Sarra Manning - Adorkable: Zwei, die sich hassen...und lieben / Adorkable: Love, Hate Wathever

  • Kurzbeschreibung


    Jeane und Michael könnten wohl kaum unterschiedlicher sein. Sie ist eine weltbekannte Blogging Queen und ein totaler Freak, er dagegen der Liebling aller Schwiegermütter und in der Schule mit überragendem Talent gesegnet. Wenn die beiden aufeinandertreffen, dann können sie nur eins: streiten. Bis ein unerwarteter Kuss ihre komplette Welt auf den Kopf stellt, denn plötzlich können sie gar nicht mehr aufhören, sich zu küssen...



    Meine Meinung


    Die Geschichte klingt jetzt nicht überwältigend oder gar großartig, die Rollenverteilung ist überhaupt nicht neu, doch trotzdem war ich sehr gespannt auf das Buch, vor allem weil es durch den Einsatz von Sozialen Netzwerken wie Twitter und Co. nach Aktualität und interessanten Erzählformen klingt. Leider wird die Vielfalt dieser Mittel nicht wirklich genutzt, doch das war nur meine geringste Sorge...


    Ich habe ganz klar ein Problem mit der Protagonistin Jeane Smith, denn es gibt wohl keine andere Figur, mit der ich mich so gut identifizieren konnte und für die ich gleichzeitig so einen Hass entwickeln konnte. Ihre Meinung zur Verblödung der Jugend, die Sensations- und Markengeilheit und der gesellschaftliche Zwang, das alles sind Themen, die Jeane und auch mich persönlich sehr beschäftigen und aufregen. Doch ihre ausgeprägte Sucht nach Aufmerksamkeit, die sie durch exzessiven Medienkonsum und ein rebellisches Auftreten stillt, und ihr komplett unangemessenes Verhalten in einigen Situationen haben mir wirklich den letzten Nerv geraubt.


    Außerdem hasse ich ihre extreme Heuchelei und Inauthentizität. Jeane möchte kein Teil der ihrer Meinung nach völlig verkorksten Gesellschaft sein und rebelliert, das ist ja noch okay. Aber ihre Aussagen zu einigen Themen wie Musik (sie meinte, sie wäre ja ach so individuell und höre deswegen Lady Gaga... finde nur ich dies total peinlich?) und Mode (nur weil sie gegen Markenklamotten rebelliert und um aufzufallen, kleidet sie sich wie ein Paradiesvogel auf Crack, völlig überzogen) empfinde ich als unpassend und gezwungen eigen. Sie soll eine einzigartige Figur ergeben und ist völlig lächerlich geworden...


    Und zeigt mir bitte auch nur einen einzigen Menschen, der es schafft, für die Schule (Abitur) zu lernen, tonnenweise Bücher zu lesen, ellenlange Blogs zu schreiben, alle paar Minuten bei Twitter den Status zu aktualisieren, Kolumnen für Magazine zu schreiben, Präsentationen auf öffentlichen Veranstaltungen zu halten, mit Freunden was zu unternehmen, Videos zu drehen, Haushalt zu erledigen, sich nur von Haribos zu ernähren (übrigens Schleichwerbung... Hab noch nie so oft eine Marke in Büchern vorkommen gesehen) und dabei keinen Burn out zu kriegen. Bitte.


    Die einzige Abmilderung gibt der zweite Ich-Erzähler Michael Lee (es wird kapitelweise gewechselt zwischen ihm und Jeane), denn im Gegensatz zu Jeane beherrscht er das rationale Denken und wirkt nicht so unnatürlich und aufgesetzt.


    Ich bin kein Fan von Schubladendenken in Geschichten, vor allem wenn es so wirkt, als hätte der Erzähler so gar keine Ahnung von dem, was er von sich gibt. Und hier wird man nicht nur damit sondern auch noch mit extremen Vorurteilen konfrontiert.


    Leider sind mir an der Geschichte noch so einige andere negative Sachen aufgefallen, die ich aber nicht alle aufzählen möchte, da ich das Buch nicht komplett in der Luft zerreißen will, das wäre unfair.


    Einige gute Sachen gibt es natürlich auch: Der Schreibstil ist locker und leicht, liest sich flüssig. Und einige Sätze sind mir auch positiv aufgefallen, weil sie doch irgendwo mal ein bisschen Kritik am
    Medienkonsum der heutigen Jugend enthalten. Beispiel: "Warum musst du aber auch immer jede Kleinigkeit twittern, die dir gerade passiert?" (S. 345) Ja, warum?


    Ich würde das Buch nicht weiterempfehlen, dafür hat es mich persönlich zu sehr aufgeregt und weist viel zu viele Mängel auf.


    :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Das Original.


    Ich lese das Buch auch gerade. Habe noch ca. 100 Seiten vor mir, und bin völlig anderer Meinung!
    Aber ich glaube, entweder mag man diese Art von Humor oder eben nicht, und so ein Charakter wie Jeane wird sicherlich die Gemüter erhitzen.

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Inhalt


    Wenn Bloggingqueen, Twitterjunkie und Fashionfreak Jeane Smith den Mund aufmacht, bleibt beim Leser kein Auge trocken, während es ihren lieben Mitmenschen den Atem verschlägt.
    Obwohl oder gerade weil Jeane nach Aussagen des eigenen Großvaters wie ein Grubenpony aussieht, nämlich klein und stämmig ist, ist sie nicht auf den Mund gefallen. Stattdessen ist sie genauso gewitzt, frech und schlagfertig wie besagte Huftiere. Wo Jeane verbal zuschlägt, wächst kein Gras mehr. Kein Wunder also, dass die Siebzehnjährige auf ihrer Londoner High School eine Außenseiterin ist, über die man spricht, aber nicht mit der man spricht.
    Nur in der virtuellen Welt ist sie eine angesagte und gefragte Größe. Ihr Lifestyle- Blog namens "Adorkable" hat tausende Follower, ihre Twitterfamilie ist noch riesiger, sie schreibt Kolumnen für Zeitschriften und Zeitungen, wird zu Kongressen eingeladen, denn Jeane ist DIE spokeswoman ihrer Generation, der perspektivlosen, faulen und verloren geglaubten Generation Y.


    Und dann gibt`s da noch Michael Lee, High School- Liebling-, Schönling-, Fußballstar- und Langweiler und seine Freundin Scarlett, die in Jeanes Augen genauso öde und unterdurchschnittlich erscheint wie ihre sämtlichen anderen zombiemäßigen Mitläufer *Verzeihung* Mitschüler.


    Und Jeane und Michael streiten sich, zanken sich, blaffen sich an, ignorieren sich, bis sie sich im Eifer des Gefechts küssen.
    Absichtlich, zufällig, aus Verliebtheit?
    Aus ihrer unmöglichen Knutschliaison wird schnell eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen, die sie vor ihrem Umfeld geheimhalten.
    Doch wie lange kann so etwas gutgehen?
    Was werden ihre Mitschüler, ihr Umfeld sagen, wenn die Sache auffliegt?


    Meine Meinung


    Jeane ist auf den ersten Blick ganz schön zynisch, herablassend, bissig und zornig, furchtbar ehrlich und direkt, aber auch selbstbestimmt und selbstbewusst, Gleichaltrigen weit voraus. Sie pflegt ihr schrilles und grelles Image, bis es sowohl den Augen als auch den Eingeweiden wehtut. Sie twittert, bloggt, lästert, philosophiert, plappert, plaudert, jammert und frohlockt, was die Tastatur und das W-Lan hergeben.
    Doch wenn man sich durch ihre Epilepsie auslösende Kleidung wühlt, die Bündelung ihrer Energie abschaltet und einen zweiten Blick wagt, kann man ihre traurige, verletzliche, einsame Seite sehen, die sich von Haribo Fruchtgummis und Kaffee ernährt, die mit der Haushaltsführung nicht wirklich zurechtkommt, die sich nach Geborgenheit sehnt, seitdem sich ihre Eltern getrennt haben, ihre Mutter in bester Weltverbesserungsmanier Gefängnisinsassinnen und Bäume in Peru umarmt, ihr Vater es sich mit wechselnden Freundinnen in Spanien gutgehen lässt und ihre ältere Schwester in Amerika arbeitet.
    Ihre Twitterfamilie wird zum Familienersatz, die tröstet und aufmuntert, mit der sie all ihre Gedanken und Gefühle teilt, die durch das nie stillstehende Gehirn von Jeane strömen.
    Jeane ist wirklich adorkable: Liebenswürdig trottelig und zudem furchtbar nervtötend. Man möchte sie einen Moment lang herzen und im nächsten erwürgen.


