lange aufhalten. Top charakterisiert. Hunter hochintelligent wie eh und jäh, wird persönlich gefordert, da er Folter (ja, der Name ist hier Programm) von früher kennt. Besonders gelungen und witziger als im letzten Band ist Carlos Garcia, der mir immer wieder mal ein Schmunzeln entlockte. Und sein volles Potential zum Schluss in einem grossen Finale zeigt.

    Der Schreibstil : rasant, fesselnd und gradlinig. Ich freue mich schon auf Band elf!


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    Tolle Thematik!


    Joseph King, der seit zwei Jahren im Gefängnis sitzt, bricht aus und taucht im Städtchen Painters Mill auf. King soll vor zwei Jahren seine Frau Naomi ermordet haben und seine fünf Kinder wachsen seither in dem Städtchen bei Verwandten auf. King ist in der nächsten Nachbarschaft von Chief of Police, Kate Burkholder aufgewachsen, und beteuert unschuldig zu sein. Kate soll seine Unschuld beweisen, und er nimmt sie und seine fünf Kinder als Geisel um Druck zu machen.

    Kate rollt den alten Fall wieder auf und entdeckt Unglaubliches.



    Dies ist der neunte Fall rund um Polizeichefin Kate Burkholder. Obwohl ich über keinerlei Vorwissen verfügte, kam ich hier in " Ewige Schuld " problemlos mit. Ich denke ein Grund dafür ist, dass sehr zurückhaltend Privates der Ermittler eingesetzt wurde. Wenn überhaupt, ist es auf den Fall bezogen und thematisiert vor allem die Kindheit von Kate und ist somit relevant für den Fall.

    Die Story spielt in der Welt der amischen Bevölkerung. Eine Welt, in der Kate Burkholder aufgewachsen ist. Die täuferisch - protestantische Glaubensgemeinschaft interessiert mich von der Thematik sehr und war mit ein Grund, weshalb ich dieses Buch lesen wollte. Die Autorin gibt einen guten Einblick in die Regeln, Verhaltens - und Denkweisen der amischen Gemeinde. Ab und zu hätte es noch etwas tiefer und eindringlicher sein dürfen, der Ansatz hat mir jedoch gefallen. Der Dialekt dieser Menschen, das "Deitsch" wird brockenweise eingesetzt. Und stets direkt übersetzt. Dadurch wirkt das Ganze sehr authentisch ... hat mir gut gefallen.

    Mir gefiel auch die Mischung aus Cold Case, Ermittlungen aus aktuellem Anlass und die persönliche Verstrickung der Ermittlerin.

    Sehr fesselnd ist, dass man als Leser sich immerzu fragt, ob King seine Frau getötet hat oder nicht. Die Autorin hat immer wieder falsche Spuren eingewoben, bei denen ich oft zweifelte, was ich noch ein paar Seiten vorher angenommen hatte. Gerade diese Knobelei empfand ich als sehr spannend.

    Mir hat die Protagonistin Kate Burkholder ausserordentlich Eindruck gemacht. Meiner Meinung nach ist Linda Castillo mit dieser Charakterisierung ein grosser Wurf gelungen. Ich bin beeindruckt, und werde sicher noch die vorderen Teile auch noch nach und nach lesen.

    Der Schreibstil ist gradlinig, Linda Castillo entführt uns Leser nach Ohio und lässt den Leser sehr bildlich an dem Geschehen teilhaben. Ohne abzuschweifen oder die Story endlos in die Länge zu ziehen, taucht man Stück für Stück ein in die Welt der Amish People, ihren Werten und den Folgen dieser Werte.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: