Stephen King - Die Arena (ab 05.10.2012)

  • So bleibt noch ein wenig Zeit zu hoffen,
    dass irgendjemand oder irgendetwas ihn aufhält.

    Die Hoffnung ist bei mir relativ gering. Ich habe die Befürchtung, dass Chef Bushey sein Feuerwerk abbrennen wird und das genau das den großen Showdown unter der Kuppel einleiten wird. Aber ich hätte auch nichts dagegen, wenn mich mein Gefühl diesmal trügen würde.

    Big Jim wird das alles natürlich nicht beeinflussen können, aber es besteht die
    Möglichkeit, dass diese neu gestaltete kleine Gruppe andere Bürger von The Mills überzeugen kann.

    Ich freue mich über jeden weiteren, der, aus welchen Gründen auch immer, zu dieser Gruppe stößt. Jedes Mal ein Fünkchen Hoffnung mehr.

    Schön wie King dieses Wechselbad der Gefühle
    einer Mutter beschreibt.

    Oh ja- ich konnte es sooo gut nachvollziehen. Dieses Handy-in-der-Hand-halten und sich dann doch nicht getrauen, anzurufen, weil man Angst hat, dass der andere nicht dran geht. Das ist die Hölle. Und dann die Erleichterung, als Joe antwortet... Das hat King wieder mal großartig eingefangen.


    Witzig und irgendwie befreiend ist der Auftritt der 84-jährigen Henrietta, die sich nach eigenen Angaben "den Arsch gebrochen hat".

    Die alte Frau ist einfach großartig. King gönnt uns eine kurze Atempause...

    stellt Barbie fest, dass Junior offenbar krank
    ist. Er hinkt leicht und verwechselt Worte und Begriffe. Das er ihm ein Glas Wasser mit Salz anbietet und diese Art der Folter auch noch sehr clever
    findet, während in einer Ecke der Zelle ein WC mit Wasseranschluß steht beweist dann das Gegenteil. Klar denken kann Junior nicht mehr. Der
    Tumor in seinem Kopf zeigt immer mehr Wirkung. Einerseits macht ihn das angreifbar, aber andererseits leider auch völlig unberechenbar.

    Diesmal sind Juniors Ausfälle wirklich offensichtlich. Ich frage mich allerdings, warum das außer Barbie keinem auffällt. Wobei ich mir die Frage auch selbst beantworten kann: zum Einen ist Barbie als Ex-Soldat geschult, seine Gegner zu beobachten (und nicht nur die) und zum Anderen kümmert sich in The Mill niemand um die Probleme des Anderen.
    Da steht uns wohl bald ein Total-Aussetzer Juniors bevor und dann kann man nur hoffen, dass dann niemand in seiner Nähe ist......

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • noch eine Ergänzung:


    Sorgen mach ich mir ein wenig wegen dem Verschwinden von Sammy Bushey. Sie hat zwar Little Walter zurückgelassen, aber vielleicht hat sie das nur getan, weil sie ihn hier in Sicherheit weiß. Ich glaube, ihr wurde so viel Leid zugefügt, dass sie jetzt nur noch auf Rache sinnt.
    Und dann gibt es noch Lichtblicke im trüben Schein unter der Kuppel: Thurston Marshall meldet sich als Helfer bei Rusty im Krankenhaus - es gibt tatsächlich noch Leute mit so etwas wie Pflichtbewusstsein in The Mill. Gute Leute.

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  • Jetzt beginnen sich die Ereignisse noch mehr zuzuspitzen und King wechselt die Handlungsstränge ziemlich rasant. Deshalb geht es auch in meiner Zusammenfassung munter hin und her... :wink: Ich hab versucht, eine logische Ordnung reinzubringen, aber das hat nicht funktioniert - also geht es weiter chronologisch.


    Linda erzählt Rusty alles, was sich ereignet hat. Gemeinsam stellen sie erste Mutmaßungen an über die Morde. Rusty überlegt, dass es wohl schon gut wäre, sich die Leichen anzusehen, aber dass es wohl auch nicht viel ändern würde, wenn er etwas finden würde, das Dale entlasten könnte.
    Mitten in seine Überlegungen platzt ein Anruf von Mrs. McClatchey bzw. Joe, der über ihren Fund berichtet. Für einen kurzen Moment scheint es Rusty alles zu viel zu werden.

    Zitat

    Es passierte zu viel auf einmal. Zu viel, zu schnell. Vor allem für einen Arzthelfer aus einer Kleinstadt, der sich nie für einen großen Macher, erst recht nicht für eine Führungspersönlichkeit gehalten hatte.

    Aber er hat sich gleich wieder im Griff und sagt Joe, dass er noch ein wenig Geduld haben und vor allem, alles für sich behalten muss.
    King zeigt uns an Rusty mal wieder, dass Menschen sich in außergewöhnlichen Situationen auch zum Guten ändern können. :thumleft:



    Sammy Bushey schleppt sich durch die Stadt. Ihre Gedanken kreisen ständig um die Vergewaltigung. Sie will Rache, das ist klar. Dieser Wunsch und Schmerzmittel halten sie auf den Beinen. Dennoch ist es für sie wohl ein Segen, dass der betrunkene Alden Dinsmore sie mit seinem Auto mitnimmt. Es grenzt schon an ein Wunder, dass die beiden die Kombination aus Alkohol und Schmerztabletten unbeschadet überstehen und auch keinen Unfall bauen.



