Eigenzitat aus amazon.de:
Ein Mann wird auf offener Straße in New York von einem Unbekannten entführt, der ihm eine Kapuze über den Kopf zieht und ihn in ein Auto zerrt. Zurück bleiben ein kleines Mädchen, das diesen Vorgang gesehen hat und eine Schlinge, gedreht aus einer Cello-Saite – einer Cello-Saite aus Kattgut. Wenig später als im Labor von Lincoln Rhyme die Funde des Tatorts ausgewertet werden, wird ein Life-Stream ins Internet gesetzt, der den Entführten in einem abgeschlossenen und heruntergekommenen Raum zeigt, wo er mit einem Strick um den Hals an dem ein sich langsam füllender Wassereimer hängt, stranguliert wird. Dazu läuft Walzermusik mit den Seufzern des Gewürgten als Kontrapunkt. Und das Video hat sogar ein Copyrightsiegel von Composer.
Durch sehr zügige Deduktion gelingt es Rhyme und Sachs den Drehort ausfindig zu machen und den Gefangenen zu retten. Nur der Täter kann rechtzeitig entkommen. Ein Täter, über den relativ schnell klar ist, dass er sich in psychiatrischer Behandlung befinden muss. Und den es jetzt schnell zu finden gilt.
In der Gegend von Neapel ist der junge Staatsforstangestellte – eine Art Waldpolizist – Erkole Benelli gerade dabei einen lange gesuchten Trüffelfälscher zu verhaften, als ein hinzukommender Zivilist ihn darauf hinweist, dass an einer nahe gelegenen Bushaltestelle ein Mann entführt worden ist. Zähneknirschend lässt er den Trüffelfälscher flüchten um sich um das gefährlichere Verbrechen zu kümmern. Als sich am Tatort eine zu einer Galgenschlinge gedrehte Cello-Saite findet, erinnert sich der junge Beamte an internationale Polizeimitteilungen, die er gelesen hat und teilt dies den hinzukommenden „richtigen“ Polizisten mit. Da er Bescheid zu wissen scheint – und auch den Tatort gut gesichert hatte – wird er zunächst in den Fall mit hineingezogen und dafür von seiner Arbeit bei der Forstbehörde freigestellt. Sein Traum ein regulärer Polizist zu werden scheint der Erfüllung näher zu kommen.
Als wenig später auch noch Amelia Sachs und Lincoln Rhyme aus den USA kommen um bei den Ermittlungen in Neapel zu helfen befindet sich der junge Mann geradezu im siebten Himmel, denn er ist ein Fan des weltberühmten Ermittlers und außerdem kann er so als Übersetzer zwischen den Amerikanern und seinen größtenteils nicht so gut Englisch sprechenden Kollegen auftreten – auch wenn der zuständige Staatsanwalt von dieser „Hilfe“ aus den Vereinigten Staaten in keinster Weise begeistert ist. Doch durch die eher unwillige Kooperation gelingt es doch den Entführten rechtzeitig aus seinem Elend zu befreien.
Während die Ermittlungen im Fall des „Composers“ weiterlaufen, tritt der diplomatische Dienst an die amerikanischen Ermittler heran, denn ein junger Amerikaner ist wegen der angeblichen Verge-waltigung einer Niederländerin verhaftet worden und er schwört, dass er nichts damit zu tun hat. Natürlich liegt dieser Fall gleichfalls in der Zuständigkeit des Staatsanwalts, der auch den „Compo-ser“-Fall bearbeitet und deswegen über eine Einmischung in einen weiteren seiner Fälle nicht son-derlich glücklich sein wird. Nur durch einen medientechnischen Taschenspielertrick gelingt es dem jungen Förster, die Zusammenarbeit in eine offizielle und öffentliche Ecke zu ziehen.
Als der zweite Mann entführt wird – der, genau wie sein Vorgänger in einem Flüchtlingslager lebt – intensiveren sich die Ermittlungen, die sich außerdem auch noch nach Milan weiter erstrecken.
Flüchtlinge, Flüchtlingspolitik, italienische Lebensweise und italienisches Essen, die Besonderheiten des italienischen Strafverfolgungssystems und Eurovision sind einige der vielen Themen, die hier eine Rolle spielen und das in Fällen, die zum Teil zu überaus überraschenden Ergebnissen führen. Ich zumindest hatte die Primärlösung nicht kommen sehen. Der beste Rhyme-Sachs-Krimi seit Langem.