Dean Koontz - Dunkle Flüsse des Herzens (ab 28.03.2013)

  • Kurzmeinung

    Emili
    Die Idee nicht schlecht, allerdings mit vielen Längen. Koontz kann es besser
  • Ab heute lesen Hirilvorgul und ich Dean Koontz Roman >Dunkle Flüsse des Herzens<.


    Kurzentschlossene Mitleser sind jederzeit herzlich willkommen.


    lg taliesin :winken: :study:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Erster Teil - Auf einem fremden Meer

    Kapitel 1 (Seite 1 - 29)


    Wir sind wie Fahrgäste, deren Karten,
    vorab gelöst, einen Preis erwarten,
    den wir zu zahlen nicht willens sind.
    Die Bilder am Fenster wechseln geschwind
    - rätselhaft, unwirklich, surreal -,
    machen jede Empfindung zur Qual.
    Keine Reise ins Land des Todes gibt mehr
    an Rätseln als dieses Leben her.


    Diese Zeilen des islamischen Mystikers >F. Attar< sind dem Roman vorangestellt und ich bin schon gespannt, inwieweit die folgende Geschichte diese
    beeindruckenden Zeilen widerspiegeln wird. Folgen wir also des Schicksals zarten Fäden.
    Folgen wir Spencer Grant und seinem Hund Rocky, die zusammen durch Santa Monica fahren. Wir erfahren, dass beide eine dunkle Vergangenheit hinter sich
    haben. Spencer selbst trägt, durch eine Narbe im Gesicht, diese Vergangenheit sicht- und fühlbar mit sich. Er hält vor einer Bar in der er am vorigen Abend
    ein langes Gespräch mit einer Kellnerin namens Valerie hatte. Zwar ist es für ihn fast schon ein Ritual in Bars zu gehen um dort mit fremden Menschen zu
    plaudern und einfach Gesellschaft zu haben. Manchmal erzählt er auch etwas über seine persönliche Geschichte, aber nur wenn er weiß, dass sein Zuhörer
    sich am nächsten Morgen durch den vielen Alkohol nicht mehr daran erinnert. Er selbst trinkt kaum, denn Kontrollverlust kann er sich nicht leisten.
    Nun fragt er in der bar nach Valerie, aber die hat sich bereits eine Stunde verspätet und man macht sich Sorgen. Spencer, der ihr am vorherigen Abend
    gefolgt ist und weiß wo sie wohnt, hat einen seltsamen Drang alles über sie herauszufinden. Er schämt sich etaws aufgrund seines Stalkings, aber irgendetwas
    zieht ihn zu dieser Frau. Es scheint fast so als würde Spencer eine unbestimmte Gefahr spüren.
    Sehr interessant, wie Koontz die Atmosphäre mehr und mehr verdichtet. Kleine Geschehnisse, wie die seltsam traumartige Begegnung mit dem Obdachlosen und
    seine sofort wieder verworfene Vorstellung einer blutenden Valerie, gepaart mit den anrührenden Gesprächen mit Rocky ziehen den Leser schnell in die Geschichte
    hinein. Da warten wohl noch viele dunkle Rätsel auf ihre Lösung. "Ich weiß, was du bist. Das weiß niemand" Diese beiden Sätze klingen nach.


    Es regnet und regnet, aber Spencer stellt seinen Wagen in einer Seitenstraße ab und geht zu Fuß zu Valeries Haus. Als er vor ihrer Tür steht, hat er das seltsame
    Gefühl beobachtet zu werden. War da ein Schatten zu sehen? Nein, es ist nur Nervosität ob seines Tuns. Das Haus ist dunkel, aber Spencer geht trotzdem hinein
    und entdeckt eine Wohnung die kaum möbliert ist und den Eindruck macht, als wollte jemand nur vorübergehend bleiben. Valerie scheint abgereist zu sein.
    Dann macht er eine grausige Entdeckung. An der Schlafzimmerwand hängt ein Foto, dass mit einem Nagel in die Wand getrieben wurde. Der Nagel geht mitten
    durch das Motiv des Fotos. Es ist eine Nahaufnahme. Der Nagel steckt im Rücken einer Schabe......... ?(
    Spencer denkt an Symbole die Serienmörder oft hinterlassen. Er kennt viele Fallstudien und hat sich offensichtlich beruflich mit solchen Dingen beschäftigt.

