Stephen King - Die Arena (ab 05.10.2012)

  • Es sei denn, du kannst bis morgen warten - ich hab grad so den Kopf voll, dass ich nicht viel vernünftiges zusammenschreibe.


    Ich muss sogar warten, weil es mir ähnlich geht wie dir. Heute habe ich vielleicht etwas früher frei und werde so bald wie möglich
    wieder lesen und posten.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Ich mal in kleinen Schritten weiter :wink:


    Big Jim scheint ja tatsächlich so was wie ein schlechtes Gewissen zu haben. :scratch: Zumindest ist er leicht beunruhigt, als Junior ihm auf den Kopf zu sagt, dass er nicht glauben kann, dass ihre Propangasvorräte zu Ende gehen sollten. Aber es war wohl nur ein Schuss ins Blaue und er gibt zumindest zu, dass es "gegenwärtig nicht politisch opportun" wäre.

    Zitat

    Er [Junior] betrachtete seinen Alten mit gewissem Amüsement (das Big Jim fälschlicherweise für Zuneigung hielt)

    Während Big Jim sie beide als tolles Team sieht, ist Junior da viel realistischer und erkennt die Zweckgemeinschaft

    Zitat

    Die Familie, die zusammen mordet, bleibt zusammen. Zumindest vorläufig.

    Schon erschreckend, wie sich der Vater hier in seinem Sohn täuscht bzw. wie wenig er ihn kennt. Aber er interessiert sich ja auch nicht dafür, wo sein Sohn die Nacht verbracht hat oder warum es ihm offensichtlich so schlecht geht. Dafür beschäftigt ihn die Frage nach den Leichen. Ob es wirklich mehrere sind und ob man sie alle Mr. Barbara anlasten kann. Sie planen gemeinsam, wie das ganze ablaufen kann.
    Big Jim sagt Junior, dass er sich heute von der Food City fernhalten soll und statt dessen Streife fahren soll und einen Auftrag erledigen. Mit einer Flasche Whisky wird sich der alte Sam wohl zu allem überreden lassen -ich hab da so eine Ahnung. Big Jim braucht Unruhestifter - und zwar glaubhafte, denen man das zutraut.
    Und auch Junior "fühlt es".


    Und während Junior sich auf den Weg zu Sloopy Sam macht, besorgt sich Big Jim weitere Handlanger. Jetzt zahlt sich für ihn aus, dass er sich viele Menschen verpflichtet hat. So fragt auch Rog Killian nicht lange nach, sondern ist sofort bereit, zu tun, was Rennie will. Denn es ist "zum Wohle der Stadt" und Gott liebt ihn.


    Da kündigt sich sehr sehr viel Ärger an...
    Und es wird in der Food City beginnen, denn die wird nun geschlossen. Jack Cale und Ernie Calvert können es gar nicht fassen, dass der Markt geschlossen werden soll. Sie haben gerade Inventur gemacht und die Regale sind voll. Randolph ist auch nicht in der Lage, ihnen zu erklären, warum das passieren soll. Den beiden ist klar, dass diese Idee auf Big Jims Mist gewachsen ist. Aber alle Appelle an Randolphs Vernunft verpuffen - er handelt ja schließlich "nur" auf Anordnung der Stadtverordneten. Ernie bringt es auf den Punkt:

    Zitat

    "Duke Perkins hätte sie allerdings aufgefordert, sich mit dieser Anordnung den Arsch abzuwischen.
    Sie sollten sich schämen, für diesen fetten Scheißkerl den Wasserträger zu spielen. Sagt er: 'Spring!', fragen sie nur: 'Wie hoch?'"

    Treffender hätte man es nicht formulieren können. Aber leider hat der fette Scheißkerl im Moment das Sagen in dieser Stadt.


    Und so nimmt das Unheil weiter seinen Lauf.......

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Schon erschreckend, wie sich der Vater hier in seinem Sohn täuscht bzw. wie wenig er ihn kennt.

    Erschreckend und sehr leichtsinnig. Big Jim macht meiner Meinung nach, bedingt durch seinen Größenwahn, einen schlimmen Fehler. Der Feind
    sitzt praktisch neben ihm am Tisch und Junior ist ein gnadenloser Gegner, der sicher schon seine eigenen Pläne schmiedet. Sobald die Situation
    von Big Jim nicht mehr beherrscht wird, könnte die Waagschale zur anderen Seite kippen. Darauf (wenn es denn passiert) bin ich gespannt.


    ich hab da so eine Ahnung. Big Jim braucht Unruhestifter - und zwar glaubhafte, denen man das zutraut.

    Das ist wirklich der Gipfel. Der Fiesling schürt tatsächlich das Feuer, weil es ja sein könnte, dass die Schließung keinen großen Aufruhr entfacht.
    Also sorgt er dafür, dass es eine Eskalation gibt. Die Gefahr in die er seine eigenen Leute bringt, nimmt er nicht nur in Kauf, sondern sie ist Teil
    seines perfiden Plans. Es muss einen blutigen Aufstand geben, denn damit bekommt er seinen Grund die Lebensmittelverteilung selbst zu übernehmen.
    Damit kontrolliert er dann die ganze Stadt. Für die Aufrührer, also Barbie und Co. hat er ja auch schon einen Plan. Und auch da wird er mit der Angst
    der Menschen spielen. Er wird den Hass sähen von dem er sich so gerne nährt.


    Randolph ist auch nicht in der Lage, ihnen zu erklären, warum das passieren soll.

