Daphne Du Maurier - Rebecca (ab 15.10.2017)

  • genau, heute ist Kapitel 21 dran.

    Nur kurz eine Zwischenfrage bevor ich zum Lesen anfang, sollten wir laut Aufteilung heut nicht Kapitel 22 auch noch mitlesen? Nicht das ich zu viel les. Können es aber auch gern bei 21 belassen :)

    :love: "Bloß nicht aufgeben", sagte der Samen und suchte sich seinen Platz zwischen den Pflastersteinen. -Ottilia Maag

  • Nur kurz eine Zwischenfrage bevor ich zum Lesen anfang, sollten wir laut Aufteilung heut nicht Kapitel 22 auch noch mitlesen? Nicht das ich zu viel les. Können es aber auch gern bei 21 belassen :)

    oh stimmt, das hab ich übersehen, hol ich gleich noch nach. :winken:

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Kapitel 21+22


    Jetzt wird es richtig spannend. Ich will das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. :shock:

    Und was ich bemerkenswert fand, unsere Namenlose hat endlich „die Eier in der Hose“, um Mrs Danvers die Stirn zu bieten. Da wäre ich ja gerne bei gewesen um ihr Gesicht zu sehen. Und auch den anderen Angestellten gegenüber beweist sie endlich Autorität.

    Endlich!!!!! Ich hatte beim Lesen ein richtiges Grinsen im Gesicht. Sie haut endlich mal auf den Tisch und zeigt uns das sie es doch kann. Jetzt muss sie nur noch an Maxims Seite die Nerve behalten.

    So wie es bisher aussieht, hat Maxim wohl keine Schwierigkeiten zu erwarten. Es wird davon ausgegangen, dass es sich bei Rebeccas Tod einfach um ein tragisches Unglück gehandelt hat.

    Da spiel es Maxim in die Karten das ihn jeder mag und ihn für einen total netten Kerl hält.

    Maxim erzählt, dass seine Ehe eine einzige Lüge gewesen sei, er schildert Rebecca als bösartig, verkommen und verdorben, die es aber trotzdem geschafft hatte, alle Menschen zu täuschen und eine perfekte Ehefrau, Gastgeberin, Gesprächspartnerin zu spielen.

    Da hatten wir also doch alle richtig vermutet. Diese Rebecca war noch schlimmer als wir gedacht haben. Ein einziges Biest. So richtig Mitleid hab ich mit ihr nicht.


    Nach einer gefühlten Ewigkeit geht unser Ehepaar de Winter zur Gerichtsverhandlung. Die Namenlose bleibt anfangs draußen. Sie ist einfach zu nervös. (kann ich nachvollziehen, ging mir wahrscheinlich genauso) Nachdem Maxim seine Aussage gemacht hat will sie sich doch den Rest der Verhandlung anschauen. Mrs Denvers und dieser Jack Favell sind auch da. :-? Als würde man die da brauchen können. Woher wussten die überhaupt wann der Termin ist? Stand doch in keiner Zeitung. :scratch:
    Der Schiffbauer wird verhört. Er möchte nicht seinem Ruf schädigen und untersuchte deshalb Rebeccas Boot genauer. Er stellte leider fest das die Löcher im Boot mutwillig von einer Außenstehenden Person ins Boot geschlagen wurden und nicht wie angenommen durch die Felsen.
    Jetzt gerät Maxim leider doch ins Kreuzverhör. Vor Schock fällt unsere Namenslose in Ohnmacht. :| Na ob das beim Gericht gut ankommt?

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  • Das Wochenende kam ich wieder nicht zum lesen, deshalb habe ich heute alles nachgeholt (mit warmen Kakao :drunken: ) und kann mir ohne Sorge - gespoilert zu werden - eure Kommentare endlich ansehen :)



    Also ...

    Mir ist übrigens aufgefallen, dass unsere Mrs. De Winter öfter mal abfällig über Beatrice, Gilles und sogar Frank urteilt. Frank ist nicht tough genug für sein Kostüm, Beatrice verrutscht ständig der Schleier, ihre Armreifen sind billig, ihr Mann schwitzt zu sehr... na und? Die drei sind mit Sicherheit nicht die vornehmste Gesellschaft, aber sie sind herzensgut und ihnen ist egal, was andere denken, solange sie sich wohl fühlen und Spaß haben. Was will man denn mehr von Freunden und Familie?

    Sie kann froh sein, solche Freunde zu haben. Dann aber so über die zu denken ist gemein, zumal sie ja auch nicht perfekt ist.



    Moment, ist das einfach nur ein Moment "kalter Füße" oder bereut sie insgeheim doch Maxim geheiratet zu haben?

    Bei der Gefühlskälte die Maxim an den Tag legt, wundert mich das nicht, dass sie sich Sorgen macht ob das alles so seine Richtigkeit hat.



    Das Einzige, was sie wirklich interessiert, ist das er Rebecca nie geliebt hat. Sie denkt überhaupt nicht darüber nach, was er ihr da gerade ungeheuerliches erzählt hat.

    Wenn mein Freund/Mann mir sagen würde, dass er jemanden umgebracht hat, würde ich nicht so gelassen reagieren und ihm weiterhin erzählen, dass ich ihn liebe. Frau Namenlos ist zwar nicht Rebecca - dieses herzlose Ding - dennoch hätte ich Angst, früher oder später, die Nächste zu sein :pale:


    Und was ich bemerkenswert fand, unsere Namenlose hat endlich „die Eier in der Hose“, um Mrs Danvers die Stirn zu bieten.

    :cheers:



    Endlich, ENDLICH reden die beiden miteinander. Ernst und aufrichtig. Also eigentlich redet nur Maxim, sie hört nur zu. Maxim erzählt, dass seine Ehe eine einzige Lüge gewesen sei, er schildert Rebecca als bösartig, verkommen und verdorben, die es aber trotzdem geschafft hatte, alle Menschen zu täuschen und eine perfekte Ehefrau, Gastgeberin, Gesprächspartnerin zu spielen. Doch das alles war nur Fassade.

    Dass Rebecca es geschafft hat Leute zu täuschen die nicht ständig in Manderley ein und aus gingen, kann ich verstehen. Dass aber das Personal ihr verfallen war, obwohl diese an der Quelle sitzen und ihre Art mitbekommen mussten, verstehe ich jedoch nicht. Sie muss echt gut gewesen sein.



    Nachdem Maxim seine Aussage gemacht hat will sie sich doch den Rest der Verhandlung anschauen. Mrs Denvers und dieser Jack Favell sind auch da.

    Sehr dreist von der Hexe, dass sie Favell eingeladen hat :wuetend: Sie weiß ganz genau, dass Maxim ihn nicht sehen will und dann das [-( Will sie ihn fertig machen?



    Woher wussten die überhaupt wann der Termin ist? Stand doch in keiner Zeitung.

    Die Wände in Manderley haben anscheinend Ohren 8-[



    Kurz zusammengefasst was ich denke.
    Dass unsere Namenlose immer noch bei Maxim bleibt, kann ich nicht nachvollziehen. Er ist ein Mörder! Sie interessiert das aber überhaupt nicht und will nur seine Liebe ... die seltsamerweise erst dann kommt, wenn er Rückendeckung braucht - jemanden, auf den er sich verlassen kann :roll: Es wird begründet, dass die Lüge zwischen ihnen stand, aber irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen, dass eine Beichte ALLES ändert. Ich kann doch eine Person nicht monatelang auf Abstand halten und dann die Person mit Liebe überschütten. Ich kann mir das nicht vorstellen, oder kann eine das von euch?
    Die Ermittlungsarbeit war früher echt schlecht. Die können nichts dafür, aber wenn man anderes kennt, dann wirkt das sehr ... seltsam. Ich will nicht wissen, wie viele durch Falschaussagen ins Gefängnis gelandet sind. Wenn du einen wichtigen Mann befragt hast und der gesagt hat, dass er Mann blablabla gesehen hat (am besten irgendein einfacher Angestellter), dann war dieser Mann doch schon so gut wie im Knast. Weil die Aussage des anderen bestimmt nicht sonderlich viel zählte.

  • Ich kann doch eine Person nicht monatelang auf Abstand halten und dann die Person mit Liebe überschütten. Ich kann mir das nicht vorstellen, oder kann eine das von euch?

    Ne, mir kommt sein Verhalten auch irgendwie falsch vor, er dosiert genau die Zuwendung, die sie gerade braucht, wenn sie darauf nicht anspringt, entzieht er sie ihr wieder bis sie angekrochen kommt. Sie ist total abhängig von seiner Zuwendung. Und ich hätte übrigens auch Angst, dass ich die nächste Mrs Winter auf dem Grund des Flusses bin, wenn ich mich nicht entsprechend seiner Wünsche verhalte. Wobei Rebeccas Verhalten auch nicht zu tolerieren war, einen Mord rechtfertigt es aber keinesfalls.



    Vor Gericht kommt zu Tage, dass das Boot von Rebecca bewusst zum kentern gebracht worden ist. Maxim wird gefragt, ob sein Verhältnis zu Rebecca wirklich so ungetrübt war. Zeugen für die „Traumehe“ gibt es ja sicher genug, aber ob vielleicht Mrs Danvers da noch etwas zu sagt? So verbittert wie sie ist? :wink:
    Und wer fällt vor Gericht in Ohnmacht? Fräulein Namenlos.

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  • Schön, dass du wieder bei uns bist!
    ist alles wieder in Ordnung?

    Danke der Nachfrage @Frühlingsfee :friends: . Ja, alles in Ordnung. Ich komm nur grad nur nicht so regelmäßig zum Lesen.
    Wollte heute Morgen nur mal schnell ins Forum hüpfen und hab gleich den Mega-Spoiler gelesen, weil ich immernoch in Kapitel 19 festhänge. Jetzt muss ich mal wieder zusehen, dass ich hinterher komm. Dann meld ich mich wieder :wink: .


    @melsun, @Frühlingsfee, ich dachte mir schon, dass meine Vermutung ein bisschen weit hergeholt ist. Aber da das Buch von Alfred Hitchcock verfilmt wurde, hätte ich schon auf ein bisschen mehr Grusel bzw. Mystik gehofft.
    Na mal schauen, was noch so alles kommt.

    "Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben." (Ernst Ferstl)

  • ich dachte mir schon, dass meine Vermutung ein bisschen weit hergeholt ist. Aber da das Buch von Alfred Hitchcock verfilmt wurde, hätte ich schon auf ein bisschen mehr Grusel bzw. Mystik gehofft.

    Dieselbe Vermutung hatte ich am Anfang aber auch :uups:



    Frau Namenlos ist doch verrückt :shock: Sie malt sich wirklich aus, was wäre wenn wir jetzt eine Waffe hätten?! Wird sie nun verrückt? Okay, es sind nur Gedanken, aber ihr würde ich keine Pistole in die Hand drücken - wer weiß ob sie nicht wirklich dazu in der Lage ist.
    Was hat Maxim vor? Will er vielleicht ...


    Ich muss gestehen, dass ich es spannend finde, auch wenn ich zu dem Kapitel nicht so viel beizusteuern habe. Zwischendurch hatte ich echt meine Zweifel, dass es noch dazu kommt :-#

  • Was hat Maxim vor? Will er vielleicht ...


