Inhalt (sh. Verlagsseite Kopp Verlag):
Zitat von Verlagsseite Kopp VerlagAlles anzeigenDas Milliardengeschäft mit den Flüchtlingen
Reich werden mit Armut. Das ist das Motto einer Branche, die sich nach außen sozial gibt und im Hintergrund oft skrupellos abkassiert. Die deutsche Flüchtlingsindustrie macht jetzt Geschäfte, von denen viele Konzerne nur träumen können. Pro Monat kostet ein Asylbewerber den Steuerzahler etwa 3500 Euro. Bei einer Million neuer Asylbewerber allein 2015 sind das monatlich 3,5 Milliarden Euro - also pro Jahr 42 Milliarden Euro. Das ist die Summe, die in einem Jahr an alle Arbeitslosen ausgezahlt wird. Es sind nicht nur Betreuer, Dolmetscher und Sozialpädagogen oder Schlepper und Miet-Haie, die davon profitieren. Die ganz großen Geschäfte machen die Sozialverbände, Pharmakonzerne, Politiker und sogar einige Journalisten. Für sie ist die Flüchtlingsindustrie ein profitables Milliardengeschäft mit Zukunft.
Es ist ein Tabu, über die Profiteure der Flüchtlingswelle zu sprechen.
Jeder neue Zuwanderer bringt der Asyl-Industrie Gewinn. Wer die Zustände bei der Asylpolitik verstehen will, der kommt um unbequeme Fakten nicht herum.
Meine Meinung:
Ich bin seit über einer Woche auf Seite 55 und komme einfach nicht weiter: ich habe einen derartigen Widerwillen gegen den dieses Buch entwickelt, dass ich mich nicht überwinden kann weiterzulesen.
Ich hatte mir eigentlich ein informatives Buch erwartet, also eines, das mir Fakten bringt und nicht ständig versucht, mich mental auf eine bestimmte Richtung einzunorden - zugegeben, Herr Dr. Ulfkotte bringt Quellen ohne Ende, in insgesamt 773 Fußnoten, die man alle im Internet nachlesen zu können scheint ... OK, man muss ihm auch zuerkennen, dass er relativ seriöse Medien bringt (ich schreibe "relativ seriös", weil zu diesem Thema einfach in allen Medien hin und wieder ziemlich offensichtlich versucht wird, dem Leser oder TV-Zuschauer vorzugeben, welche Meinung "die richtige" ist), er zitiert in seinen Quellen bsw. Die Süddeutsche, die FAZ, RP, den Spiegel, Dailymail, die Welt etc. etc.
Soweit, so gut. Aber ich kriege irgendwie Panik, wenn ich schon im Vorwort Sachen lese wie:
Zitat von Dr. Udo UlfkotteAber wir Steuerzahler sollen das alles nicht hinterfragen. Schon gar nicht sollen wir dagegen protestieren. Denn so, wie die Rüstungsindustrie die Friedensbewegung hasst, so hassen Politik, Leitmedien und Sozialindustrie jene, die gegen ihren Profit, den sie durch die Flüchtlingsströme erzielen, und die dahinterstehenden geostrategischen Ziele aufbegehren. Tatsache ist: Es gibt sogar nicht wenige gewinnorientierte Aktiengesellschaften und Banken, die im Flüchtlingsgeschäft an vorderster Front stehen. Das sins alles skandalöse Zustände.Aber unsere Leitmedien schauen weg. Sie berichten auftragsgemäß über Schlepper, die mit Flüchtlingen Millionen machen, während die reichsten europäischen Familien über Schweizer Briefkastenfirmen im Hintergrund Millionen in der Asyl-Industrie verdienen. Auch das kann man belegen.
Bei so einer aggressiven Schreibe verspüre ich in mir eine echte Beunruhigung und fühle mich gleichzeitig abgestoßen: natürlich möchte ich über Missstände informiert werden, deshalb möchte ich ja ein Buch mit einem solchen Titel lesen - aber geht das nicht vielleicht auch auf eine Weise, in der man ruhig und sachlich an so etwas herangeht und den Leser selbst anhand von vorgestellten Fakten entscheiden lässt, ob er diese Fakten nun gutheißt oder ob er eine Gefährdung für eine oder verschiedene Bevölkerungsgruppen oder gar für nationale Stabilität sieht?