    Das ist die pure Willkür und eine vernünftige Erklärung für diese Aktion gibt es nicht. Oder doch, es gibt eine, die aber nicht für die Bürger ist. Big Jim
    will die absolute Macht und dafür geht er über Leichen, auch wenn es die Leichen der Bevölkerung sind. Wie war seine Begründung für den Mord an Coggins?
    Er war ja so ein Dickkopf und er handelte nicht, wie Big Jim, zum Wohle der Stadt.


    lg taliesin :winken:

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    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Es fühlen (Abschnitt 9 bis 13)


    Wir sind bei Julia, die sich im Rückblick Gedanken über den Food City Aufruhr macht. Sie versucht zu verstehen, wie aus ganz normalen
    Bürgern ein rasender Mob werden konnte.

    Zitat

    Mit Gewissheit konnte sie lediglich sagen, (und sie sagte es nur zu sich selbst) dass sie beobachtet hatte, wie ihre Stadt den Verstand verlor,
    und dannach würde Julia nie mehr dieselbe sein.

    King beschreibt die Entwicklung des Aufruhrs sehr realistisch. Es beginnt mit ein paar Diskussionen mit dem Besitzer der Food City, steigert sich, während
    immer mehr Menschen auf den Platz vor dem Supermarkt warten, zu einzelnen Protestrufen, dann zu wütenderen Rufen nach Öffnung und dann zu einem
    Sturm. Für die Eskalation sorgen Big Jims Störenfriede. Sloppy wirft den ersten Stein und dann folgen weitere. Die Polizeitruppe bekommt am meisten ab,
    aber das war ja auch das Ziel des großen Strategen Big Jim. Wie auch immer, sein Plan geht auf. Die Meute stürmt den Markt und holt sich ihre Lebens-
    mittel mit Gewalt. Jetzt hat Big Jim seinen Grund die Verteilung künftig selbst zu übernehmen. Er muß seine Schäfchen ja vor sich selbst schützen. Er kann
    ja nicht zulassen, dass sie verletzt werden.
    Barbie gelingt es später mit Hilfe von Rose die Leute im Markt eingermaßen zu beruhigen und weitere Gewalttätigkeiten zu verhindern.
    Als alles schon fast vorbei ist, kommen auch Randolph und die anderen von Big Jim außerhalb beschäftigten Polizisten. Barbies Worte an Randolph sind
    einleuchtend und weisen gleichzeitig auf viel schlimmeres hin.

    Zitat

    Irgendwo tickt eine Uhr. das wusste er, und Randolph wusste es auch. Bald würde der Wecker klingeln.

    So ist es und wir haben nun die erste, noch nicht tödliche, Eskalation erlebt. Das erste Mal bröckelt die zivilisatorische Fassade und es bedarf nicht mehr
    viel, um sie vollends zusammenbrechen zu lassen. Angst und Hass werden der Schlüssel sein...........


    Am Ende werden die Verletzten von Rusty und ein paar Helfern versorgt. Auch Andy Sanders kommt vorbei und seine Worte an Randolph sind der pure Hohn.

    Zitat

    Er schüttelte auch Chief Randolph die Hand und versicherte ihm, er leiste verdammt gute Arbeit.
    Verdammt gute Arbeit.

    lg taliesin :winken:

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    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Die Gefahr in die er seine eigenen Leute bringt, nimmt er nicht nur in Kauf, sondern sie ist Teil
    seines perfiden Plans. Es muss einen blutigen Aufstand geben, denn damit bekommt er seinen Grund die Lebensmittelverteilung selbst zu übernehmen.
    Damit kontrolliert er dann die ganze Stadt. Für die Aufrührer, also Barbie und Co. hat er ja auch schon einen Plan. Und auch da wird er mit der Angst
    der Menschen spielen. Er wird den Hass sähen von dem er sich so gerne nährt.

    Hab ich schon mal erwähnt, dass Big Jim für mich das personifizierte Böse ist? Ich kann es gar nicht oft genug wiederholen...


    Und dann erleben wir, wie friedliche Bürger sich in einen Mob verwandeln.

    King beschreibt die Entwicklung des Aufruhrs sehr realistisch. Es beginnt mit ein paar Diskussionen mit dem Besitzer der Food City, steigert sich, während
    immer mehr Menschen auf den Platz vor dem Supermarkt warten, zu einzelnen Protestrufen, dann zu wütenderen Rufen nach Öffnung und dann zu einem
    Sturm. Für die Eskalation sorgen Big Jims Störenfriede. Sloppy wirft den ersten Stein und dann folgen weitere.

    Ich hatte beim Lesen wirklich Beklemmungen, weil King diese ganze Entwicklung so eindringlich beschreibt. Eigentlich wollten sie nur ein wenig einkaufen (manche sicher auch ein bisschen mehr) und anfangs sind sie nur verwundert. Und dann funktionieren die Menschen genau so wie Big Jim es sich wünscht. Alles läuft so, wie er es geplant hat. Die jungen Cops wirken nicht beruhigend, sonder provokant. Wirklich einschüchtern können sie die Menge aber nicht, weil sie ja nicht bewaffnet sind.
    Wirklich leid tut mir in dieser ganze Szenerie Jack Cale, der seinen Laden nur zu gern geöffnet hätte.
    Dann gibt es die ersten Schubser, alles schaukelt sich langsam hoch und man möchte am liebsten laut "HALT" schreien. Aber keiner hält den Lauf der Dinge auf und so wird der Markt gestürmt.

    Barbie gelingt es später mit Hilfe von Rose die Leute im Markt eingermaßen zu beruhigen und weitere Gewalttätigkeiten zu verhindern.