    Ich muss gestehen, dass ich es spannend finde, auch wenn ich zu dem Kapitel nicht so viel beizusteuern habe. Zwischendurch hatte ich echt meine Zweifel, dass es noch dazu kommt :-#

    du hast Recht!
    Das wäre eine Möglichkeit, den Plot nochmals zu drehen!
    Die Idee ist mir noch gar nicht gekommen!


    Übrigens: was haltet ihr davon, dass wir heute und morgen den ganzen Rest lesen und besprechen?
    Haben alle Zeit am Feiertag heute und morgen?
    Also ich finde es sehr spannend, ich kann Das Buch gar nicht aus der Hand legen! :study:

    Nicht jeder, der das Wort ergreift, findet ergreifende Worte :-,


    (frei nach Topsy Küppers)


  • Dieselbe Vermutung hatte ich am Anfang aber auch :uups:


    Frau Namenlos ist doch verrückt :shock: Sie malt sich wirklich aus, was wäre wenn wir jetzt eine Waffe hätten?! Wird sie nun verrückt? Okay, es sind nur Gedanken, aber ihr würde ich keine Pistole in die Hand drücken - wer weiß ob sie nicht wirklich dazu in der Lage ist.
    Was hat Maxim vor? Will er vielleicht ...


    Ich muss gestehen, dass ich es spannend finde, auch wenn ich zu dem Kapitel nicht so viel beizusteuern habe. Zwischendurch hatte ich echt meine Zweifel, dass es noch dazu kommt :-#

    Ich fand den Abschnitt auch sehr spannend, das in deinem Spoiler könnte wirklich sein, bin ich auch noch nicht drauf gekommen. Es kommt Maxim natürlich auch zugute, dass Jack getrunken hat.
    Der Zettel könnte ja auch von irgendwann anders sein, steht ja gar kein Datum drauf. Ich glaube nicht, dass sowas als Beweis zugelassen wird.
    Ich fand es ziemlich dreist, dass Frank sich in die Verhandlung um das Schweigegeld eingemischt hat, das war ja schon ein Schuldeingeständnis. Eigentlich ist er doch mehr der zurückhaltende Typ.


    @Frühlingsfee also von mir aus können wir alles lesen, ich habe heute und morgen Zeit.

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  • Was hat Maxim vor? Will er vielleicht ...

    Darauf wäre ich jetzt gar nicht gekommen. Aber du könntest recht haben. Maxim wird sich schon gedacht haben das man Jack nur wegen ner angeblichen versuchten Erpressung nichts anhaben kann. Er hat bestimmt weiter gedacht. Aber wo die jetzt mit der Idee gekommen sind alle Leute zu befragen kommt mir Ben in den Sinn. Er hat Maxim in dieser Nacht bestimmt beobachtet. Irgendwas kommt da noch. Und ich ahne nichts gutes. Ich würde unserer Namenlosen gönnen das es endlich bergauf geht.

    Übrigens: was haltet ihr davon, dass wir heute und morgen den ganzen Rest lesen und besprechen?
    Haben alle Zeit am Feiertag heute und morgen?
    Also ich finde es sehr spannend, ich kann Das Buch gar nicht aus der Hand legen!

    Wegen mir gerne. Hab mir zwar gerade ein anderes Buch für die Lesenacht rausgesucht, aber bis morgen schaff ich den Rest bestimmt.

    Ich fand es ziemlich dreist, dass Frank sich in die Verhandlung um das Schweigegeld eingemischt hat, das war ja schon ein Schuldeingeständnis

    Das fand ich auch ein starkes Stück. Was tut er? Hoffentlich knickt er in Gesellschaft des Richters nicht nochmal so ein. Oder ist er evtl doch nicht aus Maxims Seite?

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  • du hast Recht!
    Das wäre eine Möglichkeit, den Plot nochmals zu drehen!
    Die Idee ist mir noch gar nicht gekommen!

    Ich fand den Abschnitt auch sehr spannend, das in deinem Spoiler könnte wirklich sein, bin ich auch noch nicht drauf gekommen.

    Darauf wäre ich jetzt gar nicht gekommen. Aber du könntest recht haben.

    Bin auch nur auf die Idee gekommen, weil ich überlegt habe wie ich vielleicht gehandelt hätte. OMG ... was sagt das nur über mich aus? :pale:


    Übrigens: was haltet ihr davon, dass wir heute und morgen den ganzen Rest lesen und besprechen?
    Haben alle Zeit am Feiertag heute und morgen?

    Ich hätte nichts dagegen :)
    Heute schaffe ich es zwar nicht mehr weiterzulesen, weil ich an der Lesenacht teilnehmen möchte und das Buch nicht ins Horror-Genre passt. Doch morgen ist auch noch ein Tag und dann könnte es sein, dass es klappt.

  • Super, dass ihr alle einverstanden seid! :thumleft:
    Also ich habe heute schon bis zum Ende gelesen, und ich muss sagen, es kommt schon wieder anders!
    Ich werde noch meine Eindrücke aufschreiben und morgen früh Posten.
    Habt eine gute Nacht und schöne Träume! :sleep:
    Vielleicht von Manderley ? :-,:-,
    :winken:

    Nicht jeder, der das Wort ergreift, findet ergreifende Worte :-,


    (frei nach Topsy Küppers)


  • Na das nenne ich mal bedingungslose Liebe. Maxim gesteht einen Mord aber für unsere Protagonistin scheint das eher nebensächlich zu sein - eine gute Geschichte zwischen Tee und Dinner.