    Julia hat die Sonderausgabe ihrer Zeitung fertig gestellt. Darin berichtet sie über die Plünderung des Supermarkts und vor allem über Roses und Barbies Rolle bei der Schlichtung, um dann direkt auf die Verhaftung Barbies einzugehen und deutlich zu machen, dass hier alles mehr als unfair abläuft. Aber wer wird ihr glauben?
    Cox ruft an und möchte wissen, wie Barbie mit der Übernahme der verwaltungsmäßigen Kontrolle vorankommt. Er ist nicht wenig überrascht, als er von der Verhaftung erfährt. Und da Julia ihm ihren Text nicht mailen will (warum eigentlich?) Verabreden sie sich an der Kuppel, damit Cox den Artikel lesen kann.


    Inzwischen ist Sammy an ihrem Ziel angekommen - dem Haus der Evans. Sie war hier mal mit Phil gewesen, bevor dieser angefangen hat Meth zu kochen und in diese verflixte Kirche zu gehen. Überhaupt ist die Religion schuld an allem, denkt Sammy für sich. Die hat Phil zu Coggins geführt und der hat ihn in Chef verwandelt. Und nun ist auch klar, was Sammy ausgerechnet hier sucht: Waffen und Munition. Und Sammy ist in ihrem Tabletten-Alkohol-Rausch, in dem sie doch eigentlich sein müsste, immer noch klar genug, auch den Autoschlüssel zu finden. So macht sie sich auf den Weg zurück in die Stadt.


    Junior und Carter Thibodeau sind mit Benzinkanistern und einem Megafon bewaffnet auf dem Weg durch die Stadt. Wozu das Megafon? Beim Befüllen der Flaschen, die sie dabei haben, stellt Thibodeau fest, dass Juniors Hände ziemlich zittern und sagt ihm das. Worauf Junior am liebesten ausrasten würde. Aber noch, gerade noch, hat er sich unter Kontrolle. Und so stopft er die mitgebrachten Lappen in die Molotow-Coktails.


    In der Zwischenzeit ist Julia weit weg von ihrer Redaktion und bringt Cox auf den aktuellen Stand der Dinge. Sie sind sich einig, dass das alles gar nicht gut ist. Cox überlegt, die geplante Pressekonferenz platzen zu lassen, aber Julia macht ihm klar, dass das genau die falsche Reaktion wäre. Und vor allem darf Cox die Verbindung zur Außenwelt (Internet und Telefon) nicht kappen.


    Und dann ist es soweit: Die Jungs werfen ihre Molotow-Coktails in die Redaktion - diese geht in Flammen auf, obwohl Pete und Tony die Flammen noch einen kurzen Moment im Schach halten können. Dann aber ist es zu spät - das Feuer wütet und von der Straße hört man per Megafon (dafür also): "Lasst Dale Barbara frei, sonst war dies nur der Anfang."
    Oh wie perfide! Rennie ist ein Schwein, aber leider ein ziemlich cleveres (ich mag ihn nicht genial nennen) - dieser Schachzug ermöglicht ihm, fröhlich alle wegzusperren, die ihm in die Quere kommen. Die sind ab sofort Sympathiesanten von Barbie und somit potenziell gefährlich.


    Und Barbie wird in der Zwischenzeit mit Folter bedroht............

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  • zu Abschnitt 13 bis Ende

    Sammy Bushey schleppt sich durch die Stadt. Ihre Gedanken kreisen ständig um die Vergewaltigung. Sie will Rache, das ist klar. Dieser Wunsch und Schmerzmittel halten sie auf den Beinen. Dennoch ist es für sie wohl ein Segen, dass der betrunkene Alden Dinsmore sie mit seinem Auto mitnimmt.

    Man schwankt in diesen Szenen so zwischen >Um Himmels Willen, lasst das Auto stehen< und >schön, dass die beiden von Leid geprüften Menschen sich
    gegenseitig ein wenig Trost spenden<.


    Und Sammy ist in ihrem Tabletten-Alkohol-Rausch, in dem sie doch eigentlich sein müsste, immer noch klar genug, auch den Autoschlüssel zu finden. So macht sie sich auf den Weg zurück in die Stadt.

    Das macht mir schon ein wenig Angst, denn Sammy ist, auch wenn sie bewaffnet ist, immer noch eine verletzte junge Frau und ihre Gegner sind verrückt
    und zu allem bereit. Wenn diese irre Truppe von Hilfspolizisten sie in die Finger bekommt, wage ich mir nicht auszumalen was passiert...... :(
    Folgender Satz stimmt auch nicht eben optimistisch:

    Zitat

    Ohne langsamer zu werden, passierten sie Sammys Wohnwagen, den sie nie mehr betreten würde.

    Wie interpretiren wir denn diese Aussage Kings? Könnte auch ganz harmlos sein, oder doch nicht....?


    Aber noch, gerade noch, hat er sich unter Kontrolle. Und so stopft er die mitgebrachten Lappen in die Molotow-Coktails.

    Wider ein Hinweis darauf, dass die Explosion in Juniors Kopf kurz bevorsteht. Noch hat er sich unter Kontrolle. Wie lange noch?


    Oh wie perfide! Rennie ist ein Schwein, aber leider ein ziemlich cleveres (ich mag ihn nicht genial nennen) - dieser Schachzug ermöglicht ihm, fröhlich alle wegzusperren, die ihm in die Quere kommen. Die sind ab sofort Sympathiesanten von Barbie und somit potenziell gefährlich.

    Das ist wirklich übel. Rennie ist ein perfider Mistkerl, aber er ist ein guter Stratege. Dieser Trick gibt ihm nun alle Freiheiten gegen praktisch jeden Bürger
    der Stadt. Schlimme Aussichten und Big Jim wird nicht so einfach zu besiegen sein. Da braucht es dringend einen Strategen auf der anderen Seite, aber leider
    sitzt diese Hoffnung im Gefängnis, machtlos und von der Folter bedroht. King gönnt uns gerade keine Verschnaufpause, denn wir erwarten zwar üble Dinge,
    aber King gelingt es immer wieder, das ganze noch schlimmer zu gestalten als wir denken.