    Zitat

    ...doch Spencer war für die dunklen Möglichkeiten des modernen Lebens stärker sensibilisiert worden als die meisten Menschen. Er hatte Schmerz
    und Entsetzen ertragen, und dies hatte ihn in vielerlei Hinsicht gezeichnet, und mittlerweile neigte er dazu, Grausamkeiten zu erwarten, so sicher
    wie die Sonne auf- und unterging.

    Im Haus allerdings deutet nichts auf eine Gewalttat hin. Während er noch grübelt, zersplittert eine Fensterscheibe und eine Granate rollt auf den Boden.
    Die Explosion reißt ihn von den Füßen................


    lg taliesin :winken:

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    William Shakespeare


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  • Dann will auch mal meine ersten Eindrücke wiedergeben. Auf jeden Fall schon mal Danke, dass du dieses Buch vorgeschlagen hast :friends:

    Wir erfahren, dass beide eine dunkle Vergangenheit hinter sich
    haben. Spencer selbst trägt, durch eine Narbe im Gesicht, diese Vergangenheit sicht- und fühlbar mit sich.

    Dieser Spencer ist schon ein sehr geheimnisvoller Mensch: er ist ständig in Bewegung, trinkt keinen Alkohol, weiß etwas über Beschattung... das klingt sehr nach Sonderkommando-Vergangenheit. Aber warum muss er mehr oder weniger untertauchen? Sonst hätte er ja keinen Grund, immer unterwegs zu sein. :-k
    Und was hat es mit Valerie auf sich, die gerade dann scheinbar spurlos verschwindet, nachdem sie länger mit Spencer gesprochen hat? Aber noch merkwürdiger finde ich die Tatsache, dass ihre Wohnung quasi unbewohnt wirkt und nur minimal ausgestattet ist. War Valerie auch auf der Flucht? Ihre Kollegin deutet ja an, dass auch ihr schlimmes widerfahren sein muss.


    Fragen über Fragen, interessante Figuren, düstere Atmosphäre - dieses erste Kapitel ist sehr nach meinem Geschmack! Und Koontz' Erzählstil gefällt mir sehr gut. Ich finde, er macht schon auf den wenigen Seiten klar, dass Spencer viel durchgemacht haben muss und dem Leben an sich eher skeptisch gegenüber zu stehen scheint.

    Zitat

    "Das ist doch nur das Leben, wir alle bringen es hinter uns."

    Was er da sagt, um den Landstreicher zu trösten. strahlt irgendwie doch sehr viel Resignation aus.



    Übrigens: da wir verschiedene Ausgaben lesen, ist das mit den Seitenzahlen ein bisschen schwierig - aber wir kriegen das schon hin :wink:

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Kapitel 1 (bis Ende)


    Spencer rappelt sich wieder auf und hört wie noch mehr Granaten explodieren. Es sind Betäubungsgranaten und das weist auf ein SWAT-Team hin.
    Sein einziger Gedanker ist nun Flucht, denn er fürchtet sich vor den Folgen die nach einer Verhaftung auf ihn warten würden. Man würde ihn in die
    Öffentlichkeit zerren und seine Vergangenheit beleuchten. Das kann er nicht zulassen.
    Wir erfahren, dass Spencer seit vielen Jahren in Anonymität lebt und alles getan hat, damit niemand mehr ihn erkennt. Auch seinen Namen hat er
    geändert. Was ist da in der Vergangenherit bloß alles passiert, dass er so eine Panik vor dem Lüften des Schleiers hat?

