Lissa Price - Starters

  • Rezension Starters


    Über den Autor
    Lissa Price ist Drehbuchautorin und lebt nach mehreren Aufenthalten in Japan und Indien heute in Kalifornien. Ihr Roman »Starters« ist das höchstgehandelte Debüt der letzten Jahre. Weiteres zur Autorin: www.lissaprice.com


    Zum Inhalt
    Nach einem verheerenden Krieg in dem seltsame Sporen zum Einsatz kamen gibt es in Amerika fast nur noch sehr junge und alte Menschen. Im Roman werden diese als Starters und Enders bezeichnet. Die alten Menschen werden wirklich sehr alt und einige von ihnen sehnen sich danach wieder einen jungen, vitalen und schönen Körper zu haben. Hier kommt die 16 jährige Protagonistin Callie ins Spiel. Um sich und ihren Bruder zu ernähren und irgendwie am Leben zu erhalten begibt sie sich zur Body Bank. Enders können sich dort einen jungen Körper „leihen“ und so noch einmal die Freuden der Schönheit und Jugend zu erfahren. Callie ist zunächst skeptisch, aber sie lebt nach dem Tod ihrer Eltern zusammen mit ihrem schwerkranken Bruder auf der Straße und Jugendliche ohne Ender als Vormund werden auf den Straßen gejagt und in Heime verfrachtet. Callie entscheidet sich dazu ihren Körper zu vermieten. 3 Vermietungen, so lautet der Vertrag, und nach Erfüllung hätte sie genug Geld um für sich und ihren Bruder einen sicheren Ort zu finden und ihm die lebenswichtigen Medikamente zu kaufen. Zunächst geht alles gut, aber nach den beiden „Testläufen“ verleiht Callie ihren Körper für einen ganzen Monat. Als etwas Unvorhergesehenes passiert beginnt für Callie ein Wettlauf mit der Zeit, denn nicht nur sie ist in großer Gefahr.


    Äußeres
    Das Buch tritt als fest gebundenes Hardcover Buch auf unter dem bekannten Cover ist es hellblau und schlicht. Die Seiten sind in einer angenehmen Stärke und das Buch gut verarbeitet.


    Eigene Meinung
    Mich hat Starters von der ersten Sekunde an gefesselt. Ich habe das Buch mit seinen knapp 400 Seiten binnen 4 Tagen durch gelesen und war von der ersten bis zur letzten Sekunde interessiert an Callies Seite. Der Roman ist kritisch ohne dabei aufdringlich zu sein, in einer leicht verständlichen Sprache geschrieben, weswegen man ihn ganz einfach so weg lesen kann.
    Für mich persönlich ist der Hintergrund um besagten Sporenkrieg etwas unausgegoren und nicht richtig überdacht, vielleicht aber auch einfach nur nicht ausreichend dargestellt. Ich hoffe, dass der zweite Band das ein bisschen abfängt. Da ein inkonsistenter Hintergrund aber leider bei vielen dystopischen Geschichten der große Haken ist kann man darüber hinweg sehen. Es ist an sich nicht leicht über 400 Seiten einen ausgeklügelten Hintergrund und eine spannende Geschichte zu bieten.
    Die Thematik der vermieteten Körper ist allerdings eine sehr spannende und auch die Gesellschaft aus Starters und Enders ein interessantes Konstrukt.
    Mir hat Starters Spaß gemacht, auch wenn gegen Ende meiner Meinung nach alles etwas zu glatt läuft und man das Gefühl hat, dass die Autorin so langsam zu einem Ende kommen musste. 200 – 300 Seiten mehr hätten Starters nicht geschadet um das Konstrukt der Welt etwas zu straffen und die Geschichte etwas glaubwürdiger zu gestalten.
    Als ich mit dem Buch fertig war hätte ich gerne nochmal von vorne angefangen, denn das Ende und einige Wendungen im Buch geben einem andere Blickwinkel, die mit etwas Abstand betrachtet sicher nochmal sehr interessant zu lesen wären.


