Beiträge von Igela

    Unterhaltsam, ohne Tiefgang!


    Tillmann Klein ist verheiratet mit Sonja, hat zwei süsse Kinder und ein Reihenhaus mit Teich und Terrasse. Er könnte glücklich sein … aber in letzter Zeit fragt er sich des öfteren, ob das alles war? Tillmann fühlt sich wieder jung und begehrt, als Larissa, seine neue Assistentin Interesse an ihm zeigt. Doch Tillmann wäre nicht Tillmann, wenn das Ganze nicht in einer Katastrophe enden würde.

    Auf einer Dienstreise nach Budapest gerät er in eine peinliche Situation … wird seine Frau Sonja den Braten riechen? Seine Freunde Tom, Gereon und Guido unterstützen ihn, wo sie können. Bis zum bitteren Ende!


    Tillmann ist das Klischee von einem Mann in der Midlife - Crisis. Sein Körper nagt am Alter der Zeit, sein Geist will das nicht so wirklich wahr haben. Auch seine Versuche, joggend oder in einem Fitnessstudio seinen Körper zu stählen, sind das pure Klischee.

    Aber überaus lustig geschrieben.

    Ja, als weibliche Leserin kann man ordentlich lachen, was Tillmann so alles anstellt um seine alte Form wieder zu finden. Doch irgendwann kippt das Ganze, und Tillmann stellt sich ernsthaft Fragen, was sein Sinn des ( restlichen ) Lebens ist …. und wo sein Weg hinführt. Dieses Mischung aus Slapstickszenen und Szenen, in denen mir seine Frau Sonja leid tat, empfand ich als gut gelungen. Auch wenn einige dieser Szenen, unter der Gürtellinie enden und oft platt sind.

    Der Autor beschreibt sarkastisch das Leben eines 08/15 Mannes, der mitten in Hannover lebt und arbeitet. Seine Kumpels, allen voran der Schönheitschirurg Gereon Kramer sind genau so, wie Frau sich klischeehaft ( ich weiss, wieder ein Klischee) eine Runde guter Freunde vorstellt. Mit Alkohol treiben sie sich zu verbalen und oft sexistischen Höchstleistungen an, auch wenn oft nichts als heisse Luft dahinter steckt.

    Gereon hatte in dieser Geschichte die Rolle des unsympathischen Fremdgängers. Diese Figur ist sehr überspitzt charakterisiert, bei vielen Dialogen mit seinen Kumpels hatte ich den Eindruck, der Autor hat gar viel auf die Unsympathentube gedrückt.

    Tillmann gerät von einem Fettnäpfchen ins nächste. Hier musste ich Punkto Übertriebene Szenen beide Augen zudrücken. Denn ich wollte mich in erster Linie amüsieren, und das hat das Buch rund um Tillmann zu grossen Teilen geschafft.

    Ab und zu mag ich das nämlich sehr gerne… eine Geschichte mit nicht allzuviel Tiefgang, die amüsiert und unterhält.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Reicht bei weitem nicht an den ersten Teil heran...


    Klappentext (Quelle Amazon):


    Die Menschen von Björnstadt haben erlebt, was es heißt, wenn ein ganzer Ort auseinanderbricht. Und sie wollen nur eines: wieder zusammenfinden. Um eine Zukunft zu schaffen für alle. Dafür braucht es etwas, an das sie glauben können. Etwas, das sie zusammenbringt. Doch der Kampf darum wird einer auf Leben und Tod.


    Das kleine Städtchen Björnstadt hat sich noch nicht erholt von der Katastrophe, die über sie eingebrochen ist. Der Eishockeystar Kevin verlässt nach der Vergewaltigung von Maja, der Tochter des Sportdirektors Peter Andersson, die Stadt. Der Eishockeyclub von Björnstadt muss Insolvenz anmelden und das Nachbarstädtchen Her triumphiert. Doch Björnstadt wäre nicht Björnstadt, wenn sie nicht um ihren Club und um ihr Ansehen kämpfen. So wird eine neue Trainerin eingestellt, die die Eishockeyehre richten soll.



    "Wir gegen uns" ist ganz klar die Fortsetzung von "Stadt der grossen Träume" und Vorwissen ist meiner Meinung nach dringend notwendig. Mich hatte der erste Teil bezaubert und war eines meiner damaligen Jahreshighlights. Leider reicht der zweite Teil bei weitem (wie es oft ist) nicht an den ersten Teil heran.

    Den Start empfand ich als zäh, viele Wiederholungen ziehen das Ganze in die Länge. Oft kommt die Handlung nur schleppend voran, da in rascher Reihenfolge Figuren eingeführt werden und Nebenhandlungen langatmig sind. Einige Figuren waren mir schon aus dem ersten Band bekannt, andere sind neu.

    Ich erinnere mich nicht, dass ich im ersten Band auch dieses Gefühl der Oberflächlichkeit hatte. Aber hier hatte ich eindeutig das Gefühl, denn viele Figuren sind blass und leer. Vielleicht auch, weil Sportchef Peter Andersson, der sich doch zu einem Protagonisten entwickelt hat, nun leider nicht mehr das Format vom ersten Teil besitzt. Oder weil Punkte, wie der homosexuelle Spieler im "Männersport " Eishockey hier zwar Erwähnung, aber zu wenig Präsenz und Ausarbeitung finden. Sogar Maya, die im ersten Teil durch die Hölle gehen musste, ist hier flach und leer beschrieben.

    So habe ich mich ziemlich durch das Buch gequält, obwohl es gegen Schluss leicht fesselnder und interessanter wird.


    :bewertung1von5::bewertung1von5:

    Starke Hautfigur!


    Im kleinen Dorf Niensühn an der Ostsee wird eine Frau tot in ihrer Küche aufgefunden. Da sie sich vor kurzem von ihrem Mann getrennt hat und alleine lebt, liegt der Verdacht nahe, dass sie schon längere Zeit dort liegt. Tatsächlich wurde sie vergiftet, wie die Untersuchungen ergeben. Kommissarin Pia Korittki findet zudem heraus, dass im Nachbarhaus eine, der Polizei bekannte, Frau eingezogen ist. Flora Laubner soll als 12 jährige die Hauptschuld am Tod eines Nachbarsjungen getragen haben. Flora ist nach Jahren wieder nach Niensühn gezogen, um ihrer kranken Mutter zu helfen.

    Hat die junge Frau die Finger im Spiel beim Tod der Nachbarin?


    Nach der Beendigung dieses Buches habe ich entdeckt, dass dies schon der 13. Fall rund um die Kommissarin Pia Korittki ist. Zwar hatte ich ab und zu, bei privaten Details, den Eindruck gehabt, nicht ganz auf der Höhe der Informationen zu sein. In meinem Lesevergnügen beeinträchtigt habe ich mich jedoch nie gefühlt. Wohl auch, weil der Fall und die Ermittlungen Vorrang haben.

    Pia Korittki plant zwar eine Hochzeit und ihr 5 jähriger Sohn Felix muss mit einer neugeborenen Schwester bei den Papa Wochenenden zurecht kommen.

    Zudem muss Pia sich entscheiden: Kind oder Karriere. Doch das alles war lebensnah geschrieben und hat mich gefesselt.