    Zitat

    Nein. Das konnte er nicht noch einmal durchstehen. Lieber würde er sterben.

    Durch ein kleines Fenster klettert er raus auf die Gartenseite des Hauses. Die Beschreibung des nächtlichen Himmels erinnert, wenn auch hier nur symbolisch,
    an eine Kuppel (schon wieder, Hirilvorgul :mrgreen: ) die nichts Gutes verheißt.

    Zitat

    Obwohl Spencer die unnatürliche Färbung des Himmels über der Stadt vertraut war, erfüllte ihn dieser mit einem überraschenden und abergläubischen
    Schrecken; denn er kam ihm vor wie ein feindseliges Firmament, unter dem es den Menschen bestimmt war zu sterben - und das sie wieder erblicken
    würden, wenn sie vielleicht in der Hölle aufwachten.

    Hoffen wir, dass diese Art Himmel uns auch weiterhin nur literarisch verfolgen...........


    Spencer gelingt es, einen der Cops die die Gartenseite überwachen auszuschalten und zu fliehen. Im Auto begrüßt ihn Rocky zuerst grinsend, aber er riecht
    dann sofort die Furcht seines Herrchens. Zuerst ängstlich dann aufmerksam beobachtet er die Umgebung. Alles scheint frei zu sein und Spencer entkommt.
    natürlich bleibt die große Frage was Valerie getan haben musste, um ein ganzes SWAT-Team zu mobilisieren. Dazu noch ein Team, dass in einem Wohngebiet
    mit Maschinenpistolen um sich schießt. Was zum Teufel hat ihn dazu gebracht in das Haus der jungen Frau einzudringen? Er hatte da nichts zu suchen. Oder
    doch? Aber Spencer hatte sich entschlossen niemals sich selbst oder den Hund zu belügen. (Hört sich seltsam an, aber ich weiß genau was er meint).
    Die Szene, in der er mit Rocky spricht und dann endlich die Wahrheit darüber preisgibt warum er Valerie gefolgt ist, sit sehr schön beschrieben. Vor allem die
    Antwort gibt wieder zu denken und weist auf einen sehr sehr einsamen Mann hin. "Ich wollte ein Leben finden."
    Welch dunkles Geheimnis umgibt nur diesen Mann, der seit 16 Jahren auf der Flucht zu sein scheint? Auf der Flucht vor sich selbst und dem was in seiner Ver-
    gangenheit liegt. Die abschließende Passage des Kapitels greift noch einmal das Thema des dunklen, nichts gutes verheißenden Himmels auf.

    Zitat

    Während Rocky nach vorn sah, nur nach vorn, fuhr Spencer durch den regennassen Abend nach Hause, durch die Einsamkeit der riesigen Stadt,
    unter einem seltsam gefleckten Himmel, der so fahl war wie ranziges Eigelb, so grau wie Krematoriumsasche und an einem fernen Horizont
    furchterregend schwarz.

    Ein tolles erstes Kapitel, dass viele Geheimnisse in sich trägt, viele Fragen aufwirft und in Atmospäre und Spannungsaufbau nichts zu wünschen übrig lässt.
    Ein vielversprechender Beginn.......... :lechz:


    lg taliesin :winken:

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  • Was ist da in der Vergangenherit bloß alles passiert, dass er so eine Panik vor dem Lüften des Schleiers hat?


    Zitat
    Nein. Das konnte er nicht noch einmal durchstehen. Lieber würde er sterben.

    Es muss wirklich etwas sehr schlimmes gewesen sein. Irgendetwas, das er während einer Inhaftierung oder/und Befragung stattgefunden hat? :-k

    Die Beschreibung des nächtlichen Himmels erinnert, wenn auch hier nur symbolisch,
    an eine Kuppel (schon wieder, Hirilvorgul :mrgreen: ) die nichts Gutes verheißt.

