Hallo,
als der Mönch und Inquisitor Tobias in das kleine und unbekannte Städtchen Buchenfeld gerufen wird, wird ihm schnell klar, dass hier irgendetwas nicht seinen normalen Gang gehen kann...
Er findet einige Kilometer vor dem Städtchen einen toten Säugling in einem Fluß und kurz danach eine völlig verstörte Zigeunerin mit ihrem zehnjährigen Jungen, denen er sich allerdings nicht annehmen kann.
Als Tobias schließlich in Buchenfeld ankommt, fällt ihm zuerst die unheimliche Stille auf, die diesem Städtchen anhaftet. Er hört weder Kindergeschrei, noch Menschen, die sich unterhalten, es fehlen sämtliche typisch städtischen Geräusche. Und dann ist da noch das seltsame Verhalten einiger Stadtbewohner, sowie der furchtbare Gestank, der das Städtchen zu verseuchen droht...
Ein Bewohner Buchenfelds schildert Tobias die furchtbaren Geschehnisse der jüngsten Zeit, Kinder wären gestorben, die Ernte wäre missraten und Tiere würden mit furchtbaren Entstellungen geboren. Schließlich wird er in einen furchtbaren Kerker geführt, in dem er den Grund seines Auftrages vorfindet - die vermeintliche Hexe Kathrin, die Tobias einst geliebt hatte...
Meine Meinung:
Dieser historische Roman hat mich wirklich nicht mehr losgelassen. Der Autor erzählt unglaublich spannend, mit tollen Bildern, alles wirkt so real und vorstellbar, ich konnte förmlich den Gestank, der Buchenfeld umgibt, riechen! Im Gegensatz dazu stehen Elemente, die viel mehr an einen Fantasy-Roman erinnern, die irreal scheinen, an Zauberei und Mythen erinnern.
All dies hätte ich nicht erwartet, als ich den Klappentext gelesen und mir darauf hin dieses Buch gekauft habe. Der Klappentext verriet nämlich nur soviel:
Deutschland im finsteren Mittelalter: Der Inquisitor Tobias wird in eine entlegene Stadt im Norden des Reiches gerufen. Schreckliche Dinge geschehen in Buchenfeld - das Korn verfault, das Wasser ist vergiftet, und Kinder kommen mit Mißbildungen auf die Welt. Das Volk von Buchenfeld glaubt zu wissen, wer die Schuld an all dem Leid trägt: Katrin, die Frau des Apothekers. Nur zögernd nimmt Tobias die Untersuchungen auf, denn er kennt die angebliche Hexe - und hat sie einst geliebt.
Allerdings bin ich wirklich positiv überrascht, in welche Richtung dieser Roman läuft. Ständig war ich zwischen Erschrecken und Faszination hin und hergerissen, Erschrecken über die Behandlung vermeintlicher Hexen im Mittelalter und Faszination, über den Stil und die Erzählung des Autors.
Dieser Roman hat mich gefesselt, von Anfang bis Ende...
Viele Grüße
Wilaja