    Mir hat die Kommissarin unheimlich gut gefallen. Sie ist stark und hat auch ihre schwache Seiten, was sie äusserst menschlich macht. So kann ich mir sehr gut vorstellen noch weitere und auch vorangegangene Bände zu lesen.


    Der Fall war sowieso spannend. Ich konnte so richtig mit rätseln, wer denn nun die junge Frau ermordet hat. Einige falsche Fährten, mit denen Eva Almstädt nicht geizt, haben meine Neugier angestachelt

    Sehr gut gefallen hat mir, wie die Autorin den alten Fall, als der 12jährige Simon ermordet aufgefunden wurde, mit dem Fall in der Gegenwart, verknüpft.

    So ergibt sich eine vielschichtige Geschichte, bei der die grosse Gemeinsamkeit, das zwischenmenschliche Gefüge eines kleinen Dorfes im Mittelpunkt steht.

    Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen, die Handlung ist wunderbar rund und schlüssig.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Ein Auge zudrücken...


    Klappentext (Quelle Amazon):


    Hannah und Heiko sind glücklich verheiratet und freuen sich auf ihr erstes Kind. Da erreicht Hannah der Hilferuf ihres Vaters: Ihre Mutter sei depressiv und selbstmordgefährdet, Hannah möge doch bitte kommen. Trotz ihrer Schwangerschaft fliegt sie in die Toskana, wo ihre Eltern ein Ferienhaus besitzen. Im Flugzeug lernt sie einen charmanten Herrn kennen, und da der Flieger erst am späten Abend in Florenz landet, nimmt sie die Einladung des sympathischen Fremden zu einem Abendessen in seinem Palazzo gerne an. Seitdem gibt es von Hannah kein Lebenszeichen mehr. Ihre Familie ist vollkommen verzweifelt, und auch die Polizei ist ratlos. Denn Hannah ist nicht die letzte junge Frau, die in der Toskana spurlos verschwindet.

    In der Nähe von Florenz residiert ein Pärchen in einem wunderschönen Palazzo. Was wie ein Märchen klingt, entpuppt sich für viele Frauen als Todesfalle. So auch für die Lehrerin Hannah, die Hals über Kopf in die Toscana fliegt um ihrer kranken Mutter beizustehen. Obwohl sie schwanger ist, unter Flugangst leidet und ihr Mann Heiko dagegen ist.

    Doch Hannah kommt nie bei ihren Eltern an. Zum Verhängnis wird ihr der Sitznachbar im Flugzeug, der ihr in seinem Palazzo ein Bett für die Nacht anbietet.

    Commissario Donato Neri wird von Hanna's Ehemann und ihren Eltern alarmiert und ist zuerst überzeugt, dass Hannah aus eigenem Willen untergetaucht ist …


    Dieser Thriller beginnt ganz klassisch. Eine Frau verschwindet und Eltern und Ehemann machen sich verzweifelt auf die Suche. Ermittlungen gibt es erst mal wenige, anderes hat Vorrang.

    Und hier bekommt der Täter sehr viel Raum. Sehr schnell wird dem Leser verraten, wer hinter dem Verschwinden von Hannah steckt. Dies war für mich zwar eine überraschende Wendung, nimmt jedoch leider auch sehr viel Spannung aus der Geschichte raus. Man kennt den Täter, das Motiv und wie er vorgeht.

    Dann wandelt sich die Story, man ist hautnah dabei in der Kinder und Jugendzeit des Täters, bei dem ersten Zusammentreffen mit seiner späteren Frau und bei seinem Hobby, das später zum Beruf wird. Hier möchte ich nicht zu viel verraten, da sein Hobby, seine Passion, eine bedeutende Rolle spielen wird. Nur so viel: Der Täter ist bis zu diesem Augenblick für mich noch sehr überzeugend charakterisiert.

    Später wird er indirekt zu den Taten gezwungen … und genau hier steckt mein grosser Kritikpunkt. Denn irgendwie passt der Mann in der Vergangenheit nicht mehr zu dem Täter, der sich zu den abscheulichen Taten zwingen lässt. In der Vergangenheit zeigt er " Zivilcourage ", indem er einem Freund die Ausbildung rettet. Um nun in der Gegenwart ein Mann zu sein, der sich ohne aufzumucken zu schrecklichen Taten " überreden " lässt. Für mich war die Figur ganz und gar nicht stimmig. Und mit diesem Kritikpunkt, wackelt der Plot halt ganz gewaltig.


    Ich fand das Buch zwar angenehm und sehr flüssig zu lesen. Der Schreibstil von Sabine Thiesler, den ich schon bei anderen Büchern zu schätzen gelernt habe, liest sich wunderbar. Einzig die Handlung, die doch sehr gestückelt ist, hätte runder sein dürfen. Gestört hat mich zum Beispiel, dass Hannah und ihre Familie am Schluss keine Erwähnung mehr finden. Und man zudem sehr schnell weiss, was mit ihr geschehen ist. Auseinander gezogen wird die Story auch, als mittendrin ganze 143 Seiten dem Leben des Täters gewidmet wurden. Die zwar fesselnd geschrieben sind, aber nicht als Thriller daher kommen. Die Hochzeit von Gianni, des Sohnes des Comissario und das Hüten eines Hundes nehmen zu viel Platz ein. Und die Ermittlungen werden ( wieder mal) von Kommissar Zufall gesteuert.

    Mich hat das Buch zwar gut unterhalten, ich musste jedoch ab und zu ein Auge zudrücken. So hätte der Plot besser ausgearbeitet und der Aufbau anders gestaltet werden dürfen, und die Geschichte hätte glaubwürdiger gewirkt.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Nicht das beste Buch der Reihe!


    Klappentext (Quelle amazon):

    Frieda Kleins Ex-Lebensgefährte Sandy wird ermordet in der Themse aufgefunden. An seinem Handgelenk befindet sich ein Patientenarmband mit ihrem Namen. Frieda ist tief getroffen und gerät noch dazu bald ins Visier der Polizei, bei der sie an wichtigen Stellen höchst unbeliebt ist. Doch bevor es zur Anklage kommt, hat Frieda Klein sich abgesetzt und ermittelt auf eigene Faust. Wie hat Sandy nach der Trennung von ihr gelebt? Wer waren seine Geliebten, Freunde, Kollegen? Frieda stellt fest, wie wenig sie ihren Ex-Partner kannte, nd als sie hinter das Geheimnis kommt, schwebt sie in höchster Gefahr ...

    Eine Leiche wird aus der Themse gefischt und es stellt sich heraus, dass es sich um den Exfreund von Frieda Klein handelt. Am Handgelenk trägt er ein altes Patientenarmband von ihr. Die Polizeipsychologin wird sehr schnell verdächtigt etwas mit dem Mord zu tun zu haben. Sie taucht unter und wird von der Polizei gesucht. Auf eigene Faust beginnt sie mit den Ermittlungen. Wer hat Sandy ermordet?


    Der Start in diese Geschichte mit Frieda Klein ist sehr gelungen: Die Geschichte beginnt mit einer Leiche!