    Bitte nicht schon wieder 8-[ die letzte Kuppel war wahrlich schrecklich.

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  • Wir lernen Roy Miro kennen, der nach dem "Fiasco in Santa Monica" im Auto unterwegs ist. Ist damit die Aktion gemeint, der Spencer gerade so knapp entkommen ist? Das ist mir nicht ganz klar. Auf jeden Fall ist Miro ein Mitglied einer Special Force, nach den technischen Mitteln zu urteilen, die ihm zur Verfügung stehen. Aber das erfährt der Leser ja erst im Lauf des Kapitels.
    Anfangs scheint er ein sehr liebenswürdiger Zeitgenosse zu sein. Einer, der fast zu gut ist für unsere Welt. Der aus reinem Mitgefühl anderen hilft und sich darüber freut, helfen zu können. Nur ist seine Auffassung von Hilfe wohl ziemlich verquer... Mich hat es jedenfalls total schockiert, als er die arme Frau, der er eben noch so bereitwillig im strömenden Regen das Rad gewechselt hat, dann so einfach aufspürt und erschießt :shock: was sollte das denn??? Mit einem hat er allerdings recht:

    Zitat

    Nicht jeder Richter und Geschworene würde die Reinheit seiner Motive erkennen.

    Damit tue ich mich allerdings auch sehr schwer......

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  • zu Kapitel 2

    Anfangs scheint er ein sehr liebenswürdiger Zeitgenosse zu sein. Einer, der fast zu gut ist für unsere Welt. Der aus reinem Mitgefühl anderen hilft und sich darüber freut, helfen zu können.

    Nach den langen Jahren die vergangen sind seitdem ich den Roman gelesen habe, ist mir Herr Miro noch im Gedächtnis geblieben. Gegen den ist Big Jim
    ein geistig gesunder, kaum ernst zu nehmender Anfänger. Du wirst ihn kennenlernen. Der Mann treibt einem die Gänsehaut gleich permanent über den
    ganzen Körper. Dabei erlöst er die Menschen nur von ihrem schweren Los, unser gütiger Samariter.
    Bei einer Verfilmung dachte ich sofort an Gary Oldham.......... :mrgreen:


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  • Gegen den ist Big Jim
    ein geistig gesunder, kaum ernst zu nehmender Anfänger. Du wirst ihn kennenlernen. Der Mann treibt einem die Gänsehaut gleich permanent über den
    ganzen Körper.

    Na du machst mir ja Mut. 8-[

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  • Kapitel 3


    Dem SWAT- Team entkommen fahren Spencer und Rocky nach Hause. In einem ruhigen Seitancanyon liegt Spencers Haus abseits und wirkt
    wie ein Versteck. Wir erfahren, dass Spencer im Polizeidienst in der Abteilung Computerkriminalität gearbeitet hat. Die Kenntnisse die er
    dort erwarb, nutzt er nun manchmal um der Gerechtigkeit nachzuhelfen. Jetzt aber sammelt er Informationen über Valerie. Obwohl er
    Zugang zu allen Akten der Behörden hat taucht Valerie nicht als gesuchte Person auf. Sie scheint völlig unschuldig zu sein und Spencer ist
    geschockt, denn was für ein Polizeiteam verfolgt unschuldige Bürger?
    Spencer hat sich nun entschieden. Er wird diese Frau finden und ihr gegen jede Bedrohung helfen. Es ist nicht sein logischer Verstand der ihn
    diese Entscheidung treffen lässt, sondern mehr ein unbestimmtes Gefühl das ihn antreibt. Die Suche beginnt.