    Und Michael mit seinen asiatischen Wurzeln ist auf den ersten Blick "nur" Schwiegermutters Liebling.
    Er ist stets höflich, freundlich, will jedem gefallen, er wirkt zunächst ein wenig fremdbestimmt durch Eltern und Umfeld.
    In Jeanes Augen ist er ein echter Langweiler, doch Michael will nicht nur der mustergültige Sohn, der fleißige Schüler, der ehrgeizige Sportler, das schlagfertige Mitglied im Debattierclub sein, denn in ihm schlummert so viel mehr, denn er ist weder oberflächlich, eingebildet noch hochmütig.
    Das werden sowohl Jeane als auch der Leser erfahren. Er überrascht mit Humor, Schlagfertigkeit, Feinfühligkeit und Natürlichkeit, bleibt dabei Schwiegermutters Liebling, ein niedlicher Prince Charming, ohne 08/15 daherzukommen. Als Leserin MUSS man Michael einfach lieben.


    Und so passen Jeane und Michael eigentlich ganz gut zusammen, frei nach den Prinzipien "Was sich liebt, das neckt sich", "Gegensätze ziehen sich an" und "Sie küssten und sie schlugen sich", obwohl sie rein äußerlich alles andere als ein Traumpaar sind.
    Sie sind füreinander da, fordern sich gegenseitig heraus, holen sich gegenseitig aus der Komfortzone, sie verbringen keine Stunde ohne sich zu streiten und sich wieder zu versöhnen - und den Leser zu amüsieren. Jeane stellt Michaels langweilige, vorherbestimmte, geradlinige Welt vollständig auf den Kopf - und er macht ihre vielleicht ein wenig ordentlicher.


    Jeane und Michael kommen sich unweigerlich immer näher, doch während Jeane ihre Dorkiness mehr und mehr zelebriert, ihre Twitterfamilie ernster nimmt als ihre eigene und die Bedeutung der virtuellen Welt in Jeanes Leben und die mediale Aufmerksamkeit daraufhin für ein Ungleichgewicht zwischen den beiden sorgen, läuft Jeane in ihrer Egozentrik und Exzentrik Gefahr, blind für das echte Leben und die wichtigen Dinge zu werden.


    Und so ist "Adorkable" alles andere als eine typische kitschige Teenie- Lovestory, in der sich eine Außenseiterin in den High School- Beau verliebt und sie sich gegenseitig das Leben retten, auch wenn sie am Ende endlich zu sich selbst und vielleicht auch gegen alle Hindernisse zueinander finden.


    Sarra Mannings Schreibstil macht einfach Laune.
    Manchmal wusste ich beim Lesen nicht, ob ich den Kopf über Jeanes und Michaels Sprüche (die beide übrigens abwechselnd zu Wort kommen) schütteln oder ich mich vor Lachen ausschütten sollte, aber eigentlich entschied ich mich immer für Letzteres.
    Denn "Adorkable" ist einfach Ironie und Sarkasmus pur, verrückt, ideenreich, intelligent, direkt und schonungslos, bringt einen knalligen Spruch nach dem anderen, aber man muss schon auch an dieser Art von Humor Gefallen finden, um die Geschichte und ihre Charaktere ins Herz schließen zu können.
    Und gleichzeitig schlägt "Adorkable" zwischendurch immer wieder leisere Töne an, denn Anderssein kann Chancen eröffnen, aber auch Möglichkeiten verbauen.