    Da dies nicht mein erster Band von der Polizeipsychologin war, fühlte ich mich sofort heimisch. Ich kann mir jedoch vorstellen ,dass sich Neuleser verwirrt fühlen. Denn es werden etliche Andeutungen früherer Fälle gemacht und persönliche Beziehungen weiterverfolgt. Hier in diesem Band wirkte Frieda, die ich ansonsten mochte, sehr überheblich und kommt teilweise arrogant rüber.

    Der Schreibstil ist detailreich und sehr prägnant. Er liest sich durch die vielen Details zeitweise leider etwas zäh.

    Nach einem sehr interessanten Start, empfand ich den Mittelteil als etwas lau. Hier wird das Untertauchen von Frieda in den Mittelpunkt gerückt. Der Hauptteil geht darum, dass ( und wie ) sie einen passenden Unterschlupf findet, was sie isst und trinkt in ihrem Asyl. Auch wird immer wieder die frühere Beziehung zwischen ihr und dem Toten beschrieben. Das ist gelinde gesagt, etwas langweilig ... die Ermittlungen, der Mord werden kaum noch erwähnt.

    Erst gegen Schluss rücken die Ermittlungen wieder in den Mittelpunkt. Doch Thriller, grenzenlose Spannung, habe ich das ganze Buch über nicht gespürt!

    Schade, da gibt es eindeutige bessere Bücher der Frieda Klein Reihe!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Auflösung zu konstruiert!


    Es ist ein nasser und grauer Tag als Roman Jäger, der bei der Bergwacht arbeitet, die Brücke, hoch über dem Höllentalkamm, passieren will. Ihm stockt der Atem, denn dort steht eine junge Frau, die sich in die Tiefe stürzen will. Er versucht sie zu retten, doch sie entgleitet und stürzt in die Tiefe.

    Ihre Eltern und Freunde sind davon überzeugt, dass Laura keinen Selbstmord verübt hat, sondern in den Tod getrieben wurde. Roman Jäger lässt die Sache und vor allem der letzte und verzweifelte Blick von Laura nicht mehr los und er beginnt in ihrer Vergangenheit nach Anzeichen dafür zu suchen, dass sie nicht freiwillig aus dem Leben geschieden ist.


    Andreas Winkelmann legt sehr viel Gewicht auf atmosphärische Beschreibungen. So wird zum Beispiel zu Beginn die Stimmung, dort mitten in den Bergen, sehr gut zum Leser transportiert. Der nasskalte Tag, der viele Schneefall und die unheimliche Atmosphäre dort auf der Brücke fand ich sehr gut beschrieben. Doch dann ufert das Ganze doch leicht aus … irgendwann habe ich gedacht, wann denn nun endlich die Handlung, die den Thriller rechtfertigt, beginnt.

    Nach rund 50 Seiten geht's dann endlich los und man wird hineingezogen in eine Geschichte, bei der unterschwellig immer ein Geheimnis aus der Vergangenheit mitwabert. Das fand ich schon sehr spannend und so hatte mich der Autor am Wickel.

    Regelmässig wurden Rückblenden in die Vergangenheit. in der ein Soldat in Afghanistan über seine Kriegeserlebnisse berichtet, eingefügt. Die haben mir lange Zeit ein grosses Rätsel aufgegeben, werden jedoch nach und nach nachvollziehbar.

    Mir gefällt der Schreibstil von Andreas Winkelmann eigentlich gut. Im Gegensatz zu anderen Büchern, die ich schon von ihm gelesen habe, ufern Beschreibungen, wie oben erwähnt, hier etwas aus.

    Die Geschichte behandelt das komplexe Gefüge einer Clique alter Freunde. Die waren mir zu oberflächlich charakterisiert, und so bin ich ab und an mit den Namen durcheinander gekommen.

    Andererseits zeigt sie auch, dass Freundschaft sehr zerbrechlich sein kann und manchmal der Ehrgeiz über Freundschaft siegen kann.

    Praktisch das ganze Buch über habe ich Spannung verspürt. Ist Laura freiwillig aus dem Leben geschieden, war es Mord oder wurde sie dazu getrieben?

    Der Schluss bringt zwar Auflösung und auch einen neuen Kritikpunkt meinerseits. Die Auflösung war mir einfach zu konstruiert und zu weit hergeholt.

    Und so muss ich erneut ein paar Punkte in meiner Bewertung abziehen.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Mobbing und die Folgen!


    Klappentext :


    «Sie lachen wieder über mich. Über mich, den fetten Elefanten.»

    Tagtäglich wird Elena von ihren Mitschülern verspottet und gehänselt. Immer öfters wünscht sie sich, nicht mehr hingehen zu müssen. Doch zu Hause läuft es auch nicht besser: Mit einer Mutter, die die Familie verlassen hat, um Karriere zu machen, und einem arbeitslosen Vater ist das Familienleben alles andere als harmonisch. Neben dem fehlenden Geld für Kleidung und gesundes Essen machen der Sechzehnjährigen auch noch ihre Gewichtsprobleme zu schaffen. Dabei möchte Elena nur eines: Akzeptiert werden. Sie beginnt daher nach und nach, sich zu verändern, immer in der Hoffnung, von den Beliebten ihrer Klasse wahrgenommen zu werden. Doch dies gerät rasch außer Kontrolle: Plötzlich gibt es für Elena nichts Wichtigeres, als dünn, schön und beliebt zu sein. Außerdem sind da noch die Erinnerungen an ihre Kindheit und an ihre Mutter, welche Elena das Leben schwer machen. Und auch das Thema Mobbing wird an ihrer Schule noch lange nicht abgeschlossen sein.



    Im Leben der 16jährigen Elena läuft so einiges schief. Die Eltern getrennt, der Vater hat Alkohol und Geldprobleme. Und Elena wird von ihren Mitschülern gehänselt. Ihre Kleidung, ihr Körper, ihre Unsportlichkeit sind ein Grund für ihre Mitschüler, über sie zu tuscheln und sie auszulachen. Dabei möchte Elena nur eines: dazugehören zu den Beliebten der Klasse. Als Maddison auf sie zukommt und versucht mit Elena Freundschaft zu schliessen, sieht Elena sich am Ziel ihrer Träume. Doch dafür muss Elena Opfer bringen. Sie beginnt sich zu verändern und fragt sich plötzlich, ob der Preis dafür nicht zu hoch ist?


    Die Autorin hat mit ihrem Debüt " Lacht nur " ein hochaktuelles Thema in Schulen, Vereinen und Familien aufgegriffen. Mobbing und die Folgen, aber auch Selbstakzeptanz werden sensibel und offen angesprochen. Klar als Jugendbuch deklariert, rückt die Geschichte zentrale Themen die Jugendliche beschäftigen in den Vordergrund. Beliebt sein, akzeptiert werden und die erste Liebe sind bei Jugendlichen Dauerbrenner und so ist die Story sehr authentisch.

    Der Schreibstil ist klar und obwohl dem Alter der Zielgruppe angepasst, habe ich mich auch als Erwachsene nie gelangweilt.

    Im Gegenteil!

    Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Grund dafür ist eine mitreissende und fesselnde Story rund um Elena, ihre Mitschüler und ihre Familie, die noch einige Überraschungen bietet.

