Håkan Nesser - Das falsche Urteil

  • Klappentext:
    An einem sonnigen Augusttag wird ein Mann aus dem Gefängnis entlassen. An einem regnerischen Apriltag finden spielende Kinder seine Leiche. Wurde er getötet, weil jemand fand, er sei noch nicht ausreichend bestraft worden? Oder fürchtet jemand seine Rache? Denn der angebliche Doppelmörder hat seine Taten nie gestanden und immer seine Unschuld beteuert. Kommissar Van Veeteren beschleicht ein furchtbarer Verdacht. Läuft der wirkliche Mörder noch frei herum…


    Meine Meinung:
    Håkan Nesser schreibt ja keine reisserische Krimis genau deswegen mag ich seinen Stil.


    Es beginnt mit der Entlassung des angeblichen Mörders Verhaven, wie er heimkommt….das Auffinden der Leiche und wie die Ermittlungen aufgenommen werden. Während die Kommissare (mir scheint ein etwas ungeordneter Haufen, was allerdings sympathisch wirkt) ohne Van Veeteren, der sich im Krankenhaus einer Operation unterziehen muss, sehr ratlos und auch etwas lustlos, denn wer möchte schon allenfalls entdecken das man den falschen Mann hinter Gitter gesteckt hat, versuchen den Mord und die Zusammenhänge aufzuklären, erfolgen Rückblenden in die Zeit, als die Morde, wegen denen Verhaven im Gefängniss war, geschahen.
    Mir gefiel wie der Autor verschiedene Zeitabschnitte schildert, das lässt eine gewisse Ahnung entstehen, ohne jedoch den wahren Mörder zu erkennen, somit steigert sich die Spannung von Seite zu Seite.
    Ohne zuviel zu verraten, es ist nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, wie könnte es denn anders sein, Van Veeteren der massgeblich zu Lösung beiträgt.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Ich mag Nessers Stil auch sehr.


    Dieses Buch ist meiner Meinung nach nicht sein bestes Werk, aber ein sehr angenehm zu lesender Krimi. Ich mag es, dass Hakan Nesser seine Personen vielschichtig und so menschlich anlegt - mit Stärken und Schwächen.

  • Es ist zwar schon zu lange her, dass ich dieses Buch gelesen habe, als dass ich noch viel konkretes dazu sagen könnte. Doch ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass ich das Buch sehr gut fand.
    Und ich weiß noch, dass ich es mir horrormäßig vorstellte, mit einer Kindergruppe unterwegs zu sein und eine Leiche zu entdecken ...


    grüße von missmarple

  • Hallo zusammen,


    auf der Homepage von Nesser habe ich gerade einen Hnweis gefunden, dass dies die richtige Reihenfolge der Van Veeteren-Reihe sei:


    1. Das grobmaschige Netz
    2. Das vierte Opfer
    3. Das falsche Urteil
    4. Die Frau mit dem Muttermal
    5. Der Kommissar und das Schweigen
    6. Münsters Fall
    7. Der unglückliche Mörder
    8. Der Tote vom Strand
    9. Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod
    10. Sein letzter Fall


    Ich würde gerne "Das falsche Urteil" lesen, kenne aber keines der anderen Bücher aus dieser Reihe.


    Brauche ich denn Vorwissen? Oder ist der Zusammenhang auch so verständlich? :scratch:


    Liebe Grüße


    Wilaja

  • @ Wilaja, ich würde dir empfehlen, mit "Kim Novak badete nie im See von Genezareth" anzufangen.


    hier http://www.buechertreff.net/vi…62&highlight=nesser+novak gibt es schon ein paar Kommentare dazu.


    Dieses Buch hat mit der Van Veeteren-Reihe nichts zu tun, aber du bekommst dadurch einen Eindruck von Nessers Stil und kannst entscheiden, ob du ihn magst ehe du dich in die Serie stürzt.
    (Ich habe die Serie kreuz und quer gelesen; manchmal ist es dadurch schwierig, den Anschluss an das Buch vorher zu finden, aber es geht schon.)


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Zitat

    Original von Marie


    @ Wilaja, ich würde dir empfehlen, mit "Kim Novak badete nie im See von Genezareth" anzufangen.


    Danke für deinen Tipp, Marie. :wink:
    Ich habe mir das Buch gleich notiert...


