Hans Fallada - Wer einmal aus dem Blechnapf frisst (Start: 11.02.2017)

  • Und es freut mich doch für deine Urgroßmutter, dass sie noch einen netten Partner gefunden hat.

    Das hatte sie. Allerdings musste sie auch ihm,genau wie ihrer Tochter ins Grab hinterhersehen. Sie war da vom Schicksal sehr gebeutelt, hat auch ihr ganzes Leben lang von früh bis spät nur geschuftet. Aber sie hat niemals gejammert oder geklagt. im Gegenteil, hatte immer gute Laune. Sie ist 85 Jahre alt geworden und ziemlich plötzlich verstorben. War nie krank und fit bis ins hohe Alter. Zwei Weltkriege, Hunger und Tod miterlebt zu haben stählt wohl. Sie ist immer mein Vorbild gewesen.
    Ich kann mich noch so gut an ihre Erzählungen erinnern. Wie sie bspw. in der Inflationszeit schnell gerannt ist um noch ein Brot für zig Milliarden zu ergattern. Sie hat in einer Spinnerei gerabeitet wo die Leute so richtig ausgebeutet worden sind. 10 Stunden Arbeit für einen Hungerlohn. In der Weimarer Republik als die Arbeiter in der Fabrik streikten lief sie vorneweg, mit der roten Fahne in der Hand. :rambo: Das Foto sehe ich noch vor mir. Ja, das war meine Uroma :lol: Sie war eine unglaublich starke Frau die immer gekämpft hat :pray:
    Sorry für OT aber ich wollte das zur Abrundung ihrer Geschichte noch loswerden weil Du das angesprochen hattest :)


    Ich lese heute Abend auch noch Kapitel 10 und den Anhang und schreibe dann entweder heute Abend oder morgen etwas dazu.

  • 9. Kapitel


    Wie schon von @Smartie und @Jessy1963 geschrieben, hat sich der Willi hier absolut dämlich und blöd benommen. Dass er naiv ist und trotz seiner Knast-Cleverness nicht für das reale Leben taugt, war mir ja von Anfang an klar. Aber hier hätte ich ihn nur noch schütteln mögen. :evil:

    Die Handtaschen aufzubewahren.

    Das war wirklich das allerdümmste, was der Willi machen konnte. Nicht nur, dass er dies überhaupt gemacht hat, nein, er bewahrt die Taschen auch noch auf, so dämlich!!! ](*,)

    Wie er völlig planlos zur Polizei gegangen ist. Also dümmer geht es doch wirklich nicht. Nach einer Belohnung zu fragen, ohne seinen Namen anzugeben.

    Er hätte viel lieber zum Juwelier gehen sollen und dort den Batzke verpfeifen, dann hätte er vielleicht noch ein wenig Geld bekommen. Obwohl ich insgesamt bezweifle, dass Willis Zukunft sich dadurch verändert hätte.

    Und dann die Geschichte mit Bazke.

    Ich hatte wirklich gehofft, dass er endlich eingesehen hat, dass Batzke einfach eine Nummer zu groß ist für ihn. Der Batzke ist ein richtiger Ganove, der meiner Meinung nach vor nichts zurückschreckt. Und ausgerechnet mit dem will er sich anlegen. Wie kann man nur so blöd sein? #-o Und dass die Ilse dabei ist und mitmacht, hat mich nicht gewundert, sie will schlicht und einfach überleben und hängt sich immer an den Stärkeren. Möglicherweise hat sie auch einfach Angst vor Batzke - und das mit Recht.

    Und richtig mieß fand ich, dass er die Witwe beklaut.

    Das hätte er bleiben lassen sollen, denn trotz all seiner Charakterschwächen fand ich den Willi nicht wirklich unsympathisch. Aber nun mochte ich ihn nicht mehr leiden.

    Aber dass er in Hamburg bei der Pastorenwitwe unter falschem Namen unterkriecht, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Er hat ja ein gutes Geldpolster (obwohl er nicht mal zwei Monate diese Außendiensttätigkeit ausgeübt hat) und hätte in Ruhe was suchen können, was seinen Fähigkeiten entspricht. Und dass er sich schämen muss, Batzke gegenüber zuzugeben, dass er sein Geld ehrlich verdient hat, ist ja schon ziemlich strange. Meint ihr, er hat unter falschem Namen gelebt, weil er schon von Anfang an vorhatte, die Witwe zu beklauen? I

    Ich denke, er hatte mit dem Versuch, ein einfaches, ehrliches, bürgerliches Leben zu führen abgeschlossen. Er hatte sich in der Kleinstadt ja doch ganz schön abgestrampelt mit dem Abo-Job (und dabei dank seines Verkäufertalents auch ganz ordentlich Geld verdient), aber er musste feststellen, dass es ihm als Vorbestraften sehr, sehr schwer gemacht wurde, ein solches Leben zu führen. Und schwach, wie er ist, versucht er nun in HH, sich auf die ihm einfachere Art durchs Leben zu schlagen. Aber dass er von Anfang an vorhatte, seine alte Wirtin zu beklauen, das glaube ich nicht. Hier hat er dann die Gelegenheit beim Schopfe gepackt.

    Die wirren Gedankengänge, die Willi da hat: sind das schlechte Träume oder ist das eine Art Delirium vom Alkohol?

    Meiner Meinung nach beides.


    Ich lese heute Abend auch noch Kapitel 10 und den Anhang und schreibe dann entweder heute Abend oder morgen etwas dazu.

    Kapitel 10 habe ich schon gelesen (und fand da so einiges seeeehr interessant), den Anhang noch nicht. Ich werde mich sicherlich erst morgen Abend dazu äußern können, bin aber schon auf eure Meinungen gespannt.

    :study:




    Es gibt viele Wege zum Glück. Einer davon ist, aufhören zu jammern.

    Albert Einstein

  • Sorry für OT aber ich wollte das zur Abrundung ihrer Geschichte noch loswerden weil Du das angesprochen hattest

    Bloß nicht "Sorry". Ich hab deinen Beitrag sehr gern gelesen und finds einfach total interessant, wie manche ihr Leben gelebt haben und bei dir fand ichs so schön zu lesen mit wieviel Liebe und Wertschätzung du von deiner Urgroßmutter sprichst :friends:

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • Da es mir heute recht gut ging, habe ich das Buch endlich mal wieder mit der gebührenden Aufmerksamkeit gelesen und das 6. Kapitel beendet.


    Dort ist ja wirklich mal einiges passiert und es hat mich wirklich berührt, als ich gelesen habe, dass Kufalt die schönste Zeit seines Lebens hat. Auch wenn es höchstwahrscheinlich bald wieder dicke kommt, denn die Überschrift des nächsten Kapitels lässt ja schon wieder schlimmes erahnen :cry:
    Ich habe ehrlich gesagt nicht ganz verstanden, was sich Willi in Bezug auf Hildegard erhofft und warum er das auch noch so überstürzt angeht. Wieso fasst er nicht erstmal Fuß, bevor er sich ins nächste Abenteuer stürzt? Und die Verheimlichungen vor dem Vater und auch vor Hildegard. .. Ach Gott, Willi! Das kann nur schiefgehen! :roll: @Castorund @Jessy1963 an dieser Stelle möchte ich Danke sagen, für Eure Berichte. Man kennt die Dramen um uneheliche Kinder damals (und in manchen Kulturen noch heute) ja aus Büchern, aber wenn man es von Angehörigen erfährt, ist das ja immer noch etwas anderes.