    Wenn mein Freund/Mann mir sagen würde, dass er jemanden umgebracht hat, würde ich nicht so gelassen reagieren und ihm weiterhin erzählen, dass ich ihn liebe. Frau Namenlos ist zwar nicht Rebecca - dieses herzlose Ding - dennoch hätte ich Angst, früher oder später, die Nächste zu sein

    Ganz genau :shock: Dass sie, nachdem sie die ganze Geschichte gehört hat, Verständnis für ihn hat, kann ich mir ja noch irgendwo vorstellen, aber selbst anfangs, als sie noch glauben muss, das Rebecca Mrs. Perfect ist, scheint sie nicht sonderlich erschüttert.

    Dass unsere Namenlose immer noch bei Maxim bleibt, kann ich nicht nachvollziehen. Er ist ein Mörder!

    Für sie zählt nur, dass er Rebecca nicht geliebt hat. Dabei bedeutet es ja nicht automatisch, dass er jetzt sie liebt, nur weil er seine erste Frau nicht geliebt hat. Und selbst hätte er seine erste Frau geliebt, könnte er sich ja durchaus ein zweites Mal verlieben. Das klingt für mich irgendwie ungesund. "Er soll nur mich lieben. Solang er nur mich liebt, wird alles gut. Bin ich die einzige Frau für ihn, kann ich alles ertragen..." Wie so häufig steigert sie sich auch hier wieder sehr hinein. Seine Gefühle zu ihr machen doch seine Taten nicht ungeschehen. Sein guter Name und der Ruf seines Anwesens waren ihm wichtiger als ein Menschenleben!


    Die Unterhaltung der beiden zeigt, wie viele Missverständnisse und Befürchtungen durch offene Worte beseitigt werden können. Aber, dass er allen Ernstes versucht ihr den schwarzen Peter zuzuschieben, er habe ihr nur noch nichts erzählt, weil sie ihm ausgewichen sei und lieber mit Frank gesprochen habe, ist eine Frechheit :wuetend: Sie hat ihm mehr als einmal gesgat, wie unwohl sie sich fühlt und er hat sie nur wie ein dummes Kind behandelt und es nicht mal nach dem Ball für nötig befunden ihr alles zu erklären.


    Und was ich bemerkenswert fand, unsere Namenlose hat endlich „die Eier in der Hose“, um Mrs Danvers die Stirn zu bieten. Da wäre ich ja gerne bei gewesen um ihr Gesicht zu sehen. Und auch den anderen Angestellten gegenüber beweist sie endlich Autorität.

    Die Seiten hab ich gleich zweimal gelesen, so sehr habe ich sie genossen. Halleluja!!!
    Ich finde es aber sehr traurig, dass sie es im Grunde wieder nicht aus eigenem Antrieb schafft. Ja, sie ist jetzt eine würdige Mrs. De Winter, selbstbewusst und fähig sich durchzusetzen, aber erst, als sie weiß, wie unwürdig die erste Mrs. De Winter war. Sie muss sich nicht mehr mit ihr messen, sie ist ihr moralisch überlegen. Sie weist Mrs. Danevrs in ihre Schranken, aber erst nachdem Maxim ihr gesagt hat, dass er sie auch am liebsten feuern würde. Nur mit dieser Rückendeckung wagt sie sich vor, was ja eigentlich keine große Leistung mehr ist.


    Dieses Klassendenken geht mir auf die Nerven! Was soll das?

    Der Schein muss gewahrt werden, komme was da wolle :roll: wirklich schlimm, wie schnell sie sich das angewöhnt hat. Bis vor wenigen Monaten gehörte sie selbst noch in gewisser Weise zu den Bediensteten und jetzt führt sie inhaltsleere Unterhaltungen am Esstisch, weil es eben nicht den Sitten der gehobenen Gesellschaft entspricht ein offenes Gespräch mit dem Butler zu führen oder ihn auch nur persönliche Meinungsäußerungen zu relevanten Themen hören zu lassen #-o

    Dass Rebecca es geschafft hat Leute zu täuschen die nicht ständig in Manderley ein und aus gingen, kann ich verstehen. Dass aber das Personal ihr verfallen war, obwohl diese an der Quelle sitzen und ihre Art mitbekommen mussten, verstehe ich jedoch nicht. Sie muss echt gut gewesen sein.

    Ich denke man darf nicht vergessen, was für ein großes Anwesen Manderley ist. Wirklich persönlichen Kontakt hatten die Herrschaften zu dieser Zeit nur zu ihren Kammerdienern/Zofen und dem Butler bzw der Hausdame. Alle anderen Köche, Putzkräfte, Diener, Gärtner, etc. wurden geflissentlich ignoriert (gute Bedienstete zeichneten sich dadurch aus quasi unsichtbar zu sein). In Rebeccas Fall war Mrs. Danvers Hausdame und Zofe in Personalunion und ihr gegenüber hat sich Rebecca ja offenbar keineswegs zurückgehalten, nur war die Dame ihr so rettungslos verfallen, dass sie selbst ihr grausamstes Verhalten noch gut hieß. Die restliche Dienerschaft bekam vermutlich überwiegend die "offizielle" Rebecca zu Gesicht, eine stets elegante Frau mit tadellosen Manieren, die in jeder Lage zu gefallen wusste, ohne dass sie eine Möglichkeit hatten, hinter diese Fassade zu blicken.


    Nach dem bisherigen Verlauf der Gerichtsverhandlung schwant mir böses. Ich fühle mich momentan etwas an eine klassische Tragödie erinnert. Der Held ist mehr oder weniger unverschuldet in eine katastrophale Lage geraten, man denkt für einen Moment noch, er könne sich daraus befreien, aber dann geht es endgültig bergab. Maxim hat Rebecca umgebracht, aber nicht weil er abgrundtief böse ist, sondern weil sie ihn mit ihrem perfiden Spiel an den Rand des Wahnsinns getrieben hat (was für mich ein nachvollziehbarer Grund ist, einen Mord aber trotzdem nicht rechtfertigt). Nach seinem Geständnis scheint seinem Eheglück nichts mehr im Wege zu stehen, auch vor Gericht läuft alles glatt, aber der Bericht des Bootsbauers lässt deutliche Zweifel am "Unfall"tod aufkommen.

