Daniela Gesing - Venezianische Schatten

  • 242 Seiten
    3. Teil der Luca Brassoni-Reihe


    Inhalt:
    Winter in Venedig. Kalter Wind und Nebel fegen durch die dunklen Gassen. Commissario Luca Brassoni und seine Freundin, Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti, genießen es, die sonst von Touristen überlaufene Stadt für sich zu haben.
    Bei einem nächtlichen Spaziergang begegnet ihnen an den Stufen der Kirche Santa Maria del Rosario eine junge Frau. Sie ist völlig verstört, kaum ansprechbar und hat ihr Gedächtnis verloren. Brassoni findet heraus, dass sie einem gefährlichen Verbrecher entkommen ist. Ein brutaler Serienmörder treibt in Venedig sein Unwesen, und er fängt gerade erst an …


    Die Autorin:
    Daniela Gesing, Jahrgang 65, hat nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin Komparatistik und Pädagogik studiert und bei einer örtlichen Familienzeitung gearbeitet. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und ihrem Hund in Bochum.


    Aufbau:
    Prolog
    33 Kapitel
    Epilog
    Leseprobe zu Venezianische Delikatessen


    Meinung:
    Venezianische Schatten war mein erstes Buch der Reihe, aber ich hatte keinerlei Einstiegsschwierigkeiten. Der Fall ist in sich abgeschlossen und die wichtigsten Charaktere werden vorgestellt; in Bezug auf das Privatleben der Personen gab es zwar ein paar Andeutungen auf vorherige Ereignisse, aber es war nichts, das ich mir nicht aus dem Kontext erschließen konnte.


    Das Buch hat mich von Anfang an interessiert, alleine schon, weil es in Venedig spielt und ich selbst bereits dort war, aber auch, weil der Fall interessant klang. Leider wurde ich ein bisschen enttäuscht.
    Schon mit dem Schreibstil hatte ich ein paar Schwierigkeiten. Der Autorin gelingt es sehr gut, eine jeweils zur Szene passende Stimmung aufzubauen, und gerade die Kapitel über den Täter sind gelungen. Davon abgesehen konnte mich die Geschichte aber nicht wirklich fesseln, was zum Teil daran lag, dass einige Formulierungen für mich steif und nicht 'echt' wirkten, vor allem in Bezug auf die wörtliche Rede.


    Wie bereits erwähnt werden die wichtigsten Charaktere vorgestellt, aber für mich sind sie trotzdem irgendwie blass geblieben. Da ihr Privatleben eine sehr große Rolle spielt, war das ungünstig, da ihre Probleme und Sorgen mir ziemlich egal waren und ich wollte, dass es mehr um Fall geht. Natürlich haben die Einsichten in das Leben der Figuren geholfen, sie näher kennen zu lernen und die Geschichte runder zu machen, aber die Ermittlungen haben mich trotzdem mehr interessiert.
    Auch zum Protagonist konnte ich nicht wirklich eine Bindung aufbauen. Dennoch ist er ein gut ausgearbeiteter Charakter mit Stärken und Schwächen, was mir gut gefallen hat.


    Der Fall hat mir ebenfalls gefallen; dass der Serienmörder schon früher Frauen umgebracht hat, die Ermittlungen aber durch Druck von oben eingestellt wurden, war interessant und machte neugierig darauf, wer dahinter steckt, während die Szenen, in denen es um die Opfer und den Täter geht, gezeigt haben, dass der Mann gefährlich ist.
    Leider war die Auflösung enttäuschend. Der Täter war viel zu offensichtlich, ich wusste schon bei seinem ersten Auftreten, dass er es ist und die nachfolgenden Kapitel haben es für mich auch sehr klar gemacht. Ich hatte die Hoffnung, dass es nur eine falsche Fährte sein würde, aber das war es nicht. Das fand ich schade; ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin die Hinweise, dass diese Figur der Mörder ist, subtiler verarbeitet hätte.