    Hut ab, wie Barbie das hinkriegt. Da macht sich seine Erfahrung aus Krisengebieten bemerkbar.

    Zitat

    Gab man einem Menschen seine Selbstachtung zurück, bot man ihm dadurch in den meisten Fällen - nicht in allen, aber in den meisten - auch die Chance, wieder halbwegs klar zu denken.

    Als Randolph dann auftaucht, dachte ich für einen Moment, dass es jetzt wieder losgeht. Und was King dann schreibt, jagt mir echt eine Gänsehaut über den Rücken

    Zitat

    Al schrie vor Schmerzen, Scham und Empörung auf. Chief Randolph lachte. Es waren kurze, abgehackte, nicht amüsierte Laute - Ha! Ha! Ha! Ha! -, aus denen Barbie herauszuhören glaubte, wozu Chester's Mill bald werden würde, wenn die Kuppel nicht verschwand.

    :cry:


    Ich hab mich bei der ganzen Aktion allerdings eins gefragt: War das klug von Big Jim? Klar, er wird jetzt die Verteilung der Lebensmittel übernehmen und hat damit die absolute Macht. Außerdem sind die Menschen aufgewühlt und haben Angst und Angst macht gefügig und Zorn hindert am Nachdenken. Aber alles, was jetzt weggeschleppt wird, kann er nicht mehr verteilen. Kann es sein, dass ihm der Ernst der Lage noch immer nicht bewusst ist? Dass er vor lauter Machtgier die Gefahr wirklich nicht sieht?

    Am Ende werden die Verletzten von Rusty und ein paar Helfern versorgt. Auch Andy Sanders kommt vorbei und seine Worte an Randolph sind der pure Hohn.


    Zitat
    Er schüttelte auch Chief Randolph die Hand und versicherte ihm, er leiste verdammt gute Arbeit.
    Verdammt gute Arbeit.

    Ich glaube, dass Sanders das sogar ernst meint. Er begreift einfach nicht, was hier vorgeht.

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Gleich zu Beginn dieses Abschnitts nimmt King dem Leser jegliche Illusion, dass sich irgend etwas zum Besseren wenden könnte.

    Zitat

    Für jemanden, der es fühlt gibt es keine Pechsträhnen mehr. Streit wird zu einem Freund. Pech verwandelt sich in maßloses Glück. Diese Dinge nimmt man nicht mit Dankbarkeit entgegen (ein Gefühl, das Weicheiern und Losern vorbehalten ist, fand Big Jim Rennie), sonder als etwas, was einem zusteht. Es fühlen bedeutet, über magischen Schwung zu verfügen, und man sollte (wieder Big Jims Meinung) damit gebieterisch dahingleiten.

    Ja - dieser Rennie hat echt einen Lauf. Er ist mal wieder genau zur rechten Zeit am rechten Ort und beobachtet Brenda Perkins, die auf dem Weg zu ihm ist (was er noch nicht weiß) und sich vorher noch Verstärkung holen will und ihre Unterlagen in Sicherheit bringen. Und so wie Rennie einen Lauf hat, geht bei den Guten alles schief. Brenda trifft niemand an, bei dem sie ihre Unterlagen lassen kann und auch niemand, den sie mitnehmen könnte.


    Während Big Jim Brenda beobachtet, hört er von weitem, wie sich die Lage an der Food City entwickelt.

    Zitat

    Und als er die ersten Schreie ... das Geräusch von zersplitterndem Glas ... die Schüsse hörte, wurde sein Lächeln breiter. Sachen passieren eben - das wäre nicht genau Juniors Ausdruck gewesen, aber Big Jim fand, dass er eine gute Beschreibung war, für Herrschaft ohne...

    Ohne was? Ohne Legitimation? Ohne Grenzen? Wir können seinen Gedanken leider nicht bis zum Ende folgen, denn er wird unterbrochen, weil ihm Brenda entgegen kommt. Sie hat nun beschlossen, doch allein zu Big Jim zu gehen. Ihre Überlegung, dass er ihr körperlich nichts tun würde, teile ich mal gar nicht. Sie tut Barbies Bedenken als übertrieben ab. Wie kann man so leichtsinnig sein? Nun ja: King liefert die Erklärung:


    Zitat

    Das war eine schreckliche Fehleinschätzung ihrerseits, die aber verständlich war; sie war nicht die Einzige, die sich an die Vorstellung klammerte, die Welt sei noch wie vor dem Hereinbrechen der Kuppel.

    Nun muss sie noch die Datei irgendwo deponieren. Dabei kommt sie am Haus der McCains vorbei, wo sie einen schwachen Geruch nach verderbendem Essen wahrnimmt. Wenn sie wüsste, was da verdirbt... Und wie unerträglich muss der Gestank drinnen sein, wenn er schon bis auf die Straße dringt. Brenda fühlt sich beobachtet, hört aber nicht auf ihr ungutes Gefühl.


    Junior scheint der Gestank nichts auszumachen. Mit dröhnenden Kopfschmerzen geht er direkt zur Quelle in die Speisekammer, denn er will seine Freundinnen noch um sich haben, bevor er sie hergeben muss. Oh Gott - was für eine Vorstellung... :-?


    Brenda ist nun bei Andrea angelangt, der sie die Unterlagen bringen will. Das ist meiner Meinung nach eh schon keine gute Idee, weil Andrea ja auch direkt unter Big Jims Einfluss steht, aber in ihrem Zustand kann sie gar nicht wahrnehmen, um was es eigentlich geht und sie wird den Umschlag ebenso vergessen wie Brendas Besuch. Die Beschreibung ihres Zustands ist unglaublich eindringlich und obwohl man sich vielleicht ekeln könnte, empfinde ich eigentlich nur Mitleid mit dieser Frau auf Entzug.