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  • Ich fand es sehr interessant, ein bisschen mehr über Spencer zu erfahren. Sympathisch war er mir ja von anfang an, jetzt ist er es noch mehr. Dass er hin und wieder der Gerechtigkeit ein wenig nachgeholfen hat, finde ich in diesem Fall gar nicht schlimm.
    Auch dass wir einiges über Rocky erfahren dürfen, fand ich auch sehr schön. Das ist schon ein komischer Hund, mit Vorlieben für Orangensaft und Paul Simon :totlach: Seine Angst vor der Dunkelheit lässt allerdings auch auf ein hartes Schicksal schließen. :cry:


    Mit diesem Kapitel erinnert mich Koontz ein bisschen an King - er gönnt dem Leser ein Päuschen, erzählt ein paar interessante Dinge, schafft einen trügerischen Frieden. Aber er lässt die Angst immer schön im Hinterkopf - nicht vordergründig bewusst, sondern stets nur angedeutet. Und ich v

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  • Kapitel 4


    Zurück bei Roy Miro, der die erkaltende Hand der von ihm erlösten Frau hält und die Ankunft des Ehemanns erwartet. Auch ihn will er von seinem
    stressigen und leidvollen leben erlösen. Roy bietet eine Lösung an und die ist immer eine finale Lösung. Das ist schon angsteinflößend, wenn man
    liest wie Roy seine verqueren Ansichten über Gesellschaft und Leben der ganz normalen Bürger zum Besten gibt und sich dann als gnädiger Richter
    und Henker darstellt, der doch nur ein mitleidiger, gütiger Mensch ist, dessen Hilfe notwendig ist. Roy wird sie alle erlösen. Er tut sein Bestes.


    Nach seiner guten Tat für diesen Tag kümmert sich Roy wieder um seine Polizeitätigkeit. Auch Roy muss sich rechtfertigen, denn die Panne in Santa
    Monica bedarf einer Erklärung. Sein Anruf bei Summerton (wohl sein Vorgesetzter) stellt klar, dass Valerie, aus welchen Gründen auch immer, unbedingt
    gefunden und getötet werden muss. Offensichtlich jagen sie sie schon länger und Valerie scheint einen sechsten Sinn entwickelt zu haben. Was sie von
    Roy und Co. hält, hat sie mit dem Foto der Schabe ja schon klar gemacht.
    Jetzt steht aber auch Spencer auf ihrer Liste. Roy hat eine verwaschene Aufnahme seines Gesichtes und versucht nun mit allen technischen Mitteln
    dem Gesicht eine Person zuzuordnen. Roy wächst an seinen Aufgaben. Roy wird nun auch Spencer suchen und ihm Frieden geben. Grabesfrieden.


    Roy scheint ein tödlicher Gegner zu sein. Mit allen technischen Mitteln versehen, unter dem Schutz der Behörde stehend, intelligent, gefährlich und dazu
    noch ein verrückter Serienkiller. Spencer und Valerie werden Mühe haben ihm immer einen Schritt voraus zu sein.


    Wie Koontz Schritt für Schritt immer etwas mehr Informationen über Jäger und Gejagte vermittelt, ihre Fähigkeiten und ihre Charakterzüge gegenüberstellt
    gefällt mir sehr gut. Trotzdem bleiben alle Personen noch geheimnisvoll und die Spannung bleibt erhalten.


    Im nächsten Kapitel erfahren wir etwas sehr wichtiges über Spencer. Er war vierzehn und alles begann in einer Sommernacht und dem Ruf der Eule.


    lg taliesin :winken:

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  • Zurück bei Roy Miro, der die erkaltende Hand der von ihm erlösten Frau hält und die Ankunft des Ehemanns erwartet. Auch ihn will er von seinem
    stressigen und leidvollen leben erlösen. Roy bietet eine Lösung an und die ist immer eine finale Lösung. Das ist schon angsteinflößend, wenn man
    liest wie Roy seine verqueren Ansichten über Gesellschaft und Leben der ganz normalen Bürger zum Besten gibt und sich dann als gnädiger Richter
    und Henker darstellt, der doch nur ein mitleidiger, gütiger Mensch ist, dessen Hilfe notwendig ist. Roy wird sie alle erlösen. Er tut sein Bestes.