    Fazit:
    Venezianische Schatten ist kein schlechtes Buch, aber es konnte mich nicht hundertprozentig überzeugen, was vor allem daran lag, dass ich keine Bindung zu den Figuren aufbauen konnte und ein paar Schwierigkeiten mit dem Schreibstil hatte. Der Fall an sich war interessant und spannend, dazu wurde die Ermittlungsarbeit gut beschrieben. Die Auflösung war allerdings zu vorhersehbar und deshalb ein wenig enttäuschend.
    Die ersten beiden Bände werde ich vermutlich trotzdem bei Gelegenheit lesen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Carpe Diem.
    :study: Nora Roberts - Schattenmond

    2024 gelesen: 23 Bücher | gehört: 5 Bücher

  • Die Autorin (Quelle: Buch)


    Daniela Gesing, Jahrgang 65, hat nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin Komparatistik und Pädagogik studiert und bei einer örtlichen Familienzeitung gearbeitet. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und ihrem Hund in Bochum. Die Leser lieben ihre Venedigkrimis mit dem sympathischen Ermittler Luca Brassoni.


    Produktdetails


    Verlag: Midnight
    Seitenzahl: 240
    2016
    Deutsch
    ISBN-13: 9783958190696
    ISBN-10: 3958190693


    Brassonis dritter spannender Fall


    Elisa Battista, eine Studentin, kam gerade von ihrer Arbeit und war so mit ihrem Handy beschäftigt, dass sie gar nicht mitbekam, dass sie in die falsche Richtung ging. Und das sollte ihr gar nicht gut bekommen…


    Knapp drei Monate später. Luca Brassoni ging mit Carla Sorrenti seiner Lebensgefährtin, die Uferpromenade entlang.Sie kamen an einer Kirche vorbei, wo sie eine junge Frau sitzen sahen.Obwohl oder gerade weil sie nicht ansprechbar war, verständigten sie einen Krankenwagen….


    Luca Brassoni hatte den Verdacht, dass die junge Frau eine der in letzter Zeit vermissten Frauen sein könne…


    Carla Sorrenti wurde zu einem Leichenfundort gerufen. Eine junge Frau war tot aufgefunden worden. Und schon bald sollte sich herausstellen, wer die Frau war…


    Die Commissarios Brassoni und Goldini sahen sich die Ermittlungsakten von den vermissten Frauen noch einmal an. Dabei stießen sie auf dubiose Vorkommnisse…


    Damals hatte es zwei Verdächtige gegeben, doch die Ermittlungen waren nicht weitergeführt worden…


    Luca Brassoni hatte sich vorgenommen, zunächst diesen Verdachtsmomenten nachzugehen…


    Und dann gab es da noch den Cousin Brassonis, Stefan Mayer genannt Caruso, der trotz einer schweren Verletzung beim letzten Fall, Brassoni unbedingt helfen wollte…


    Was passierte mit Elisa Battista? Wieso ist ihr die falsche Richtung nicht gut bekommen? Was war mit der jungen Frau vor der Kirche passiert? Wieso war sie nicht ansprechbar? War sie wirklich eine der zuletzt vermissten Frauen? Wer war diese Frau, zu deren Leiche Carla gerufen worden war? War sie eine der Vermissten? Welche dubiosen Vorkommnisse gab es bei der damaligen Ermittlung? Warum waren diese nicht weitergeführt worden, es gab doch Verdächtige? Wird Luca mit seinen Ermittlungen in dieser Richtung Glück haben? Und was ist mit Caruso, der seinem Cousin unbedingt helfen will? Wird er noch einmal verletzt werden? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung


    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen .Der Schreibstil der Autorin ist unkompliziert. Es gab keine Fragen nach dem Sinn eines Wortes oder Satzes. Auch die Privatsphäre Brassonis kam nicht zu kurz. Die Autorin hat es verstanden gleich zu Anfang langsam einen Spannungsbogen aufzubauen, der bis zum Ende des Buches anhielt. Ich habe es genossen, auch etwas über Brassonis Privatsphäre zu erfahren. Es hat mir großen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, denn es hat mich gefesselt, so dass ich es in einem Rutsch gelesen habe. Das Buch hat mich gut unterhalten und es hat mir sehr gut gefallen. Eine klare Lese-und Kaufempfehlung von mir.

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Winter in Venedig ein kalter Wind fegt durch die Strassen. Commissario Luca Brassoni und seine Freundin Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti flanieren nach dem Abendessen,als sie auf der Treppe der Kirche Santa Maria del Rosario eine junge Frau entdecken. Völlig verstört,schwer misshandelt und halbnackt kann sie ihnen keine Angaben machen,später stellt sich heraus das sie unter Amnesie leidet. Luca denkt sofort das sie etwas mit dem Serientäter zu tun hat,der schon länger in Venedig junge,hübsche und blonde Frauen entführt. Bei den Ermittlungen entdeckt man auch einen alten Fall und dann werden recht schnell auch zwei Personen die als Täter in Frage kämen verdächtigt.Auch Stefan Mayer (Caruso) Journalist und Luca´s Cousin ist wieder am recherchieren des Falls und begibt sich dadurch erneut in Gefahr. Außerdem geht es im Privatleben von Luca´s und seinem Kollegen Maurizios wieder mal drunter und drüber.