Muss ich mir wirklich gleich zur Eröffnung solch eine Panikmache antun, wobei ich dem völlig hilflos gegenüberstehe, weil ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einen einzigen Fakt erhalten habe?! Das gesamte Vorwort ist in einer Art Predigerstil abgefasst. Ich habe manchmal schon mit der Berichterstattung der Tagesschau meine Probleme, weil sie mir einseitig vorkommt oder sich gar auf nicht nachprüfbare Quellen beruft etc, Ähnliches gilt bei diversen Tageszeitungen und Wochenmagazinen, aber so enorm schlimm wie im Vorwort von Dr. Ulfkotte war meines Erachtens noch nichts.
Die gleiche Panik empfinde ich angesichts der Titel im Inhaltsverzeichnis; da finden sich Überschriften wie "Kein Geld für Obdachlose und deutsche Kinder", "Wachstumsindustrie Migrantenimport", "Prostituierte für Asylbewerber", "Gangster mit Diplom: Akademie für professionelle Einbrecher" etc.: Da mag ja wirklich inhaltlich etwas dahinterstecken, ich will das ja gar nicht leugnen (zumindest nicht solange ich die betreffenden Kapitel nicht gelesen habe) ... aber wer um Himmels willen will ein Buch mit einem Inhaltsverzeichnis lesen, das aus ausschließlich solchen Kapitelüberschriften besteht?! Ich will informiert werden, aber doch nicht total einseitig! Ich will Information, sachlich und umfassend, aufgrund derer ich entscheiden kann, in welchen Aspekten ich meinen Informationsstand gerne noch vertiefen würde, damit ich mir selbst eine Meinung bilden kann, aber doch bitteschön nicht so etwas! Das ist etwas für Leute, die von vornherein eine feste Meinung haben und sich gerne noch stärker hineinsteigern möchten, nehme ich an. Mich persönlich treibt das Buch in Widerwillen und innere Beunruhigung hinein, weil mir bisher die entsprechende Gegenüberstellung fehlt und weil ich aus der Inhaltsangabe und den ersten 55 gelesenen Seiten nicht erkennen kann (und wohl auch nicht erwarten darf), dass Herr Dr. Ulfkotte Möglichkeiten aufzeigen wird, wo staatliche Kontrollorgane greifen würden, wo es evtl. schon Initiativen gibt, die Exzessen entgegenwirken.
Das Buch ist im Oktober 2015 erschienen. Der Autor prangert z.B. vehement die exorbitanten Ausgaben für Sprach- und Integrationskurse an. OK, die sind exorbitant. Schließlich sind auch viele Migranten gekommen, also müssen sie ja auch exorbitant sein. Wäre dem nicht so, würde definitv argumentativ etwas auf der Bemühungsseite um Integrationshilfen nicht stimmen. Ich glaube außerdem, dass die allermeisten von uns sich bewusst sind, dass diese Sprachkurse ein kurzfristig recht effektives Konjunkturprogramm darstellen. Ob das volkswirtschaftlich jetzt wirklich die beste Lösung ist, darüber könnte man diskutieren, keine Frage. Dass in einigen Integrationskursangeboten vielleicht nicht unbedingt wahnsinnig effektiv gearbeitet wird, das wissen wir ja auch alle, die bisher fehlende Verpflichtung zur Teilnahme an Sprachkursen wird ja auch seit längerem diskutiert. Aber dass im Oktober 2015 jemand derartig plärrt und schreit, in einem Moment, in dem das ganze Problem erst so richtig ins Rollen kam, das kann ich nicht richtig ernst nehmen.
Wie gesagt: man kann auch in einem ruhigeren und sachlicheren Ton darauf aufmerksam machen, wo nach Meinung des Autors Missstände vorliegen. Wir Leser sind auch nicht ganz und komplett verblödet.