    Viele Grüße


    Wilaja

  • Habe auch gerade "Das falsche Urteil" angefangen und mir gefällt der Schreibstil von Hakan Nesser sehr gut! Bis jetzt gut strukturiert und interessant geschrieben, bin neugierig wie es weitergeht. (Wird wahrscheinlich eine Lesenacht :lol: )


    Lg. Gabi

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • So, wollte Euch - nach Beendigung des Buches - auch noch meine Meinung schreiben :)
    dazu zitiere ich Hakan Nesser: "Schön, ... Nur das Wesentliche. Die Essenz" S. 257
    Das trifft es meiner Meinung, der Roman ist auf den Fall beschränkt, keine Firlefanzen, keine Ausschweifungen und Randgeschichten. Hat mir insgesamt gut gefallen, nur vom Schluss war ich geschockt :shock:


    Liebe Grüße
    Gabi

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Ich fand den Schluß auch ziemlich schockierend. Aber super und schlüssig gelöst. Diesen Van Veeteren finde ich einfach herrlich. :lol:


    Zwar habe ich die Nesser-Romane bisher in beliebiger Reihenfolge gelesen, aber ich habe den Eindruck, das ist nicht so störend wie bei Elizabeth George, weil die Bücher nicht aufeinander aufbauen - wie es eben beispielsweise beim Privatleben von Lynley & Co der Fall ist. Jedenfalls freue ich mich auf die beiden Nesser-Romane, die ich grade bestellt habe!


    Lg
    Susannah


    Missmarple, einen Ausflug mit dieser Kindergruppe, die wohl einem Sack Flöhen gleicht, stelle ich mir schon ohne Leiche horrormäßig vor!! :shock::mrgreen:

  • So, dieses war nun also mein drittes Van Veeteren-Buch. Ich habe es es vor 4 Tagen begonnen und heute beendet, trotzdem blicke ich nicht ganz durch. Wer war nochmal der Mörder und wo tauchte er vorher auf? Das Motiv blieb mir auch schleierhaft und die Aufdeckung auch- so richtig mitfiebern konnte ich nicht.



    Ich vergebe mal wohlwollend 3 Sterne. Es war nicht schlecht, aber vom Hocker gerissen hat es mich echt nicht. Ich werde jetzt meine Van Veeteren-Leseabenteuer bis auf Weiteres erstmal unterbrechen und mich anderen Skandinavien-Krimis zuwenden. Es muss noch bessere irgendwo da draußen geben.....but I'll be back :dwarf:...somewhere...sometime....

  • In seinem dritten Fall „Das falsche Urteil“ ermittelt Van Veeteren in einem Mordfall bei dem das Ermittlerteam zunächst eine bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte Leiche identifizieren muss, um die wahren Hintergründe der Tat aufzudecken.
    Håkan Nesser schafft es in „Das falsche Urteil“ den Leser wieder von seinem gewohnten Stil zu überzeugen und ihn dadurch für sich einzunehmen.
    Dennoch fehlte es größtenteils an Spannung und auch der „Aha – Effekt“ blieb aus. Das kann vor allem daran liegen, dass Van Veeteren in der ersten Hälfte der Handlung aus persönlichen Gründen nur vereinzelt auftaucht und die Ermittlungen von seinen Kollegen geleitet werden. Man merkt als treuer „VV – Fan“ das etwas fehlt.
    So wird das Tempo der Handlung auch zunehmend besser, sobald der Kommissar dann wieder gewohnt in die Ermittlungen eingreift.
    Dennoch war es Håkan Nessers authentischer Schreibstil, der eine gewisse Atmosphäre geschaffen hat und dadurch die Handlung interessant und nachvollziehbar machte.
    Vor allem das Ende scheint die weitere Entwicklung der Figur „Van Veeteren“ nachhaltig zu prägen.
    Ich bin also sehr gespannt!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: , 5 von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich bin kein Krimileser, aber hin und wieder gebe ich dem Genre eine Chance. Leider konnte mich dieses Werk von Håkan Nesser nicht überzeugen.


    Für meinen Geschmack plätschert die Geschichte ohne nennenswerte Höhen und Tiefen dahin und die Dialoge lesen sich oft zäh. Die Spannung, sofern vorhanden, ist mir auch viel zu konstruiert. Da wird die ganze Zeit mit Namen um sich geworfen, aber wenn Van Veeteren den Richtigen verdächtigt, hält man sich diesbezüglich plötzlich bedeckt. Und das Ende? Na ja ...


    Warum Van Veeteren vom Klappentext und vielen Lesern als Kultfigur gehandelt wird, ist mir auch nicht ganz klar geworden. Außer dass er einen ziemlich hohen Zahnstocherverbrauch hat, ist da bei mir nichts hängen geblieben. Kann aber auch daran liegen, dass er in dieser Geschichte gesundheitsbedingt ein bisschen zu kurz kommt. Insgesamt kamen mir die Figuren blass und austauschbar vor, alle verhielten sich und sprachen auf dieselbe Weise. Ich könnte jetzt nicht einmal sagen, wie viele Ermittler denn nun eigentlich mit diesem Fall beschäftigt waren.


    Was ich allerdings am schlimmsten fand, war der Schreibstil. Der kommt extrem ungelenk/unbeholfen daher, was aber auch an der Übersetzung von Gabriele Haefs liegen mag. Noch nie hat mich der gehäufte (und oft auch unpassende) Gebrauch von Wörtern wie „ja, natürlich, aber, einfach, durchaus“ so dermaßen gestört wie hier.


    Von Håkan Nesser werde ich wohl nichts mehr lesen ...