    Meine Meinung:
    Für mich war dies das erste Buch von Daniela Gesing und ich muss sagen das Buch hat sich sehr gut gelesen. Natürlich könnte es noch an manchen Stellen Verbesserungen geben. Gerade die Spannung hat etwas gelitten, da viel Ermittlungsarbeit und Privates oft im Vordergrund steht. Auch ab und an die Wiederholungen z.B. im Fall Caruso der wohl mal verletzt wurde,so das die Autorin im Buch dieses ein paar Mal erwähnte.Hierbei hätte ausgereicht dieses einmal zu erwähnen.Jedoch ansonsten hat mich das Buch trotzallem gefesselt,so das ich es recht schnell durchgelesen hatte. Die Autorin muss wohl ein Faible für Italien und ins besondere für Venedig haben, da sie dem Leser diesen Flair der Stadt nahebringen möchte.Da ich die Stadt aus meiner Kindheit kenne kann ich das gut verstehen. Auch das kulinarische kommt nicht zu kurz und lässt einem beim Lesen das Wasser im Munde zusammenlaufen.Das Cover ist gelungen und stimmt einen durch die Rialtobrücke sofort auf Venedig ein. Für mich trotzallem ein gutes,solides Buch und bekommt von mir 3 von 5 Sterne. :study:

  • Bei einem Spaziergang mit seiner Freundin, der Rechtsmedizinerin Carla Sorrenti, durch das winterliche Venedig trifft Commissario Luca Brassoni auf eine augenscheinlich verwirrte, verwahrloste, junge Frau. Schnell wird klar, dass es sich bei dieser um ein Opfer eines Verbrechens handelt, das schwer traumatisiert ist und sich an nichts erinnern kann. Im Zuge der Ermittlungen stellt sich heraus, dass die Frau Daria Cosselli heißt. Sie wurde während einer wochenlangen Entführung schwer misshandelt, jedoch konnte ihr die Flucht gelingen. Zur gleichen Zeit wird Venedig durch eine Vielzahl von Vermisstenfällen erschüttert: allesamt junge, blonde Frauen, die unter mysteriösen Umständen verschwinden. Kurze Zeit nach Darias Auftauchen wird die Leiche von Elisa Battista gefunden: offenbar ein weiteres Opfer des sadistischen Entführers. Nachdem noch ein anderes Mädchen vermisst wird, und danach auch noch eine Lernschwester, welche Daria in der Klinik betreut, verschwindet, beginnt für die Ermittler ein Wettlauf mit der Zeit, da sie davon ausgehen müssen, dass der skrupellose Täter auch vor weiteren Morden nicht zurückschreckt.


    Dies ist der Dritte Band Daniela Gesings über Commissario Luca Brassoni, der - wie auch die Bände davor - im Herzen von Venedig spielt. Man trifft wieder auf jene Charaktere mit all ihren Sonderlichkeiten, denen man schon in den ersten Werken begegnet ist. Das Privatleben Brassonis spielt dabei eine durchaus bedeutende Rolle und bildet eine Art Rahmenhandlung in allen Werken.


    Wie schon in den Bänden davor wird man schnell vom venezianischen Flair gefangengenommen, durch die präzisen Beschreibungen Gesings wähnt man sich beinahe in einem Italienurlaub. Der Roman ist flüssig und kurzweilig zu lesen, mitunter fallen jedoch Wiederholungen auf, die durchaus weggelassen werden könnten, ohne dass die Verständlichkeit des Inhalts darunter leiden würde. Ein wenig enttäuscht bin ich vom Ausgang der Geschichte, aufgrund der geschickten Fährtenlegung zu Beginn hatte ich mir ein etwas weniger vorhersehbares Ende erhofft.


    Das Cover mit einer typisch venezianischen Impression ist sehr gelungen und sehr ansprechend. Ein solides Werk, das Vorfreude auf den nächsten Italienurlaub macht!

  • In Venedig werden immer wieder junge blonde Frauen entführt. Als eine der Frauen wieder auftaucht, haben Luca Brassoni und sein Team erstmals eine heisse Spur.