    Kaum zu glauben, dass die Autorin selbst nie Mobbing erlebt hat. Denn die Situationen sind absolut authentisch und lassen einen Mitleid haben mit Elena.

    Die Figuren sind so charakterisiert, dass sie das Mädchen von nebenan sein könnten. Oder der Junge, den man jeden Tag in der Strassenbahn sieht. Sie wirken voller Leben und sind sehr vielschichtig gezeichnet. So lebendig wie die Figuren, so klar und lebendig ist auch der Schreibstil. Vor allem ein Stilmittel, eingeschobene Passagen mit einer Stimme, die Elena immer wieder zuflüstert, kann man erst gegen Schluss des Romans zuordnen … und machen die Story noch mal fesselnder.

    Ich kann mir vorstellen, dass dieses Buch in Klassen gelesen wird, um Mobbing zu thematisieren. Oder von Eltern an Kinder weitergereicht wird, um eine Grundlage zu schaffen über Ausgrenzung zu sprechen.

    Sehr klar zeigt Muriel Jenny mit ihrem Buch die Rollen im Mobbingkreislauf auf : Es gibt Opfer, es gibt Anstifter, aber auch Mitläufer. Und es benötigt jede Rolle, damit Mobbing entsteht.


    "Lacht nur " endet mit einer wichtigen Botschaft, um Mobbing zu bekämpfen und sich dagegen stark zu machen. Wenn jeder, der dieses Buch gelesen hat, sich nur ein paar mal für andere einsetzt, statt weg zu sehen, wird Mobbing schon im Keim erstickt.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Eleanor hat mich berührt!


    Eleanor ist 30 Jahre alt und lebt sehr zurückgezogen. Ihre Arbeit in einer Agentur und die wöchentlichen Gespräche mit ihrer Mutter am Mittwochabend sind ihre einzige Abwechslung. Eleanor ist gefangen in den Strukturen eines regelmässigen, fast pedantischen, Lebensrhythmus. Bis sie auf einem Konzert die Liebe ihres Lebens trifft. Ein Musiker, der Eleanor bezaubert und weswegen sie sich nach und nach zu verändern beginnt. Wird dieser Musiker Eleanor bemerken und ihre Liebe erhört werden?


    Schon lange nicht mehr hat mich eine Figur in einem Buch so berührt wie Eleanor Oliphant. Sie ist sehr vielschichtig und interessant. Von naiv bis eigensinnig, von Mitleid erregend bis witzig. Sehr gegensätzlich und trotzdem rund und stimmig in der Charakterisierung.

    Ganz zum Schluss wird so einiges klar gestellt, und man erfährt, weshalb Eleanor sich oft verschroben verhält.

    Zu Beginn habe ich mich gefragt, ob Eleanor mit Autismus lebt oder unter einer sozialen Phobie leidet. Erst nach und nach wird deutlich, dass Eleanor von Kindesbeinen an zu dem gemacht wurde, was sie heute verkörpert. Meine Gefühle für Eleanor wechselten oft. Mal musste ich herzhaft lachen über ihre verklemmte und teilweise sehr skurrile Art. Mal hatte ich Mitleid mit dieser Frau. Für die, sehr oft, Ereignisse in ihrem Leben, wie eine Beerdigung oder ein Mittagessen unter Kollegen, Angst, Panik, viele Überlegungen und Zweifel über die eigene Person auslösen können.

    Eleanor sortiert ihre Konserven im Küchenschrank in umgekehrt alphabetischer Reihenfolge und nach absteigenden Verfallsdatum und versucht die Lästereien, die an Mobbing grenzen, der Kollegen zu überhören.


    Die Geschichte um diese einsame 30jährige Frau, die eine enorme Entwicklung durchmacht, hat mich sehr gefesselt. Als sehr spannend empfand ich Eleanors Gespräche mit " Mummy ", die nach und nach erkennen lassen, was in der Vergangenheit geschehen ist und warum Eleanor so ist wie sie ist.


    Der Schreibstil von Gail Honeymann ist vielseitig wie die Figur, die die Hauptrolle spielt. Witzig, tiefgründig und mit einem guten Rhythmus.

    Man muss sich als Leser auf Eleanor einlassen und sie akzeptieren wie sie ist. Dann wird man auch belohnt mit einer wunderbaren Geschichte, die doch sehr viel Realität enthält.

    Wenn ein Mensch nicht der Norm entspricht …. wie verhält man sich ihm gegenüber? Eleanor's Arbeitskollege Raymond versucht sie zu nehmen, wie sie ist. Ihre Arbeitskollegen lachen über sie ....

    Wird ein Mensch, durch Erlebnisse, Erziehung und Vergangenheit zu dem gemacht, was er später verkörpert?

    Mich wird dieses Buch noch lange beschäftigen und die Figur Eleanor in mir nachhallen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Zufälle...


    Marie ist 5 Jahre alt, als sie aus ihrem Elternhaus entführt wird. Die Ermittlungen bleiben ohne Ergebnis, wenig später wird ihre Hand gefunden. Ihre Schwester Rabea Wyler war damals 11 Jahre alt und heute, 20 Jahre später, arbeitet sie als Fallanalytikerin beim LKA Rheinland - Pfalz. Rabea hat den Fall ihrer verschwundenen Schwester nie ad acta gelegt und so horcht sie auf, als in Essen ein totes Mädchen gefunden wird. Es gibt Indizien, dass die Tote ihre Schwester Marie sein könnte. Rabeas ehemaliger Kollege Jan Grall, der suspendiert wurde, wird von ihr um Hilfe gebeten. Können die beiden das Rätsel um Marie lösen?


    In kleinen Teilen ist " Rapunzel, mein " die Fortsetzung von " der Alphabethmörder ". Ich denke es ist von Vorteil, den ersten Band rund um Rabea Wyler und Jan Grall zu kennen. Die Fälle sind zwar in sich abgeschlossen, viele private Details finden jedoch eine Fortsetzung.

    Rabea Wyler ist eine sehr interessante Figur. Als Fallanalytikerin gehört das Erstellen eines Profils der Täter zu ihrer Arbeit. Und dieser Aspekt ist nachvollziehbar gestaltet. Gerade Erkenntnisse und Überlegungen zu Serientätern empfand ich als sehr interessant beschrieben. Dadurch erhält ihre Arbeit Tiefe und die Story fesselt.

    Etwas weniger zufrieden war ich mit einigen an den Haaren herbei gezogenen Zufällen, die den Verlauf der Handlung beeinflussen und sichern. So findet Jan, 20 Jahre nach Marie's Entführung, relativ einfach Indizien, die zur Aufklärung führen. Eine Figur leidet unter einer jahrelangen Amnesie und genau im richtigen Moment tauchen bei ihr wieder Erinnerungen auf und eine Befreiungssituation Jan's wirkt komplett unwahrscheinlich. Das wirkte auf mich doch sehr konstruiert und hat mich einen Abzug in der Bewertung machen lassen.