    Schön finde ich, wie sich Willi für den Emil Bruhn einsetzt. Der Arme tut mir wirklich so leid :( Und ich habe das ganz doofe Gefühl, der er bald vollends abrutscht. Ach man.. Man hofft irgendwie so sehr für sie Jungs, doch insgeheim weiß man ja doch, dass es wieder bergab gehen wird.


    Nun denn, je nach seelischer Verfassung werde ich einfach ganz gemütlich hinterher trotten, und eure Texte zu den jeweiligen Kapiteln nachlesen. Wobei ihr bei den letzten Statements ganz schön schludrig geworden seid, was die Kapitelangaben betrifft. Das macht es echt kompliziert :uups:

    Um zu verstehen, warum manche überall ihren Senf dazugeben, musst Du lernen, wie eine Bratwurst zu denken.

  • Ich habe ehrlich gesagt nicht ganz verstanden, was sich Willi in Bezug auf Hildegard erhofft und warum er das auch noch so überstürzt angeht.

    Ich denke, das ist einfach seine Sehnsucht nach einem ganz normalen Leben, mit Frau und Kind. Da geht es nicht wirklich um Hilde.
    Da er weiß, wie schwer es für sie ist, mit einem unehelichem Kind einen Mann zu finden, weiß er, dass er da ein leichtes Spiel hat. Und ich denke, er handelt so überstürtz, damit beide verheiratet sind, bevor rauskommt, dass er im Knast saß.


    Alles Gute Dir weiterhin!

  • Wobei ihr bei den letzten Statements ganz schön schludrig geworden seid, was die Kapitelangaben betrifft.

    :pale: Ich fühle mich gerügt und gelobe Besserung. Daher -


    8. und 9. Kapitel


    Ich weiß gar nicht, was ich lieber möchte - dem Willi in den Hintern treten oder ihm eine langen, weil er so naiv ist und sich so dämlich anstellt. Ich habe ihn gar nicht mehr wieder erkannt. Er hatte doch die besten Absichten, als er aus dem Gefängnis kam. Aber immer, wenn er auf dem richtigen Weg schien, wurden ihm irgendwelche Knüppel zwischen die Beine geworfen.
    Irgendwie hat er doch keine Chance bekommen. Da tut er mir schon leid. Er ist bestimmt verzweifelt. Allerdings, so wirklich intelligent stellt er sich ja nicht an, und als er die Handtaschenraube begeht, da sank meine Sympathie für ihn wieder :-? .

    Ich versteh, dass er verletzt und hilflos ist und denkt, im Knast war alles besser. Ich versteh, dass er es dann doch drauf anlegt, ein Ding zu drehen.
    Aber die Geschichte mit den Frauen.... neee.

    Ja, wenn es schon ehrlich nicht klappt - denkt sich Willi - dann werde ich doch ein richtiger Krimineller wie der Batzke. Aber, so leid es mir tut, an den reicht er nicht heran, weder an Bosheit, noch an Skupellosigkeit. Von dessen Standpunkt aus nachvollziehbar, dass Batzke das Ding (den Juwelenraub) allein dreht und sich bloß nicht den Willi als Klotz an das Bein hängen will.

    Wenn er die Polizei angerufen hätte, wäre er vielleicht mit einer Strafmilderung davon gekommen.

    Duhu, das glaube ich nicht so ganz. Erstens gab es damals nicht so unbedingt an jeder Ecke ein Telefon, und zweitens - Strafmilderung? Eher nicht :-? .

    Als er aus dem Dorf abhaut, da schreibt er, dass er es nun auf die ehrliche Art versucht hat, aber ja nur Pech hat und immer schuldig ist. Da nach der Situation, als die Polizei ihn für die Nacht eigesperrt hat, obwohl klar war, dass er unschuldig ist.

    Ja :cry: . Wie gesagt, er hat ja irgendwie keine Chance bekommen.
    Aber - dabei fällt mir ein, kann es sein, er hat außerhalb vom Knast keinerlei Freunde oder Familie (naja, bis auf Schwester/Schwager/Mutter, die aber nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen). Er hat ja nur seine Knastkumpel, bzw. die, die er kennenlernt, in dem Friedensheim oder in der Schreibstube, haben ebenfalls den kriminellen Hintergrund. Und als er dann in Altona arbeitet, das sind neue Leute, die er da kennenlernt (der Zeitungsmensch oder seine "Schwiegerfamilie"), und die dürfen von seinem Gefängnisaufenthalt nichts wissen. Was soll ich sagen - da ist es kein Wunder, wenn er kein Bein an die Erde bekommt und immer weiter abrutscht :( .


    Ist euch übrigens aufgefallen, dass die Frauen bei Fallada nicht besonders gut wegkommen (mal abgesehen von der Pastorenwitwe)?


    Und jetzt mache ich Endspurt, noch Kapitel 10 und das Nachwort :rambo: .

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Viele zu sagen gibt es zu diesem Kapitel ja eigentlich gar nicht mehr.
    So, nun hat er es wieder geschafft der Willi. ist glücklich und zufrieden wieder in einer Zelle, hat wieder seine Ordnung. An das Ende konnte ich mich noch gut erinnern.
    Ich glaube, er findet sich da auch schnell wieder ein. hat ja da schon erste "Pläne" und lotet schon wieder alles aus. Hat auch schon Tabak reingeschmuggelt mit dem verbundenen Arm.


    Was war das am Anfang des Kapitels? Sollte das Willi als 15jähriger mit seinem Vater sein ?


    Im Anhang beschreibt Fallada noch Einiges zum Strafsystem der damaligen Zeit. Ich muss gestehen, ich habs nur überflogen, fand ich jetzt nicht so spannend. :uups:

  • Was war das am Anfang des Kapitels? Sollte das Willi als 15jähriger mit seinem Vater sein ?

    Ja, war er. Da zeigte sich, wie früh schon Willis Leben vorgezeichnet war, durch eine Unbedachtheit und durch Klüngeleien. Klar, man könnte jetzt überlegen, wie sein Leben verlaufen wäre, hätte er diese Unbedachtheit nicht begangen (einfach mit einem Briefumschlag wedeln, um sich mit einem Mädel zu verabreden, deren Namen er noch nicht mal kannte :roll:#-o - ich sag mal, typisch Männer :totlach: ), er hätte die Schule weiter machen können. Vielleicht wäre er nicht auf die schiefe Bahn geraten. Aber darüber zu spekulieren, ist müßig.
    Kommt mir vor wie "... und die Moral von der Geschicht..." :roll: .