    Der Typ macht einem echt Angst. Besonders pervers fand ich, dass er noch die halbe Wohnung putzt. Er beseitigt ja nicht nur seine Spuren, sondern putzt noch die Mikrowelle... der Mann ist definitv geistig gestört (was nicht heißt, dass er dumm ist - im Gegenteil)


    Mit allen technischen Mitteln versehen, unter dem Schutz der Behörde stehend, intelligent,

    Bei den technischen Mitteln muss ich mir immer wiedermal vor Augen fürhren, dass das Buch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Seit 1994 hat sich da viel getan und die revolutionären Dinge von damals sind inzwischen zum Teil schon wieder veraltet.



    Ich hänge gerade noch in Teil 5. Von wegen "Feiertage und viel Zeit zum Lesen" - irgendwie türmen sich grad ganz viele Dinge vor mir auf. Aber heute abend schaff ich das Kapitel noch.

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  • Spencer begibt sich an seine Nachforschungen - er verfügt auch über hervorragende Hacker-Kenntnisse. Aber all sein Können und sein Zugriff auf verschiedenste Datenbanken bringen ihm kein Ergebnis. Weder eine Sozialversicherungsnummer, noch eine Kreditkarte, nichts.

    Zitat

    Sie war eine Frau ohne Vergangenheit. Und doch hatte sie etwas getan, weshalb man sie suchte. Dringend suchte.

    Er bricht die Nachforschungen ab und geht ins Bett. Als er den völlig verängstigten und unruhigen Rocky endlich zu sich geholt hat, erzählt er ihm seine Geschichte, die er doch schon unzählige Male erzählt hat, die ihn aber offensichtlich immer wieder einholt.


    Er war 14 und es war eine warme Juli-Nacht. Spencer wurde von etwas geweckt. Aber es war nicht der Schrei der Eule, die unermütlich von seinem Dach aus ruft. Es klang wie der Schrei eines Tieres. Aber nicht der des Jägers in der Nacht, sondern ein verzweifelter Schrei des Opfers. Und auch wenn Spencer weiß, dass die Natur ein Schlachtfeld ist, in der gefressen und getötet werden muss, beunruhigt in dieser Schrei. Er macht ihm regelrecht Angst und so begibt er sich auf die Suche nach der Ursache (Himmel, hat der Bursche Mut!!)

    Zitat

    Vielleicht wird mir schon in diesem Augenblick undeutlich klar, dass ich zu einem Ort hinabsteige, von dem ich nie wieder ganz hinaufsteigen kann.

    Welche Hölle muss er gesehen haben, dass ihn das Erlebte bis heute so beschäftigt und er nur einen Moment der Ruhe findet, wenn er die Geschichte seinem Hund erzählt hat?
    Und ihn beschleicht das Gefühl, dass er mit der Suche nach der Frau wieder in eine ganz reale Hölle geraten könnte. Trotzdem hat er das Gefühl, dass er es tun muss.....

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  • zu Kapitel 5

    Er macht ihm regelrecht Angst und so begibt er sich auf die Suche nach der Ursache (Himmel, hat der Bursche Mut!!)

    Dieser Schrei zieht ihn förmlich da hinunter. Mir scheint das irgendwie der Mut der Verzweiflung zu sein, denn er ahnt, dass auch er gefährdet ist.
    Die folgenden Zeilen weisen darauf hin, dass es ums nackte Leben geht:

    Zitat

    Ich habe seit geraumer Weile Angst, dass dieses unaufhörliche, wenn auch leise Geräusch ein anderes nächtliches Geräusch übertönt,
    das ich hören muss, will ich überleben.