    Schauplätze dieses Thrillers sind die Schweiz und das Ruhrgebiet. Sehr gefallen hat mir, dass schweizerische Eigenarten, wie das Wort " Parkieren " statt " Parken " oder aber Details zu Bern, eine Stadt, die ich sehr gut kenne, eingeflochten wurden.

    Der Schreibstil von Lars Schütz gefiel mir wieder unheimlich gut. Vor allem der Bezug zu dem Märchen " Rapunzel " hat mir gut gefallen und zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte.

    Der Schluss schürt die Hoffnung auf weitere Fälle des Profilerduos Gral / Wyler.

    Worüber ich mich sehr freuen würde!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Beeindruckend!


    Nova ist blind und kann durch eine Operation ihre Sehkraft wiedererlangen. Wobei wiedererlangen nicht ganz korrekt ist, denn Nova ist seit ihrer Geburt blind. Im Krankenhaus lernt sie Kate kennen, die wegen häuslicher Gewalt hospitalisiert wurde. Die beiden Frauen finden sofort einen Draht zueinander und sehr schnell ist Nova klar, dass es für sie Liebe auf den ersten Blick ist. Doch Kate ist verheiratet und ist sich unsicher, wie sie mit den Gefühlen umgehen soll...



    Fast ein Drittel des Buches laufen die Lebensgeschichten von Nova und Kate nebeneinander her. Einerseits lernt man die blinde Nova kennen, die nach einer OP wieder sehen lernen muss. Die Passagen zu Beginn, in denen sie noch nicht sieht, sind sehr eindrücklich beschrieben. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und nachvollziehen, wie es ist, überall gegen Barrieren zu rennen. Sehr interessante Ausführungen begleiten Novas Entscheid die OP zu wagen. Erstaunt hat mich, dass sie nicht Angst hat, dass was schief geht. Sondern wie es ist, nach einem Leben in Dunkelheit plötzlich sehen zu können. Nicht einfach, wie sich im Lauf der Geschichte zeigt. Ich habe mir das nie so überlegt, wie es ist, nach 20 oder 30 Jahren plötzlich sehen zu können. Dass man sehen üben und trainieren muss!


    Andererseits ist man als Leser haunah dabei, als Kate von der fröhlichen Frau zu einem Häufchen Elend wird. Wie ihr Mann irgendwann eine Grenze überschreitet und sie schlägt. So ist auch diese Perspektive sehr fesselnd. Ich empfand gerade die Stimmung, die immer mehr kippt in dieser Beziehung, wirklich toll ausgearbeitet.

    Dann verbinden sich die beiden Perspektiven und neue Fragen, Unsicherheiten und auch Ueberraschungen tauchen auf. Die Figur Kate, die sich mehr und mehr vorstellen kann eine Frau zu lieben, ist hervorragend charakterisiert. Aber auch Nova, die sehr sicher weiss, was sie will und herausfinden muss, ob Kate dasselbe fühlt, ist gut ausgearbeitet. Wie die Liebesgeschichte ausgeht, spoilere ich hier natürlich. Nur so viel dazu : Auf den Leser wartet noch einiges an überraschenden Wendungen.


    Sehr ausdrucksstark ist der Schreibstil. Ich konnte mich so richtig in die Figuren hineinversetzen und das ohne, dass langatmig seitenlang Gefühle beschrieben werden.

    Dieses Buch bietet so vieles: Es zeigt das Leben von blinden Menschen, das Schicksal geschlagener Frauen und auch eine wunderschöne Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen.

    Und dann ist es noch sehr tiefgründig und fesselnd! Von mir eine klare Leseempfehlung!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Cold case mal anders...


    Klappentext (Quelle Amazon):

    Sechs Jungen sind verschwunden. Fünf von ihnen wurden ermordet aufgefunden - immer eine Woche nach ihrem Verschwinden. Nur das letzte Opfer, der neunjährige Steve Wells, konnte dem Mörder entkommen. Als Special Agent Deacon Hamilton den Jungen auf einer Pferderanch in Idaho befragen will, spürt er sofort: Steve kennt die Wahrheit und kann das FBI zu dem Serienmörder führen. Aber der Junge ist nicht nur tief traumatisiert, sondern auch stumm. Gemeinsam mit Steves Reitlehrerin Marina River versucht Deacon, das Vertrauen des Jungen zu gewinnen. Doch die Zeit läuft gegen sie, denn ein weiteres Kind wird vermisst ...

    In Lewiston, Idaho, wird der neunjährige Steve Wells aus einem Football Stadion entführt. Eines Tages taucht der Junge wieder auf, schwer traumatisiert, jedoch zum Glück am Leben. Anders als die fünf Jungen vor ihm, die eine Woche nach ihrer Entführung tot gefunden wurden. Die Vermutung, dass ein Serientäter sein Unwesen treibt, bestätigt sich.

    Ein Jahr später ist wieder ein Kind verschwunden und Special Agent Dean Hamilton, der seinerseits traumatisiert durch den Verlust seines Partners Miles Nash ist, befragt Steve noch einmal. In der Hoffnung, dass der Junge sich an wichtige Details erinnern kann.


    Der Prolog eröffnet eine kurze, prägnante und gute Einführung in den Thriller.

    Sehr schnell ist man mitten drin in dieser rasanten und fesselnden Geschichte. Als eine Art Cold Case, wird der alte Fall, die Entführung des neunjährigen Steve neu aufgerollt. Aus der Not heraus, denn der Verdacht besteht, dass derselbe Täter wieder einen Jungen entführt hat. So werden zum Beispiel die Befragungen so gehalten, dass im Wechsel einerseits die Befragung, andererseits Steves Bericht der Entführung als Rückblick dient. Diese Rückblicke sind klar deklariert und so wirkt die Story gut strukturiert.


    Der Schreibstil hat mir im Grossen und Ganzen gefallen. Einige Passagen waren mir zu sehr in die Länge gezogen, wie zum Beispiel die Perspektive des Täters oder die Beschreibung einer Reittherapie. Man spürt jedoch deutlich, die sehr guten Recherchen zu den Themen, die eingesetzt wurden. Ich habe für mich Neues erfahren … die Beeinträchtigung, die Steve hat, kannte ich beispielsweise nicht. Die Details zu Amnesie, rechtsmedizinische Details, Partydrogen oder Pferde werden gekonnt eingesetzt. Ohne, dass es aufgesetzt wirkt.

    Die Frage, wer die Jungen entführt hat, ist sehr spannend und der Plot ist gut ausgearbeitet und in neuer, frischer Form verpackt. Der Aufbau, dass ein Opfer sich befreit und die Ermittler durch Befragungen Stück für Stück dem Täter auf die Spur kommen, habe ich so noch nicht gelesen. Hat mir sehr gut gefallen.

    Da auch der Ermittler durch ein Ereignis, das ich hier spoilere, traumatisiert ist, wird auch dieses Trauma öfters in den Mittelpunkt gerückt. Zwar einerseits als guter Ausgleich zu dem Cold Case, jedoch ab und zu etwas ausufernd. Andererseits macht hat genau dieses Trauma, den Ermittler durch und durch menschlich und interessant. Die Figur Dean Hamilton hat mir gut gefallen und ich hoffe auf weitere Fälle mit ihm.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Weniger tiefgründig, dafür konstruiert!


