Ansonsten weiß ich derzeit ganz genau, dass ich so schnell kein Buch von Frau Allende mehr lesen werde!
Ich brauche auch erstmal eine Pause.
Diese drei Finger, die halten sich wirklich lang - sind die mumifiziert?
Ich glaube, das sind wirklich Albas Finger oder?
So, ich habe nun also das (vor)letzte Kapitel hinter mich gebracht. Irgendwie habe ich es geschafft, all das Schlimme nicht so nah an mich ranzulassen. Wahrscheinlich auch, weil es nicht in allen Details erzählt wurde. Und weil man vor allem das Schlimme, das Demütigende neben all den Schmerzen und der Hilflosigkeit, diesmal nicht in Worten geschildert bekam (anders als beispielsweise bei der Szene an Albas 14. Geburtstag).
Ich fand es schwieirg die Distanz zu halten und bin gleichzeitig aber auch dankbar, dass es nicht so detailliert beschrieben wurde. Sowas hat finde ich auch keinerlei Mehrwert.
Ich finde es schon wichtig, dass Menschen, die keine Ahnung haben, die Gräuel einer Diktatur erfahren können, dass da jemand ist, der darüber erzählt.
Ich glaube, dass ist einer der Gründe, warum mir gerade das 13. Kapitel zumindest bis zu Mitte gut gefallen hat. Weil man mehr darüber erfährt. Gerade in Romanform bekommen dadurch noch einmal viel mehr Leute Zugang dazu. Und es bindet einen stärker ein, da man eine gewisse Bindung zu den Figuren aufgebaut hat.
Er ist überrascht, dass man ausgerechnet ihn nicht total verschont (obwohl er doch so "hilfreich" aufgehetzt und den Begriff "Putsch" immer wieder ins Spiel gebracht hat.
Tja, so sind Diktatoren eben - denen ist letztlich nichts und niemand heilig.
Da kann ich dir nur zustimmen.
Zu Esteban Garcias (des illegitimen Enkels) Motiven kann man theoretisch nachvollziehen, dass er seit seiner Zeugung benachteiligt (und überhaupt als Bauernsohn auf den Drei Marien schlecht behandelt) wurde.
Allerdings wäre das passende Ziel für seine Rache, also den, der ihn verletzt hat, selber Schmerzen spüren zu lassen, einzig und allein Esteban Trueba selbst gewesen.
Dieses im Krieg (und anscheinend überhaupt) verbreitete Verhalten, die Frauen des Gegners leiden zu lassen, ist etwas, was ich zutiefst feige finde.
Die Feigheit, die ich auch darin sehe, des illegetimen Enkels zieht sich komplett durch das Buch. Es ist wie du zuvor schon beschrieben hattest, dieses nach unten treten, aber nach oben buckeln. Er traut sich nicht seinen Vater direkt anzugehen oder legt es sich dann so zurecht, dass es für ihn passt. Zudem zieht er scheinbar eine große Befriedigung daraus, seine Gewaltphantasien an ihr auszulassen. Es wundert einen nicht, dass man ihn an solch einem Ort findet.
Zum Glück habe ich bereits Eva Luna vorher gelesen. Beide Bücher waren auf der Gilmore-Girls-Leseliste. Damit bin ich zum Glück durch mit Ihr.
Wie hat dir Eva Luna im Vergleich zu diesem gefallen?