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Folgender Satz stimmt auch nicht eben optimistisch:


    Zitat
    Ohne langsamer zu werden, passierten sie Sammys Wohnwagen, den sie nie mehr betreten würde.


    Wie interpretiren wir denn diese Aussage Kings? Könnte auch ganz harmlos sein, oder doch nicht....?

    Leider sind diese Worte bei King meist so schlimm gemeint, wie der Leser denkt. 8-[

    King gönnt uns gerade keine Verschnaufpause, denn wir erwarten zwar üble Dinge,


    aber King gelingt es immer wieder, das ganze noch schlimmer zu gestalten als wir denken.

    Obwohl man meinen sollte, es könnte alles nicht mehr viel schlimmer werden. Aber du hast recht: King zaubert immer noch eine größere Gemeinheit oder eine noch schlimmere Wendung aus dem Hut.

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  • Asche - Abschnitt 1 - 5


    Das Feuer lodert und während Rusty und Co draußen vor dem Krankenhaus stehen, erhält Rusty einen Anruf von Linda. Er soll sofort
    zum Bestattungsinstitut kommen. Das erste Mal fällt nun der Begriff >gehört zu uns<. Die Seiten formieren sich und wie Rusty überlegt:

    Zitat

    Nun begann es wirklich Seiten zu geben, ab jetzt gab es "zu uns" und "zu denen".

    Währenddessen ist Sammy unterwegs zum Krankenhaus. Sie nimmt den Hintereingang und wir atmen ein wenig auf, weil wir denken: Ok, sie will
    Little Walter besuchen und die Pistole ist nur eine Sicherheitsmaßnahme. Bald schon werden wir eines besseren belehrt.
    Thurston arbeitet gut und professionell wobei ihm klar wird, dass er diese Arbeit genießt. Endlich kann er wirklich helfen. So unterhält er sich auch
    kurz mit Sammy. Alles scheint gut, aber es entgeht ihm, dass die Tür zu Little Walters Zimmer nicht mehr geschlossen ist.
    Sammy ist wieder verschwunden und aus ihren letzten Worten an ihren kleinen Sohn lässt sich nur eins schließen.

    Zitat

    >Sei jetzt ein braves Baby<, sagte sie, >Mama sieht dich im Himmel wieder, wenn sie dort eingelassen wird. Das wird sie, denke ich.
    Sie hat ihre Zeit in der Hölle abgeleistet.<

    Man kann nur hoffen, dass Sammy auf ihrem Weg in den Himmel auch ein paar andere in die Hölle schickt.


    Julia und Rose gehen zur Brandstelle. Das Haus in dem die Redaktion war brennt lichterloh. Pete Freeman stürmt auf sie zu und Big Jims Taktik
    ist bei ihm schon auf fruchtbaren Boden getroffen. Dale Barbara und seine Komplizen sind schuld.
    Natürlich kommt es auch zur Konfrontation zwischen Julia und Big Jim, der sich siegesbewusst zeigt. Für ihn ist die Sache erledigt.
    Der einzige kleine Lichtblick ist die Tatsache, dass Julia noch einen kleinen Pack Zeitungen im Auto verstaut hat. Aber hat es überhaupt noch
    Zweck die Informationen an die Bürger von >The Mills< weiterzugeben? Ich fürchte es ist schon zu spät. Der Mob ist bereits geweckt..........


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  • Das erste Mal fällt nun der Begriff >gehört zu uns<. Die Seiten formieren sich und wie Rusty überlegt:

    Es wird Zeit, dass sich die wenigen Vernünftigen Menschen in der Stadt endlich zusammenfinden. Wenn es für sie auch ungewohnt und ungeheuerlich zu sein scheint, dass es in ihrer beschaulichen Kleinstadt nun verschiedene Lager geben wird, ist es für den Leser doch wie eine Erlösung.


    aus ihren letzten Worten an ihren kleinen Sohn lässt sich nur eins schließen.


    Zitat
    >Sei jetzt ein braves Baby<, sagte sie, >Mama sieht dich im Himmel wieder, wenn sie dort eingelassen wird. Das wird sie, denke ich.
    Sie hat ihre Zeit in der Hölle abgeleistet.<

    Wieviel tiefe Verzweiflung spricht aus diesen Worten, wieviel Leid. Wenn eine Mutter ihr Kind zurücklässt, dann weiß sie wirklich keinen Ausweg mehr :cry:

    Pete Freeman stürmt auf sie zu und Big Jims Taktik
    ist bei ihm schon auf fruchtbaren Boden getroffen. Dale Barbara und seine Komplizen sind schuld.

    Man sollte doch denken, dass ausgerechnet Pete Freeman es besser wissen sollte, denn schließlich hat er doch mit Julia schon verschiedenste Überlegungen angestellt. Aber hier funktioniert auch das Prinzip: wer am lautesten schreit, hat Recht.