    Und dann ist Brenda bei Big Jim. Sie konfrontiert ihn mit ihrem Wissen. Und obwohl sie seinen Hass beinahe körperlich spüren kann, ergreift sie noch immer nicht die Flucht. Dann bekommen wir wieder Rennies Leier vom Wohl der Stadt zu hören - es ist unfassbar. Und Big Jim macht ihr klar, welche Fehler sie begangen hat (der größte war, zu ihm zu gehen) und bevor sie die Folgen ihrer Fehler wirklich begreifen kann, bringt er sie um. Er bricht ihr einfach das Genick, lässt sie im Gartensessel sitzen und wartet auf Junior, der sie zu Barbies anderen Mordopfern bringen soll.


    Es ist für mich beinahe unerträglich, zusehen zu müssen, wie sich das Netz um Barbie immer enger zieht. Vor allem, weil dieser es ja sogar weiß, aber nichts tun kann. :cry:

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  • Junior scheint der Gestank nichts auszumachen. Mit dröhnenden Kopfschmerzen geht er direkt zur Quelle in die Speisekammer, denn er will seine Freundinnen noch um sich haben, bevor er sie hergeben muss. Oh Gott - was für eine Vorstellung..

    Er gibt sie tatsächlich her! Damit gibt er aber auch die einzige Quelle her die ihm Trost gibt. So pervers und unverständlich diese Aktionen auch sind,
    für Junior ist der Verlust seiner Mädchen eine Katastrophe. Bei dem Gedanken,dass er sich neue Mädchen als Ersatz holen könnte wird mir ganz schlecht.



    Die Beschreibung ihres Zustands ist unglaublich eindringlich und obwohl man sich vielleicht ekeln könnte, empfinde ich eigentlich nur Mitleid mit dieser Frau auf Entzug.

    Ich habe so das Gefühl, dass King hier auch eigene Erfahrungen mit verarbeitet. Er selbst war ja auch schon auf Entzug. Das ist so realistisch und
    schonungslos beschrieben als hätte er ähnliches durchgemacht.
    Brenda tut mir auch leid, aber gleichzeitig bewundere ich auch ihre Zähigkeit und ihr Durchhaltevermögen. Eine Hoffnung wäre, dass sie gestärkt
    aus diesem Höllentrip hervorgeht. Für jemanden der so etwas überlebt, müsste sogar ein Big Jim seine Schrecken verlieren.


    Er bricht ihr einfach das Genick, lässt sie im Gartensessel sitzen und wartet auf Junior, der sie zu Barbies anderen Mordopfern bringen soll.

    Leider konnte Brenda sich das Ausmaß der Skrupellosigkeit von Big Jim nicht vorstellen. So stirbt dann eine mutige Frau und ich fürchte, es wird nicht
    die letzte sein.
    Furchtbar fand ich die Szene in der Big JIm die tote Brenda als Halloween-Puppe mit Kürbis auf dem Schoß verkleidet. Das ist wirklich ein Bild für Alpträume.


    Jetzt wird Barbie endgültig zum "Serienkiller". Big Jim wollte ja mehr als einen Sündenbock, er wollte einen >Schwarzen Mann<.
    Das das nächste Kapitel den Titel >Im Knast< trägt, lässt schlimmes für Dale Barbara erahnen.


    lg taliesin :winken:

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    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Bei dem Gedanken,dass er sich neue Mädchen als Ersatz holen könnte wird mir ganz schlecht.

    So weit hab ich noch gar nicht gedacht - ich war noch zu geschockt von der Vorstellung von Junior umgeben von verwesenden Leichen. Aber du hast natürlich recht - die Gefahr besteht durchaus.


    Er selbst war ja auch schon auf Entzug. Das ist so realistisch und
    schonungslos beschrieben als hätte er ähnliches durchgemacht.

    Stimmt. So eindringlich kann man es eigentlich nur beschreiben, wenn man es selbst erlebt hat. Ich muss endlich dringend "Das Leben und das Schreiben" lesen...


    Das das nächste Kapitel den Titel >Im Knast< trägt, lässt schlimmes für Dale Barbara erahnen.

    Er ahnt ja, dass er verhaftet werden wird. Die Frage ist, was wird ihm widerfahren? Sowohl bei der Verhaftung als auch im Knast....

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  • Ich muss endlich dringend "Das Leben und das Schreiben" lesen...


    Tz, tz, tz. :shock: Ich hätte gewettet, du hast es deinem Buchhändler schon lange aus der Hand gerissen, dich eingeschlossen, das Telefonkabel
    zerbissen, die Fenster verdunkelt und gelesen, gelesen und gel........
    Lohnt sich. Ein turbulentes Leben und man spürt förmlich seine Liebe zum Schreiben. Ein passionierter Geschichtenerzähler der ohne dieses
    Ventil >Schreiben< wohl schon lange nicht mehr unter uns weilen würde.

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  • du hast es deinem Buchhändler schon lange aus der Hand gerissen, dich eingeschlossen, das Telefonkabel
    zerbissen, die Fenster verdunkelt und gelesen, gelesen und gel........

    Punkt 1 ja - Schande über mich :pale: es steht bestimmt schon seit einem Jahr bei mir im Regal. Wie gesagt: wird höchste Zeit.