    Nachdem Karoline Maus die Fernuni mit Bestnoten abgeschlossen hat, zieht sie zum Leid ihrer Familie nach Bochum. Dort wird sie sich bei Eintracht Hamburg um den Spieler Patrick " Weidi " Weidinger kümmern. Karo wird bewusst, dass sie eher als Chauffeurin und Anstandswauwau angestellt wurde, denn als Unternehmensberaterin. Dazu kommt, dass Weidi unsympathisch und mürrisch ist und Karo ihn nicht ausstehen kann.


    Ich liebe die Geschichten von Petra Hülsmann, denn die Mischung aus Romantik und ernsten Themen haben es mir angetan. Leider ist vor allem hier von ernsten Themen nichts zu spüren. So tendiert das Buch eher dazu, in die Sparte "leichte Unterhaltung" eingereiht zu werden.

    Einerseits schade, andererseits wurde ich trotzdem gut unterhalten, auch wenn das Tiefgründige wegfällt. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam, ist jedoch vorhersehbar. Man weiss ziemlich schnell in welche Richtung es gehen wird und so ist der Ueberraschungseffekt nicht sehr hoch. Auch wenn der Weg dahin abwechslungsreich gepflastert ist.


    Der Plot ist sehr konstruiert. Denn der Weg zum Job bei Eintracht Hamburg ist nicht ganz nachvollziehbar. Eine junge Absolventin einer Fernuni, wird trotz mangelnden Kenntnisse in der Fussballwelt in einem Prestige - Fussballverein zur Betreuung ihres wichtigsten Spielers engagiert? Da muss man schon beide Augen zudrücken…. Mir ging das zu einfach und wirkt doch sehr konstruiert.


    Die Figur Karo ist überzeugend charakterisiert. Ganz anders als der Fussballer Patrick. Seine Wandlung vom unsympathischen und egozentrischen Macho zum Charmebolzen ging mir zu unglaubhaft über die Bühne. Auch hier wirkt das sehr konstruiert.

    Ganz toll ist wieder der Schreibstil. Petra Hülsmann versteht es einfach, mit einer klaren und gut zu lesenden Sprache den Leser in eine andere Welt zu entführen. Hier in "Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen " in die Welt des Fussballs.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Eine Herausforderung!


    Klappentext (Quelle amazon):

    Eine Ich-Erzählerin wird nach einem erschütternden Verlust aus der Bahn geworfen und beginnt mit dem Laufen. Erst schafft sie nur kleine Strecken, doch nach und nach werden Laufen und Leben wieder selbstverständlicher. Konsequent im inneren Monolog geschrieben, zeigt dieser eindringliche Roman, was es heißt, an Leib und Seele zu gesunden. Isabel Bogdan, deren Roman »Der Pfau« ein großer Bestseller wurde, betritt mit diesem Buch neues Parkett.
    Eine Frau läuft. Schnell wird klar, dass es nicht nur um ein gesünderes oder gar leichteres Leben geht. Durch ihre Augen und ihre mäandernden Gedanken erfährt der Leser nach und nach, warum das Laufen ein existenzielles Bedürfnis für sie ist. Wie wird man mit einem Verlust fertig? Welche Rolle spielen Freunde und Familie? Welche Rolle spielt die Zeit? Und der Beruf? Schritt für Schritt erobert sich die Erzählerin die Souveränität über ihr Leben zurück.

    Ein Jahr nach dem Verlust ihres Partners wird eine Frau von ihrer Freundin Rieke ermuntert, wieder mit dem Laufen zu beginnen. Sie beginnt zu trainieren, das Ziel sind zehn Kilometer am Alsterlauf.

    Während sie läuft, sinniert sie über das Leben, den Verlust, den sie erlitten hat, Freundschaft und den Kontakt zu der Familie des verstorbenen Partners, aber auch über Nebensächlichkeiten wie Eissorten oder Parfüm.



    Den Schreibstil empfand ich als eine echte Herausforderung.

    Ohne direkte Rede in einem langen, gedachten Monolog, sinniert die Protagonistin über das Laufen, den erlittenen Verlust des Partners, allerlei Familienstreitigkeiten und auch Nebensächlichem. Ich empfand das als sehr anstrengend zu lesen. Die langen Sätze, denen Punkte statt Kommas gut getan hätten, verstärken das Gefühl des monologartigen Denkens noch. So hat das Ganze etwas stakkatoartiges und gehetztes. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass ich dieses Buch nicht langsam und geniussvoll lesen konnte.


    Das Thema, und wie es hier zum Leser transportiert wird, ist sehr düster. Definitiv kein Buch, bei dem es einen beim Lesen die Laune hebt. Mich hat es zweitweise sehr runtergezogen und so war ich froh, waren die Seitenzahlen nicht zu zahlreich.

    Die Idee ist zugegebenermassen interessant. Wie beim Laufen die Gedanken schweifen, manchmal auch kreisen, wird hier sehr gut vermittelt.

    Eine Handlung im gewohnten Sinne gibt es nicht. Die Handlung besteht aus einem Dauerlauf, das ganze Buch über und das Beobachten der verschiedensten Personen beim Laufen.

    Der Titel suggeriert, dass die Geschichte was mit Laufsport zu tun hat. Im weitesten Sinn stimmt das auch. Nur eine Geschichte mit agierenden Personen und einer aufgebauten Handlung existiert nicht. Es geht vielmehr um Gefühle, Gedanken, aufgestaute Wut und verarbeiten der Trauer. Und auch darum, zu überlegen, wie es nun als Alleinstehende weiter geht im Leben.

    Ich empfand die Idee an und für sich als gut. Leider hat mir der Schreibstil so wenig zugesagt, dass mich das Schicksal der Frau, deren Namen man bis zum Schluss nicht erfährt, wenig berühren konnte.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Cold Case!


    Klappentext (Quelle Amazon):

    Kommissar Van Veeteren - mittlerweile im Ruhestand, aber so legendär wie eh undje - bereitet sich innerlich darauf vor, seinen 75. Geburtstag zu feiern, als ein früherer Kollege auftaucht, um ihn von einem alten Fall zu berichten. Damals waren in einer Pension in Oosterby vier Menschen ums Leben gekommen, die nur eines gemeinsam hatten: die Mitgliedschaft in einem "Verein der Linkshänder". Da das fünfte am Treffen teilnehmende Mitglied verschwunden war, wurde der Mann schnell als Täter identifiziert, aber niemals gefunden. Nun ist überaschend nach Jahren seine Leiche aufgetaucht, offensichtlich wurde er zur selben Zeit ermordet wie die anderen. Mit anderen Worten: Van Veeteren und seine Kollegen haben damals versagt, der Mörder ist weiter auf freiem Fuß. Bald danach wird eine weitere Männerleiche gefunden - mit den Ermittlungen hier betraut: ein gewisser Inspektor Barbarotti...

    Was tut ein Kommissar im Ruhestand am liebsten? Er fährt ein paar Tage in Urlaub und löst einen alten Fall!

    Kommissar Van Veeteren wird von einem ehemaligen Kollegen informiert, dass in einem alten und eigentlich abgeschlossenen Fall ein Leichenfund die Täterfrage in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt.