    Einen Vergleich mit den Tributen von Panem muss weder die Autorin noch das Buch scheuen. Starters ist eben so flüssig und leicht verständlich geschrieben, ideal für das jüngere Publikum. Die Protagonistinnen sind beide starke Mädchen, innerlich jedoch zerrissen, finden sie in ihrer jeweiligen Welt trotz aller Widrigkeiten ihren Weg.



    Fazit
    Eine spannende Geschichte die handwerklich gut dargestellt ist. Mit „Nochmal-les“-Faktor. Außerdem erwarte ich die Fortsetzung jetzt schon sehnlichst. Starters bekommt von mir 4 von 5 Punkten, weil es einfach ein gutes Gesamtpaket ist.

    Mein Tauschticket!!!


    Gelesen 2010: 25 Bücher (davon eins abgebrochen)
    Gelesen 2011: 26 Bücher
    Gelesen 2012: 14 Bücher (davon eins abgebrochen)


    Ich :study: gerade:


    Max Brooks - Der Zombie Survival Guide
    Sergej Lukianenko - Trix Solier II

  • Mir hatte die Leseprobe zu "Starters" auch sehr gut gefallen und ich habe schon sehnsüchtig auf die ersten Rezensionen gewartet. Mir scheint nun allerdings, dass ich doch nicht so viel verpasst habe. Eine "unausgegorene" Geschichte - das finde ich dann doch ein bisschen schade. Ich wäre allerdings auch nicht auf die Idee gekommen, diese Story mit "Die Tribute von Panem" zu vergleichen. :-k
    Was mich aber immer noch brennend interessiert: was passiert mit den Jugendlichen, die ja älter werden. Sterben die dann auch irgendwann? Oder war das ein einmaliges Phänomen?

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich habe die Hoffnung, dass sich im nächsten Teil noch viele Dinge klären. Es ist eben einfach so, dass eine solche Geschichte ein paar Seiten mehr braucht um den Hintergrund logisch in allen Feinheiten zu erklären. Das kam hier etwas zu kurz. Ich halte der Autorin zu Gute, dass es sich um einen Jugendroman handelt und das Gesamtpaket einfach überzeugt. Ich habe gesehen, dass bei vorablesen auch einige Charaktere kritisiert werden bzw. ihre Handlungen, habe aber das Gefühl, dass die Person das Buch nicht zu Ende gelesen hat. Werde mir dort mal alle Rezis anschauen wenn ich die Zeit finde.


    Die Starters sind alle geimpft und behandelt gegen diese Sporen die fast alle ihre Eltern getötet haben und werden dann irgendwann ganz normal altern. Ganz interessant in einer Zeit in der man weit über 100 Jahre alt werden kann.



    Edit: Und was den Vergleich mit den Tributen angeht weiß ich gar nicht mehr wo ich das gelesen habe. An sich ist es schon anders, aber die Qualität ist vergleichbar in meinen Augen, so wie die Protagonistinnen.

    Mein Tauschticket!!!


    Gelesen 2010: 25 Bücher (davon eins abgebrochen)
    Gelesen 2011: 26 Bücher
    Gelesen 2012: 14 Bücher (davon eins abgebrochen)


    Ich :study: gerade:


    Max Brooks - Der Zombie Survival Guide
    Sergej Lukianenko - Trix Solier II

  • Klingt wirklich interessant, allerdings bin ich grad irgendwie genervt von dem ewigen Warten auf Fortsetzungen. Ich überlegs mir noch, setze es aber in weiser Voraussicht schonmal auf meine WL :|


    "Jetzt galt es nur noch, die Furcht zu überwinden und ein Buch aufzuschlagen" Walter Moers



  • Zum Inhalt (Klappentext):
    Die 16-jährige Callie verliert ihre Eltern, als eine unheimliche Infektion alle tötet, die nicht schnell genug geimpft werden – nur sehr junge und sehr alte Menschen überleben. Während die Alten ihren Reichtum mehren, verfallen die Jungen der Armut. Hoffnung verspricht die Body Bank, ein mysteriöses Institut, in dem Jugendliche gegen Geld ihre Körper verleihen können. Das Bewusstsein des alten Menschen übernimmt den jungen Körper für eine Zeit, um wieder jung zu sein. Doch bei Callie geht es schief: Sie erwacht, bevor sie erwachen darf – in einem Leben, das ihr völlig unbekannt ist. Anstelle ihrer reichen Mieterin bewohnt sie eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Bald aber findet sie heraus, dass ihr Körper zu einem geheimen Zweck gemietet wurde – um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss . . .


    Deine Zukunft gehört dir . . .
    1. Vorsicht! Sie haben den Körper eines anderen Menschen gemietet.
    2. Es ist nicht gestattet, den gemieteten Körper zu verändern oder zu verletzen.
    3. Wir haften nicht für illegale oder gefährliche Aktivitäten, die Sie mit dem gemieteten Körper ausüben.
    . . . doch dein Körper gehört uns!



    Meine Meinung zum Buch:
    Als ich die Leseprobe zu >Starters< gelesen habe, war ich mir unsicher ob das ein Buch für mich ist und jetzt kann ich sagen - ja, das ist auf jeden Fall ein Buch für mich, ohne Zweifel.
    Das Buch hat mich sprachlos zurückgelassen. Es ist unglaublich. Es hat mich traurig und glücklich gemacht. Ich war vom Gedanken der Geschichte erschrocken und machte mich neugierig auf mehr.
    Mit anderen Worten – ich habe es nicht lange aus der Hand legen können.


    Lissa Price hat es geschafft, ein Buch zu veröffentlichen, dass überwiegend aus Höhen besteht. Es gibt kein Kapitel das ich als unnötig oder ungenau erachte. Über die Charaktere weiß man das was man wissen muss, um der Handlung zu folgen. Und jedes handeln derer macht für mich am Ende Sinn. Was mich zu einem weiteren positiven Punkt bringt und das wäre der Gedanke an sich. Ich gebe zu, diese Endzeitstimmung ist nicht komplett neu. Es gibt Filme und genug Bücher über das Thema und doch hat >Starters< etwas, dass mich fasziniert hat. Nicht etwa, dass eine Katastrophe die Probleme verursacht und die Menschen im mittleren Alter getötet hat, sondern dass die alten und die jungen sich das Leben selber schwer machen. Es ist so, als ob ein Teil fehlt (was es auch tut), dass die beiden Seiten zusammen hält. Und wie diese beiden Seiten miteinander versuchen auszukommen (oder auch nicht), ist für mich interessant zu lesen.


    Der Schreibstil an sich war für ein Jugendbuch sehr erwachsen gehalten. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Starters dem Leser unreif dargeboten wurden. Was daran lag, dass die gewählte Ausdrucksweise eines erwachsenen glich. Und ich meine nicht nur die Personen die durch einen Ender kontrolliert wurden.


    Die Protagonistin Callie ist mir schnell ans Herz gewachsen. Sie unternimmt alles für ihren kleinen Bruder, dass es ihm gut geht, dass in der Zeit kein leichtes unterfangen ist. So kommt Callie zur Body Bank, um sich und Tyler eine bessere Zukunft zu bieten. Für mich eine rührende Geschwisterliebe. Neben Callie hat es mir Helena, die Enderin die Callie gemietet hat, angetan. Am Anfang recht unsympathisch, hat sie sich mit ihren späteren kurzen Auftritten zu einer weiteren Person gemausert die mir durch ihre Entschlossenheit, alles zu tun um an ihr Ziel zu kommen, gut gefallen hat.


    Das Ende von >Starters< ist offen und nicht in sich abgeschlossen. Wenn der Leser mehr über Callie, ihre Freunde und den Old Man wissen möchte, muss sich gedulden und auf den zweiten Teil >Enders< warten.



    Mein Fazit:
    Ein Buch das für alle Altersklassen geeignet ist und nicht nur Fans des Genres in seinen Bann ziehen wird.


    Mein Monats-Highlight im März
    Von mir bekommt das Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

  • Vielen Dank für eure tollen Rezensionen!!!
    Ich habe das Buch gestern angefangen zu lesen und gerade eben beendet. Es ist wirklich ganz ganz toll. Eine Rezenzion von mir folgt die Tage, ich muss es erstmal sacken lassen.

