Kurzbeschreibung (Amazon)
Rund 60.000 Opfer in drei Jahrhunderten - das ist die schreckliche Bilanz des Hexenwahns im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Anfangs waren es einige Inquisitoren der Kirche, später fast nur noch weltliche Gerichte, die Jagd auf vermeintliche Hexen und Zauberer machten. Grund für die Verfolgung war die Angst der Menschen - vor Hunger, Pest und Krieg. Für dieses grauenvolle Elend gab es nur eine Erklärung: Hexerei und schwarze Magie ...
Meine Meinung
In drei Teufels Namen ist das vierte Buch, das ich von Dieter Breuers gelesen habe. Vom Aufbau her ähnelt es den anderen Büchern.
Jedes Kapitel beginnt mit einer Geschichte, die auf den ersten Blick fiktiv wirkt. Und manches ist dabei auch mit Sicherheit fiktiv, denn man kann einfach nicht wissen, was ein Richter dachte, welcher Henker gerade Streit mit der Ehefrau hatte. Aber durch solche privaten Momente wirkt das Buch besonders lebendig. Man kann sich gut in die Menschen hineinversetzen - so gut es eben geht, wenn Menschen in einer völlig anderen Welt leben.
In jedem Kapitel liefert der Autor nach dem romanhaften Abschnitt einen weiteren Abschnitt, in dem er das jeweilige Ereignis genauer beleuchtet und Hintergrundinformationen liefert. So erfährt man auch, wie sich aus dem Glauben an Dämonen und Hexen um das Jahr 1000 herum schließlich eine wahre Hexenhysterie entwickelte. Auch, das es längst nicht immer die Landesherren waren, die von sich aus die Ermittlungen aufnahmen. In einer Zeit, die durch Kriege, Hunger und der kleinen Eiszeit die Menschen ängstigte, suchten sie nach einem Schuldigen. Und wenn man die Hexen verbrennt, dann wird alles wieder gut - oder?
Das Thema ist natürlich eher bedrückend. Manche Beschreibungen der Folterungen sind schon sehr heftig.
Geographisch liegt der Schwerpunkt in der Deutschland. Aber auch andere Länder werden zumindest zeitweise gestreift - so ist auch Salem / USA und Moira / Schweden.
Insgesamt ist das Buch interessant für Laien, die sich auf einfache und unterhaltsame Art über die Hexenverfolgung informieren wollen. Wer ein wissenschaftliches Werk mit vielen Zahlen will, der sollte lieber ein anderes Buch wählen. Mir hat jedoch gerade die eher lockere Art in dem Buch gefallen.
Fazit: Die Hexenverfolgung ist mit Sicherheit kein unterhaltsames Thema, aber hier auf jeden Fall sehr leicht verständlich geschildert.