    Mrs Denvers und dieser Jack Favell sind auch da. Als würde man die da brauchen können. Woher wussten die überhaupt wann der Termin ist? Stand doch in keiner Zeitung.

    Ich habe Angst, dass die beiden da sind um Schwierigkeiten machen. (ich vermute, da er ein Verwandter und sie zum Haushalt gehört, hat man ihnen bei der Polizei bereitwillig Auskunft gegeben)


    "We're all stories in the end. Just make it a good one." - The Doctor


    2019 gelesen: 0 gehört: 0 (2018: 25/13) aktiver SUB: 75

  • :lechz::shock::lechz::shock::lechz::shock:
    ok, hätten wir der ersten Gefühlwallung Ausdruck verliehen, dann kann ich ja jetzt hoffentlich halbwegs nüchtern meine Gedanken zu den letzten Seiten zusammenfassen.


    Ein Glück, der Richter und die Geschworenen scheinen weder besonders misstrauisch noch sehr helle zu sein, sie entscheiden tatsächlich auf Selbstmord, welch ein Glück für Maxim. Aber Mr. Favell will sich damit nicht zufrieden geben. Er ist wirklich ein widerlicher Mensch, aber so wie er sich aufführt, besonders nach dem Besuch beim Arzt, scheint er wohl doch etwas für Rebecca empfunden zu haben. Was ihn aber nicht davon abhält Maxim zu erpressen :puker:


    Das kleine Detektivspiel hat mir übrigens sehr gut gefallen, auch wenn es Familie de Winter in eine brenzlige Lage bringt. Ich hab ja geahnt, dass es nicht so glimpflich abgehen kann :-?
    Zum Schluss kommt dieses unterschwellige Unheimliche, was uns in der Geschichte ja immer wieder begegnet ist, nochmal richtig zum Tragen. Mrs. Danvers spricht davon, dass Rebecca sich einen schnellen Tod geünscht hätte und unterstützt damit unwissentlich die spätere Theorie, sie habe sich durch Selbstmord von ihrem bevorstehenden Leiden befreien wollen.
    Am Abend und auch beim Aufbruch am nächsten Tag erlebt Frau Namenlos alles sehr bewusst, damit sie sich später auch an jedes Detail erinnern kann. Gruselig, diese Vorausdeutungen auf die Zukunft, als hätten sie was geahnt...
    Auch das Wetter spielt wieder völlig verrückt, von drückend schwül über Unwetter zu Nachtfrost und das im Sommer :-k


    Wieso ist Beatrice eigentlich so davon überzeugt, dass Rebecca keinen Grund hatte, sich umzubringen? Sie kannte sie doch eigentlich kaum und konnte sie nicht leiden. Ihre Reaktion am Telefon fand ich etwas seltsam.


    Jetzt zum großen Finale. Maxim entgeht (fürs erste) der Mordanklage (auch wenn ich das Null nachvollziehen kann, selbst wenn Rebecca nicht krank sondern schwanger gewesen wäre, hätte es immer noch keinen stichhaltigen Beweis gegeben, dass es wirklich Maxim war, der sie umgebracht hat, denn offenbar hält der einzige Augenzeuge ja dicht). Oberst Julyan empfiehlt ihm jedenfalls trotz allem einen längeren Aufenthalt in der neutralen Schweiz.
    Aber Maxim möchte vor allem eines- so schnell wie möglich nach Hause. Nur wird daraus leider nichts mehr, Mrs. Danvers sei Dank :shock: Unheil hatte ich befürchtet, aber mit diesen letzten Sätzen hätte ich absolut nicht gerechnet, das war wirklich ein Ende mit Paukenschlag.


    Damit lasse ichs erstmal bewenden, ich bin gespannt, was ihr so von den letzten Kapiteln haltet. Ein paar Fragen habe ich allerdings immer noch, auf die ich keine rechte Antwort finde.
    Wir wissen ja vom Anfang des Buches, wie es weitergeht, aber:


    Warum leben die beiden offenbar dauerhaft in Hotels statt sich ein eigenes Häuschen zu mieten oder zu kaufen?
    Warum verhält sich Maxim so komisch? Wenn er es nicht bereut seine Frau umgebracht zu haben, was quält ihn dann in Monte Carlo und auch nach seiner Hochzeit so sehr, dass er völlig gefühlskalt erscheint? Und auch nachdem alles vorüber ist, scheint sie ihn ja nur bei Laune halten zu können, wenn der Tag aus dem immer gleichen Rhythmus langweiliger Nichtigkeiten besteht?
    Und warum erfahren wir den Namen der Erzählerin nicht?


    Edit: Ach ja und warum hat sie in ihrem Traum von Manderley all diese tollen Erinnerungen an das Leben dort? Sie war nur etwa vier Monate dort und die meiste Zeit hatte sie Angst und fühlte sich einsam, verfolgt und ungeliebt...

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  • Und warum erfahren wir den Namen der Erzählerin nicht?

    ich bin auch durch und mir hat das Ende gut gefallen. Passte zum Buch. :thumleft: Mrs Danvers musste das Glück doch noch einmal stören, bevor sie sich aus dem Staub gemacht hat.
    Ich habe allerdings auch gehofft, dass wir den Namen der Erzählerin doch noch am Ende erfahren würden, so bleibt die Frage leider unbeantwortet. Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass sie so unscheinbar ist, dass sie nichtmal einen Namen braucht. Und Rebecca rückt so in den Vordergrund, ihr Name ist allgegenwärtig.