    Außerdem schmückt Sarra Manning ihre Hauptcharaktere wie auch Nebenfiguren mit ebenso liebenswerten, amüsanten, peinlichen wie auch schrulligen Details aus, sodass diese zwischen den über 400 Seiten nicht nur zu Leben erwachen, sondern durch sie hindurchfegen.
    Wenn ich im nachhinein an Jeanes einzigen Freund Barney (übrigens der einzige Mensch in ihrem Leben, der es sich annähernd verdient hat, "Freund" genannt zu werden) und seine Fahrkünste oder seine gespitzten Lippen denke, die sich auf einen Kuss vorbereiten und die dann an *nein, das sage ich jetzt nicht* erinnern, muss ich mir immer noch den Bauch vor Lachen halten.


    Fazit

    Eindeutig :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von mir und eine klare Leseempfehlung für Jung und Alt,
    denn in jedem von uns steckt doch ein kleiner Nerd, Geek, Weirdo und Dork, der nur darauf wartet, von der Leine gelassen zu werden, denn das Sonderbare macht uns doch gerade zu etwas Besonderem. Wir müssen das einfach nur erkennen und für uns annehmen und das Beste daraus machen, denn Dorkiness wird langsam gesellschaftsfähig ;O).
    "Adorkable" ist herrlich verrückt, humorvoll und liebenswert, gibt endlich mal den Außenseitern eine Stimme und reflektiert die Generation Facebook, Twitter & Co auf äußerst amüsante, aber auch nachdenkliche Art und Weise.
    Und so ist "Adorkable" mehr als eine moderne, andersartige, unangepasste Lovestory, die sich ihren Buchtitel redlich verdient hat, sondern eine öffentliche Erklärung an alle Außenseiter, Einzelgänger und Sonderlinge dieser Welt:


    "Entdecke die dorkige Seite der Macht!"

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Besser und treffender als Elskamin kann man es nicht mehr formulieren und ich kann mich ihr in allem nur absolut anschließen,
    aber trotzdem hier noch ein paar eigene Worte:


    Dieses Buch ist wirklich etwas ganz Besonderes. Vom Klappentext her klingt die Geschichte eigentlich gar nicht sehr
    außergewöhnlich, aber wenn man dann das Lesen begonnen hat, merkt man schnell, dass alles so andersartig ist wie die
    Hauptfigur Jeane selbst. Diese kann in ganzer Linie überzeugen. Einerseits ist sie unglaublich zynisch, manchmal regelrecht böse,
    eingebildet, überheblich, sturköpfig, laut und besserwisserisch; doch andererseits kommt dann oft das einsame, von ihrer Familie
    im Stich gelassene Mädchen durch, das sich lediglich von Haribos ernährt und mit seinen 17 Jahren noch zu jung ist, um bereits die
    alleinige Verantwortung für einen Haushalt und ihr Leben zu übernehmen. Doch diese Seite an ihr soll niemand sehen und
    daher stößt sie lieber jeden, der versucht an sie heranzukommen, mit ihrer extremen Art von sich. Jeane möchte überhaupt nicht zu
    den üblichen Jugendlichen an ihrer Schule gehören, die sich alle gleich kleiden, gleich denken und somit gar nicht zu selbstständigen
    Meinungen fähig sind. Sie will anders sein und das lebt sich auf ihrem Blog "Adorkable" und auf ihrem Twitter-Account aus.
    Mit "Adorkable" hat sie riesen Erfolg und eine Menge Anhänger, sie schreibt für den Guardian, hält Reden auf Konferenzen und gilt
    trotz oder eben gerade wegen ihres Dork-seins als Stimme ihrer Generation. Manchmal hätte ich Jeane mit ihrer zickigen Art
    wirklich gerne an die Wand geklatscht, aber die meiste Zeit war sie mir doch sehr sympathisch und ich konnte mich herrlich
    über ihre bissigen Bemerkungen amüsieren. Eine so schrillige, einzelgängerische Hauptfigur ist mir wirklich noch nie begegnet
    und gerade das fand ich so toll. Eine Aufforderung zum Anderssein, die im selben Moment es aber auch schafft zu zeigen,
    dass man es damit nicht übertreiben darf, weil man sonst gefährlich nah an die vollkommene Einsamkeit gerät.
    Diese Mischung zwischen totaler Verrücktheit und nachdenklichen Tönen ist hier somit super gelungen. Auch das Für und Wider
    von sozialen Netzwerke, das dem Leser zwischen den Zeilen präsentiert wird und ihn zum Denken fordert, ist toll eingebaut.