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  • Sodele (wie der Schwabe sagt. Ich bin zwar keiner, aber muss das trotzdem immer hören :wink: ). Nach längerer Zwangspause aus verschiedensten Gründen wäre ich jetzt bereit, die LR fortzusetzen. Ich würde den Schluss vom letzten Kapitel nochmal lesen und dann heute und morgen "Im Knast" angehen.
    Willkommen zurück unter der Kuppel :winken:

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  • Ich fang mal langsam wieder an :wink: - schön stückchenweise. Damit neben dem Schreiben hier auch noch Zeit zum Lesen bleibt.


    Es gab also doch jemand, der Brenda an diesem Morgen gesehen hatte: Joe und seine Freunde. Ich hoffe doch ganz stark, dass das noch eine Rolle spielen wird. Die Jugendlichen saßen am äußeresten Rand der Peace Bridge und rauchten. Es ist schön, sie dabei zu beobachten. Wie sie ein Ritual aus dem Rauchen machen, über Aberglauben reden und beten wollen (zu wem auch immer :wink: ). King zeigt uns hier mal wieder eine Gemeinschaft von Jugendlichen, die noch einiges bewegen müssen und sich dessen so langsam bewusst werden. Sie erinnern mich schon sehr an den Club der Verlierer (und das finde ich gut). Sie beobachten das Gespräch von Brenda Perkins mit Mrs. Grinnell.


    Schön finde ich auch, wie Joe sich sorgt, dass seine Mutter sich noch mehr aufregen muss. Jugendliche in dem Alter sind ja sonst eher so in "ist mir doch egal" Laune. Und ebenso schön finde ich, dass Joes Mutter, trotz aller Ängste zustimmt, dass ihr Sohn mit dem Geigerzähler loszieht, um den Generator zu finden. Sie vertraut ihm und seinen Freunden und weiß, dass sie gebraucht werden. Auch wenn sie die Rolle ihres Sohnes vielleicht ein wenig unterschätzt:

    Zitat

    Mama, dachte Joe, die Experten sind vielleicht wir.

    Das glaube ich irgendwie auch. Aber zunächst sind sie ein wenig ratlos, denn an dem Punkt, den sie als Mittelpunkt von The Mill ermittelt hatten, schlägt der Geigerzähler nicht wirklich aus. Leicht frustriert beschließen sie, erstmal etwas essen zu gehen. Da hat Norrie einen guten Gedanken: dieser Generator ist ja so etwas ähnliches wie ein Sendemast und der muss nicht in der Mitte stehen, sondern nur an einem erhöhten Punkt. Schon genial der Einfall. Und er bringt nicht nur die Anerkennung der Freunde sondern auch ein Küsschen von Joe :wink:. So beschließen die Freunde, nach dem Essen (wie der praktisch veranlagte Benny entscheidet) zu der alten Obstplantage an der Black Ridge Road zu fahren.


    In diesen Abschnitten kann man fast ein bisschen vergessen, in welcher Gefahr sie alle schweben. King verbreitet hier ein bisschen Abenteuer-Atmosphäre.

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  • In diesen Abschnitten kann man fast ein bisschen vergessen, in welcher Gefahr sie alle schweben. King verbreitet hier ein bisschen Abenteuer-Atmosphäre.


    Die Atmosphäre ist ein wenig so wie in seiner Erzählung >Stand by me< und bietet dem Leser auch ein wenig Erholung vor dem zu erwartenden
    Sturm. Der Sturm wird kommen, denn Big Jim plant seinen nächsten Schritt. Barbie soll nun wegen vierfachen Mordes verhaftet werden.


    Im Knast - Abschnitt 6 - 9


    Während Barbie mit den anderen auf der Krankenstation sein Bestes tut um die Verletzten zu behandeln erklärt Big Jim seinem Sohn das weitere Vorgehen.
    Natürlich wird die Polizeitruppe aufgestockt und auch bewaffnet, nachdem der Mob sie angegriffen hat. Barbie soll verhaftet werden und die Zeitungsredaktion
    fällt einem Brand zum Opfer. Juniors Bedenken zur angeblichen Ermordung von 3 Frauen und dann noch Brenda Perkins fegt Big Jim beiseite. Schlimm, dass er
    mit folgender Aussage wohl auch recht behalten wird.

    Zitat

    Sie werden es glauben. Sie haben Angst und sie werden es glauben. So funktionieren solche Dinge.

    Junior, stellt dann seinem Vater noch eine sehr interessante Frage und die Antwort spricht Bände.

    Zitat

    >Dad.............bist du je auf die Idee gekommen, dass du verrückt sein könntest?<
    Big Jim nickte. >Verrückt wie ein Fuchs<, sagte er.

    Dann geht es sehr schnell. Barbie wird verhaftet und es ist schon erstaunlich wie gefasst und ruhig er das alles hinnimmt. Er versucht sogar noch seine
    Leute zu beruhigen damit die Sache nicht eskaliert. Natürlich bekommt er ein paar Schläge ab, aber noch viel schlimmer ist Lindas Verhalten. So schnell
    geht es, dass Angst jede logische Überlegung zunichte macht. Big Jim hat diesbezüglich leider recht behalten.
    Man kann nur hoffen, dass sich aus dieser Angst nicht noch ein Lynchmob bildet.


    lg taliesin :winken:

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    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Man kann nur hoffen, dass sich aus dieser Angst nicht noch ein Lynchmob bildet.

    Ich denke, das würde Big Jim sehr in die Karten spielen.