    Wer oder was kann eine Gefahr für einen 14-jährigen Jungen in seinem Zuhause darstellen? Er scheint sich dieser Gefahr ja schon länger bewusst zu sein.


    lg taliesin :winken:

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    William Shakespeare


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  • Kapitel 6


    In diesem Kapitel folgen wir den Bemühungen von Spencer und Roy Miro, die beide ihrer ganz persönlichen Suche nachgehen. Spencer, der die
    Adresse des Vermieters von Valeries Wohnung ermittelt hat, ist jetzt auf dem Weg zu ihm. Die Familie Lee besitzt außer einem Restaurant
    noch einige Immobilien und vielleicht findet er hier weitere Informationen zu Valeries Verbleib.
    Roy, der nun in der Agency alle technischen Mittel nutzt um Spencers Identität zu ermitteln, ist schon einen gefährlichen Schritt weiter mit seiner
    Suche nach Spencer. Er kennt nun Spencers Gesicht inklusive Narbe und bald schon wird, dank der Fingerabdrücke, die Identität klar sein.


    Spencers Besuch bei Mr. Lee bringt ein paar Überraschungen. Herr Lee ist bestens informiert und steht offensichtlich nicht unbedingt auf Seiten der
    Behörden und schon gar nicht auf Seiten der angeblichen FBI Truppe die ihm am Vortag einen Besuch abstattete. Mr. Lee hat eine ganz eigene Art
    mit solchen Problemen umzugehen. Er ist wenig hilfreich, dass aber sehr kooperativ. :loool:
    Mr. Lee und seine Familie hatten eine von Krieg und Flucht bestimmte Vergangenheit die sie eng zusammenschweißte und ihr Mistrauen gegenüber
    Regierungen und alles was damit zusammenhängt, ist nachvollziehbar.
    Herr Lee arrangiert ein Treffen mit Rosie, der Kellnerin aus dem Red Door, weist aber Spencer darauf hin, dass er Rosie auf keinen Fall gefährdet
    wissen will. Auch sie gehört zu Lees kleiner Familie, die er um jeden Preis schützen will.
    Sehr interessant ist auch Lees Abschiedsgeschenk an Spencer. Es ist ein Talisman, der ihm Schtuz geben soll. lee weiß offensichtlich, welch unbarm-
    herzige Gegner auf Spencer warten. Vielleicht weiß er ja noch mehr. Ein sehr interessanter wenn auch geheimnisvoller Mann. Ich denke, wir werden
    ihm noch einmal begegnen.


    lg taliesin :winken:

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  • Diesen Mr. Lee mag ich schon irgendwie. Er äußert da einige sehr wahre Gedanken über das menschliche Zusammenleben und die Macht. Und einen ganz einfachen, aber tiefgreifenden Fakt:

    Zitat

    Ich kann nicht lieben, wem ich nicht vertrauen kann.

    Eine sehr einfache Wahrheit, aber von ihm im Zusammenhang mit Politik und Regierungen geäußert, regen seine Worte doch zum Nachdenken an. Schade nur, dass nie diejenigen darüber nachdenken, die das Vertrauen vieler bereits verspielt haben...


    Ich denke - und hoffe - auch, dass Mr. Lee in dieser Geschichte noch eine Rolle zu spielen hat. Lees feste Verbindung zu seiner "Familie" und die daraus erwachsende Hilfsbereitschaft und Loyalität könnten für Spencer bestimmt noch von Nutzen sein.

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  • Kapitel 7 (Seite 111 - 130)

    Durch Mr. Lees Vermittlung trifft Spencer sich mit Rosie um mehr Informationen über Valerie zu erhalten. Rosie wieß nicht sehr viel, weil Valerie
    nie über ihre Vergangenheit sprach. Diesen offenbar wunden oder dunklen Punkt sprach Rosie dann auch nie an. Aufgefallen war ihr jedoch, dass
    Valerie sehr gut mit Karten umgehen konnte und wohl auch Las Vegas ganz gut kannte.
    Auf jeden Fall lief so vor irgend etwas in ihrer Vergangenheit weg, aber über den genauen Grund weiß Rosie nichts.
    Interessant fand ich Rosies geheimnisvolle Bemerkungen hinsichtlich des misstrauischen Verhaltens des Hundes.

