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Damit die einen überleben, müssen die anderen sterben.
Grace ist frisch verheiratet mit Henry Winter, einem jungen Mann aus reichem Hause, als sie sich am Vorabend des ersten Weltkriegs auf der Zarin Alexandra einschifft. Doch nach einer mysteriösen Explosion sinkt der Ozeandampfer, und Henry erkauft seiner Frau einen Platz in einem Rettungsboot.
Den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert, treibt das überladene Boot wochenlang auf offener See. In einer Atmosphäre aus Misstrauen und unterdrückter Aggression stellen sich existentielle Fragen.
Sollen die Stärkeren sich opfern, damit die Schwächeren überleben können? Oder besser umgekehrt? Wer darf das entscheiden? Und sitzt Grace überhaupt zu Recht in diesem Boot?
Grace überlebt die Katastrophe, findet sich aber Wochen später vor einem Gericht in New York wieder. Die Anklage lautet auf Mord.
Meine Meinung:
Nach dem Untergang der „Zarin Alexandra“ kämpfen die Überlebenden des Schiffsunglücks in einem Rettungsboot um ihr Leben.
Das Warten auf Hilfe wird zur Durststrecke und die Insassen des Bootes müssen entscheiden wer im Boot bleiben darf und wer nicht.
Die junge Grace Winter ist ebenfalls im Boot und gerät zwischen die Fronten. Wer darf Leben und wen wird das Meer für immer verschlingen?
Der Anfang von Charlottes Buch „In einem Boot“ erinnert sehr an den Untergang der Titanic, der im Buch ebenfalls Erwähnung findet. Es war ein beklemmender und aufwühlender Einstieg in die Geschichte.
Leider hielt das Buch letztendlich nicht das, was ich erhofft hatte.
Es ist zwar gut und schnell zu lesen, aber besonders der Mittelteil war absehbar und zäh und ich konnte weder für Grace noch mit den anderen Insassen des Bootes Empathie empfinden.
Grace war eine naive, berechnende Person, die oft einfältig wirkte.
Das Ende war dann sehr enttäuschend, sogar das Enttäuschendste am ganzen Buch. Zu viele Fragen, die zuvor aufgeworfen wurden, blieben einfach offen, für mich teilweise gewichtige Fragen. Und es ging einfach zu schnell, wirkte eher dahingeklatscht ohne wirklich abschließend zu sein.
Schade, denn das Buch hätte durchaus großes Potential gehabt und kurz vor Schluss gewann die bis dahin eher lethargische Handlung auch deutlich an Tempo, wurde aber durch den raschen Schluss wieder gebremst.
„In einem Boot“ ist aber durchaus ein zum Nachdenken anregendes Buch über Moral und Schiffsunglücke.
von