    Abschnitt 10 - 13


    Joe und seine Freunde sind auf dem Weg nach Norden. Und offensichtlich sind auf der richtigen Spur, denn der Geigerzähler schlägt schon mal viel deutlicher aus, als zuvor in der Stadt. Irgendwie gehen sie mir da doch ganz schön sorglos vor. Andererseits: welche Wahl hätten sie schon, wenn sie die Quelle der Kuppel aufspüren wollen?


    Während dessen wird Barbie in seine Zelle gebracht. Und - oh Schreck, wie konnte das passieren - da hat sich doch tatsächlich Mel Searles in einer Zelle versteckt und geht jetzt mit einem selbstgebastelten Totschläger auf Barbie los. Zum Glück lassen seine Wächter ihn los (ob aus Schreck oder Angst ist letztlich egal) und Barbie kann Mel entwaffnen. Im Ergebnis hat er aber direkt wieder eine Waffe im Rücken. Seine Reaktion zeigt, dass er - obwohl er damit rechnet, hier nicht lebend rauszukommen - doch extrem am Leben hängt. Er versucht sofort, Jackie zu beschwichtigen. Diesen Moment der Unachtsamkeit nutzt Mel, um ihn zu schlagen und dann geht alles ganz schnell: Barbie geht zu Boden und es wird weiter auf ihn eingeschlagen. Zum Glück greift Linda ein - vielleicht bringt ihr Gewissen sie ja doch noch zur Vernunft? Diese Hoffnung hat wohl auch Barbie, denn er ruft Linda noch zu, dass sie die Leichen untersuchen lassen soll.


    Norrie, Benny und Joe machen derweil eine merkwürdige Entdeckung: Sie entdecken Hirschkühe und einen Hirsch, die mit gebrochenen Vorderläufen tot im ausgetrockneten Flussbett liegen. Offensichtlich haben sie sich über den Steilabbruch gestürzt. Wie Lemminge. Wovor sind sie geflohen? Die Strahlung kann es nicht gewesen sein, denke ich. Aber die Nadel schlägt weiter aus und die drei setzen ihren Weg fort. :pale:

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Abschnitt 14 - 17


    In Abschnitt 14 erleben wir nun das von Big Jim versprochenen Softballspiel, sprich das unglaubliche Verhör, das Peter Randolph mit
    Junior veranstaltet. Junior erzählt die Story so wie er sie mit Papa abgesprochen hat und Randolph gratuliert ihm zu seiner guten Polizeiarbeit.
    Randolphs naiver Gottglaube und die hahnebüschenen Geschichten seiner Bekehrung stehen in eklatantem Gegensatz zu den Plänen, die er
    unter Führung von Big Jim mit dem armen Barbie hat. Er hätte auch direkt sagen können: >Wir foltern ihn und dann hängen wir ihn auf!<
    Das erinnert den Leser an den hier sehr gut passenden Spruch: >Auf dem Land, auf dem Land. Wo hoch die Kanzel und niedrig der Verstand<.
    Junior verlässt Randolphs Verhör mit dem Gedanken an ein paar neue Freundinnen, die er sich besorgen will. Unter der Kuppel ist nun alles
    möglich............ 8-[


    Randolph ruft nun Andy Sanders an um ihn vom Tod seiner Tochter zu unterrichten. Dem völlig überforderten Randolph gelingt es natürlich nicht
    Andy davon abzuhalten zum Gefängnis zu kommen um Dale Barbara, den Serienmörder zu konfrontieren. Barbie versucht Andy vergebens zu
    erklären, dass er nicht der Mörder ist. Big Jim setzt dem ganzen Wahnsinn dann noch die Spitze auf indem er Andy erklärt, dass Barbie wohl auch
    einer der Bösewichte ist, die die Kuppel zu verantworten haben. Dafür wird er natürlich büßen. Dafür wird er hingerichtet.
    Barbie oder einer von den wenigen die noch zu ihm stehen, sollte schleunigst irgendeine Idee entwickeln zu fliehen. Es wird höchste Zeit.


    Währenddessen entdecken die Kids einen Bären der sich den Kopf an einem Telefonmast eingeschlagen hat. Sieht aus wie der Selbstmord eines Bären.
    Langsam wird es auch den Kids zuviel und sie entscheiden nur noch ein Stück weiterzufahren um eine weitere Messung zu unternehmen.
    Joe macht sich ihre Gedanken über >The Mill< und die Aussicht hier gefangen zu sein, bestärkt die Entscheidung noch ein Stück weiter zu suchen.
    Es ist das Risiko wert.


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Das erinnert den Leser an den hier sehr gut passenden Spruch: >Auf dem Land, auf dem Land. Wo hoch die Kanzel und niedrig der Verstand<.

    Das hast du sehr treffend formuliert.

    Junior verlässt Randolphs Verhör mit dem Gedanken an ein paar neue Freundinnen, die er sich besorgen will. Unter der Kuppel ist nun alles
    möglich............ 8-[

    Es ist einfach nur widerlich. Die bloße Vorstellung, was er mit den verwesenden Leichen angestellt hat, dreht mir schier den Magen um. Und nun sucht er scih einfach neue Opfer...

    . Big Jim setzt dem ganzen Wahnsinn dann noch die Spitze auf indem er Andy erklärt, dass Barbie wohl auch
    einer der Bösewichte ist, die die Kuppel zu verantworten haben.

    Das ist wirklich der Gipfel des Ganzen. Es ist so hirnverbrannt und noch viel hirnverbrannter ist es, dass er damit durchkommt. Manchmal frage ich wirklich, ob die Menschen so dumm sein können und einfach alles glauben, was ihnen von einem starken Anführer gesagt wird. Aber ja - natürlich. Wir haben es in der Geschichte ja oft genug erlebt. Dennoch verursacht das bei mir heftiges Kopfschütteln.