    Während Big Jim sich an der Feuersbrunst ergötzt, hat er einen Herzanfall. Ach wäre das schön, wenn er einfach so sein verdientes Ende finden würde. Aber diesen Ausweg aus der Misere wird King uns nicht gönnen. Chief Randolph stellt inzwischen genau die Überlegungen an, die Big Jim ihnen allen suggeriert hat: Ist Julia mit Barbara im Bunde? Hat sie vielleicht selbst ihre Zeitung angezündet, um sich zu tarnen? Was haben sie noch schreckliches mit The Mill vor? ](*,) Warum können diese Menschen nicht selbst denken, sondern nur Gedanken widerkäuen???
    Und dann setzt er dem Ganzen noch die Krone auf, indem er Rennie erklärt, wie sehr sie alle ihn doch brauchen. Da könnte ich :puker: Solche Äußerungen bestärken Big Jim natürlich in seinem Bild von sich selbst. Er tut alles nur zum Wohl der Stadt. Allerdings gesteht er sich selbst zum ersten Mal ein, dass es sehr schlecht wäre, wenn die Kuppel zu schnell wieder verschwinden würde. Und darum will er beten, dass sie lang genug bleibt, bis er alles nach seinen Wünschen geregelt hat.


    Sammy tut inzwischen, was sie vorgehabt hat: sie geht zu Georgia ins Zimmer. Ihre Stimme ist es, die sie die ganze Zeit im Kopf hat und diese Stimme wird sie jetzt zum Schweigen bringen. Stellvertretend sozusagen. Dass Frankie auch noch da ist, ist ein für ihn unglücklicher Zufall (aber er war ja auch beteiligt). Und nachdem Sammy die beiden erschossen hat, nimmt sie in Gedanken Abschied von Little Walter und setzt ihrem eigenen verkorksten Leben ein Ende.


    Während Rusty im Bestattungsinstitut eintrifft und Thurse im Krankenhaus versucht, die Situation mit den vielen Leichen und dem überforderten Personal irgendwie in den Griff zu kriegen, sitzt Andy Sanders in Dale Barbaras Wohnung. Ich weiß zwar nicht genau, warum er ausgerechnet dort ist, aber er versucht, seinem Leben ein Ende zu setzen. Er sieht klar in diesem Moment: alles, was schief gelaufen ist, hat er sich selbst zuzuschreiben, weil er immer zu feige war. Er hat immer gemacht, was andere ihm gesagt haben, er hat nie wiedersprochen, er hat immer den einfachen Weg genommen. Und auch wenn es jetzt vielleicht die richtige Entscheidung wäre, ist er nun sogar zu feige, diesem armseligen Leben ein Ende zu machen. Er trinkt das Glas nicht aus - er setzt es noch nicht mal an. Er wartet so lange auf ein "Zeichen", bis endlich sein Handy klingelt und jemand seine Hilfe braucht. Für einen kurzen Moment möchte man glauben, dass er noch die Kurve kriegt und sich vielleicht endlich ändert. Aber noch bevor er den Raum verlässt, hat mich diese Hoffnung schon wieder verlassen.....

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  • zu Abschnitt 6 -10

    Und nachdem Sammy die beiden erschossen hat, nimmt sie in Gedanken Abschied von Little Walter und setzt ihrem eigenen verkorksten Leben ein Ende.

    Schade, dass diese kleine mutige Frau ihrem Leben ein Ende setzt. Zwar nimmt sie zwei Schuldige mit, aber letztendlich spielt diese Tat Big Jim in die
    Hände. Die Rebellen proben den Aufstand, was ja bedeutet, dass Big Jim recht hat mit dem was er tut. Die rechtschaffenden Bürger von The Mills werden
    jetzt noch stärker auf seiner Seite sein.


    Er wartet so lange auf ein "Zeichen", bis endlich sein Handy klingelt und jemand seine Hilfe braucht. Für einen kurzen Moment möchte man glauben, dass er noch die Kurve kriegt und sich vielleicht endlich ändert. Aber noch bevor er den Raum verlässt, hat mich diese Hoffnung schon wieder verlassen.....

    Man möchte es glauben, aber ein Charakter wie Andy ändert sich nicht so schnell. Er wird weiterhin ein Werkzeug "der Anderen" sein. Marionette und Puppenspieler
    werden sich bald wieder treffen.
    Wie du geschrieben hast, fühlt es sich wie eine Erlösung an, dass es nun zwei klare Seiten in The Mills gibt. Aber ich fürchte, es wird sich ähnlich entwickeln wie im
    "Herr der Fliegen" und das sind keine guten Aussichten..


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  • Abschnitt 11 - 15


    Rusty und Linda nutzen die Gunst der Stunde und untersuchen die Leichen im Bestattungsinstitut. Zuerst einmal kann Ructy an den leichen
    nichts finden was Barbie entlasten könnte. Als er aber Coggins verwundung untersucht, fällt ihm auf, dass die verletzung seltsame Spuren
    zeigt. Wie von einem Baseball. Einem harten, weil vergoldeten Baseball. Lester Coggins wurde sicher nicht von Barbie getötet.


    Julia kann den Anblick ihres zerstörten Hauses nicht mehr ertragen. Sie nimmt den Stapel geretteter Zeitungen und beginnt sie an die
    Telefonmasten zu heften. Zwar wird sie beobachtet, und die Zeitungen werden später entfernt, aber ein paar davon kommen in Umlauf.
    Ein kleiner Schritt nach vorne, denn die paar Exemplare machen nun die Runde.