    Vor mehr als 20 Jahren wurden 4 Mitglieder des Vereins der Linkshänder ermordet aufgefunden, das fünfte Mitglied verschwand spurlos. Und so wurde angenommen, dass dieser der Mörder war. Und der vermeintliche Mörder wird nun tot aufgefunden. Die Ermittlungen ergeben, dass er zur selben Zeit wie die anderen vier gestorben ist. Van Veeteren und seine Frau Ulrike fahren an den Leichenfundort und der alte Fall lässt sie nicht los. Was ist damals geschehen?


    In drei Erzählsträngen wird, in drei Zeitebenen, die Geschichte nach und nach vervollständigt.

    1957, als der Verein der Linkshänder aus der Not heraus gegründet wurde. Kinder, die in der Schule als Linkshänder zu Rechtshändern umgepolt wurden, finden sich zusammen.

    Dann 1991, als diese Gruppe Linkshänder sich nach Jahren zu einem Wiedersehens - Wochenende trifft. Vier von ihnen sterben und einer verschwindet spurlos.

    Und schliesslich 2012, als Van Veeteren, den eigentlich gelösten Fall wieder aufnimmt.

    Gerade die Zeitsprünge, und zu sehen wie sich die Figuren entwickeln, haben mir sehr gefallen. Ein Cold Case, der für einmal ganz anders als üblich aufgebaut und erzählt wird.

    Was zu Beginn eine Herausforderung bedeuten kann, da die Figuren in verschiedenen Altersstadien zum Zuge kommen. Um mich einzulesen, musste ich sehr konzentriert und genau lesen, hatte jedoch den Bogen sehr schnell raus.


    Haken Nesser ist ein Spezialist dafür, unwichtige Details zu Nebenfiguren etwas ausdauernd zu erzählen. Da muss man zusätzlich aufpassen um den Faden nicht zu verlieren.

    Sehr gut gefallen hat mir vor allem der Erzählstrang rund um Van Veeteren, der mit seiner Frau Ulrike unterwegs ist. Die beiden haben einen trockenen und manchmal schwarzen Humor. Die Dialoge lesen sich sehr witzig und haben mich gut unterhalten. Ab und zu philosophieren sie über Gott und die Welt, was jedoch ganz und gar nicht störend oder trocken daher kam.

    Durch die immer wieder eingeworfenen Appetithäppchen, indem man nach und nach mehr Details rund um den in den 90er Jahren geschehenen Massenmord erfährt, wird die Story immer spannender und fesselnder. Für Abwechslung ist gesorgt, da durch die Perspektivwechsel die Geschichte sehr vielfältig ist.

    Dies war mein erstes Buch rund um den liebenswerten Van Veeteren und seine Frau Ulrike. Wird sicher nicht mein letztes sein, denn die Figur finde ich herausragend charakterisiert.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Das war's dann für mich mit Harry Hole


    Harry Hole ist in einer beruflichen und persönlichen Lebenskrise. Seine Frau Rakel hat ihn rausgeschmissen, die berufliche Karriere im Polizeipräsidium Oslo hat er in den Sand gesetzt.

    Da geschieht etwas, was Harry Hole sofort aus seiner Lethargie erwachen lässt. Eine Tat, bei der viele Indizen auf einen Serientäter hinweisen, mit dem Harry es schon mal zu tun gehabt hat : Svein Finne, der zwanzig Jahre im Gefängnis sass wegen sexuellen Übergriffen.



    12 Bücher mit Harry Hole und die Reihe wird immer schlechter. Ich denke, Herr Nesbo, es ist an der Zeit dieser Figur den Gnadenstoss zu geben.

    Wer jedoch jede Menge Alkohol und kaputte Ermittler mag, ist mit diesem Buch gut beraten. Die ersten 60 (Ebook) Seiten waren eine echte Herausforderung. Nicht etwa, weil sie so eine komplexe Handlung beeinhalten oder besonders ausgekügelte Ermittlerfähigkeiten beschreiben. Nein, die ersten 60 Seiten sind geprägt von depressiven Schüben, Alkoholexzessen und Beziehungsproblemen zwischen Harry und Rakel.

    Hautnah ist man als Leser bei Blackouts, die Harry betrunken erlebt, dabei. Harry der grosse unverstandene Held, der sich selbst unendlich leid tut und den ich einfach nur hätte schütteln können.

    Der Gipfel der Langeweile waren die 15 Jahre zurückliegenden Erzählungen über das Kennenlernen zwischen Harry und seiner Angebeteten. Ach ja, trotz Verlust von Rakel, steigt Harry munter mit einer anderen Frau ins Bett. So sehr trauert er dann wohl doch nicht um sie. Ich frage mich, was die Frauen an Harry finden, denn er wird angehimmelt, dass es zum fremdschämen ist.


    Fazit des ersten Drittels: Wenn man die Passagen über Songs, das depressive Gesülze und die Betteszenen abzieht, bleibt leider nicht viel Krimi. Ich war in grosser Sorge, dass das ganze Buch über so weitergeht.


    Und dann geschieht ( endlich) ein Mord. Wer das Opfer ist und weshalb gemordet wurde, muss ich hier leider spoilern. Ab da rutschte die Story doch ins Genre Krimi/ Thriller und es ging mit der Handlung aufwärts.


    Doch Harry wäre nicht Harry, wenn er nicht sofort eine Idee … " ein Bauchgefühl " ( O Ton ) hätte, wer hinter der Tat steckt. Sein Verdacht erschliesst sich aus mir sehr dürftigen Gründen und man muss als Leser halt einfach sein Bauchgefühl hin nehmen.

    Tut mir leid, Herr Nesbo, aber das reicht mir einfach nicht.

    Ganz absurd wurde es, als beschrieben wird, wie der Täter an dem Opfer riecht und weiss, wer Stunden davor zu Besuch war. Wenn ich den Eindruck habe, es wird gepfuscht in der Schlüssigkeit, ist der Ofen leider aus. Und hier hatte ich eindeutig den Eindruck!

    Ab da hatte " Messer " bei mir ausgespielt. Und ich habe die Geduld und leider viel zu viel Zeit verloren mit diesem Buch.

    Und nun beschlossen, dass es für mich damit war mit Harry Hole. Auch wenn auch Jo Nesbo krampfhaft an der Figur festhält, ich tue es nicht.


    :bewertung1von5::bewertung1von5:

    Muss nicht sein...


    Alix leitet eine Pension und verdient so nach dem Tod ihres Ehemanns Edward den Lebensunterhalt für sich und Söhnchen Rory. Durch die Woche beherbergt sie Pensionsgäste, am Wochenende veranstaltet sie Feste für zahlende Gäste. Die Idee dazu hatte Derry, der Bruder ihres besten Freundes Jonathan. Alix hat jedoch darauf bestanden, dass eine Person nie auf der Gästeliste zu finden ist: ihr Onkel Charles Lanchbury. Vor 18 Jahren war Alix mit der Familie ihres Onkels in Frankreich und bei einem Ausflug verschwand ihr 2jährige Neffe Charlie. Wofür ihr Onkel der damals 14 jährigen Alix die Schuld gegeben hat.


