Bernard Cornwell - Sharpes Feuerprobe / Sharpe's Tiger

  • Über den Autor
    Bernard Cornwell wurde im Februar 1944 in London geboren. Als Sohn eines kanadischen Fliegers und einer Mitarbeiterin der Royal Air Force wurde er zur Adoption freigegeben und wuchs bei christlichen Fundamentalisten in der Grafschaft Essex auf.
    Als Erwachsener nahm er den Namen seiner Mutter wieder an und studierte Geschichte. 1980 wanderte er mit seiner neuen Frau in die USA aus und begann dort, mangels einer Arbeitserlaubnis, Romane zu schreiben.
    Fast alle seine Romane spielten im Pulverzeitalter und der Durchbruch gelang ihm mit der "Richard-Sharpe-Reihe". "Sharpes Feuerprobe" ist zwar nicht der erste Band, jedoch in der Chronologie der Anfang der Serie.



    Inhalt
    Richard Sharpe ist ein Rotrock, ein Soldat in der englischen Armee im Jahre 1799 und eingesetzt in Indien, im Kampf gegen das Marathenreich. Jedoch ist er dort genau so freiwillig wie das Brot im Toaster und wird dort eben so gut behandelt (die Temperatur stimmt sicherlich ebenfalls). Seine Vorgesetzten sind größtenteils von einem eher fragwürdigen Charakter und Sharpe’s Gedanken spielen daher mit der Fahnenflucht.
    Doch nicht heute. Denn die erste richtige Schlacht steht bevor und der Namensgeber der Serie bemerkt schnell, dass er sich in dieser Atmosphäre sehr wohl fühlt.
    Gegner der Briten ist Tippu Sultan, ein entschlossener und höchst abergläubischer Herrscher mit einer gut trainierten Armee.
    In der Zwischenzeit wird ein englischer Offizier und Geheimdienstmitarbeiter gefangen genommen und durch verschiedene Zufälle ist ausgerechnet Richard Sharpe vom General persönlich ausgesucht, um in die gegnerische Stadt Seringapatam zu gehen und die geheimen Informationen in seinen Besitz zu bringen. Als Deserteur...



    Meine Meinung
    Wie immer habe ich den Inhalt bewusst kurz gehalten und nur ganz leicht an der Oberfläche gekratzt.
    Die Sharpe-Reihe beginnt hier mit dem Donnerschlag einer Kanone, ohne sich danach im Pulverdampf zu verlieren. Ständig geschieht etwas und ebenso ständig wird die Geschichte um den unfreiwilligen Antihelden weitergesponnen, auch mit der einen oder anderen Überraschung kann das Buch auftrumpfen, hier jedoch bitte nicht die erzählerische Tiefe eines Tolkien erwarten. Dies lässt das Buch kurzweilig erscheinen und man wundert sich beim nächsten Blick auf die Uhr wie spät es bereits ist.
    Leider können die Figuren hier nicht ganz mithalten. Es bleibt bei Stereotypen und nur wenige Charaktere zeigen eine vorsichtige Entwicklung. Allerdings muss man dem Roman zugute halten, dass es sich hierbei um den Start einer langen Serie handelt. Wenn die Charaktere sich in jedem Buch drastisch weiterentwickeln würden, hätte man ab Band 10 vermutlich einen neuen Olymp voller Götter. Wer jedoch “Das Lied von Eis und Feuer” gelesen hat weiß, dass man auch in einer Serie durchaus ordentliche Weiterentwicklungen von Persönlichkeiten unterbringen kann.
    Was mir sehr gefallen hat ist die bildliche Sprache von Bernard Cornwell. Wird eine Stadt umschrieben, hat man schon ein recht genaues Bild vor Augen. Wenn ein Soldat seine Waffe lädt weiß man, warum dies anno 1800 so lange gedauert hat. Auch was Schmerz und Verletzungen angeht hält Cornwell sich nicht zurück, bei der ein oder anderen Szene könnte ein etwas zarteres Gemüt schon unruhig werden.
    Insgesamt möchte ich dieses Buch gerne weiterempfehlen, vor allem an Personen, welche die Zeit der Kolonisierung Indiens interessant finden und natürlich die generelle Epoche des großen, kleinen Napoleons und seiner Konkurrenten. Man sollte jedoch actionreiche Romane mögen, viel Zeit zum verschnaufen bleibt da nicht und die Geschichte ist teilweise etwas oberflächlich.
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