Charles Todd - Die rote Tür / The Red Door

  • Klappentext:


    Lancashire, Juni 1920:


    In einem Haus mit einer roten Tür liegt die Leiche einer erschlagenen Frau. Gerüchten zufolge hat sie die Tür vor zwei Jahren rot gestrichen, um damit die Rückkehr ihres Mannes aus dem Ersten Weltkrieg zu feiern. Doch ihr Mann kehrte nicht wieder.


    In der Zwischenzeit verschwindet in London ein Mann, der an einer seltsamen Krankheit leidet, und taucht ebenso unerwartet wieder auf. Besteht zwischen den Vorkommnissen eine Verbindung?


    Inspektor Rutledge von Scotland Yard muss mehr als ein Rätsel lösen, bevor der skrupellose Mörder zur Rechenschaft gezogen werden kann.


    Über den Autor:


    Hinter dem Pseudonym "Charles Todd" stecken Charles und Caroline Todd. Das schreibende Mutter/Sohn-Team lebt an der Ostküste Amerikas, hat jedoch durch viele Reisen und die Liebe zur genauen historischen Recherche auf der britischen Insel eine zweite Heimat gefunden. Sie erhielten eine Vielzahl bedeutender literarischer Auszeichnungen und Preise.


    Allgemeines zum Buch:


    "Die rote Tür" umfasst 442 Seiten und gliedert sich in 33 Kapitel. Das Buch spielt in den Jahren 1918 und 1920 in England.


    Geschrieben ist der Roman aus der Sicht eines allwissenden Erzählers in der Vergangenheitsform.


    "Die rote Tür" ist der 12. Teil der Reihe um den Inspektor Ian Rutledge.


    Der Krimi ist im November 2012 als Taschenbuch im Heyne Verlag erschienen. Die Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel "The Red Door" bei William Morrow. Übersetzt aus dem Englischen wurde das Buch von Christine Naegele.


    Meine Meinung zum Buch:


    "Die rote Tür" ist ein ganz klassischer Krimi. Ein aus einem Krankenhaus verschwundener Patient, ein Mordfall, ein Angriff auf die Hauptperson - und die große Frage, wie das alles zusammenhängen könnte und wer der Täter ist. Dazu viele Gespräche mit Angehörigen, Bekannten und verdächtigen Personen, mehr passiert in diesem Buch nicht. Der Krimi ist gänzlich harmlos und unblutig, sonderlich spektakulär ist weder der Mordfall noch das Geheimnis, das hinter dem verschwudenen Patienten steckt.


    Als Leser verfolgt man ständig den Inspektor Ian Rutledge und begleitet ihn bei seinen Ermittlungen. Erzählstränge, die von seiner Person abweichen, gibt es sehr selten. Das Buch konzentriert sich hauptsächlich auf die Ermittlungsarbeit. Und die ist nicht sonderlich spannend oder aufregend. Es fehlt einfach das gewisse Etwas, das die Neugier des Lesers, was hinter dem Ganzen steckt, entfacht. Stattdessen ergeben sich schon frühzeitig Andeutungen darauf, was die Auflösung sein könnte. Und die ist dann zwar gut konstruiert, aber wenig überraschend.


    Man merkt dem Buch an, dass es der zwölfte Teil einer Reihe ist, denn es finden sich Andeutungen auf vorherige Fälle und die Hauptperson Ian Rugtledge wird kaum noch beschrieben. Er ist mittlerweile eben, wie er ist. Dazu finden sich keine Erklärungen mehr. Aber auch die anderen Figuren werden kaum charakterisiert und bleiben dadurch sehr blass.


    Der Stil des Autors ist recht einfach gehalten und insgesamt konzentriert sich das Buch mehr auf Dialoge als auf Beschreibungen. Der Krimi lässt sich leicht weglesen und ist nicht sonderlich anspruchsvoll.


    Mein Fazit:


    Ein zu ruhiger und unspektakulärer Krimi, dem leider die Spannung und das gewisse Etwas fehlen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


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  • Ich habe die Rutledge-Romane gern gelesen. Schließlich passen sie perfekt in mein Beuteschema. Leider kann ich aber bestätigen, was du schreibst. Spätestens nach dem dritten Band der Reihe stellt sich gepflegte Langeweile ein. Deine Bewertung ist aber noch relativ gnädig ausgefallen. Vielleicht geb' ich dem guten Ian noch eine Chance (ist Hamish eigentlich noch mit von der Partie?).

  • Nichts gegen die ruhigen englischen Landhauskrimis, aber den Todd-Romanen fehlt der Schwung. Nach Band 7 "Kalte Hölle" (DER Flop meines Lesejahrs 2007) habe ich die Reihe nicht mehr weitergelesen.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Na Mensch, da stehe ich ja mit meiner Meinung nicht alleine da. :wink:


    @ Yael (Ich hätte dich mit dem neuen Avatar fast nicht erkannt. :wink: ): Jaaa, Hamish ist auch noch dabei (das ist übrigens so eine Sache, die nicht erklärt wird - ich weiß gar nicht so genau, wer Hamish ist), allerdings in einer etwas anderen Form, ohne da jetz zu viel verraten zu wollen... :-k

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  • @ Yael (Ich hätte dich mit dem neuen Avatar fast nicht erkannt. :wink: )


    Ich hab auch noch Schwierigkeiten. :wink: Aber das Bild war zu verführerisch, es nicht zu verwenden. :love:

    ich weiß gar nicht so genau, wer Hamish ist


    Obwohl mich dieses rätselhafte Hamish-Getue am Anfang genervt hat, fand ich das ein sehr cleverer Zug des Autorenpaars.

    Vermutlich taucht er in der Form auf, wie er seit Beginn der Reihe dargestellt wird, oder?

  • @ Yael und zu deinem Spoiler:


    Genau so ist es. Danke für deine Erklärung dazu. Ein, zwei Sätze konnte man dazu in diesem Band lesen, aber ohne genaue Vorkenntnisse haben die nicht viel Sinn gemacht.

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