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Hallo ihr Lieben,
    ich bin ein bisschen krank, darf aber dafür den ganzen Tag im Bett liegen und lesen. hat auch was Gutes :montag::study:
    Nur zum schreiben längerer Texte muss ich aufstehen.


    Also, erstmal meine Zusammenfassung:
    Als Maxim endlich nach Hause kommt, berichtet er, dass das Gericht auf Selbstmord entschieden habe. Er ist also aus dem Schneider ....
    Später am Abend kommt Jack Favell. Er hat einen Brief von Rebecca bei sich, den er als Beweis ansieht, dass Rebecca auf keinen Fall Selbstmord begehen wollte. Favell ist betrunken und benimmt sich unmöglich. Er will Maxim erpressen. Doch Maxim bittet Col. Julyan nach Manderley zu kommen. Er kommt auch sofort. Favell erklärt dem überraschten Richter, dass Maxim Rebecca ermordet habe, doch der Richter glaubt dem Betrunkenen kein Wort.
    Der Richter sagt ihm, er brauche Beweise, ob ihn denn jemand gesehen habe. Der schwachsinnige Bem wird geholt, Favell befragt ihn grob und beleidigend. Ben antwortet kein Wort. Dann wird nach Mrs Danvers geschickt und auch sie befragt. Sie sagt aus, Rebecca hätte sich niemals umgebracht. Der Brief Rebeccas an Favell wird nochmals kontrolliert, ebenso eine Eintragung in ihrem Kalender.
    Und wer ist Baker?
    Was nun kommt, ist für moderne Menschen, Menschen mit Vertrauen in die moderne Rechtssprechung ziemlich unverständlich: Richter Julyan wird am nächsten Tag mit Maxim und Favell nach London fahren und diesen Dr. Baker aufsuchen.
    Hallo? da ist doch ein rechtskräftiges Urteil gefällt worden, oder etwa nicht?
    und nur weil ein Betrunkener mit einem Brief, der noch dazu kein Datum trägt, herumwedelt, schon kommt der Richter und folgt einer neuen Spur? Sehr seltsam....


    Richter Julyan, Maxim, Favell und Mrs de Winter fahren also nach London und suchen Dr. Baker, einen renommierten Frauenarzt, auf. Dieser kann sich sogar an eine Dame erinnern, die am betreffenden Tag bei ihm in der Praxis war. Diese Dame hatte einen großen, bereits weit fortgeschrittenen Tumor im Unterleib, der in wenigen Monaten zum Tod hätte führen müssen.
    Maxim ist also rehabilitiert, Favell hat verloren. Mr und Mrs de Winter treten die Heimfahrt nach Manderley an. Nach einem Anruf zuhause hat Maxim allerdings das Gefühl, etwas stimme nicht. Mrs Danvers sei verschwunden. Lieber wollten sie die ganze Nacht durchfahren, als in London zu übernachten.
    Als sie heimkommen, ist ... (ich traue mich kaum, es hinzuschreiben)


    Puhh, schon ein heftiger Schluss.


    Mrs. Danvers hat sich gerächt, sie wollte es erstens Maxim und auch allen anderen heimzahlen, dass sie nicht Rebecca Andenken bewahrt haben.
    Am Anfang des Buches erfahren wir ja, dass die neue Mrs de Winter sich in irgendwelchen schäbigen Hotels aufhält? Warum?
    waren sie nicht versichert? Wird Manderley nicht wieder aufgebaut? ein bisschen Abstand ist ja schön und gut, aber das hat doch was von ... vor seiner Pflicht davonlaufen, oder ?


    später vlt. mehr, ....
    :winken::winken::krank:

    Nicht jeder, der das Wort ergreift, findet ergreifende Worte :-,


    (frei nach Topsy Küppers)


  • Guten Abend ihr lieben,
    Ich habe das Buch auch gestern Abend noch beendet und mit dem Ende hab ich auch nicht gerechnet. Ich saß richtig mit Herzklopfen vor dem Buch. :shock:

    ok, hätten wir der ersten Gefühlwallung Ausdruck verliehen, dann kann ich ja jetzt hoffentlich halbwegs nüchtern meine Gedanken zu den letzten Seiten zusammenfassen.

    So ging es mir auch. War echt super spannend.

    Das kleine Detektivspiel hat mir übrigens sehr gut gefallen, auch wenn es Familie de Winter in eine brenzlige Lage bringt.

    Das war echt noch eine tolle Stelle zum Schluss. Obwohl ich so auf heißen Kohlen saß. Als dann Ben noch verhört wurde dachte ich es fliegt alles auf.

    Gruselig, diese Vorausdeutungen auf die Zukunft, als hätten sie was geahnt...
    Auch das Wetter spielt wieder völlig verrückt, von drückend schwül über Unwetter zu Nachtfrost und das im Sommer

    Da hatten wir doch unseren kleinen Abstecher ins Übernatürliche. War gruselig wie sich Mrs de Winter alles so eingeprägt hat.

    selbst wenn Rebecca nicht krank sondern schwanger gewesen wäre,

    Ich war fest überzeugt das sie schwanger war. Wenn es wirklich ihr Plan war das Maxim sie dann erschießt, wieso wollte sie dann vorher noch mit diesen Jack reden? Der hätte sie doch bestimmt davon abhalten, oder?

    Mrs Danvers musste das Glück doch noch einmal stören, bevor sie sich aus dem Staub gemacht hat.