    Zitat

    >Vielleicht weiß er es.< >Weiß er was? >Tiere wissen so etwas, sagte sie ernst. >Sie können in einen Menschen schauen. Sie sehen die Schandflecke<
    (....) >Um zu überleben tut man schreckliche Dinge<

    Rosie trägt auch eine dunkle Vergangenheit mit sich herum, eine Vergangenheit deren Schandflecke nie ganz verblassen. Das Schicksal scheint solche Menschen
    unwiderstehlich zusammenzuführen.


    Roy und seine seltsame Truppe von Geheimpolizisten haben Erfolg und identifizieren Spencer. Hierbei erfahren wir einiges über seine Vergangenheit und seine
    Arbeit bei der Polizei. Bei einer Geiselnahme erschoss er zwei der Täter und rettete so die Geißel. Dannach wurde er von der Straße genommen und zu einer
    Einheit gegen Computerkriminalität versetzt. Nach fast 2 Jahren in dieser Einheit kündigte er und zog sich vollkommen zurück. Seine Adresse ist bekannt.
    Währenddessen sucht Spencer weiter nach Valerie, kann aber zunächst unter diesem Namen nichts finden.


    Roy Miro und ein paar seiner willigen Helfer machen sich bereit Spencer aufzusuchen und ihm ein paar Fragen zu stellen. Bei Fragen wird es wohl nicht bleiben.


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  • Kapitel 7 (bis Ende)


    Endlich hat Spencer den letzten Aufenthalt von Valerie ermittelt. Sie hat 4 Monate unter falschem Namen als Kartengeberin in einem Hotel in
    Las Vegas gearbeitet, bevor sie auch dort über Nacht verschwand.
    Während Roy seine Leute für den nun anstehenden Besuch bei Spencer vorbereitet, hat Spencer endlich eine KurzInfo zur Aktion in Santa Monica
    gefunden. Er merkt sofort, dass hier etwas nicht stimmt, denn nun läuft die Aktion des FBI plötzlich über das ATF und von FBI ist keine Rede mehr.
    Wenn Spencer wüsste, dass der Besuch Roys nun mit Ausweisen des DEA gestartet wird, wäre die Verwirrung wohl komplett.


    Während dieser weiter nch Infos im Netz sucht, spielt Rocky plötzlich verrückt. Spencer führt dies auf einen Albtraum des Hundes zurück, aber
    vielleicht ist es auch der Instinkt, der Rocky sagt, dass Gefahr in der Luft liegt. Hunde haben diesbezüglich ein sehr feines Gespür.
    Zeit zu gehen Herr Grant und das möglichst schnell.


    Folgender Satz von Roy, der seine kranke Philosophie gerne und oft zum Besten gibt, erinnert ein wenig an unseren Freund Big Jim:

    Zitat

    Moral war relativ, und nichts, was man im Dienst der richtigen Ideale tat, konnte ein Verbrechen sein.

    Wer aber entscheidet darüber, was die richtigen Ideale sind? Regierungen, Geheimdienste oder gar Soziopathen wie unser Roy? Darüber möchte man nicht weiter
    nachdenken.


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

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  • :winken: Ich bin leider die ganze Woche fast gar nicht zum Lesen gekommen und häng deshalb ein bisschen. Aber heute Abend werde ich Kap. 7 beenden und mich dann wieder hier melden.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich bin leider die ganze Woche fast gar nicht zum Lesen gekommen und häng deshalb ein bisschen. Aber heute Abend werde ich Kap. 7 beenden und mich dann wieder hier melden.


    Kein Problem. Hatte diese Woche endlich mal Zeit viel zu lesen. Nächste Woche wird es dann wieder etwas enger. Noch immer kein Mittel gefunden
    diese unnötige Belästigung die sich Arbeit nennt zu umgehen. :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

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