    Und jetzt ist Willi wieder da, wo er hingehört (übrigens, da ist er ja noch recht milde davon gekommen, nach der Gesamtfreiheitsstrafe, die der Junior-Staatsanwalt da ausgerechnet hat). Typisch für ihn, dass er gleich wieder angibt und große Töne spuckt, von wegen, er hat den Juwelenraub begangen - schon klar :roll: . Er ist wieder oben auf.

    Im Anhang beschreibt Fallada noch Einiges zum Strafsystem der damaligen Zeit. Ich muss gestehen, ich habs nur überflogen, fand ich jetzt nicht so spannend.

    Ging mir genauso. War irgendwie nichts halbes und nichts ganzes, kaum seine eigenen Erfahrungen im Gefängnis, und so wirklich erhellend waren seine Ergüsse zum Strafsystem auch wieder nicht.


    Danke an euch für diese tolle Leserunde :friends: .
    Wegen der Bewertung überlege ich noch. Willi ging mir zwar einige Male mächtig auf den Keks, genauso wie viele andere handelnde Personen. Allerdings, ein Buch, das so heftige Emotionen im Leser hervorruft, ist ein gutes Buch. Ich tendiere zu :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: bis :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: , weil manche Sache ein wenig ... unausgegoren und unverständlich waren (z.B. die Silvesterszene in Altona).

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Danke an euch für diese tolle Leserunde . :friends:

    Da schliesse ich mich an :friends: Ich hatte das nur noch nicht geschrieben weil ich nicht so Abschiedsstimmung aufkommen lassen wollte :wink: Es wird ja doch noch das Eine oder Andere hier geschrieben.
    Hat Spass gemacht mit Euch :kiss: Auch wenn ich so eine, ich sag mal, von Schwierigkeiten etwas gebeutelte MLR so vorher noch nicht erlebt habe. :lol:


    Wegen der Bewertung überlege ich noch. Willi ging mir zwar einige Male mächtig auf den Keks, genauso wie viele andere handelnde Personen. Allerdings, ein Buch, das so heftige Emotionen im Leser hervorruft, ist ein gutes Buch. Ich tendiere zu bis , weil manche Sache ein wenig ... unausgegoren und unverständlich waren (z.B. die Silvesterszene in Altona).

    Lustig genauso habe ich auch gedacht :lol: Ich hab mich dann aber für 4,5 entschieden.

  • Moin :)
    Also ich muss sagen, ich habe mich über das Ende schon noch etwas geärgert.
    Ich fand, Fallada hat da schon noch mal ganz schön auf die Tränendrüse gedrückt.
    Einmal empfand ich das so beim Rückblick auf Willis Jugend. Wenn der böse Direktor, der mit dem Pfarrer unter einer Decke steckt, ihn nicht von der Schule geschmissen hätte, dann... ja dann!
    Auf Seite 577 + schreibt er, wie schnell man im Gefängnis in den Arrest kommt und wie hart es dort ist (Zelle so klein, dass man sich nicht bewegen kann, nur Brot und Wasser und dass es dort kalt ist, ist pure Absicht) und schwadroniert darüber, für was Strafe überhaupt gut ist. Ungerecht und Unsinnig ist sie, seiner Meinung nach. Also bitte!
    Sicher gab es damals wie heute Ungerechtigkeiten im System. Damals wie heute hat nicht jedes Kind Glück. Das ist schlimm, keine Frage. Aber es ist eben kein Freibrief für Unterschlagung, Körperverletzung oder schlimmeres. Und ja, wenn sich jemand nicht den gesellschaftlichen, moralischen Regeln anpasst (und jemand anderen beklaut oder verletzt), dann gehört er bestraft und ins Gefängnis. Denn nur diese moralischen Regeln machen es uns möglich, in einer Gemeinschaft miteinander zu leben.
    Er regt sich auch über die Bewährungsfrist auf, weil sie (unter anderem) Willkürlich ist, ob sie genehmigt wird oder nicht. Ich denke, wir alle kennen das, dass schon mal ein Antrag abgelehnt wurde. und ja, dass ist dann mehr als blöd. Aber es sitzen eben nur Menschen am anderen Ende, die entscheiden und da spielt immer Subjektivität eine Rolle. Den ein Mensch ist ein Mensch ist ein Mensch.
    Ich kann es nicht gut leiden, wenn jemand am System rumkritisiert, aber keine Verbesserungsvorschläge macht. Ja, auch heute krankt unser System. Vieles könnte besser sein. Nur wie?! Wie wäre es umsetzbar? Und trotz aller Kritik haben wir eben doch auch mit eines der besten Systeme, die die Welt zu bieten hat. In anderen Ländern wäre man auch damals einfach gleich gelyncht worden.


    Glück hat Kufalt ja gehabt, dass er nicht mit Batzke zusammen einsaß. Ich glaube, das wäre ihm nicht gut bekommen.


    Zitat von Castor

    übrigens, da ist er ja noch recht milde davon gekommen, nach der Gesamtfreiheitsstrafe, die der Junior-Staatsanwalt da ausgerechnet hat)

    Wobei ich auch hier das Gefühl hatte, dass Fallada eigentlich sagen will, dass der Staatsanwalt zu "großzügig" gerechnet hat.


    Zitat von Castor

    Wegen der Bewertung überlege ich noch. Willi ging mir zwar einige Male mächtig auf den Keks, genauso wie viele andere handelnde Personen. Allerdings, ein Buch, das so heftige Emotionen im Leser hervorruft, ist ein gutes Buch. Ich tendiere zu , weil manche Sache ein wenig ... unausgegoren und unverständlich waren (z.B. die Silvesterszene in Altona).

    Zitat von Jessy1963

    Lustig genauso habe ich auch gedach Ich hab mich dann aber für 4,5 entschieden.

    Hm, nee. Von mir bekommt das Buch nur 3,5 Sterne. Wenn ich das Buch mit seinen anderen Vergleiche. Alleine wie oft er wirr geschrieben hat und man nicht wusste, was er eigentlich genau sagen will.


    Da schliesse ich mich an Ich hatte das nur noch nicht geschrieben weil ich nicht so Abschiedsstimmung aufkommen lassen wollte Es wird ja doch noch das Eine oder Andere hier geschrieben.Hat Spass gemacht mit Euch Auch wenn ich so eine, ich sag mal, von Schwierigkeiten etwas gebeutelte MLR so vorher noch nicht erlebt habe.

    Dem schließ ich mich auch an. :friends:
    Ich bin auch froh, dass wir vor einer Woche nicht abgebrochen haben. Ich finde, jetzt am Ende war es nochmal richtig gut. (Kann natürlich auch sein, dass nun endlich mehr Pfeffer in die Geschichte kam.^^)

  • Hm, nee. Von mir bekommt das Buch nur 3,5 Sterne. Wenn ich das Buch mit seinen anderen Vergleiche. Alleine wie oft er wirr geschrieben hat und man nicht wusste, was er eigentlich genau sagen will.