    Randolph erfährt von den Morden und dem Selbstmord im Krankenhaus und weiß nicht recht was er tun soll. Er ist überfordert, überlegt sich
    aber, dass die Schuld an diesen Morden indirekt auch Barbie untergeschoben werden muss. Denn Sammys Selbstmord spricht klar für die
    Richtigkeit ihrer Aussage zu der Vergewaltigung. Vergewaltigende Hilfspolizisten passen so gar nicht ins Bild. Also trifft die Schuld natürlich
    den Serienmörder und seine Helfer.
    Andy Sanders, unsere gottgläubige aber willensschwache Marionette läuft im Krankenhaus herum und übt sich in der Kunst des "Zuhörens".
    Dann hat er eine Idee! Hat irgendjemand Phil Bushey benachrichtigt? Da alle denken, der gute Chefkoch habe die Stadt verlassen wird er,
    Andy Sanders das übernehmen. Der unberechenbare Phil würde ihm vielleicht sogar den Gefallen tun, ihn ob der schlechten Nachricht zu töten.
    Wunderbar! Dann käme er als armes Mordopfer glatt in den Himmel wo es natürlich täglich Roastbeef uns Pfirsichauflauf gibt. Es ist immer
    wieder verwunderlich welch seltsame Wege religiöser Fanatismus so geht. Die Idee könnte klappen, aber ich fürchte auf den Himmel wird er
    verzichten müssen.


    Julia, die völlig erschöpft nun einen ruhigen Platz zum ausruhen sucht, versucht es bei Piper, aber die ist im Krankenhaus. Sie versucht es bei
    Andrea, aber auch diese scheint nicht da zu sein. Aber die Tür ist auf und Julia entscheidet ein kurzes Nickerchen auf der Couch zu machen.
    Was sie nicht ahnt ist, dass Andrea zum ersten Mal nach ihren Entzug fest schläft. Mit Andrea scheint es aufwärts zu gehen. Ein weitere
    positive Entwicklung, ein weiterer Rebell gesellt sich wohl nun dazu. Das gibt ein wenig Hoffnung in all dem Chaos.
    Julia schläft ein. Ganz in ihrer Nähe ist der Umschlag in dem Brenda die Beweise für Big Jims dunkle Geschäfte gesammelt hat. Irgendwo hinter
    der Couch liegt ein weiterer kleiner Mosaikstein, der sehr wichtig werden könnte. Aber, finden sie ihn auch?


    Schön, wie King die Gruppe der "Rebellen" weiter wachsen lässt. Bin gespannt wer sich noch so dazugesellt............. :lechz:


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  • Als er aber Coggins verwundung untersucht, fällt ihm auf, dass die verletzung seltsame Spuren
    zeigt. Wie von einem Baseball. Einem harten, weil vergoldeten Baseball. Lester Coggins wurde sicher nicht von Barbie getötet.

    Und das beste daran ist, dass Rusty auch weiß, wer so einen Baseball besitzt. Nun hoffe ich doch, dass er sich auch so seine Gedanken über die restlichen Morde macht.

    Randolph erfährt von den Morden und dem Selbstmord im Krankenhaus und weiß nicht recht was er tun soll. Er ist überfordert, überlegt sich
    aber, dass die Schuld an diesen Morden indirekt auch Barbie untergeschoben werden muss. Denn Sammys Selbstmord spricht klar für die
    Richtigkeit ihrer Aussage zu der Vergewaltigung. Vergewaltigende Hilfspolizisten passen so gar nicht ins Bild. Also trifft die Schuld natürlich
    den Serienmörder und seine Helfer.

    Pete Randolph ist mit seinem Job völlig überfordert und eigentlich will er ihn ja auch gar nicht. Aber mit Rennies Hilfe wird er es schon schaffen. Big Jim versteht es wirklich gut, die für ihn richtigen Leute auf die entscheidenden Posten zu setzen...

    Dann käme er als armes Mordopfer glatt in den Himmel wo es natürlich täglich Roastbeef uns Pfirsichauflauf gibt. Es ist immer
    wieder verwunderlich welch seltsame Wege religiöser Fanatismus so geht.

    Diese Vorstellung von Roastbeef im Himmel macht mich langsam wahnsinnig. Das ist irgendwie so absurd. Aber es passt zu Rennies anderem pseudoreligiösem Gefasel (von ihm stammt doch diese Redewendung, oder?)

    Ganz in ihrer Nähe ist der Umschlag in dem Brenda die Beweise für Big Jims dunkle Geschäfte gesammelt hat. Irgendwo hinter
    der Couch liegt ein weiterer kleiner Mosaikstein, der sehr wichtig werden könnte. Aber, finden sie ihn auch?

    Das ist echt zum Nägelkauen :shock:

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  • Asche - Abschnitt 16 - 21


    Rusty, Linda, jacky und Stacy sitzen zusammen und erörtern die Lage. Es ist klar, dass Barbie nichts mit den Morden zu tun hat und unbedingt
    aus dem Gefängnis herauskommen muss. Randolph einzuschalten ist unmöglich, weil Big Jim ihn fest in der Hand hat. Bis zur Verhandlung die
    Big Jim wohl zum Volksfest machen will, scheint er aber sicher zu sein. Viel Zeit bleibt nicht, darüber sollten sich alle klar sein.......
    Am Ende des sechzehnten Abschnittes erwähnt Rusty die Entdeckung der Kids und die Möglichkeit endlich die Energiequelle gefunden zu haben,
    die die Kuppel enstehen ließ.


    Andy besucht den Chef und dieses Treffen erschafft ein Duo, das die Stadt nun wirklich nicht auch noch braucht. Andy überbringt die Nachricht von
    Sammys Selbstmord und die Reaktion des Chefs spricht in ihrer Abartigkeit für sich:

    Zitat

    Sie war in der Küche nicht viel wert und keine bessere haushälterin als ein Schwein auf einem Misthaufen, aber sie konnte einen außerirdisch
    guten Fick hinlegen, wenn sie bekifft war.