    War es sicher die Danvers? Stand das irgendwo? Dann muss sie sich ja irgendwo versteckt haben. Das Telefonat mit Frank war doch schon weit vor dem schrecklichen Ende, oder?

    ebenso eine Eintragung in ihrem Kalender.

    Wieso sind die da nicht früher drauf gekommen? Wenigstens Mrs Danvers muss doch da drauf gekommen sein.

    Wird Manderley nicht wieder aufgebaut?

    Das find ich auch etwas schade. Manderley wird viel zu schnell aufgegeben. Was ist mit Frank und den anderen Angestellten? Einfach entlassen? Etwas mehr Aufklärung wäre noch schön gewesen.


    Ich musste mir nach dem Ende die ersten beiden Kapitel nochmal durchlesen. Mit Hintergrundwissen versteht man diese ganz anders.


    Rundum fand ich das Buch aber echt toll. Nach anfänglichen Längen und Verwunderung über unsere (leider immer noch) Namenlose wurde es echt spannend und der Schluss für mich echt mitreißend. :cry::shock:

    später vlt. mehr, ....

    Wünsche dir gute Besserung und eine schnelle Genesung :kiss::flower:

    :love: "Bloß nicht aufgeben", sagte der Samen und suchte sich seinen Platz zwischen den Pflastersteinen. -Ottilia Maag

  • Wenn er es nicht bereut seine Frau umgebracht zu haben, was quält ihn dann in Monte Carlo und auch nach seiner Hochzeit so sehr, dass er völlig gefühlskalt erscheint?

    Vielleicht lag es daran, dass er ein Mörder ist und angst hatte gefasst zu werden :-? Anscheinend ging es auch bei ihm um Leben und Tod. Die Rede war ja häufiger der Galgen.



    Warum leben die beiden offenbar dauerhaft in Hotels statt sich ein eigenes Häuschen zu mieten oder zu kaufen?

    Manderley wird bestimmt nicht sein einziger Reichtum gewesen sein. Er wird genug Geld haben, deshalb habe ich das auch nicht verstehen können.



    Ich war fest überzeugt das sie schwanger war. Wenn es wirklich ihr Plan war das Maxim sie dann erschießt, wieso wollte sie dann vorher noch mit diesen Jack reden? Der hätte sie doch bestimmt davon abhalten, oder?

    Dachte ich auch.
    Ich gehe davon aus, dass Rebecca von Jack getötet werden wollte - Maxim war ihm nur zuvor gekommen, als er zum Cottage ging, um ihren Freund zu "erschrecken". Und wenn man bedenkt, dass sie von Männern alles/vieles bekam, warum dann nicht auch den Tod?! Sie hätte es geschafft ihn davon zu überzeugen, dem Ganzen ein Ende zu machen, bevor sie qualvoll gehen muss.



    ich bin ein bisschen krank

    Gute Besserung :friends:



    Das Buch habe ich gestern schon beendet, doch weil das mein letzter Tag "in Freiheit" (für die nächsten zwei Jahre) war, wollte ich den so angenehm wie möglich und ohne viel Internet verbringen.
    Was halte ich von dem letzten Kapiteln? Es war spannend und mit der Krankheit von Rebecca habe ich überhaupt nicht gerechnet. Schon gar nicht, weil die Schwangerschaft von ihr angesprochen wurde - als Maxim der Namenlose die Geschichte erzählte.
    Das Ende war sehr unerwartet :shock: Dass Mrs Danvers so handeln würde ... :thumbdown: Die hat mehreren Personen das Zuhause und die Arbeitsstelle genommen. Wie egoistisch sie wieder ist - Hauptsache es geht nach ihren Willen.
    Das habe ich schon bei der Leserunde gesagt, möchte es aber noch mal hier machen. Mir hat das Buch im Großen und Ganzen gefallen, aber das Handeln einiger Personen war für mich oft nicht auszuhalten. Das ist der größte negativ Punkt, den ich an dem Buch auszusetzen habe. Danach kommt so was wie, einige Längen. Ansonsten ist der Schreibstil perfekt - der sich durch das komplette Buch zieht.


    Mir hat die Runde auf jeden Fall Spaß gemacht :D

  • Erstmal gute Besserung an @Frühlingsfee :friends: komm schnell wieder auf die Beine!
    Ich kann noch nicht so recht mit dem Buch abschließen, daher habe ich ein wenig im Internet gestöbert und einen Blogeintrag gefunden, den ich sehr interessant fand. Vielleicht mögt ihr ja auch mal reinschauen *klick


    waren sie nicht versichert? Wird Manderley nicht wieder aufgebaut?

    Nach meiner Einschätzung ist die Autorin mit ihrer Schilderung Manderleys sehr nah an den realen Verhältnissen auf solchen Anwesen zu dieser Zeit. Daher ist die Antwort wohl nein, solche Anwesen waren eher nicht gegen Feuer versichert. Nach dem ersten Weltkrieg war es für Gutsbesitzer sowieso schon schwer, den Standard aufrecht zu erhalten, die Kosten für Unterhalt und Personal stiegen beträchtlich. Selbst bei einem solch großen Vermögen wäre es Mr. de Winter wohl kaum möglich gewesen, das Haus wieder komplett aufzubauen.
    Außerdem denke ich, dass der Rat des Polizeirichters sich eine Weile in die Schweiz zurückzuziehen ein Wink mit dem Zaunpfahl war, sich eine Weile der Justiz zu entziehen.
    Und zuletzt glaube ich auch nicht, dass Maxim gesteigerten Wert darauf legt nach diesem Alptraum dorthin zurückzukehren.

    War es sicher die Danvers? Stand das irgendwo?