    Die zweite Hauptfigur, den braven, allseits beliebten Schönling Michael Lee, der das genaue Gegenteil von Jeane darstellt, mochte
    ich ebenfalls gerne.Durch den gelungenen Wechsel zwischen Jeane's und seiner Sicht, lernt man ihn ebenso gut kennen wie Jeane und
    es wird deutlich, dass in ihm mehr steckt als nur der perfekte Schul-Liebling. Anfangs kann er Jeane absolut nicht leiden, aber als sie
    sich zufällig immer häufiger begegnen und schließlich näher kommen, merkt auch er, dass hinter Jeane's harter Schale mehr verbrigt.
    Die beiden sind aber dennoch permanent am streiten und Jeane schafft es Michael, der sonst eher vernünftig und gefasst ist,
    oftmals zur Weißglut zu bringen. Ihren Streitereien beizuwohnen ist erfrischend und ich habe wirklich viel gelacht.
    Die Liebesgeschichte, die sich zwischen ihnen entspinnt, ist wunderbar zu lesen, weil sie einfach mal ganz anders ist, als
    die üblichen "Ohne-dich-kann-ich-nicht-mehr-leben"-Liebesgeschichten in sonstigen Jugendbüchern.
    Mit dem lockeren Schreibstil und den Wortgefechten von Jeane und Michael fliegen die Seiten nur so dahin und als ich am Ende war,
    fiel es mir schwer, mich von dieser außergewöhnlichen Geschichte zu verabschieden.


    Insgesamt ein Buch, das wirklich ganz und gar "adorkable" ist, wenn man mit dem speziellen Humor ungehen kann, und dem ich
    gerne :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: gebe. Zum Schluss schließe ich mich natürlich Elskamin's Schlachtruf an alle Einzelgänger da draußen an
    und sage: "Entdecke die dorkige Seite der Macht!"

  • Danke für deine tolle Rezi, Mighty Lighty, und dass du mir in allen Punkten zustimmst :P .
    Es freut mich total, dass dir Jeane und Michael auch so gut gefallen haben wie mir, wirklich, und dass du nicht enttäuscht worden bist!


    Möge die dorkige Macht mit dir sein!

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
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  • Elskamin: Jetzt muss ich aber langsam mal wieder ein Buch lesen, bei dem ich dir widersprechen kann :P
    Von Enttäuschung ist wirklich nicht die Rede, ohne dich hätte ich dieses Schätzchen wohl nie gelesen und deshalb
    kannst du dir auch meiner lebenslangen Dankbarkeit sicher sein :mrgreen: :pray: .


    Möge die dorkige Macht mit uns allen sein!

  • Ich habe das immer gerne, wenn die Menschen in meiner Schuld stehen :twisted: O:-) :-, :wink: .


    Ich freue mich total, dass ich mit meiner Rezi bei dir die Lust an "Adorkable" wecken konnte!


    Aber jetzt hören wir auf, uns gegenseitig zu beweihräuchern :loool: .

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
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  • Als erstes möchte ich meinen Dank an Elskamin aussprechen, denn zu ihrer Rezension muss man nicht mehr viel hinzufügen, ausser seine eigenen Gedanken


    Nach dem lesen, sagte ich mir:"Oh je was soll ich zu diesem Buch sagen. "
    Sara Manning hat einen Roman erschaffen, der einmal mehr, zwar schon tausendmal vor ihr erschaffen wurde, trotz dem ist er etwas ganz besonderes. Da es die Autorin fertig bringt die Beziehung "Hass-Liebe"auf ihre ganz eigene Art und Weise zu defenieren, ein klein wenig hat mich das ganze auch an die Verfilmung "Viel Lärm um nichts" mit Emma Thompson von 1993 errinnert
    Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen und das eine oder andere Male musste ich mir die Tränen aus den Augen wischen, so habe ich mich amüsiert.
    Beispiel?