    Chef erklärt dem labilen Andy, dass die Herstellung und das Rauchen von Meth Gottes Wille ist und nur der Verkauf Gotteslästerung ist. Für was der
    Christengott so alles verantwortlich sein soll, setzt mich immer wieder in Erstaunen. Allerdings kommt diese Interpretation direkt vo einem Meth Opfer
    und klingt dann auch so. Nach den ersten Zügen glaubt auch Andy daran, dass dieser Stoff gottgewollt ist. Na also.............. ](*,)
    Chef zeigt Andy den Plastiksprengstoff am Tor des Warenlagers und wir wissen, was bevorsteht. Halloween naht und jetzt stapfen schon zwei Verrückte
    auf den Spuren ihres Gottes der Zerstörung. Chef nennt es Läuterung und der Tag rückt unaufhaltsam näher.............


    Phil macht mit Andy einen kleinen Ausflug. Er holt sich die Leiche seiner Frau. Seine Worte zu der armen Ginny verursachen Gänsehaut.

    Zitat

    "Ich komme als Jesus", sagte Chef. (...) >Und ich bin angepisst<.

    Die beiden nehmen Sammy mit um sie zu bestatten. Andy spürt wie die Wirkung des Meth langsam nachlässt. Aber er hat ja den Chef. Für Nachschub
    ist gesorgt.


    Barbie macht sich so seine gedanken um die zukünftigen Ereignisse und kommt zu dem Schluß, dass er nur abwarten und aushalten kann. Einen kleinen
    Fehler haben seine Peiniger bereits begangen. Sie haben ihn nicht durchsucht und er hat ein Taschenmesser in der Matratze verstecken können.
    henry kommt um die verpasste Durchsuchung nachzuholen. Ganz wohl fühlt er sich wohl nicht, aber es scheint, auch er ist fest in Big Jims Hand. Barbie
    wartet ab, denn noch gibt es keine Chance die Situation zu ändern. Das Messer zu benutzen, kommt nur als letzte, verzweifelte Möglichkeit in Frage.
    Ziemlich schlechte Aussichten für Barbie. Hilfe von außen scheint unerlässlich.


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  • Andy besucht den Chef und dieses Treffen erschafft ein Duo, das die Stadt nun wirklich nicht auch noch braucht.

    Es ist unfassbar! Da mochte man beinahe hoffen, dass Andy auf dem Weg der Besserung wäre und vielleicht doch noch was aus seinem Leben machen könnte, da gerät er dem Meth-vernebelten Chef in die Fänge. Da kann nichts gutes bei rauskommen, des eins ist klar: wenn Andy erstmal jemand hat, der ihm sagt, wo es lang geht, dann wird er demjenigen folgen. Und durchzusetzen weiß Chief Bushey sich ja....

    Chef erklärt dem labilen Andy, dass die Herstellung und das Rauchen von Meth Gottes Wille ist und nur der Verkauf Gotteslästerung ist. Für was der
    Christengott so alles verantwortlich sein soll, setzt mich immer wieder in Erstaunen. Allerdings kommt diese Interpretation direkt vo einem Meth Opfer
    und klingt dann auch so.

    Das finde ich auch immer wieder unglaublich, was alles so im Namen dieses Gottes geschieht und gerechtfertigt wird. Big Jim hält sich ja auch für den christlichsten Mann auf Erden [-( Und dessen Hirn ist nicht von Meth vernebelt (über sonstige Verwirrungen will ich hier mal nicht reden)

    Barbie macht sich so seine gedanken um die zukünftigen Ereignisse und kommt zu dem Schluß, dass er nur abwarten und aushalten kann. Einen kleinen
    Fehler haben seine Peiniger bereits begangen. Sie haben ihn nicht durchsucht und er hat ein Taschenmesser in der Matratze verstecken können.

    Aber dieses Taschenmesser wird ihn wohl wirklich nicht weit bringen. Bleibt die Hoffnung auf Hilfe von außen...........

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


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  • Nächtliche Grübeleien haben Jackie zu dem Schluss gebracht, dass sie Dale Barbara helfen müssen, denn er ist der Mann, dem der Präsident die Führung übertragen wollte. Und als erstes muss er erfahren, dass er auf Hilfe von Außen zählen kann. Linda hat dagegen immer noch Angst wegen der Kinder und mag Jackie am liebsten gar nicht helfen. Aber Rusty spricht ein Machtwort und erklärt ihr unmissverständlich, dass sie endlich etwas riskieren müssen.


    Jack riskiert wirklich einiges: sie versteckt eine Botschaft für Barbie in einer Tupperdose Cornflakes, die sie Barbie bringen will. Die Situation in der Wachstube löst sie dann aber ziemlich souverän, obwohl mir beim Lesen schier das Herz stehen geblieben ist. Eklig zwar, aber der Lage durchaus angemessen und genau auf dem Niveau, mit dem sie die Pseudo-Cops drankriegen kann. Und zum Glück begreift Barbie - nach anfänglicher Enttäuschung über Jackie, die ihre Rolle perfekt spielt - recht schnell, dass hier Hilfe naht und alles geht gut. Nun weiß er, dass er nur noch einen Tag durchhalten muss, dann soll er befreit werden.


    Das gibt ihm dann wohl auch noch ein bisschen Auftrieb für das Gespräch mit Big Jim, das sich gleich anschließt. Es ist ein Tanz auf Messers Schneide, wie er Rennie da Paroli bietet und ihn mit den Vorwürfen gegen ihn konfrontiert und ihm androht, bei Folter zuerst über diese Dinge zu reden. Was hindert Big Jim daran, ihn einfach zu erschießen? Wohl nur die Tatsache, dass er ein Exempel statuieren und eine ganz große Show aus Barbies Hinrichtung machen will. Und zumindest vorerst geht die Rechnung auf, denn Barbie lebt noch, als Big Jim von dannen zieht.
    Nun heißt es warten und hoffen.............