    „Venezianische Schatten“ ist bereits der dritte Krimi um den Polizisten Luca Brassoni. Die beiden Vorgänger kenne ich nicht, konnte der Handlung aber ohne Probleme folgen. Vorkenntnisse sind daher zum Verständnis nicht erforderlich, auch wenn teilweise auf Ereignisse in den Vorgängern angespielt wird. Allerdings hatte ich etwas Mühe, die vielen Personen auseinanderzuhalten. Vielleicht wäre mir dies einfacher gefallen, wenn ich die Vorgänger auch gelesen und damit mehr Zeit gehabt hätte, die Figuren kennenzulernen.


    Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive erzählt, nicht nur die verschiedenen Ermittler werden begleitet, sondern auch der Täter und die Opfer. Die Szenenwechsel kamen mir teilweise etwas zu abrupt vor, insbesondere, da diese in meiner eBook-Ausgabe nicht immer durch einen neuen Abschnitt mit vorangehender Leerzeile gekennzeichnet wurden.


    Der Schreibstil der Autorin Daniela Gesing lässt sich flüssig lesen und mit weniger als 300 Seiten bietet der Krimi nicht allzu viel Handlung. So hat man das Buch schnell durch und es kommt nicht zu Langeweile. Denn obschon „Venezianische Schatten“ durchaus unterhält, so bietet das Buch doch wenig Neues oder Überraschendes. Durch die Kürze kommt der Leser jedoch gar nicht dazu, einen grossen „Paukenschlag“ zu vermissen.


    Wer in seinen Krimis gerne die Ermittler bei der Arbeit begleitet, wird hier wohl etwas zu kurz kommen. Die eigentlichen Ermittlungen finden in Hintergrund statt und werden kaum erwähnt, die Lösung des Falles gelingt nur durch Zufall. Normalerweise stört mich das, aber hier fand ich das Zusammenspiel der Figuren und die venezianische Kulisse ansprechend genug, um darüber hinwegzusehen.


    Wer etwas Aussergewöhnliches sucht oder atemberaubende Spannung erwartet, ist bei „Venezianische Schatten“ am falschen Ort. Das Buch bietet „nur“, aber immerhin gute Krimi-Unterhaltung ohne Überraschungen, aber auch ohne Langeweile. Perfekt für einen gemütlichen Lese-Nachmittag für Krimifreunde oder als Urlaubslektüre.


    Mein Fazit
    Unterhaltsamer Krimi mit ansprechender Kulisse

  • Zu wenig Charakter


    Bei einem Abendspaziergang durchs winterliche Venedig stoßen Kommissar Luca Brassoni und seine Freundin, die Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti, auf eine orientierungslose, junge Frau, die offensichtlich Misshandlungen ausgesetzt war. Allerdings kann sie sich zunächst an nichts erinnern. Kurz darauf wird eine junge, blonde Frau tot aufgefunden und eine weitere verschwindet. Handelt es sich um einen gefährlichen Serientäter? Brassoni erinnert sich an einen älteren Fall, in dem die Ermittlungen eingestellt wurden. Offenbar war von höherer Stelle Druck auf die damals ermittelnden Beamten ausgeübt worden. Brassonis Spürsinn erwacht!


    Die Handlung in das winterliche, graue und düstere Venedig zu verlegen hat einen besonderen Reiz. Luca Brassoni und Carla Sorrenti geben ein sympathisches Paar ab und können sich natürlich auch beruflich gegenseitig unterstützen.


    Allerdings konnte mich das Buch nicht recht überzeugen. Die Figuren bleiben zu flach, zu wenig greifbar. Aus dem Privatleben Brassonis erfährt man zwar so einiges, doch dabei geht es eher um äußere Umstände und weniger um sein Innenleben. Auch andere Figuren, z.B. die jungen Frauen, die Opfer des Verbrechers werden, sind zu holzschnittartig gezeichnet und wirken austauschbar. Der Täter selbst ist schon früh vorhersehbar, doch werden seine Motive für die Taten zu oberflächlich abgehakt und damit zu wenig nachvollziehbar. Auch die Figur Carusos, Brassonis Cousin, der eigentlich Stefan Mayer heißt und als Journalist arbeitet, hat mich nicht überzeugen können. Seine Motivation, den Verdächtigen zu verfolgen, wirkt etwas aufgesetzt. Und dass ihn der Täter verschont, erscheint wenig glaubwürdig.


    Italienische Wendungen in den Text einzubinden, finde ich ok, allerdings müssten sie dann nicht auch noch anschließend übersetzt werden (,,D’accordo, va bene! Einverstanden, in Ordnung, ich bin ganz deiner Meinung.“)


    Vielleicht liegt es daran, dass ich die ersten beiden Bände nicht kenne. So aber haben für meinen Geschmack sowohldie Geschichte als auch ihre Figuren zu wenig Farbe und Charakter. Die Idee zum Roman ist nicht schlecht, die Umsetzung in meinen Augen aber zu oberflächlich. Deshalb vergebe ich nur 3 Sterne.

  • Beitrag an bestehenden Thread angehängt :wink:


    @amena25 Schau bitte erst nach, ob es bereits einen Rezensionsthread zum Buch gibt, ehe Du einen neuen erstellst - für viele sind nämlich schon Rezensionen vorhanden, an die Du deine anhängen kannst.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Luca Brassoni, der Commissario, der am liebsten zu Fuß durch Venedig geht, und seine Freundin, die Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti, finden bei ihrem abendlichen Spaziergang eine verwirrte, junge Frau. Sofort ist dem Commissario, der am liebsten zu Fuß durch Venedig geht, klar, dass ein Verbrechen geschehen ist, und er weiß auch sofort, dass es sich hier um den Mädchenfänger handelt. Die Frau ist blond und hübsch und es sind schon zwei blonde, hübsche Mädchen verschwunden - voilá, Deduktion gelungen. Dem Commissario, der am liebsten zu Fuß durch Venedig geht, ist ebenso klar, dass seine Vorgänger in dem Fall gepfuscht haben müssen, denn sie haben nicht herausgefunden, was mit den blonden, hübschen Mädchen, die verschwunden sind, passiert ist. Oder wurden sie gar bestochen? Dann wird die Leiche eines blonden, hübschen Mädchens gefunden, der Commissario, der am liebsten zu Fuß durch Venedig geht, bekommt eins auf die Nase (wortwörtlich), weil er einem Anwalt die Hörner aufgesetzt hat, und sein Cousin Stefan Mayer, der nur Caruso genannt wird (von wem eigentlich?), löst den Fall mehr oder weniger im Alleingang.


    Es treten auch noch auf: ein Serienkidnapper/Mörder, dessen Blick sich immer bedrohlich ändert oder dessen Augen immer auf seltsame Weise gefährlich aufleuchten, die Freundin des Commissarios, der am liebsten zu Fuß durch Venedig geht, die Gerichtsmedizinerin ist, aber sich gleich auch mal als Profilerin versucht, ein Kriminaltechniker, der jung und übereifrig ist, Maria Grazia, ehemalige Chefsekretärin, die ihren Mann eiskalt mit Luca Brassoni, dem Commissario, der am liebsten zu Fuß durch Venedig geht, betrogen hat und sich jetzt wundert, dass der ausrastet, als er es erfährt und findet, dass seine neugeborene Tochter nur wenig Ähnlichkeit mit ihm hat, Raffaella Cerano, die vorübergehende Chefsekretärin und einige Opfer, die alle blond und hübsch sind.


    Wie man unschwer erkennen kann, liebt es die Autorin, dieselben Dinge immer und immer und immer und immer ... wieder zu erwähnen. Zudem verteilt sie großzügig Adjektive, denn die werden sowieso viel zu wenig beachtet. Das Motiv des Mörders ist mir persönlich zu weit hergeholt, zumal schon ab der Hälfte ziemlich deutlich wurde, wer es mit ziemlicher Sicherheit sein musste. Da wurden Leute von oben angewiesen, nicht weiter zu ermitteln? Der Vater des Verdächtigen ist ein hochrangiger Richter? Wird schon nichts zu sagen haben. Mich hat auch gewundert, dass das gefundene Opfer nicht unter Polizeischutz stand bzw. dass der Mörder keinen Versuch unternahm, es zum Schweigen zu bringen, Amnesie hin oder her. Ich empfand den Commissario, der am liebsten zu Fuß durch Venedig geht, als arrogant und unsympathisch, den Fall eher als nebensächlich, denn es wird viel aufs Dolce Vita eingegangen und wenig auf tatsächliche Ermittlungen.


    Die zwei Punkte gibt's für die Stadtrundführung (sollte es mich je nach Venedig verschlagen, werde ich mich ziemlich gut auskennen) und das Auskennen mit den ganzen italienischen Begriffen.