Fredrik Backman - Ein Mann namens Ove / En man som heter Ove

  • Klappentext:
    Alle lieben Ove:
    Die NUMMER 1 aus Schweden - witzig, rührend, grummelig, großartig


    Haben Sie auch einen Nachbarn wie Ove?
    Jeden Morgen macht er seine Kontrollrunde und schreibt Falschparker auf. Aber hinter seinem Gegrummel verbergen sich ein großes Herz und eine rührende Geschichte.
    Seit Oves geliebte Frau Sonja gestorben ist und man ihn vorzeitig in Rente geschickt hat, sieht er keinen Sinn mehr im Leben und trifft praktische Vorbereitungen zum Sterben.
    Doch dann zieht im Reihenhaus nebenan eine junge Familie ein, die als Erstes mal Oves Briefkasten umnietet ...


    "Wer dieses Buch nicht liebt, braucht eigentlich gar nicht mehr zu lesen."
    [Hamburger Morgenpost]

    "Ein zum Weinen tragisches und gleichzeitig absolut komisches Buch. Man würde Ove am liebsten sofort adoptieren."
    [Brigitte]


    *************

    Ja, Ove ist ein grantiger Eigenbrödler, ein Knöllchenhorst, jemand der nicht viel spricht und wenn er mal was sagt, dann ist es nicht nett oder freundlich. Mit seinem früheren Freund ist er schon lange zerstritten und auch sonst in der Reihenhaussiedlung ist niemand, mit dem er was zu tun haben will - Hauptsache alle halten sich an die Regeln.
    Von seinem ehemaligen Arbeitgeber ist er ungefragt in Rente geschickt worden, seine geliebte Frau ist gestorben - was soll er also noch hier? Er will einfach nur noch sterben, damit er wieder bei seiner Sonja sein kann, dessen Grab er so oft besucht wie er kann.
    Aber bis er seinen Tod organisiert hat, steht er jeden Morgen in aller Frühe auf, macht sich fertig und geht dann auf Kontrollgang.

    Er kontrolliert den Besucherparkplatz, schreibt die Autonummern auf, damit auch niemand länger als erlaubt dort parkt. Auch die Müllstation müssen kontrolliert werden, genau wie der Fahrradschuppen und die Garagen - es muss ja schließlich alles seine Ordnung haben und die anderen in der Siedlung kennen ja keine Werte mehr. Wissen nicht mehr wie man normalen Kaffee richtig kocht, können nichts mehr selber reparieren, kümmern sich um nichts, halten keine Regeln ein und ohne den neumodernen Kram und ihre Handys sind sie aufgeschmissen.


    Aber innen drin ist Ove ein ganz Anderer, man muss ihn einfach kennen lernen!
    Und als Leser lernt man Ove wirklich kennen. Er ist zwar "einfach gestrickt", aber tief in seinem Inneren doch ein herzensguter Mensch. Man darf sich nur nicht von ihm abschrecken lassen.

    Zitat

    Es ist so rührend, wenn er das Grab seiner Frau besucht und auch bei Frost immer wieder mühsam ein Loch gräbt, um ihre Lieblingsblumen neu zu pflanzen - auch wenn sie nicht lange halten.

    Zitat

    Toll an dem Buch finde ich auch, dass nebenher auch die vergangene Geschichte von Ove mit seiner Frau erzählt wird. So kann man Ove noch besser verstehen und es ist einfach schön zu sehen, wie sein Leben mit seiner Frau zusammen war.
    Zwei total verschiedene Charaktere, die einfach harmonieren und sich gegenseitig ergänzen. Sonja, die sich für schöne Dinge begeistern kann, Bücher liebt und Ove alles Mögliche erzählt. Ove, der ihr liebend gerne zuhört, pragmatisch ist und wenig redet, aber dafür einfach macht.

    Zitat

    Ja Ove ist ein Superheld, ein ganz leiser. Zwar ein ganz grummeliger, aber ein um so liebenswerter. Ich könnte noch so viel Zitate aufschreiben. Es sind die leisen Momente zwischen den Zeilen, die einfach ans Herz gehen. Dann die Momente, bei denen man einfach schmunzeln muss und ihm ins geheim recht gibt, weil es einfach stimmt. Dann die Momente, wo Ove einfach kämpft, ohne wenn und aber sich für seine Nachbarn einsetzt, die er ja eigentlich gar nicht mag, und ihn einfach nur anfeuern will. Man versteht, warum er keine Weißhemdträger mag.

    Und das Ende soooooooo traurig! Ich hab echt geschnieft und Pipi inne Augen gehabt.

    Aber selbst das traurige Ende ist noch schön. ....


    Warum?

    Holt euch das Buch und begleitet Ove selbst! Ihr werdet ihn ebenso lieben. :)


    Ich kann dem Klapptext mit jedem Wort bestätigen. Er ist in keinster Weise übertrieben, genau wie die Aussagen zu dem Buch.

    Nur eins, ich möchte Ove nicht adoptieren, ich möchte ihn als Nachbarn - und richtigen Kaffee kochen kann ich auch. ;-)


    Mein Fazit:

    Ove ist mein absolutes High Light! Den gebe ich nie wieder her!!! Eins der seltenen Bücher, welches ich nicht zum letzten Mal gelesen habe :love:


    Meine Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: +

    Gegensätze ziehen sich an - ich bin voller Gegensätze und komme somit auch mit (fast) allen gut aus :-,

    ****

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die gewaltigste."

    - Heinrich Heine -


    Bin dann mal :study:


    Suhanis Bücherblog

  • ### Inhalt ###

    Ove ist 59 Jahre alt und lebt in einer Kleinstadtsiedlung in Schweden. Seine Frau Sonja ist vor kurzem an Krebs gestorben und dann wurde er auch noch in den vorzeitigen Ruhestand geschickt. Seine täglichen Kontrollgänge im Viertel, um zu überprüfen ob sich jeder an die Regeln hält, geben ihm auch keine Erfüllung mehr und so sieht Ove keinen Sinn mehr in seinem Leben und trifft Vorbereitungen, um sich umzubringen. Dann zieht eine junge Familie in das Nachbarhaus, wirbelt sein Leben durcheinander und beschäftigt ihn mit tausend alltäglichen Dingen, sodass er nicht dazu kommt, seinen Plan durchzuziehen.



    ### Meinung ###

    Wer ist Ove? Der Typ "Harte Schale, weicher Kern" trifft es wohl am ehesten? Ich würde sogar sagen noch etwas extremer: Oves Welt und sein Weltverständnis ist durch Familie und Kindheit geprägt. Seine Mutter ist früh gestorben, sein Vater war ein extrem wortkarger hart arbeitender Mann, der sich immer um seine eigenen Dinge gekümmert hat und seine Arbeit immer gut machen wollte. Und das Wichtigste: Der nur eine Automarke gefahren ist, nämlich Saab. Aus diesem Koordinaten-System der absoluten Wahrheiten des Lebens bezieht Ove seine Überzeugungen: Man muss Saab fahren, sonst ist man eine Person, mit der man nicht reden kann, man muss Dinge reparieren können, am besten auch ein Haus bauen können UND man muss sich an die Regeln halten. Wenn im Viertel steht: "Autofahren verboten", dann hat man sich daran zu halten und damit das passiert muss das täglich morgens um 6:45 kontrolliert werden - durch ihn. Ove ist also der pedantische alte Opa, den jeder fürchtet als Nachbarn zu haben, extrem eindimensional, vom Typ: So war das, so ist das und so muss es immer sein. Ove gewinnt etwas neuen Lebensmut, nachdem er sich um die Menschen in der Nachbarschaft kümmern kann, obwohl er es nie so bezeichnen würde. Er würde eher sagen: "Die Dinge müssen halt gemacht/repariert werden, wo kommen wir denn dahin" und er ist natürlich auch froh, dass er was zu tun hat. Also gibt er Fahrstunden, fährt Menschen ins Krankenhaus und holt sie wieder ab, repariert Dinge im Haus und kümmert sich um entlaufene Katzen. Das geht natürlich nicht einfach so vonstatten, sondern das alles wird über die ganze Dauer des Romans untermalt von exakt zwei Gefühlsäußerungen: Schreien und Weinen! Und wenn das nicht ist und Ove grad nichts zu tun hat, dann steht er auch mal ne halbe Stunde im Raum und guckt die Wand an. Den Weinpart übernimmt nicht er, sondern Parvaneh, die Schwangere Nachbarin, die sich den knatterigen Alten in ihr Herz geschlossen hat und ihn ohne Unterlass herumkommandiert, obwohl sie eigentlich Angst vor ihm haben müsste - ich hätte zumindest Angst vor ihm. Alles in allem ein Panoptikum schräger unrealistischer Gestalten. Und dann sind da noch die Vergleiche... Ich habe jetzt keine Lust einen rauszusuchen, aber sie gehen ungefähr alle so: "Und Ove starrte die Katze an als wenn sie ihn in der Fußgängerzone als Pirat verkleidet nach dem Fahrticket gefragt hätte." Also absurde Vergleiche, die in meinem Kopf überhaupt nichts zum Klingen bringen und die ich im nächsten Moment auch schon vergessen habe. Der Schluß wird dann nochmal schön kitschig und anrührig, ist aber auch irgendwie ein happy end.


    ### Fazit ###

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Für Liebhaber von kitschigen Kleinstadtgeschichten, in der der "harte Schale, weicher Kern"-Held doch noch einen Lebenssinn findet, indem er anderen helfen kann, gekrönt von einem herzschmerzigen Finale.

    Der ideale Tag wird nie kommen. Der ideale Tag ist heute, wenn wir ihn dazu machen. -- Horaz


    Finde und tausche meine gelesenen und viele andere Bücher auf Tauschticket.de

    Kompensiere Deinen ökologischen Fußabdruck, indem Du Projekte unterstützt, die Dir am Herzen liegen: wren.co

  • Ich habe das Buch meiner Mutter zur Liebe gelesen, weil sie der Meinung war, dass man es unbedingt gelesen haben sollte. Ja, das stimmt. Die Message, die darin steckt, ist wirklich herzerwärmend. Ich fand die Art und Weise, wie es geschrieben wurde (Beispiel: "Die weißen Hemden") recht witzig und erinnerte mich stark an "den Hundertjährigen". Dennoch muss ich trotz dem ganzen Witz, dem Sarkasmus und dem Herz, was hinter allen steckt, gestehen, dass mich Ove nicht erreicht hat. Die Sache mit der Katze muss ich gestehen fand ich irgendwie skurril. An sich ein gutes Buch mit ganz viel Witz zum Schmunzeln, aber vielleicht dessen, dass ich eher andere Genre lese, nicht so meins.


    Fazit: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:


    Wen es interessiert: Ove kommt am Fr, 07.04.2023, 21:45 im Ersten im TV!

  • Eine Geschichte mit einem speziellen Charakter und zähem Schreibstil


    Alleine lebt Ove in seinem Haus. Nach dem Tod seiner Frau und seiner Entlassung möchte er nur noch eins: Sterben. Und das möglichst schnell und ja nicht auffällig. Bis ins letzte Detail plant er seinen Freitod, wird jedoch immer wieder unterbrochen. Der Einzug seiner neuen Nachbarn scheint mit nichts als Ärger verbunden zu sein. «Der Trottel» wie Ove ihn nennt, macht mit seinem missglückten Parkiermänover des Anhängers einige Minuspunkte und bevor überhaupt ein Wort gewechselt wurde, hat Ove bereits eine Meinung gebildet. Ove hat seine eigene Art, die nicht überall gut ankommt. Täglich geht er seinem Ritual nach und macht seinen Rundgang durch das Quartier. Auf seinem Kontrollgang entgeht ihm nichts und falsches Parkieren von Velos, falsches Entsorgen oder zu langes Parkieren werden von ihm akribisch wahrgenommen und aufgeschrieben. Die neue Nachbarin merkt, dass in dem verbitterten Kerl ein weicher Kern steckt und versucht ihn auf eine amüsante Weise zu knacken. Es scheint als merke sie auch, was Ove plant und sie versucht es mit allen Mitteln zu verhindern.


    ‘Ein Mann namens Ove’ konnte mich nicht packen. Der spezielle Schreibstil bereitete mir am Anfang sehr Mühe. Nach der Hälfte hat man sich einigermassen daran gewöhnt. Die Kapitel in der Vergangenheit mit seiner Frau Sonja haben mir sehr gut gefallen und gaben der tristen Geschichte in der Gegenwart einen guten Gegenpart. Im Gegensatz zum Buch ‘Oma lässt grüssen und sagt, es tut ihr leid’ konnte ich hier nicht in die Geschichte abtauchen. Die Spannung hat mir gefehlt und der Schreibstil war gewöhnungsbedürftig.


    Ove ist ein fast 60-jähriger, verbitterter Mann, der in seinem Leben bereits einiges durchgemacht hat. Durch seine verbitterte und abwehrende Art kann er nicht mit Sympathie auftrumpfen. Doch scheint er ein grosses Herz zu haben und lässt seine neue Nachbarin in sein Leben. Gegenüber den Kindern ist er sehr hart, was diese teilweise getrost ignorieren. Seine Frau Sonja wird als sympathische und offene Frau beschrieben, was man sich sehr gut vorstellen kann. Sie hat es geschafft, Ove so zu akzeptieren wie er ist. Schade für Ove, dass er seine geliebte Frau verloren hat.


    Ein netter Roman mit einem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Eine Lektüre für zwischendurch, mehr aber nicht.

  • EriS Zäher Schreibstil - wirklich interessant. Ich fand ihn von Beginn an so launig, auf diese gewollt umständlich Art. Weil das auch so gut zur Charakterisierung des Protagonisten beigetragen hat. Wahrscheinlich war es das was Dich gestört hat?

    Backman erinnert mich auch immer sehr stark an Stephen King, den er übrigens als eines seiner Vorbilder benennt. Aber den mag auch nicht jeder, weil er nun mal gerne "schwafelt".

    Manche mögen es sehr gerne, andere nicht. Ich finde es aber sehr interessant, andere Sichtweisen zu lesen. Wäre schlimm, wenn wir alle denselben Geschmack teilen würden.

    "Ich bin eitel, hochmütig, tyrannisch, blasphemisch, stolz, undankbar, herablassend - bewahre aber das Aussehen einer Rose" Pita Amor