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


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  • Aber dieses Taschenmesser wird ihn wohl wirklich nicht weit bringen.


    Unter normalen Umständen nicht, aber ich setz da ein wenig auf den angeschlagenen Junior, seine Kopfschmerzen und ein wenig Unaufmerksamkeit.
    Ok, dass ist unwahrscheinlich, aber ein- oder zwei Strohalme braucht der Leser um sich daran festzukrallen........... :rambo:


    Eine Katastrophe wie das Gelingen des Plans den der Chef zu Halloween durchführen will. Das würde sie alle nach draußen treiben und Barbie wäre
    der letzte an den sie dann denken. Dann ein wenig "With a little help from my friends"........... :-k


    King wird es schon richten. Ich lese jetzt einfach mal weiter und lass mich überraschen was ihm so alles einfällt................ :study:


    lg taliesin

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • zu Abschnitt 22 - Ende

    Die Situation in der Wachstube löst sie dann aber ziemlich souverän, obwohl mir beim Lesen schier das Herz stehen geblieben ist.

    Hier zeigt King wieder, dass er ein Meister im Spannungsaufbau ist. Da kommt man beim Lesen kaum zum luftholen.


    Es ist ein Tanz auf Messers Schneide, wie er Rennie da Paroli bietet und ihn mit den Vorwürfen gegen ihn konfrontiert und ihm androht, bei Folter zuerst über diese Dinge zu reden.

    Ein sehr interessantes Rededuell, in dem sich zwei ausgefuchste Strategen einen erbitterten verbalen Kampf liefern. Die Machtverhältnisse sprechen zwar
    eigentlich für den "Inquisitor" Big Jim, der sich ja auch in der Sicherheit des Siegers wiegt, aber Barbie verweigert ihm einfach die Pose des Besiegten der
    Angst vor der Folter hat. Seine Argumentation ist gefährlich, denn wenn er Big Jim zu sehr reizt, könnte dieser ihn in einer Kurzschlussreaktion einfach
    töten. Wie du schon sagst Hirilvorgul, eine Gratwanderung der Sonderklasse, die Barbie jedoch souverän löst. Jeder noch so kleine Aufschub des unver-
    meidlichen Finales ist in seiner Situation Gold wert.
    Bin sehr gespannt, wie die Befreiungsaktion aussehen soll. Da stehen uns wahrscheinlich wieder die Haare zu Berge............ :shock:


    lg taliesin :winken:

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    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Ein sehr interessantes Rededuell, in dem sich zwei ausgefuchste Strategen einen erbitterten verbalen Kampf liefern. Die Machtverhältnisse sprechen zwar eigentlich für den "Inquisitor" Big Jim, der sich ja auch in der Sicherheit des Siegers wiegt, aber Barbie verweigert ihm einfach die Pose des Besiegten der Angst vor der Folter hat.

    Es ist schon bewundernswert, wieviel Mut und vor allem Beherrschung Barbie hier aufbringt. Eine Zeit lang (etwas früher im Buch) hatte ich ja fast das Gefühl, er hätte mit dem Leben abgeschlossen. Aber dem ist nicht so. Er hängt schon an seinem Leben. Aber er würde nicht klein bei geben - nicht bei einem Typen wie Rennie. Das ändert aber nichts daran, dass er Angst hat.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Das ändert aber nichts daran, dass er Angst hat.


    Richtig, er hat Angst, aber er ist stark genug sie nicht zu zeigen. Big Jim könnte das wahrscheinlich förmlich riechen. Den Gefallen kann er diesem
    Mistkerl nicht tun. Big Jim findet hier einen würdigen Gegner, der ihm in Freiheit sehr gefährlich werden könnte. Wäre er nicht so versessen darauf
    Barbie vor den Bürgern bei der Showversammlung vorzuführen um allen zu zeigen, dass er, Big Jim, der große Beschützer der Stadt ist, hätte er
    kurzen Prozess mit Barbie gemacht. Aber Big Jim braucht Bestätigung, Big Jim braucht Publikum. Das ist wohl seine große Schwäche und damit eine
    Chance für die >andere Seite<.
    Jetzt aber weiter............. :study:


    lg taliesin :winken:

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  • Spiel den Song dieser toten Band - Abschnitt 1 - 5


    Rusty eröffnet Linda, dass er mit den Kids zur Black Ridge hinausfahren will um herauzufinden, ob dort das Geheimnis der Kuppel zu finden ist.
    Rusty macht sich Sorgen um die Strahlung, hat aber wohl schon eine Idee für einen improvisierten Schutzanzug. Bin sehr gespannt was Rusty
    und die Kids da oben wirklich finden.
    Währenddessen ist Julia (+ Hund) bei Andrea, die immer noch mit ihrem Entzug kämpft. Aber Andrea hat jetzt ein Ziel und das hilft ihr diese
    schlimme Zeit eigermaßen zu ertragen. Horace ist derweil mit typischen Hundeinteressen beschäftigt. Er sucht Menschennahrung und in diesem
    Fall ist es Popcorn unter dem Sofa, das ihn lockt. Schon witzig, wie King hier so ganz nebenbei erwähnt, dass Horace wie alle Hunde auch Toten-
    stimmen hören kann. Er hört wie eine Frauenstimme sagt: "Bring ihr das". Hoarace ist verwirrt, denn von ihm vorgekautes Popcorn gehört sicher
    nicht zu Julias Vorlieben. Ehe er aber weiter zur Popcornquelle und damit auch zu Brendas Umschlag vorstoßen kann, wird er unterbrochen.
    Andrea geht es schlecht und Julia kümmert sich um sie. Auch Horace ist abgelenkt und so ist das Popcorn und damit der Weg zum Umschlag vorerst
    vergessen.
    Rommie und seine Frau bekommen Besuch von Rusty. Rusty erklärt die Sachlage und die beiden Männer schmieden einen Plan wie sie schnell und
    unauffällig einen behelfsmäßigen Strahlenschutzanzug zusammenflicken können. In all der Aufregung um Big Jim und Barbie sollte man die Kuppel
    nicht vergessen, denn es wird immer wärmer und bald schon könnte auch die Luft zum atmen knapp werden. Rusty macht sich auf den Weg.
    Übrigens finde ich, dass Rommie und Michaela schon ein sehr skurriles Pärchen sind. Ziemlich derbe, aber liebevoll......... :loool:

    Zitat

    >Sie kann nichts dafür<, sagte er. >Sie hat die Seele einer Dichterin und das Gemüt eines Straßenköters.<

    Rusty fährt zum Krankenhaus um handschuhe und Schutzbrille zu besorgen und gleichzeitig sucht Rommie im Kaufhaus nach passenden Teilen für einen
    Schutzanzug. Es ist höchste Zeit nachzuschauen, ob die Kids wirklich die Ursache für die Kuppel gefunden haben.


    lg taliesin :winken:

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  • Schon witzig, wie King hier so ganz nebenbei erwähnt, dass Horace wie alle Hunde auch Toten-
    stimmen hören kann. Er hört wie eine Frauenstimme sagt: "Bring ihr das". Hoarace ist verwirrt, denn von ihm vorgekautes Popcorn gehört sicher
    nicht zu Julias Vorlieben. Ehe er aber weiter zur Popcornquelle und damit auch zu Brendas Umschlag vorstoßen kann, wird er unterbrochen.
    Andrea geht es schlecht und Julia kümmert sich um sie. Auch Horace ist abgelenkt und so ist das Popcorn und damit der Weg zum Umschlag vorerst
    vergessen.

    Diese Szene fand ich auch richtig gut. Es wieder so eine typische King-Szene, in der er seine Leser einfach mal Atem holen lässt. Auch wenn er uns nicht die Genugtuung gönnt, dass der Umschlag endlich wieder ans Tageslicht kommt. :-? Das wäre jetzt auch zu schön gewesen.


    Rommie und seine Frau bekommen Besuch von Rusty. Rusty erklärt die Sachlage und die beiden Männer schmieden einen Plan wie sie schnell und
    unauffällig einen behelfsmäßigen Strahlenschutzanzug zusammenflicken können. In all der Aufregung um Big Jim und Barbie sollte man die Kuppel
    nicht vergessen, denn es wird immer wärmer und bald schon könnte auch die Luft zum atmen knapp werden. Rusty macht sich auf den Weg.
    Übrigens finde ich, dass Rommie und Michaela schon ein sehr skurriles Pärchen sind. Ziemlich derbe, aber liebevoll......... :loool:


    Zitat
    >Sie kann nichts dafür<, sagte er. >Sie hat die Seele einer Dichterin und das Gemüt eines Straßenköters.<

    Die beiden sind einfach Klasse. Anfangs mochte ich Rommie nicht wirklich (das er Grillwürstchen verkauft, bei denen er in Kauf nimmt, dass den Leuten schlecht wird, fand ich gar nicht nett), aber inzwischen muss einem ja einfach jeder noch vernünftig denkende Mensch unter der Kuppel sympatisch sein. Und ich glaube, Rommie hat das Herz schon auf dem rechten Fleck.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Rusty trifft im Haus der McClatcheys auf die 3 Kids und Joes Mutter. Joe, der völlig unbescheiden erwähnt, dass er schlau ist, hat sich so seine Gedanken um Barbie und die Morde gemacht und ist zu dem Schluss gekommen, dass der Koch die Morde nicht verübt hat. Der Junge ist echt Gold wert! Zu seiner großen Erleichterung teil Rusty seine Meinung. Und dann erklärt er, warum er denkt, dass Barbie nicht der Mörder sein kann. Es gibt also endlich jemand, der Barbies Alibi bestätigen kann, weil Brenda während des Aufruhrs am Supermarkt noch lebend gesehen wurde. Und die Kids erinnern sich auch an den Umschlag, den Brenda bei Andrea abgegeben hat. Ein kleiner Lichtblick! :D


    Rusty beschließt aber, vorerst nicht zur Polizei zu gehen, weil die Aussage von 3 Teenagern in The Mill wohl nicht viel Gewicht haben würde...

    Zitat

    Vor allem, wenn der Polizeichef, vor dem sie gemacht wurde, nur mit knapper Not imstande war, sich ohne Gebrauchsanweisung den Hintern abzuwischen.

    Was für eine treffende Formulierung. :mrgreen:


    Und noch haben die vier, die den Generator suchen wollen, die Hoffnung, dass sie ihn abstellen können und sich damit die Probleme quasi von allein lösen würden. Eine Hoffnung, die ich leider nicht so ganz teilen kann. Das wäre zu einfach. :-?


    In der Zwischenzeit sucht Rommie im Supermarkt alles zusammen, was er so für den Schutzanzug brauchen würde. Dabei hat er die (wirklich geniale) Idee, ein paar Waffen zu verstecken. Er schätzt die Lage in The Mill durchaus richtig ein: es ist nicht unwahrscheinlich, dass Big Jim vielleicht alle Waffen beschlagnahmen lässt. Und leider lebt man in The Mill derzeit bewaffnet wohl doch sicherer. Und noch besser ist wohl seine Idee, zur Tarnung auch eine blaue Armbinde zu tragen. Der Mann denkt eindeutig praktisch. :thumleft:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


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