    Es ist das Risiko wert.

    Ist es das wirklich? 8-[

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Unsere drei jungen Helden sind mittlerweile angekommen. Und sie haben offensichtlich die Quelle des Übels gefunden. Es sieht aus wie ein Funkmast, ist aber längst nicht so harmlos, denn alle drei fallen in Ohnmacht 8-[ Gott sei Dank wachen sie später wieder auf - neben einem Signal, das alle 15 Sekunden blinkt.


    Julia kommt inzwischen aus dem Supermarkt zurück in die Redaktion, wo sie einen Bericht schreiben will. Allerdings ist sie total erschöpft und Tony schickt sie erstmal schlafen. Als sie erwacht, findet sie einen Brief von Tony, in dem er den Gedanken äußert, dass die ganze Aktion in der Food City geplant war. Und Pete sei auf dem Weg zur Polizei, weil "irgendwas Großes" passiert sei. Kurz darauf ruft Pete sie auch an und erzählt ihr von der Verhaftung. Wutentbrannt macht Julia sich auf den Weg zur Polizeistation. Aber im Gegensatz zu Andy Sanders wird sie natürlich nicht zu Barbie gelassen. Die hitzige Debatte, die sich daraufhin zwischen Julia, Randolph und Rennie entspinnt, gipfelt in der Aussage Randolphs

    Zitat

    "Bis die Kuppel wieder weg ist, Julia, dürfte legal sein, was wir dazu erklären."

    Das ist die grausige Wahrheit. Und so langsam wird es wirklich verdammt eng für Dale Barbara und seine wenigen noch verbliebenen Freunde... Vielleicht kommt da die Entdeckung von Joe, Benny und Norrie gerade zum rechten Zeitpunkt. Sie müssen nur noch jemand finden, der damit etwas anfangen kann.............

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Julia macht sich Gedanken um die gegenwärtige Lage und kommt zu einer sehr treffenden Formulierung:

    Zitat

    Als ob die Kuppel nicht schlimm genug, nicht unheimlich genug wäre, gibt's nun auch noch den Stadtverordneten aus der Hölle.

    Auch sie kommt zu dem Schluss, dass die Supermarkt-Plünderung angestiftet worden war. Mitten in ihre Gedanken tauchen Jackie und Linda bei ihr auf, weil sie mit ihr reden wollen. Anonym zwar und vor allem Linda voller Angst, aber das ist doch mal ein Anfang! Zum Glück fällt Julia ein Ort ein, an dem sie ungestört reden können. Und während die drei Frauen auf dem Weg zu Piper Libbys Kirche sind, versucht Piper selbst sich mal wieder in einem Gebet um Nichtvorhandenen. Wie ich ihre Formulierungen mag :wink: , ebenso wie ihre Natürlichkeit. Da ist keinerlei frömmelndes Getue, sondern einfach die Frage nach dem, was ihr gerade sehr am Herzen liegt: "Ist mein Hund irgendwo bei dir?" Und im Anschluss die Frage: "Was soll ich jetzt tun?" Sie gesteht sich selbst ein, dass sie verwirrt ist und unentschlossen und bittet Gott um ein Zeichen. Es erscheint zwar kein Engel, aber Rommie Burpee, der gekommen ist, um ein Gebet für Brenda zu sprechen. Und so erfährt Piper von den jüngsten Ereignissen.
    Dann kommen noch die 3 Frauen hinzu und obwohl es Linda große Sorgen bereitet, dass sie nun mit Julia gesehen worden war, ziehen sich alle fünf zum Gespräch ins Pfarrhaus zurück. Ich hab das Gefühl, dass nun endlich ein bisschen positive Bewegung in die Sache kommt.


    In der Zwischenzeit holen ein paar Männer auf Rennies Geheiß Propangastanks für's Krankenhaus aus dem Versteck. Dabei entdecken sie eine (für mich) sehr beängstigende Sprüherei am Lagerhaus, in der von Verbrennen und Läutern und Jesus' Wiederkehr die Rede ist. Und da Phil oft genug erzählt hat, dass Jesus an Halloween kommen wird, erschließt sich mir auch die letzte Zeile

    Zitat

    31 FEURIGER JESUS KOMMT 31

    und wir wissen, wer für das Feuer sorgen will. Die drei Trottel (Sorry, wenn ich sie so nenne) haben aber keine Ahnung und auch keine Idee und außerdem ahnen sie nicht mal ansatzweise, wie froh sie sein können, dass sie wieder lebend rauskommen aus dieser Lagerhalle, die Bushey mit Sprengstoff nach eigenem Rezept präpariert hat.


    In der Zwischenzeit unterhalten sich die beiden Polizistinnen mit Julia. Sie können zwar nichts über Schuld und Unschuld von Barbie sagen (auch wenn sie nicht glauben, dass er es war), aber sie stellen fest, dass das so nicht passiert wäre, wenn Duke noch am Leben wäre. Der hätte selbst dem vermeintlichen Mörder seiner Frau eine faire Untersuchung zugestanden. Und Jackie bringt es auf den Punkt: Sie hat Angst, denn das, was da mit Barbie geschieht, könnte jetzt jedem passieren. Sie kommt zu dem Schluss, dass sie nicht mehr Polizistin hier in Mill sein kann und will, wenn Barbie etwas zustoßen sollte. Linda geht anders an die Sache ran: sie traut dem Urteilsvermögen ihres Mannes und der hält Barbie für unschuldig, auch wenn die Beweise anscheinend gegen ihn sprechen. Aber wenn er schuldig wäre, würde Barbie dann um eine Untersuchung der Leichen bitten? Julia, die von Barbies Unschuld überzeugt ist, hat eine Idee, die vielleicht helfen könnte (auch wenn ich bezweifle, dass Rennie irgendwelche Argumente gelten lassen wird, die für Dale Barbara sprechen): sie wollen versuchen, Barbies Alibi nachzuweisen und beginnen damit bei Rose.