    Nein, es stand nirgendwo. Aber nachdem Maxim am Telefon hört, dass sie verschwunden ist, wird er im Gegensatz zu seiner Frau von bösen Vorahnungen geplant. Und sonst kommt ja eigentlich auch niemand in Frage. Wer sollte es sonst gewesen sein? Favell konnte sicher nicht so schnell zurückfahren.

    Ich war fest überzeugt das sie schwanger war. Wenn es wirklich ihr Plan war das Maxim sie dann erschießt, wieso wollte sie dann vorher noch mit diesen Jack reden? Der hätte sie doch bestimmt davon abhalten, oder?

    Ich vermute, ihr ursprünglicher Plan war es, mit Jack zu reden, daher hat sie im Bootshaus auf ihn gewartet. Aber dann kam überraschend Maxim und da hat sie sich seine Wut spontan zu nutze gemacht. Es war wohl eher eine Affektentscheidung als ein ausgeklügelter Plan.



    Ein paar letzte Gedanken zu den Figuren


    Fräulein Namenlos:
    Du Maurier ist eine Meisterin darin, Lesererwartungen nicht zu erfüllen. Indem sie die Geschichte aus Perspektive der Protagonistin erzählt, lässt man sich als Leser automatisch bis zu einem gewissen Grad auf deren Sichtweise ein und fiebert/leidet mit ihr. Allerdings werden weder die utopischen Glücksträume noch ihre katastrophalen Vorahnungen von unendlichem Leid am Ende Wirklichkeit. Man wird also immer wieder auf die Folter gespannt und am Ende enttäuscht, ganz schön aufreibend.
    Bestes Beispiel dafür ist für mich immer noch der Heiratsantrag. Ihr aufgekratzter, fast schon hysterischer Zustand erster Verliebtheit im Gegensatz zu seinem spröden (orangenbitteren) Antrag. Ihre kühnsten Hoffnungen werden übertroffen und gleichzeitig in keiner Weise erfüllt, das muss man erstmal hinkriegen.

    Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass sie so unscheinbar ist, dass sie nichtmal einen Namen braucht. Und Rebecca rückt so in den Vordergrund, ihr Name ist allgegenwärtig.

    Das finde ich eine sehr gute Überlegung. Sie schafft es ja wirklich nicht, sich freizuschwimmen und zu sich zu finden. Bis zum Schluss ist ihre Wahrnehmung von sich selbst immer auch abhängig von externen Variablen, wie z.B. der Meinung ihres Mannes.
    Vieles an ihrem Verhalten kann ich mir erklären, aber bis zum Schluss bleibt für mich eine Diskrepanz zwischen ihrem entschiedenen Auftreten in Krisensituationen und ihren genauen Analysen der Missstände auf der einen Seite und ihrem völlig apathischen, selbstnegierenden Angstzustand auf der anderen.


    Rebecca:
    Unabhängig von der Bewertung ihres Charakters war sie eine beeindruckende Persönlichkeit, so präsent, dass sie selbst abwesend anwesend bleibt. Interessanterweise sind es gar nicht so sehr ihre eigenen Vorkehrungen, die sie immer wieder heraufbeschwören, sondern die Art, wie alle anderen mit ihrem Andenken umgehen. Die handschriftlichen Schildchen am Schreibtisch bekommen nur Bedeutung, weil unser Fräulein sie nicht einfach abreißt und durch neue ersetzt, ihr Schlafzimmer ist so ein Schrein, weil Maxim ihr Zeug nicht ausräumen lässt und stattdessen gleich den ganzen Flügel "evakuiert"...
    Auch ihr Charakter wird in meinen Augen nicht ganz "rund". Wenn sie so eine niederträchtige Person war, wie passen dann die Zuneigung des Hundes, der Gedichtband, den sie "ihrem Max" geschenkt hat und die Szene in der Maxim ihr die Haar bürstet ins Bild :scratch: ??? Wenn sie so brutal mit einem Pferd umsprang, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass sie besonders begeistert von einem anhänglichen, sabbernden Hund war. Und wieso schenkte sie Max Gedichte? War das noch vor der Hochzeit, um ihn zu ködern? Hat Mrs. Danvers diese Haarstriegelgeschichte nur ausgedacht um unser Fräulein zu quälen?


    Maxim:
    Eine gequälte Seele ohne Frage. Ein Mann, dem sein Ansehen viel zu wichtig ist und der dafür bitter bezahlt. Hat er ein happy ending verdient? Sicherlich nicht. Sollte er hängen? So perfide wie Rebecca ihr Spiel gespielt hat, wäre das für mich ein zu hartes Urteil. Seine Beweggründe bleiben mir zuweilen ein Rätsel.


    Beatrice:
    Herrlich unladylike. Und deshalb super :thumleft::loool:


    Mrs. Danvers:
    Scheint an einer Art Stockholmsyndrom zu leiden, nachdem sie zu viel Zeit in Rebeccas Gesellschaft verbracht hat. Sollte dringend einen Psychiater aufsuchen und die Finger von den Streichhölzern lassen.


    Fazit: Der Schreibstil trifft genau meinen Geschmack, ebenso der Plot an sich, auch wenn es an einigen Stellen etwas holpert, besonders bei der Handlungsmotivation der Figuren. Ich hab schon länger kein Buch mehr gelesen, bei dem ich so viele diskussionswürdige Punkte gefunden habe, schon allein deshalb war es auf jeden Fall die Lektüre wert und ich besorge mir bei Gelegenheit sicher mehr von de Maurier.


    Vielen Dank an euch für die tolle Leserunde und den regen Austausch! :kiss::applause:

    "We're all stories in the end. Just make it a good one." - The Doctor


    2019 gelesen: 0 gehört: 0 (2018: 25/13) aktiver SUB: 75

  • ich musste mal im Zitat antworten, mit iPad ist das echt schwierig.

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)