    Adorkable hat etwas ganz besonderes an sich, einen einfach perfekten schwarzen Humor (klar man muss so was lieben), eine gelungene leichte flüssige Schreibweise. Zum Ende des Buches drängt sich nicht mehr so der witzige Schreibstil in den Vordergrund, sondern wandelt sich in einen melanchonischen, ernsten Schreibstil. Was diesem Buch aber absolut keinen Abbruch gibt.
    S.Manning zeigt in ihren Buch, Dinge auf die in Zeiten von Internet, Facebook und Twitter immer mehr möglichen machen, das sich Menschen in sich zurück ziehen. Die weil sie eben anders sind oder anders sein wollen, als zu den "oberen" angesagten Typen zu gehören. Dann eben nicht mehr "IN" sind und so mit ausgegrenzt.
    Einen halben Punkt Abzug, da S. Manning mir am Ende ihres Buch, Jeane zu weich werden lassen hat.
    Adorkable bekommt von mir

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

    Einmal editiert, zuletzt von maiglöckchen ()

  • Mir hat das Buch ebenfalls gut gefallen. Mit dem Ende konnte ich mich aus irgendeinem Grund nicht so ganz anfreunden (Jeane eventuell zu freundlich?), aber ansonsten hat mich das Buch positiv überrascht.


    Herausragend fand ich wirklich die Darstellung der Personen. Jeder hat seine Macken, seine Persönlichkeit und seinen Platz in der Geschichte. Jeder reagiert anders, geht seinen Weg und ändert sich unter dem Einfluss der anderen. Diese Interaktionen, vor allem natürlich zwischen Jeane und Michael fand ich super. Kein Charakter stand hier still, jeder bewegte sich irgendwie vorwärts und das hat das Buch unglaublich echt wirken lassen. Auch die Dialoge trugen zur Authentizität bei, denn sie wirkten weder gestelzt noch unnatürlich. Sie wirkten einfach.


    Auch der Tiefgang der Geschichte hat mich aus den Socken gehauen. Erwartet habe ich ein leichtes Jugendbuch mit einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte und bekommen habe ich etwas Einzigartiges, das so gar nicht anderen Jugendbüchern ähnelt, die ich kenne (oder ich lese die falschen Bücher :loool: ). Je weiter die Geschichte voranschritt, desto ernster wurde sie. Es ging um so viele unterschiedliche Themen, die sich mal nicht um die ewigen Gefühle der Protagonisten oder "Alltagsprobleme" drehten, dass ich dieses Buch eindeutig in die Kategorie "ernstzunehmendes, lesenswertes Buch" einordnen kann.


    Witzigerweise habe ich den Protagonisten gegenüber auch eine Art Hassliebe empfunden. Immer sind sie bei mir mit etwas angeeckt, aber die beiden Extreme wurden nie bedient, also weder "dieser Protagonist ist so nervig, ich kann ihn absolut nicht ausstehen", noch "was für eine tolle Protagonistin". Dafür konnte ich ihre Handlungen und Haltungen ganz gut nachvollziehen und tolerieren und damit der Leser das kann, muss der Autor eine immense Arbeit leisten. Denn greifbare Persönlichkeiten zu erfinden, ist gar nicht so einfach.


    Fazit:
    Insgesamt ein gutes Buch, das nicht oberflächlich bleibt, sondern sich auch in tiefere Gewässer wagt. 4 :bewertung1von5: von mir.

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



    You cannot open a book without learning something. - Konfuzius

  • Adorkable konnte ich jetzt beenden und muss sagen, dass ich froh bin, es geschafft zu haben. Irgendwie bin ich mit der Geschichte nicht ganz warm geworden. Mit dem Humor kam ich zwar klar, ich hatte nur – nach allem was ich darüber gelesen hatte – etwas anders erwartet.

    Ich mochte Jeane und Michael. Jeane ist anders, was sie interessant macht. Aber ich konnte mich nicht mit ihr identifizieren, obwohl ich selbst zum Sarkasmus neige.

    Die abwechselnde Erzählweise zwischen Jeane und Michel fand ich genau richtig. Es wechselte immer genau zur rechten Zeit. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich ein Kapitel doch lieber aus der anderen Sicht hätte lesen wollen.

    Ich bereue es nicht, Adorkable gelesen zu haben, war aber – wie gesagt – froh, als ich es beenden konnte. Mehr als :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: sind für mich nicht drin.