    Ich habs ja schon mal erwähnt, wir (bzw. ich hab das ja ausgesucht :| ) hätten lieber "Ein Mann will nach oben" nehmen sollen. Ich glaube, das wäre zugänglicher gewesen. Das hab ich noch nicht gelesen aber die Serie hatte mir sehr gut gefallen. Hole ich mir evtl. mal aus der Onleihe. Naja, hätte hätte Fahrradkette :loool: Ist ja jetzt eh nicht mehr zu ändern und jedem wird auch nicht immer alles gleich gefallen, egal was man liest :)

  • So, das 7. Kapitel bringt das Blut ja mal wieder ordentlich in Wallung, mein Gott...
    Dass das mit der Hilde doch nichts wird, war ja jetzt weniger überraschend, aber dass das so sang- und klanglos quasi im Nebensatz angehakt wird, hat mich dann doch überrascht.


    Das fand ich auch etwas schade. Zumal es ja auch durchaus mal Szenen im Buch gab, die außerhalb von Willis Anwesenheit spielen. So hätte ich gern die Reaktion der Harders erfahren. Die arme Hilde.. Auch wenn sie mir nicht unbedingt sympathisch war, so hatte sie immerhin einen kleinen Hoffnungsschimmer auf ein geregeltes Leben.

    Die Szenerie mit dem Brödchen (was für ein Name!!) und der Geldgeschichte war mit irgendwie ein bisschen "drüber". Das hatte schon eher Slapstick-Charakter als dass ich es hätte ernst nehmen können. Mir ist schon klar, dass die Obrigkeit hier nicht die Guten sind oder sein sollen, aber so bescheuert waren sie dann wohl auch nicht....


    Ich fand sie eigentlich ganz spannend und zum Haare raufen :-# Ein Exknacki war damals (wie heute ja eigentlich auch noch) ganz unten in der Gesellschaft. Und wenn dieser dann auch noch als Klinkenputzer unterwegs ist, ist es nicht abwegig, dass er als Übeltäter dargestellt wird.

    Ich habe mal, ist schon Jahre her, einen Zeitungsartikel gelesen, da haben sie in Darmstadt mit einem Großaufgebot jemanden in der Fußgängerzeile festgenommen. Sie dachten, es sei ein großer Verbrecher, aber sie haben sich geirrt. Und der Mann erzählte dann, dass er mehrer Stunden gar nichts machen konnte. Sie haben ihm nicht zugehört. Und er musste sich der ganzen Prozedur mit Nackt ausziehen und untersucht werden über sich ergehen lassen. Erst nach 5 Std haben sie gemerkt, dass sie den falschen an der Angel haben.
    Seit dem denke ich immer: Boar, wenn du mal in so ne Situation kommst! Also der Gedanke, als braver Bürger ist man davor gefeit....

    Ja, sowas ist wirklich zum :puker: Auch wenn es eigentlich heißt "im Zweifel für den Angeklagten", so gibt es doch leider immer wieder Fälle, wo vorschnell geurteilt wird. Ich kenne einen Fall, wo ein Lehrer zu Unrecht wegen sexueller Belästigung beschuldigt wurde, obwohl er von Beginn an seine Unschuld beweisen konnte. Bis heute steht in seinem Führungszeugnis diese Notiz, dass er wegen sex. Belästigung angezeigt wurde. Und auch wenn dabeisteht, dass er unschuldig ist, so ist es für ihn unmöglich, in seinem Beruf weiter zu arbeiten.

    Dafür hat mich die ganze Geschichte um den Bruhn total mitgenommen, was für Ar...löcher. Meine Güte habe ich mich über diesen Kania aufgeregt.

    Aber hallo! Emil war die ganze Zeit schon mein Sorgenkind :cry: Ach man, dem hatte ich es soo sehr gewünscht, dass er ein normales und anständiges Leben führen darf. Ich bin so unglaublich wütend auf die ganze Truppe dort! Und die Obrigen hocken da und schauen zu.

    Ich meine, wer verschwindet denn einfach so.

    Doch, solche Duckmäuser gibt es gar nicht so selten... (Meine Schwester neigt auch zu Flucht statt Konfrontation :roll: )
    Beim Kufalt denke ich mal, dass er auch irgendwo Angst vor "Schadenseratz" hat. Keine Ahnung, welche Gepflogenheiten es damals gab, aber er hat ja von der Familie Geschenke angenommen und nicht selten dort gegessen. Ich weiß es nicht... Für mich ist Willi einfach ein Feigling.

    Da wird nichts mehr kommen, das interessiert nur den Leser und nicht den Willi.

    Ich befürchte es auch :roll:

    Dass mit Emile war ja heftig! Auch wenn ich da echt mitgefiebert habe, habe ich mich schon gefragt, ob so was real wirklich passieren könnte? Er war hier ja immer wieder schweren körperlichen Angriffen ausgesetzt. Als sie da mit dem Backstein nach ihm geschmissen haben.
    Und wie sich nur so ein Hass entwickeln kann?

    Ich glaube schon :( Wenn man sich die Handyvideos heutzutage mal anschaut, die teilweise durchs Netz und ab und an auch im Fernsehen kursieren.. Da wird munterfröhlich auf einen einzigen eingedroschen und das Ganze gefilmt. Ekelhaft das Ganze. Oder der "beliebte Sport" Obdachlose anzuzünden... Die Menschheit kann so unfassbar grausam sein.

    Meine Oma war auch schwanger, bevor sie verheiratet war. Allerdings haben sie noch rechtzeitig geheiratet. Da wurde nie ein Wort drüber verloren, aber als mir meine Oma zum wiederholen Mal erzählte (ihr wisst ja, wie Omas sind ;) ), wann sie heiratete und wann das erste Kind auf die Welt kam, fiel mir auf, da stimmt was nicht. Ich habe sie dann auch drauf angesprochen und sie meinte nur: "Ja, wenn der Pastor mit den Papieren so ewig brauchte."

    Jaja, die berühmten 7-Monats-Kinder :lol:

    Ich finde es immer und immer wieder faszinierend, wenn man sich überlegt, was es vor "kurzem" noch gab. Klar, es sind jetzt 80. Jahre her, aber wohl dadurch, dass es die Welt meiner Oma war, ist mir das alles sehr nahe. Weil ich dann immer denke, für einen kurzen Moment kann ich das sehen, was sie gesehen hat.

    Ich habe in meinem Denkmalpflegejahr in einem Dom gearbeitet, wo wir die ganzen alten Gasleitungen aus den Säulen und Wänden holen mussten und da habe ich mir auch oft versucht vorzustellen, wie der Dom wohl damals beleuchtet aussah. Das war bestimmt eine faszinierende Atmosphäre!

    Ich kann ihn schon verstehen, auch wenn es natürlich nicht die richtige Entscheidung ist, einfach abzuhauen. Aber wen hat er denn, der ihn unterstützt? Niemanden!

    Irgendwie schon, ja... Aber andererseits hätte er auch einfach mal ein Statement lassen können. Für sich und alle anderen Vorbestraften, die gern ein anständiges Leben geführt hätten. Er hätte den Harders versuchen können aufzuzeigen, wie schwer es ist, vorbestraft zu sein und dass er es deswegen verschwiegen hat. Durch seine Aktion schürt er doch noch mehr das Vorurteilsfeuer.

    Ja und ich finde, das ganze Buch fühlt sich bis jetzt an, wie die reinste Achterbahnfahrt, kaum kommt was Gutes, muss man schon befürchten, dass es in einer Katastrophe enden wird, dann wieder Hoffnungsschimmer, aber nicht ohne der Ankündigung eines bald kommenden Unheils. Auf und ab, immer auf und ab.Mein armes Herz

    Jaaa, so fühle ich mich auch. Das Buch ist grandios und wird absolut nicht langweilig!

    Um zu verstehen, warum manche überall ihren Senf dazugeben, musst Du lernen, wie eine Bratwurst zu denken.

  • Ich habs ja schon mal erwähnt, wir (bzw. ich hab das ja ausgesucht ) hätten lieber "Ein Mann will nach oben" nehmen sollen. Ich glaube, das wäre zugänglicher gewesen. Das hab ich noch nicht gelesen aber die Serie hatte mir sehr gut gefallen. Hole ich mir evtl. mal aus der Onleihe. Naja, hätte hätte Fahrradkette Ist ja jetzt eh nicht mehr zu ändern und jedem wird auch nicht immer alles gleich gefallen, egal was man liest

    Wir könnten irgendwann eine weitere MLR starten - falls jemand Lust hat :wink:

    Um zu verstehen, warum manche überall ihren Senf dazugeben, musst Du lernen, wie eine Bratwurst zu denken.

  • Hihi, es läuft :lol: Das ist jetzt aber auch spannend im Buch!

    Trotzdem ist mir jetzt im Verlauf der Geschichte der Sprung vom Kleinganoven, der sich mehr schlecht als recht über Wasser hält zum daueralkoholisierten Schwerkriminellen, der Frauen einen überbrät und das nächste dicke Ding plant zu groß. Mir fehlt da quasi ein Zwischenschritt.


    Ich glaube, der Willi hat einfach seine Geduld verloren. Bisher ist er auf (mehr oder weniger) ehrliche Weise nie weit gekommen und hat immer wieder Rückschläge erlitten. Erschrocken bin ich allerdings auch darüber und würde dem Willi am liebsten mal die Meinung geigen :motz:

    Andererseits habe ich auch herausgelesen, dass er sich selbst dabei nicht gut fühlt. Er ist sich irgendwie auch selber im Weg, nicht im Reinen mit sich, weiß aber auch nicht weiter. Irgendwo steht ja auch sinngemäß, im Knast hat man ihm immer gesagt, was und wann er es machen soll, er hat sozusagen das Denken verlernt. Und jetzt, in der vermeintlichen Freiheit, jetzt soll er alles in seinem Leben selbst regeln. Das funktioniert nicht - und ich denke mal, bei den gesellschaftlichen Verhältnissen damals war das noch viel schwieriger als heute.

    Kufalt ist, glaub ich, ziemlich einfach gestrickt und sieht einfach keine andere Möglichkeit mehr.

    Dass Willi selber sich in seiner Rolle auch nicht so richtig einfinden kann, belegt auch die Szene, in der er versucht Ziegelsteine aufzutreiben. Das war so himmelschreiend dämlich als hätte Willi sein Lebtag noch nichts mit der Polizei zu tun gehabt...


    Soooo naiv der Typ :totlach: Aber das ist so richtig typisch Willi! Einfach machen ohne nachzudenken. Ähnlich hat er ja auch seine Schreibstube eröffnet.

    Nun hat sie ja auch die Handtaschen bei Willi gesehen und die Brilliantringe erwähnt. Ich glaube, die wäre so die typische Erpresserin.


    Oh ja, die ist mir auch nicht suspekt.

    Ich habe auch nicht verstanden, warum Fallada am Anfang immer von "dem Mann" redet. War doch klar, dass das Willi ist.


    Ich fand es ein wunderbares Stilmittel :thumleft: So ein bisschen aus der Sicht der neuen Stadt - dort ist er noch nicht der gebrandmarkte Willi Kufalt, sondern der unbescholtene Lederer. Hätte Fallada nur geschrieben "Kufalt gibt sich einen neuen Namen und zieht bei der Pastorenwitwe ein", wäre das irgendwie langweilig. Zumal Fallada ja gern mal am Anfang eines Kapitels etwas schwammig formuliert hat.

    . Meint ihr, er hat unter falschem Namen gelebt, weil er schon von Anfang an vorhatte, die Witwe zu beklauen? Irgendeinen Zukunftsplan muss er doch gehabt haben, aber den konnte ich nicht rauslesen.

    Ich kann mir vorstellen, dass er das gemacht hat, um seine Spuren zu verwischen. Denn wenn er dann ein Ding dreht (was auch immer für eines) und die Polizei käme auf die Spur eines Herrn Lederer, der bei der Pastorenwitwe wohnte, so kann sie ihnen zwar irgendeine Beschreibung geben, hat aber ansonsten keinerlei belastende Tatsachen, die auf Kufalt zurückfallen könnten. (Wo wir wieder bei der Ilse wären, die ja den echten Namen herausgefunden hat)

    Um zu verstehen, warum manche überall ihren Senf dazugeben, musst Du lernen, wie eine Bratwurst zu denken.

  • Das Kapitel zehn beginnt mit einem Zeitwechsel und schildert eine Szene aus dem Leben des 15jährigen Willi Kufalt. Kaum zu gleuben, wie borniert damals die Menschen waren. Einem Jugendlichen das Leben so zu versauen, nur weil er sich mit einem Trick Redezeit mit einem Mädchen verschafft hat. :roll:
    Aber dieser Bericht aus Kufalts Leben zeigt auch, dass er nicht aus der Gosse kam, sondern zu Zeiten, wo regelmäßiger Schulbesuch nicht selbstverständlich war (zumindest nicht für meine Großeltern. die in etwa der Jahrgang Kufalts waren) sogar das Privileg hatte, ein Gymnasium besuchen zu können. Der Vater war Verwalter auf einem Gut und sie lebten gut versorgt im Verwalterhaus. Schade war nur, dass der Vater sich nicht bemüht hat, den Gymnasiumbesuch weiterhin zu ermöglichen. Aber immerhin hat er Willi bei einer Bank als Lehrling untergebracht. Und das ist als Lebensgrundlage ja wirklich auch nicht schlecht, da gab es bestimmt genug Karrieremöglichkeiten. Und die hat er sich durch Unterschlagungen versaut. Was mich unzufrieden macht, weil es mich brennend interessiert: WARUM hat Kufalt diese Unterschlagungen begannen? Er hatte wohl nicht für andere zu sorgen, zumindest ist von Frau und Kind nichts bekannt. Und die Eltern waren wohl auch nicht hilfebdürftig. Da liegt es nahe, dass Leichtsinn, Naivität und zu teurer Lebensstil die Auslöser waren.
    Und sein Verhalten nach der Verurteilung: eine große Erleichterung, dass er jetzt sein Leben nicht mehr selbst organisieren muss; das war ihm wohl viel zu anstrengend mit dem Handicap der Vorstrafe. Aber ich bleibe dabei: er hatte Bildung, er hatte Talente (andere Menschen zu überzeugen), das ist eine gute Mitgift, die er nicht genutzt hat. Nur Selbstmitleid mit seiner selbstverschuldeten Situation! Und kaum ist er im Kittchen, nutzt er seine Talente wieder, um sich dort die Lage zu verbessern. Die Energie hätte er mal in Freiheit aufbringen sollen!. Er kann einem leid tun, denn sein Selbstbewußtsein ist wirklich am Boden; deshalb baut er vor und flunkert ganz gewaltig über seinen Anteil an der Durchführung des Raubes. Und er spiegelt den anderen vor, dass es sich gelohnt hat und er 'draußen' Geld gebunkert hat. Wie armselig!!

    Sicher gab es damals wie heute Ungerechtigkeiten im System. Damals wie heute hat nicht jedes Kind Glück. Das ist schlimm, keine Frage. Aber es ist eben kein Freibrief für Unterschlagung, Körperverletzung oder schlimmeres

    Nein, das ist es nicht. Und für Kufalt schon gar nicht, der war ein vergleichsweise glückliches Kind, wie oben schon dargelegt.


    ANHANG
    Fallada kritisiert im Anhang das damals geltende Strafvollzugssystem ziemlich scharf. In manchen Dingen kann ich ihm zustimmen, z.B. wenn er argwöhnt, dass eine Bewährung nur deshalb versagt wird, weil diejenigen, die das zu befürworten haben, um die Belegung der Gefängnisse (und damit um Arbeitsplätze) fürchten. Und blöd ist auch, dass ein Untersuchungsgefangener nicht arbeiten darf und die ihm zugängliche Literatur mengenmäßig sehr beschränkt ist. Für uns als Leseratten ein Alptraum!
    Heutzutage ist es da durchaus besser geregelt: zwar dürfen U-Häftlinge auch nicht mit Strafgefangenen in Berührung kommen (warum?), aber sie dürfen einen Antrag auf Arbeit stellen, sie dürfen Fernseher, Schreibmaschine, Gameboy und andere Spielgeräte haben, sogar einen Laptop (ohne Internet natürlich). Bücher aus der Gefängnisbücherei gibt es und sie dürfen sich auch privat Lesestoff bringen lassen, aber nur von Verlagen, Buchhandel oder Postbezug (Abos). Also passt auf, dass ihr nicht im Kittchen landet: eure Angehörigen dürfen aus Eurem umfangreichen SUB kein einziges Buch mitbringen!. Ob Bestellungen bei Rebuy erlaubt sind, wer weiß? Also sich zu Tode langweilen oder verblöden muss ein U-Häftling heute nicht mehr. Es sei denn, er hat im Real Life den ganzen Tag nur getwittert und in den Sozialen Netzwerken rumgehangen. Dann ist das Kittchen wirklich wie Entzug.

    Alleine wie oft er wirr geschrieben hat und man nicht wusste, was er eigentlich genau sagen will.

    Ich wußte manchmal bei einzelnen Sätzen auch nicht, was genau gemeint ist. Besonders, wenn hintereinander so kurze Sätze kamen, die irgendwie unvollständig klangen. Und dann die Passagen in Kapitel 7 oder 8. Da kam ich auch nicht gut zurecht. Aber die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen und ich habe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: gegeben.


    Ich fand die Leserunde sehr erbaulich. Leider hatte ich eine Woche lang so viel um die Ohren, dass ich nur wenige Sätze lesen konnte und abends gleich einschlief . Dann konnte ich wegen Spoiler hier nicht weiterlesen und habe den Anschluss verpasst.
    Eine weitere Leserunde (in langsamen Schritten) würde mich auch interessieren. Falls es Fallada sein sollte, könnten es 'Bauern, Bonzen und Bomben' sein oder 'Der Eiserne Gustav' (wobei der mit 740 Seiten schon ein Backstein ist). 'Ein Mann will nach oben' liegt als Hörbuch schon auf meinem PC und kommt noch dieses Jahr dran (jedenfalls ist es so geplant).

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

  • o hätte ich gern die Reaktion der Harders erfahren. Die arme Hilde.. Auch wenn sie mir nicht unbedingt sympathisch war, so hatte sie immerhin einen kleinen Hoffnungsschimmer auf ein geregeltes Leben.

    Die kann ich mir schon denken, Hildes Vater hat sicher einen Tobsuchtsanfall gekriegt, wenn sie Pech hatte, wird ers wohl an ihr ausgelassen haben.

    Ja, sowas ist wirklich zum Auch wenn es eigentlich heißt "im Zweifel für den Angeklagten", so gibt es doch leider immer wieder Fälle, wo vorschnell geurteilt wird. Ich kenne einen Fall, wo ein Lehrer zu Unrecht wegen sexueller Belästigung beschuldigt wurde, obwohl er von Beginn an seine Unschuld beweisen konnte. Bis heute steht in seinem Führungszeugnis diese Notiz, dass er wegen sex. Belästigung angezeigt wurde. Und auch wenn dabeisteht, dass er unschuldig ist, so ist es für ihn unmöglich, in seinem Beruf weiter zu arbeiten.

    Das ist so arg, wie sehr man das Leben eines anderen "zerstören" kann durch falsche Anschuldigungen. Das macht mir auch so Angst, dass ich Kafkas "Der Prozess" nie lesen könnte, obwohl es lange schon darauf wartet, aber ich trau mich einfach nicht drüber. :uups:

    Ich weiß es nicht... Für mich ist Willi einfach ein Feigling.

    Ich glaub er wusste einfach was ihn erwartet. Hilde war ja schon sehr klar mit ihrer Aussage, dass sie sicher keinen Ex-Knacki will und nachdem man ihn auf der Arbeit gewarnt hat, dort nicht mehr hinzuschauen, konnte er sichs denken. Hilde aber tut mir wirklich leid.

    Ich glaube schon Wenn man sich die Handyvideos heutzutage mal anschaut, die teilweise durchs Netz und ab und an auch im Fernsehen kursieren.. Da wird munterfröhlich auf einen einzigen eingedroschen und das Ganze gefilmt. Ekelhaft das Ganze. Oder der "beliebte Sport" Obdachlose anzuzünden... Die Menschheit kann so unfassbar grausam sein.

    Das ist echt furchtbar. Was das für Machtspielchen sind, ich bin nur froh, dass ich nicht in ´der jetzigen Zeit zur Schule geh, wo man bei Mobbing ja noch viel mehr Möglichkeiten hat. Wirklich schlimm.

    Wir könnten irgendwann eine weitere MLR starten - falls jemand Lust hat

    Also ich würd total gern "Der Trinker" von ihm lesen, aber ich trau mich schon gar nichts sagen, weil ich hier so stark hinterherhink :pale:


    Ich mach mich jetzt mal an Kapitel 8 :winken:

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • Was für ein Kapitel :shock: ich hab ja kommen sehen, dass er sich was Dummes ausdenkt, aber das es so ausartet... uiuiui.

    Trotzdem ist mir jetzt im Verlauf der Geschichte der Sprung vom Kleinganoven, der sich mehr schlecht als recht über Wasser hält zum daueralkoholisierten Schwerkriminellen, der Frauen einen überbrät und das nächste dicke Ding plant zu groß. Mir fehlt da quasi ein Zwischenschritt. Ich behaupte nicht, dass das so nicht passieren könnte, aber hier in diesem Fall wirkt das auf mich zu gewollt. Dass Willi selber sich in seiner Rolle auch nicht so richtig einfinden kann, belegt auch die Szene, in der er versucht Ziegelsteine aufzutreiben. Das war so himmelschreiend dämlich als hätte Willi sein Lebtag noch nichts mit der Polizei zu tun gehabt.

    Ja, da geht es mir wie euch allen, der Sprung war sehr groß, aber ich glaube er passt auch. Kufalt fängt mehr an zu trinken, wird immer verzweifelter, weil er mehrmals daran scheiterte ein anständiges Leben zu beginnen und weiß ja auch, dass diese Art des Verbrechertums nichts für ihn ist und hat auch nicht den Verstand wie er auf andere, vielleicht auch nicht unbedingt legale, aber wenigstens mehr zu ihm passende, Art und Weise zu etwas kommt. Für ihn ist sein Leben verwirkt, ein anständiges Leben sieht er nicht mehr als eine Möglichkeit und bricht nun total zusammen, überstürzt, trinkt und handelt impulsiv, alle anderen sind schuld, er ist der arme und das Leben ist einfach nur ungerecht und hart und einfach zu viel. Und irgendwie kann ich ihn verstehen, zumindest diesen Zusammenbruch aber die Sympathie für ihn ist nun leider endgültig weg. Mir kam da der Richter in den Sinn, der mit Kufalt sprach und ihm die Meinung geigte, von wegen immer alle anderen sind Schuld.

    Mir tut die alte Pastorenfrau echt leid bei welcher er zur Miete wohnt.

    Total, die arme Alte, mir kam dabei gleich der Gedanke "ja, ja, so ist das, man kann wohl nie sagen, zu welchen Dingen die Menschen in unserer Nähe fähig sind... oder gar zu welchen Dingen, wir fähig wären, wären wir in einer ähnlichen oder noch schlimmeren Situation."

    Und nun hat sich ja auch die Frage bezüglich des Schicksals von Emil Bruhn geklärt. Es war so wie vermutet, der Pole hatte ihn erschlagen und um den Mord zu vertuschen die Fabrik angezündet. Pech nur für ihn dass man die Leiche mit dem eingeschlagenen Schädel dann trotzdem gefunden hat,.

    Um den Emil tats mir wirklich leid :cry: Ihm hätt ichs so sehr gewünscht

    Obwohl ich EUch schon recht geben muss, dass Herr Fallada da in seinem Roman sämtliche Klischees einer Ex-Knacki-Karriere bemüht - Vergehen, Knast, Entlassung, Scheitern in der Gesellschaft, Alkohol, schwerere Vergehen usw.
    Aber es soll ja auch ein gesellschaftskritischer Roman sein- da darf nix fehlen.

    Ja, wobei es auch schön gewesen wäre, hätte es einer der dreien (Batzke, Kufalt oder Emil) wenigstens geschafft, wobei vielleicht war ja die Statistik zur damaligen Zeit, dass es wirklcih 0% schaffen. Ich weiß nicht wieviele es heute sind.

    Der Batzke zeigt sich hier wieder als das, was er wirklich ist: ein ausgekochter Ganove. Wie er den Willi über den Tisch ziehen will bzw. ihn benutzt, dass ist so richtig typisch für ihn. Und der Willi ist aber auch ein Naivling. Die Szene als er den Ziegelstein besorgen soll, bedarf ja wohl keiner großen Kommentierung. Einfach nur naiv und auch ein wenig weltfremd.

    Ja, wobei ich sagen muss, irgendwie mag ich den Batze, bei dem weiß man zumindest woran man ist und das man am besten ganz weit weg von dem ist.

    Ich fand es ein wunderbares Stilmittel So ein bisschen aus der Sicht der neuen Stadt - dort ist er noch nicht der gebrandmarkte Willi Kufalt, sondern der unbescholtene Lederer.

    Stimmt, so hab ich das noch gar nicht gesehen! :thumleft:



    Ich schätz jetzt gehts wohl nur mehr bergab.. na gut, dann aber mit Kaffee. Ich melde mich heute wieder, wenn ich Kapitel 9 gelesen habe :montag:

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • Ist euch übrigens aufgefallen, dass die Frauen bei Fallada nicht besonders gut wegkommen

    Stimmt, der Fallada hatte es scheinbar nicht so mit Frauen.

    Ich habs ja schon mal erwähnt, wir (bzw. ich hab das ja ausgesucht ) hätten lieber "Ein Mann will nach oben" nehmen sollen.

    Alles ist gut. :friends: Mir persönlich hat das Buch sehr gefallen. Und außerdem sind die Geschmäcker ja wirklich sehr unterschiedlich.

    Aber andererseits hätte er auch einfach mal ein Statement lassen können. Für sich und alle anderen Vorbestraften, die gern ein anständiges Leben geführt hätten. Er hätte den Harders versuchen können aufzuzeigen, wie schwer es ist, vorbestraft zu sein und dass er es deswegen verschwiegen hat. Durch seine Aktion schürt er doch noch mehr das Vorurteilsfeuer.

    Ich denke immer noch, die Harders hätten ihm gar keine Möglichkeit gelassen, irgendwie mit ihnen zu reden, sich zu erklären. Vermutlich hätten sie ihn hochkant rausgeschmissen.

    Das Buch ist grandios und wird absolut nicht langweilig!

    Genau so ist es!

    Was mich unzufrieden macht, weil es mich brennend interessiert: WARUM hat Kufalt diese Unterschlagungen begannen? Er hatte wohl nicht für andere zu sorgen, zumindest ist von Frau und Kind nichts bekannt. Und die Eltern waren wohl auch nicht hilfebdürftig. Da liegt es nahe, dass Leichtsinn, Naivität und zu teurer Lebensstil die Auslöser waren.

    Genau das würde mich auch sehr interessieren, warum hat der Willi Unterschlagungen begangen? Tja, wir werden es nie erfahren.

    Aber ich bleibe dabei: er hatte Bildung, er hatte Talente (andere Menschen zu überzeugen), das ist eine gute Mitgift, die er nicht genutzt hat. Nur Selbstmitleid mit seiner selbstverschuldeten Situation! Und kaum ist er im Kittchen, nutzt er seine Talente wieder, um sich dort die Lage zu verbessern. Die Energie hätte er mal in Freiheit aufbringen sollen!.

    Auch hier stimme ich dir vollkommen zu.


    Nachdem ja schon viel zu Kapitel 10 geschrieben wurde, will ich nur kurz ergänzen:


    Mir hat es gefallen, dass (für mich zu kurz) zu Beginn des Kapitels berichtet wurde, wo Willi herkam. Dass er sich durch sein unüberlegtes Verhalten und sein normales Imponiergehabe eines 15-Jährigen einem Mädchen gegenüber die Möglichkeit einer weiteren Bildung verbaut hat, fand ich sehr bedauerlich. Möglicherweise liegt darin aber auch schon in gewisser Weise der Grundstein für sein weiteres Scheitern. Andererseits ermöglicht ihm sein Vater ja eine Ausbildung in der Bank, das wäre ja auch eine solide Lebensgrundlage gewesen.