    Einmal mehr ein Buch, bei dem der Klappentext total irreführend ist. Denn der Klappentext umschreibt nur den Inhalt des Prologes. Dann wird erstmal das Verschwinden des kleinen Charlie für 200 Seiten ad acta gelegt.

    200 Seiten lang wird Alix Leben thematisiert. Sie arbeitet im Lazarett Fallowfield, lernt Edward kennen und begleitet in bei Ausgrabungen. Sie bekommt einen Sohn, wird Witwe und eröffnet eine Pension. Im Lazarett lernt sie ihren besten Freund Jonathan kennen. Diese Beziehung wird sehr oberflächlich beschrieben und mir haben eindeutig die (freundschaftlichen ) Gefühle gefehlt.

    Zudem ist das Leben von Alix, gelinde gesagt, sterbenslangweilig. Die Handlung plätschert vor sich hin, vor lauter Gesprächen um Gefühle und Stimmungen, stagniert sie etliche Male.

    Das Trauma, das Alix nach der Schuldzuweisung und dem Verschwinden des kleinen Charlie mit sich trägt, wurde einfach viel zu wenig ausgearbeitet und wirkt so nicht glaubhaft.

    Nach 200 Seiten kommt etwas Fahrt in die Story und plötzlich werden auch wieder die traumatischen Erlebnisse in Frankreich in den Mittelpunkt gerückt.


    Judith Lennox hat es leider überhaupt nicht geschafft, den Figuren Leben und Tiefe einzuhauchen. So wirken sie blutleer und flach, was meine Emotionen von Beginn weg im Keim erstickt hat.

    Die unglaubhafte Charakterisierung von Alix habe ich ja weiter oben schon erwähnt. Ihr kleiner Sohn Rory, eine Marionette, die in die Ecke gestellt und hervorgekommen wird nach Bedarf. Ganz schlimm empfand ich den Macho Derry. Der nähert sich jedem weiblichen Wesen, das nicht bei drei auf den Bäumen ist. Erst zum Schluss wird er sympathischer und greifbarer.


    Das Buch handelt von 1914 (Prolog) bis 1940 und ist jedoch beliebig austauschbar in der Zeit. Historische Ereignisse werden praktisch keine erwähnt. Die damals geltenden Moralvorstellungen wurden völlig ausgeklammert.

    Munter treffen sich Männlein und Weiblein alleine bei Besuchen in den Wohnungen oder bei Spaziergängen. Übernachten bei der Pensionswirtin nach einem Fest ist kein Problem, obwohl die Mutter dieser Wirtin nebenan nächtigt.

    Wenn schon Romane, die zu historischen Zeiten handeln, dann bitte überzeugend.

    Gegen Mitte wird das Buch fesselnder und die Auflösung um den kleinen Charlie wird wieder thematisiert. Auch das Leben rund um Alix wird spannender und so habe ich mich doch etwas mit dem dürftigen Mittelteil ausgesöhnt.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Witzig!

    Klappentext ( Quelle Amazon):

    »Nichts lässt einen das eigene Alter so sehr spüren wie die Anwesenheit junger Menschen mit frisch erwachtem Sexualtrieb. Manchmal sitzen meine Frau und ich vor dem Fernseher, schauen einen ›Tatort‹, und der erotischste Satz, der an diesem Abend fällt, lautet: ›Schatz, kannst du mir mal die Salzstangen reichen?‹ Während ein paar Meter entfernt, im Zimmer formerly known asKinderzimmer, zwei Teenager in einer Hormonexplosion durch das Kamasutra reiten.«

    Alterspubertät, eine schwierige verwirrende Zeit, schon klar. Aber doch nur eine Phase. Und, wie wir wissen, zum Glück bald vorbei! Tja, leider nicht. Die Wahrheit ist, es wird erst mal noch ein bisschen schlimmer. Denn jetzt beginnt Phase zwei: die fortgeschrittene Alterspubertät.

    Weibliche Alterspubertiere wollen plötzlich, dass man sich als Paar nochmal »neu entdeckt«.Beim Tango. Oder beim Tantra. Sie werden Vegetarier oder Veganer oder besuchen einen Wildkräuter-Workshop. Männliche Alterspubertiere sind vor Neid zerfressen auf die kraftstrotzenden Teenagerfreunde ihrer Teenagertöchter, versinken knietief in Nostalgie, fahren zur Haartransplantation nach Osteuropa oder neigen zur Alters-Hypochondrie. Klingt scheußlich? Unbedingt! Aber das Tröstliche ist ja: Umso heftiger sich fortgeschrittene Alterpubertiere gegen das Alter wehren - desto lustiger wird es.


    Was tun, wenn die Alterspubertät einen einholt? Wenn einen plötzlich die eigenen körperlichen Grenzen aufgezeigt werden. Und Jugendneid unser Verhältnis zum eigenen Nachwuchs überschattet.

    Wenn nach langjähriger Ehe die Kommunikation eingeschlafen ist und ein Tango Tankurs diese wiederbeleben soll. Dann ist es wohl Zeit, für dieses Buch!



    Nach " Es ist nur eine Phase, Hase " ist nun das zweite Buch rund um die Alterspubertät erhältlich. Wie auch schon im ersten Buch, habe ich geschmunzelt, laut gelacht und so viele Male gedacht, dass mir das so was von bekannt vorkommt. Aus der Sicht eines 48 Jahre alten Mannes, also einem Alterspubertierenden, wird über das Leben, die Liebe, den körperlichen Verfall, Freundschaften und weiteren Themen sinniert und auch philosophiert.


    Der Schreibstil ist witzig, ohne dass ich das Gefühl hatte, hier wird etwas krampfhaft auf lustig getrimmt. Einzelne Szenen, wie diejenige am Tango Tankurs, haben mich laut lachen lassen. Mit viel Wortwitz und einer augenzwinkernden Art und Weise schleust das Autorenduo die Leser durch urkomische Situationen.

    Allerdings gibt es auch langatmige Stellen. Mich persönlich hat die Liste der Songs mit dazugehörenden Erläuterungen überhaupt nicht angesprochen. Schade, denn bei einem 144 Seiten dünnen Büchlein, fallen ein paar Seiten Langatmigkeit besonders ins Gewicht.

    Gut gefallen hat mir, dass kapitelweise und Kurzgeschichten ähnlich die verschiedensten Themen angesprochen werden. Die sind so vielfältig, wie halt auch die Sorgen, Nöte und Aengste der Menschen im Zielgruppenalter.


    Muss man für dieses Buch in der Zielgruppe, das heisst 40 + sein? Ich denke, es erleichtert ungemein, wenn man kennt, über was hier geschrieben wurde. Nur schon um zu verstehen, was damals der Reiz eines Kassettenrecorders ausgemacht hat, muss man diese Zeit wohl selbst erlebt haben. Oder Billy Idol kennen....


    Früher war alles anders … vielleicht sogar besser? Wie rettet man den Körper, den geistigen Verfall und die Liebe zu seinem Partner über die mittleren Jahre? Dieses Buch serviert keine Lösungen. Doch lässt einen über so vieles nachdenken und schmunzeln.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: