Rezension Starters
Über den Autor
Lissa Price ist Drehbuchautorin und lebt nach mehreren Aufenthalten in Japan und Indien heute in Kalifornien. Ihr Roman »Starters« ist das höchstgehandelte Debüt der letzten Jahre. Weiteres zur Autorin: www.lissaprice.com
Zum Inhalt
Nach einem verheerenden Krieg in dem seltsame Sporen zum Einsatz kamen gibt es in Amerika fast nur noch sehr junge und alte Menschen. Im Roman werden diese als Starters und Enders bezeichnet. Die alten Menschen werden wirklich sehr alt und einige von ihnen sehnen sich danach wieder einen jungen, vitalen und schönen Körper zu haben. Hier kommt die 16 jährige Protagonistin Callie ins Spiel. Um sich und ihren Bruder zu ernähren und irgendwie am Leben zu erhalten begibt sie sich zur Body Bank. Enders können sich dort einen jungen Körper „leihen“ und so noch einmal die Freuden der Schönheit und Jugend zu erfahren. Callie ist zunächst skeptisch, aber sie lebt nach dem Tod ihrer Eltern zusammen mit ihrem schwerkranken Bruder auf der Straße und Jugendliche ohne Ender als Vormund werden auf den Straßen gejagt und in Heime verfrachtet. Callie entscheidet sich dazu ihren Körper zu vermieten. 3 Vermietungen, so lautet der Vertrag, und nach Erfüllung hätte sie genug Geld um für sich und ihren Bruder einen sicheren Ort zu finden und ihm die lebenswichtigen Medikamente zu kaufen. Zunächst geht alles gut, aber nach den beiden „Testläufen“ verleiht Callie ihren Körper für einen ganzen Monat. Als etwas Unvorhergesehenes passiert beginnt für Callie ein Wettlauf mit der Zeit, denn nicht nur sie ist in großer Gefahr.
Äußeres
Das Buch tritt als fest gebundenes Hardcover Buch auf unter dem bekannten Cover ist es hellblau und schlicht. Die Seiten sind in einer angenehmen Stärke und das Buch gut verarbeitet.
Eigene Meinung
Mich hat Starters von der ersten Sekunde an gefesselt. Ich habe das Buch mit seinen knapp 400 Seiten binnen 4 Tagen durch gelesen und war von der ersten bis zur letzten Sekunde interessiert an Callies Seite. Der Roman ist kritisch ohne dabei aufdringlich zu sein, in einer leicht verständlichen Sprache geschrieben, weswegen man ihn ganz einfach so weg lesen kann.
Für mich persönlich ist der Hintergrund um besagten Sporenkrieg etwas unausgegoren und nicht richtig überdacht, vielleicht aber auch einfach nur nicht ausreichend dargestellt. Ich hoffe, dass der zweite Band das ein bisschen abfängt. Da ein inkonsistenter Hintergrund aber leider bei vielen dystopischen Geschichten der große Haken ist kann man darüber hinweg sehen. Es ist an sich nicht leicht über 400 Seiten einen ausgeklügelten Hintergrund und eine spannende Geschichte zu bieten.
Die Thematik der vermieteten Körper ist allerdings eine sehr spannende und auch die Gesellschaft aus Starters und Enders ein interessantes Konstrukt.
Mir hat Starters Spaß gemacht, auch wenn gegen Ende meiner Meinung nach alles etwas zu glatt läuft und man das Gefühl hat, dass die Autorin so langsam zu einem Ende kommen musste. 200 – 300 Seiten mehr hätten Starters nicht geschadet um das Konstrukt der Welt etwas zu straffen und die Geschichte etwas glaubwürdiger zu gestalten.
Als ich mit dem Buch fertig war hätte ich gerne nochmal von vorne angefangen, denn das Ende und einige Wendungen im Buch geben einem andere Blickwinkel, die mit etwas Abstand betrachtet sicher nochmal sehr interessant zu lesen wären.
Einen Vergleich mit den Tributen von Panem muss weder die Autorin noch das Buch scheuen. Starters ist eben so flüssig und leicht verständlich geschrieben, ideal für das jüngere Publikum. Die Protagonistinnen sind beide starke Mädchen, innerlich jedoch zerrissen, finden sie in ihrer jeweiligen Welt trotz aller Widrigkeiten ihren Weg.
Fazit
Eine spannende Geschichte die handwerklich gut dargestellt ist. Mit „Nochmal-les“-Faktor. Außerdem erwarte ich die Fortsetzung jetzt schon sehnlichst. Starters bekommt von mir 4 von 5 Punkten, weil es einfach ein gutes Gesamtpaket ist.