Leider habe ich das Buch allein vom Titel her in Plastik eingeschweißt aus dem Ständer heraus genommen und an die Kasse gebracht. Eine echte Enttäuschung, weil mich zwar die Thematik interessiert, ich aber auf all die dämliche und viel zu plumpe Rhetorik gerne verzichten würde. Es muss klar sein: ich möchte über Misstände, die mit der Migrationswelle einhergehen, informiert werden. Ich möchte mich ebensowenig von der "linken" Seite (Mittlerweile nerven mich die Begriffe "links" und "rechts" und "bunt" und "braun" in diesem Zusammenhang ungemein, meines Erachtens sollte man sich darauf konzentrieren, dass die finanziellen und humanitären Mittel zu Unterbringung und Integration möglichst effektiv eingesetzt werden. Denn je weniger sinnlose Verschwendung mit den finanziell zur Verfügung stehenden Mitteln betrieben wird, und zwar bereits seit vor dem Eintritt der Migranten in die Bundesrepublik, desto mehr wirklich hilfsbedürftigen Menschen kann mit den zur Verfügung stehenden Mitteln tatsächlich geholfen werden.)
Es erscheint somit wirklich schwierig, sich ein neutrales und detailliertes Bild von der gegenwärtigen Situation in unserem Land zu machen. Auch die andere Seite von "Berichterstattung", die ständig mit dem "Argument" hausieren geht, das seien alles Kriegsflüchtlinge und Regimeverfolgte, alles ausnahmslos Schutzbedürtige, und wer sich traut, kritisch zu hinterfragen, der wird gleich mental in Einzelhaft genommen und grausam mit dem Argument niedergeschrien, er hätte sowieso keine Ahnung, weil er noch nie alles verloren habe und noch nie vor Krieg und politischer Verfolgung habe flüchten müssen, ist mir zutiefst zuwider.
Wenn ich jedenfalls Zeilen lese wie diese:
Zitat von Dr. Udo UlfkotteSchreibt man ein Buch wie dieses, dann steht man als Autor mit einem Bein im Gefängnis - nicht nur aus Sicht der mich in strafrechtlichen Fragen beratenden Anwälte. Mit dem anderen Bein steht man zivilrechtlich gesehen am Rande des finanziellen Abgrundes. Je mehr Menschen dieses Buch lesen werden, umso größer wird die Gefahr. Denn jeder, der in diesem Buch in unschönem Zusammenhang namentlich erwähnt wird, kann straf- und zivilrechtlich dagegen vorgehen. Und je mehr Leser dieses Buch hat, umso höher werden die Strafen, wenn man auch nur einen kleinen Fehler gemacht hat. Genau aus diesem Grund gibt es im deutschsprachigen Raum kein einziges Buch, in dem Organisationen der Asyl- und Migrationsindustrie, ihre Mitarbeiter, die Profiteure in Politik und Medien und die dahinterstehenden gewinnorientierten Aktiengesellschaften und reichen Familien namentlich genannt werden. Niemand soll wissen, was da draußen im Land wirklich hinter den Kulissen passiert. Wer es dennoch wagt, darüber aufzuklären, der wird weggeklagt.
... dann frage ich mich einerseits, ob und wieviel wirklich hinter dem steht, was Herr Dr. Ulfkotte schreibt, aber andererseits kann ich ihn aufgrund der dramatischen Wortwahl einfach nicht ernst nehmen. Unmöglich. Dass wir hier Zustände wie in der Türkeihaben sollen, kann ich nun doch nicht glauben, oder etwa doch?
Nein, ich hab's gerade eben nochmal versucht, auf S 56 weiterzulesen, aber ich ertrag's einfach nicht ...
Ich muss sehen, ob ich in Zukunft irgendwo mal ein vernünftig geschriebenes Buch zu diesem Thema finde, aber eins ist sicher: Weitere Bücher von Herrn Dr. Ulfkotte werde ich wohl nicht kaufen.