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • zu Salz - Abschnitt 1 bis 6

    Und während die drei Frauen auf dem Weg zu Piper Libbys Kirche sind, versucht Piper selbst sich mal wieder in einem Gebet um Nichtvorhandenen. Wie ich ihre Formulierungen mag :wink: , ebenso wie ihre Natürlichkeit. Da ist keinerlei frömmelndes Getue, sondern einfach die Frage nach dem, was ihr gerade sehr am Herzen liegt: "Ist mein Hund irgendwo bei dir?"

    Piper ist wirklich eine durchweg symphatische Person. Die pragmatische Art mit ihrem Glauben umzugehen ist erfrischend und herzerwärmend. Die Frage,
    >ist mein Hund irgendwo bei dir<, ist einfach nur wunderschön und berührend. Die Frau hat Herz.


    und wir wissen, wer für das Feuer sorgen will. Die drei Trottel (Sorry, wenn ich sie so nenne) haben aber keine Ahnung und auch keine Idee und außerdem ahnen sie nicht mal ansatzweise, wie froh sie sein können, dass sie wieder lebend rauskommen aus dieser Lagerhalle, die Bushey mit Sprengstoff nach eigenem Rezept präpariert hat.

    Ahnungslosigkeit ist im Falle der >Drei Trottel< :totlach: ganz klar als Gnade zu bezeichnen. Wenn sie auch nur geahnt hätten wie gefährlich ihr kleiner
    Ausflug war, oder schlimmer noch, wenn sie Bushey gefunden hätten, wäre die Katastrophe vorverlegt worden. So bleibt noch ein wenig Zeit zu hoffen,
    dass irgendjemand oder irgendetwas ihn aufhält.


    Ich hab das Gefühl, dass nun endlich ein bisschen positive Bewegung in die Sache kommt.

    Ja, das ist wirklich ein positiver Aspekt in all den noch zu erwartenden schlimmen Dingen. Schön auch, dass Linda langsam zur Vernunft kommt und
    bereit ist die Anschuldigungen gegen Barbie genauer zu überprüfen. Big Jim wird das alles natürlich nicht beeinflussen können, aber es besteht die
    Möglichkeit, dass diese neu gestaltete kleine Gruppe andere Bürger von The Mills überzeugen kann. Je mehr sich gegen Big Jims Herrschaft verbünden,
    desto besser die Chancen sich zu wehren.


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Salz - Abschnitt 7 - 12


    Claire wird zunehmend nervös und macht sich Sorgen um ihren Sohn und den Rest der Crew. Schön wie King dieses Wechselbad der Gefühle
    einer Mutter beschreibt. Als sie ihn dann erreicht schwankt sie zwischen Erleichterung und mütterlicher Sorge ob der Tatsache, dass die Kids
    kurz bewusstlos waren. Joey erzählt seiner Mutter von ihrer Entdeckung des Lichtes an der Obstplantage und möchte natürlich sofort mit
    Barbie sprechen um das weitere Vorgehen zu klären. Joey ist wirklich ein sehr systematisch denkender Junge, der trotz all der Aufregung
    und des soeben erlebten Abenteuers immer noch ganz klar und pragmatisch die Situation beurteilt.
    Claire entscheidet ihm erst später von der Verhaftung Barbies zu erzählen. Zuerst soll er nach Hause kommen. Eine weise Entscheidung.


    Im Krankenhaus ist nach dem Tod von Jimmy Sirois die Stimmung sehr bedrückt. Allerdings ist auch hier eine Gruppe von Menschen zusammen
    die weiterkämpft, auch wenn die Situation denkbar schlecht ist. Dann ruft Rustys Frau Linda an und bittet ihn kurz nach Hause zu kommen.
    Ihre Zurückhaltung am Telefon frei zu sprechen erweckt Besorgnis in Rusty. Werden sie abgehört?
    Witzig und irgendwie befreiend ist der Auftritt der 84-jährigen Henrietta, die sich nach eigenen Angaben "den Arsch gebrochen hat". Zum Glück
    aber ist er nicht gebrochen sondern nur geprellt. Nachdem sich in Gestalt von Thurston Marshall ein weiterer Helfer im Krankenhaus einfindet,
    kann Rusty sich endlich auf den Weg zu seiner Frau machen.


    Barbie bekommt Besuch von Junior, der mit einem Glas Wasser und einem Blatt Papier vor der Zelle auftaucht. Während Junior ihn (noch verbal)
    quält indem er Fragen über Barbies Vergangenheit stellt und ihn auf seine eher armselige Art verhört, stellt Barbie fest, dass Junior offenbar krank
    ist. Er hinkt leicht und verwechselt Worte und Begriffe. Das er ihm ein Glas Wasser mit Salz anbietet und diese Art der Folter auch noch sehr clever
    findet, während in einer Ecke der Zelle ein WC mit Wasseranschluß steht beweist dann das Gegenteil. Klar denken kann Junior nicht mehr. Der
    Tumor in seinem Kopf zeigt immer mehr Wirkung. Einerseits macht ihn das angreifbar, aber andererseits leider auch völlig unberechenbar.


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country