Kurzbeschreibung:
Ein altes Pfarrhaus, böse Träume und eine schreckliche Wahrheit
Nach sieben Jahren in der Großstadt zieht die junge Annika Burgdorfer wieder in ihr altes Heimatdorf in Oberbayern, wo sie einen alten Pfarrhof kauft und eigenhändig restauriert. Als sie eines Nachts seltsame Geräusche hört, glaubt sie zunächst, die alten Dielen des Hauses würden ächzen. Doch die Geräusche werden zunehmend bedrohlicher. Außerdem verfolgen Annika immer häufiger seltsame Träume, in denen ihr eine Magd namens Maria erscheint, die Ende des 18. Jahrhunderts auf dem Hof lebte. Zusammen mit dem Weltenbummler Victor Rautenstein kommt Annika einem grausamen Geheimnis aus der Vergangenheit auf die Spur … (Quelle Amazon)
Autorin:
Die Autorin, Jahrgang 1984, ist im Bayerischen Oberland aufgewachsen und gelernte Redakteurin. Inzwischen lebt und arbeitet sie als freiberufliche Schriftstellerin im schönen Ostallgäu, wo sie sich mit Mann, zwei Söhnen und zwei Katzen auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei niedergelassen hat. Mit ihrem ersten Roman, »Die Tochter der Seherin«, gelang ihr ein großer Erfolg. (Quelle Amazon)
Buchgestaltung:
Ich besitze die gebundene Weltbildausgabe. Das Buch umfaßt 410 Seiten und ist in 31 Kapitel unterteilt, die jeweils eine angenehme Länge haben. Auf dem Cover sieht man ein altes Gebäude (Pfarrhof) umgeben von großen Bäumen. Im Vordergrund fließt ein Fluß. Inzwischen ist auch eine Taschenbuchausgabe erschienen.
Am Ende der Geschichte gibt es noch einen Anhang: eine gezeichnete Karte sowie Skizzen vom Bodelhof/Pfarrhof. Außerdem findet man noch einmal die Hausgeschichte chronologisch geordnet. Mir gefallen solche kleinen liebevoll gestalteten Details in Büchern immer besonders gut. Das zeigt mir, dass sich die Autorin Mühe und Gedanken dazu gemacht hat.
Schreibstil:
Die Geschichte war flüssig zu lesen und es gab auch m. E. keine Längen. Neben der spannenden Story beschreibt die Autorin ihre Protagonisten lebendig und facettenreich.
Es gibt immer wieder Rückblicke aus Sicht der Magd Maria, deren Schicksal mich berührt hat. Diese Passagen sind vom Schreibstil her anders gehalten als die Geschichte um Annika, so dass man keine Schwierigkeiten hat, den Zeitsprüngen zu folgen. Zwischen manchen Kapiteln gibt es Zeitungsartikel, die Annika geschrieben hat oder schreiben möchte benannt als Streifzüge durch´s Gartenjahr.
Charaktere:
Die agierenden Personen sind recht gut dargestellt. Annika ist in mancher Hinsicht ziemlich naiv, aber dennoch symphatisch. Auch Victor ist gut getroffen. Er versucht verzweifelt, etwas über seinen ihm unbekannten und inzwischen toten Vater zu erfahren, in dem er dessen Tagebüchern folgt.
Story:
Annika trennt sich von ihrem versnobten Freund und zieht wieder in ihr Heimatdorf. Sie kauft einen alten, renovierungsbedürftigen Pfarrhof, um den sich einige Spukgeschichten ranken, und zieht dort freudig ein. Sie beginnt von einer Frau namens Maria und deren Schicksal zu träumen. Was anfänglich nur nächtliche Träume sind, wird zusehends zu bedrohlichen Halluzinationen. Außerdem geschehen unheimliche Dinge auf dem Hof. Annika versucht, hinter die Geschichte von Maria und den seltsamen Ereignissen zu kommen. Dabei steht ihr Victor zu Seite, der aber zunächst ein falsches Spiel spielt. Alle Personen, egal ob beste Freundin, Exfreund, Vater oder Ortsansässige, alle haben Geheimnisse, lügen oder vertuschen, was das Zeug hält. Es ist wirklich unterhaltsam.
Meine Meinung:
Mir hat die Geschichte mit ein paar kleinen Abstrichen ziemlich gut gefallen. Zu Beginn habe ich mir etwas schwergetan, in die Geschichte rein zu finden. Woran das lag, kann ich eigentlich nicht genau sagen. Vielleicht lag es daran, dass die Dialoge in den Rückblenden für mich anfänglich schwierig zu lesen waren. Der Dialekt, der dort gesprochen wurde, lag mir nicht und ich musste diese Passagen teilweise zweimal lesen, um zu verstehen, was gemeint ist. Das hat meine Lesefreude zunächst etwas eingedämpft. Aber das wurde glücklicherweise im Lauf der Geschichte besser und nahm auch nicht überhand. Ein weiterer negativer Punkt ist für mich gegen Ende die Szenen mit Gabriele. Ohne hier etwas zu verraten muss ich sagen, dass das total unnötig und unglaubwürdig war. In diesem Fall wäre weniger mehr gewesen.
Es gibt viele Geheimnisse zu ergründen, Intrigen werden geschmiedet und auch eine Liebesgeschichte wird einem geboten. Alles in Allem habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.
Für ein paar unbeschwerte Lesestunden kann ich dieses Buch allen empfehlen, die nichts gegen eine Prise Mysterie und Grusel haben.