    Aufgefallen ist mir in diesem Kapitel noch, dass sich in der damaligen Zeit die ganz jungen Leute (Willi und das Mädchen sind ja erst 15 Jahre alt) siezen. Gut, sie waren einander nicht wirklich bekannt, aber trotzdem. Wenn man das mit heutzutage vergleicht, wo sich viele Junge und auch Junggebliebene immer gleich duzen, egal ob sie sich kennen oder nicht, ist das schon ein sehr großer Unterschied. Ich weiß, das hat mit dem Leben und der Entwicklung von Willi Kufalt so gar nichts zu tun, aber manchmal fallen mir eben solche Kleinigkeiten auf. :lol:


    Den Anhang habe ich ehrlich gesagt bisher nur überflogen und ich hätte diesen auch nicht gebraucht.


    Insgesamt hat mir diese MLR mit euch sehr gefallen, ich sage herzlich "Danke" und wäre, wenn es zeitlich passt, bei einem weiteren Fallada-Buch wieder dabei. Die Geschwindigkeit kam mir momentan sehr gelegen. Das Buch selbst hat mir sehr gefallen, die wenigen wirren Ausführungen haben mich nicht soooo sehr gestört, sodass ich insgesamt 4,5 :bewertung1von5: vergebe.

    :study:




    Es gibt viele Wege zum Glück. Einer davon ist, aufhören zu jammern.

    Albert Einstein

  • Im Anhang beschreibt Fallada noch Einiges zum Strafsystem der damaligen Zeit. Ich muss gestehen, ich habs nur überflogen, fand ich jetzt nicht so spannend.

    :totlach: Kann ich verstehen, er wiederholte sich oft, aber ich fand gar nicht so sehr den Inhalt als viel mehr seine Emotion, die deutlich spürbar war interessant. Sehr viel Wut und auch eine ähnliche Einstellung wie Kufalt, nämlich, dass das Gefängnis einen unwiderruflich verändert und man dann gar nicht anders kann. Wobei ich ihm jetzt seine Erfahrung nicht absprechen und es milder darstellen möchte. Gefängnis in der Zeit 1928 (?) war sicher kein Zuckerschlecken und ich kann mir auch vorstellen, dass sie alles andere als human behandelt wurden, trotzdem wehre ich mich gegen ein "das System/die anderen/alle außer ich sind für mein Verhalten verantwortlich".

    einfach mit einem Briefumschlag wedeln, um sich mit einem Mädel zu verabreden, deren Namen er noch nicht mal kannte - ich sag mal, typisch Männer )

    Naja, typisch Pubertierende ^^ Auf der anderen Seite, wie soll er auch je ein Mädel kennenlernen und ihren Namen erfahren, wenn er sie nicht ansprechen darf? Dass das allerdings so radikal bestraft wurde, fand ich schon heftig. Aber auch da, fand ich sah man Kufalts Charakter recht gut "nein, Papa, ich hab nichts falsches gemacht, die anderen sind so fies zu mir" Wie so oft im Leben, war das was danach gekommen ist, einfach ein Zusammenspiel aus Charakter und Situation, manchmal hat sicher eines mehr überwogen als das andere, aber immer wars eine Dynamik.

    Nur wie?! Wie wäre es umsetzbar? Und trotz aller Kritik haben wir eben doch auch mit eines der besten Systeme, die die Welt zu bieten hat. In anderen Ländern wäre man auch damals einfach gleich gelyncht worden.

    Stimmt, aber auch wenn alles besser ist als gelyncht zu werden, heißt das noch nicht, dass die Zustände 1928 deswegen halbwegs human waren, aber ich versteh dich total, ich finde auch, dass Kritik immer (oder meistens) mit einem Lösungsvorschlag einher gehen sollte, aber indirekt gab er den doch auch: Arbeit für die Gefangenen als Pflicht, aber warum auch nicht den Himmel sehen dürfen und mehr als ein Buch leihen. Warum Gefangene in den Wahnsinn treiben, anstatt eine Gesundung und ernste Reuegefühle zu ermöglichen, dadurch, dass man sie mehr Kontakt zur Außenwelt halten lässt, zumindest hab ich ihn so verstanden. Naja, ehrlich gesagt, bin ich jetzt neugierig geworden, wie die Zustände erst zu Kriegszeiten dann waren. Weiß das zufällig jemand?

    Glück hat Kufalt ja gehabt, dass er nicht mit Batzke zusammen einsaß. Ich glaube, das wäre ihm nicht gut bekommen.

    :totlach::totlach:


    @Jessy1963 hast du eigentlich "Der Trinker" von ihm gelesen? und wenn ja, wie hat dir das Buch im Vergleich zu diesem gefallen?



    Fazit: Auch ich überlegte lang zwischen 4 und 4,5 Sternen, einerseits hatte ich wirklich Herzklopfen und wollte wissen wie es weitergeht und hab mitgefiebert und andererseits, gab es schon manche Längen und dann wieder waren bestimmte Stellen, die ich mir ausführlicher gewünscht hätte (Kufalts Absturz) dafür relativ kurz, so nach dem Motto: ist doch eh klar, dass das passieren muss, da brauch ich nicht viel dazu schreiben ^^. Ich geb ihm doch 4 Sterne, weil es mir dann auch zu einseitig war, auf der anderen Seite, vielleicht war das auch die Regel: einmal im Gefängnis = für immer verkorkst, wie der Titel ja auch so schön sagt "Wer einmal aus dem Blechnapf frisst".
    Ich danke euch für die tolle Leserunde. Ohne euch, wäre das Buch nach den ersten 20 Seiten in die Kategorie "Grundsätzlich ja, aber passt jetzt nicht zur Stimmung" gekommen und da hätt ich wirklich viel verpasst. Danke dir @Jessy1963 dass du das Buch ausgesucht hast, ich fand es wirklich super und euch allen, es tut mir wirklich leid, dass ich so hinterhergehinkt habe :ergeben:



    Achja, das wollt ich euch auch noch kurz schreiben, das war auf der Rückseite meines Exemplars über das Buch zu lesen:

    Zitat

    Der Häftling Kufalt kann sein fünfjähriges Gefängnisleben nicht mit der Gefängniskluft abstreifen. Es bleibt an ihm haften, ist auf Schritt und Tritt wie unsichtbar an ihn gekettet. Sein Leidensweg ins bürgerliche Dasein ist von den Vorurteilen seiner Umwelt begleitet. Es platzt die Verlobung und sein Traum von der ehrbaren Existenz. Er, der ewige Pechvogel, bleibt ein Versager für die Bürger und für die Ganoven. Erleichtert geht er zurück ins Gefängnis: Nut hat er Ruhe - er ist zu Hause.

    Also ehrlich, dass ist doch furchtbar!! :shock:[-( Wie kann man nur alles schon spoilern, sogar das Ende vorwegnehmen, obwohl man nur Gusto auf das Buch machen sollte! :roll:#-o

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study: