ISBN: 9783426275948
Erschienen bei: Droemer Verlag
Seitenzahl: 269
Autorenportrait:
(Quelle: Buchcover/Verlag)
Bernhard Albrecht studierte Medizin und Publizistik in Bochum, Uppsala, Barcelona und Straßburg und promovierte zum Dr.Med. Er arbeitete zunächst als Arzt und schrieb nebenher für Tageszeitungen und Zeitschriften. Seit 2000 arbeitete er als Journalist für verschiedene Fernsehanstalten und schrieb u.a. für Spiegel und Geo. Mehrfach wurde er für seine Arbeiten ausgezeichnet, u.a. mit dem Adolf-Grimme-Preis. Bernhard Albrecht lebt heute als Redakteur des "Stern" in Hamburg und München.
Kurzbeschreibung:
(Quelle: Buchcover/Verlag)
Von Menschen ohne Hoffnung.
Von Ärzten, die an Grenzen gehen.
Geschichten auf Leben und Tod.
Der Arzt und preisgekrönte Wissenschaftsjournalist Bernhard Albrecht erzählt von Patienten, deren Fälle aussichtslos erschienen, und von Ärzten, die alles daransetzen, die Krankheit gegen alle Wahrscheinlichkeit zu heilen und Leben zu retten. Und er zeigt, wozu die Medizin imstande wäre, wenn jeder Patient einen Arzt fände, der alles für ihn gibt.
Meine Meinung:
Eckart von Hirschhausen sagte über den Autor des Buchs:
"Medizin ist Wissenschaft und Kunst zugleich. Bernhard Albrecht hat diese Doppelbegabung: tiefe Recherche als Arzt und einen packenden Stil als kunstvoller Autor."- und dem kann ich mich nur anschließen.
Zugegeben, ich hätte es nicht erwartet, dass ein Sachbuch über die Mediziner so spannend zu lesen ist. Ich habe diesen Roman innerhalb eines Tages gelesen, weil ich nicht aufhören konnte und noch mehr über weitere Fälle wissen wollte. Dazu sollte ich vielleicht auch erwähnen, dass ich mich nicht auf der Seite der Menschen im weißen Kitteln befinde, sondern direkt gegenüber. Und deswegen hat mich das Buch auch persönlich stark angesprochen und sehr bewegt.
Denn genau so ist es: "Wer wünscht ihn sich nicht: einen Arzt, der alles, wirklich alles daransetzt, um einen vor lebenslanger Krankheit oder dem sicher geglaubten Tod zu bewahren".
Einen Arzt, der keine Angst hat über die Grenzen des Gelerntes zu gehen, einen Arzt, der nicht an die strickte Regeln der Behandlung gebunden ist, oder einen Arzt, der einen Weg findet, diese zu umgehen...
Sicherlich ist es nicht einfach, und bestimmt spielt dabei die Berufung eine größere Rolle als Beruf, aber gerade diese Menschen, diese Mediziner sollten öfter erwähnt werden, man sollte Berichte über sie erstatten, und mehr Bücher darüber schreiben. Das Thema der Heilung, oder genauer gesagt, das Gespräch über die, die für ihre Patienten über die Grenzen des Erforschten, des Erprobtes gehen, steht zu sehr im Hintergrund der Medien oder der Gesellschaft, und der gebührende Respekt und Dankbarkeit solchen Ärzten gegenüber, bleibt oft aus.
In seinem Buch stellt Albrecht Bernhard acht Geschichten vor, über ganz besondere Fälle, bei denen den Ärzten gelungen ist, das Unmögliche möglich zu machen. Während der Recherche zu diesem Buch hat er diese Patienten kennengelernt, mit den Ärzten gesprochen und gesteht in seinem Vorwort zu diesem Buch, dass diese Gespräche auch ihn geändert haben, auch er, obwohl er sich mit der Thematik auskennt, konnte dabei emotional nicht unbeteiligt bleiben...
So erging es mir beim Lesen seiner Geschichten auch, ich muss zugeben, dass die Tränen nicht nur ein Mal geflossen sind: aus Mitgefühl, Empathie und Freude darüber, dass es solche Mediziner gibt, und dass der Autor ein Buch darüber geschrieben hat. Die Geschichten, wie schwer die auch zum Teil sind, tragen Hoffnung in sich. Und das hat mir am meisten gefallen.
Es sind natürlich die ausgefallenste Geschichten der Medizin, die ganz besondere Fälle: wie, zum Beispiel, die Geschichte über Singh, der aus Indien stammt, verliebt und verheiratet war, und mit einer ungeheuerlichen Kraft leben wollte - und doch eines Tages versucht hat, sich mit Reinigungsmitteln umzubringen, da er eine unheilbare Diagnose erhielt. Seine Speiseröhre war verätzt und mit dem "sofortigen Sterben" klappte es nicht... Ein langes Leidensweg lag vor ihm... Dies war die Geschichte der ersten künstlich gezüchteten Luftröhre.
Oder die Geschichte der Patientin von Doktor Robert Haag, Ute Köhler, die am 9. Januar dieses Jahres mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland dafür ausgezeichnet wurde, dass sie sich "für die Belange kranker Menschen" einsetzt. Wer könnte es auch besser, denn sie war einer von denen. Wenn es nach mir ginge, hätte auch Doktor Robert Haag eine erhalten sollen, dafür, dass ihm das Wohl der Patientin am Herzen lag.
Das Buch von Albrecht Bernhard hat mich bereichert. Ein lesenswertes Buch.
An dieser Stelle mein ganz besonderer und herzlicher Dank an den Autor, dafür dass er diese Geschichten publik macht.
Von mir
Die Rezension ist auch auf Estha Buch Blogzu lesen.