  • Seit dem Sporen-Krieg, bei dem nur sehr junge und sehr alte Menschen überlebten, leben die sechzehnjährige Callie und ihr sieben Jahre alter Bruder als Waisen auf der Straße. Während die Alten, die sogenannten Enders, im Geld schwimmen, kämpfen sie jeden Tag um Überleben und verstecken sich vor den Marshals um nicht in eines der gefürchteten Institute gebracht zu werden. Doch Callie braucht Geld um ihren Bruder mit notwendigen Medikamenten zu versorgen. Sie entschließt sich zu einem wagemutigen Schritt und unterzeichnet einen Vertrag bei Prime Destinations, der Body Bank, die die Körper junger Menschen an alte vermietet. Dabei übernimmt das Bewusstsein des alten Menschen den jungen Körper, während sich der Geist des Jugendlichen für die Zeit der Vermietung in einer Art Narkose befindet. Doch bei Callie geht etwas schief, sie erwacht zwar in ihrem Körper, führt jedoch das Leben ihrer reichen Mieterin. Bald findet sie heraus, dass ihr Körper für einen bestimmten Zweck gemietet wurde und stößt auf ein Geheimnis, das nicht nur für sie den Tod bedeutet. Um dies zu verhindern braucht Callie Verbündete, aber wem schenkt sie ihr Vertrauen, wenn man nicht genau weiß, wer in den gemieteten Körpern steckt?


    Das futuristisch anmutende Cover, das eine Frauensilhouette auf dunklem Hintergrund zeigt, passt meiner Meinung nach gut zum Inhalt. Die Buchdeckel selbst sind mit einem blau schillernden Stoff bezogen und auf dem Buchrücken sind Titel und Autor in silberfarbener Schrift eingeprägt, was ich ebenfalls sehr schön finde.


    Die Geschichte um Callie hat mich sofort in ihren Bann gezogen, sodass es mir nicht leicht fiel das Buch aus der Hand zu legen. Die Thematik über das "Verleihen" von Körpern und welche Gefahren daraus entstehen können, ist ebenso faszinierend wie beängstigend und von der Autorin äußerst spannend dargestellt. Der eigentliche Kernpunkt ist allerdings der Konflikt zwischen den Altersgruppen - den Starters und den Enders. Die Generation dazwischen wurde durch den Krieg komplett ausgelöscht, sodass nun ein wichtiges Bindeglied der Gesellschaft fehlt. Zwischen den jungen und alten Menschen besteht kein Zusammenhalt und die Alten nutzen die Not der Jugendlichen zu ihrem eigenen Vorteil aus, statt zu helfen.


    Der Schreibstil ist eher schlicht, aber für Jugendliche sowie auch für Erwachsene ansprechend, da Lissa Prices Erzählweise nie Langeweile aufkommen lässt. Man findet keine überflüssige Beschreibung, der Leser erfährt das nötige Hintergrundwissen um die Handlungen nachvollziehen zu können, die zügig vorangetrieben werden. Das Einzige, was mir gefehlt hat waren Informationen zu dem besagten Krieg selbst und wie sich letztendlich die Gesellschaft, bestehend aus Starters und Enders, entwickelt hat.


    Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und mit individuellen Charakterzügen versehen. Viele wachsen dem Leser schnell ans Herz, vor allem Callie punktet mit ihrer Fürsorglichkeit ihrem Bruder gegenüber für den sie sogar das Risiko mit der Body Bank eingeht. Außerdem wirkt sie, wie die meisten Jugendlichen, für ihr Alter sehr reif und glaubwürdig. Besonders fasziniert hat mich Helena, Callies Mieterin. Weckte sie anfangs einen negativen Eindruck, gewann sie im Laufe der Geschichte immer mehr an Sympathie.


    Der Schluss ist offen und wirft einige Fragen auf. Außerdem hätte dieser gern noch ein paar Seiten mehr vertragen, da alles ein bisschen zu schnell über die Bühne ging. Nun hoffe ich auf den zweiten Band "Enders", dass darin die aufgeworfenen Fragen beantwortet und das Geheimnis um den Old Man gelüftet wird.


    Hier stimmt einfach alles: Aufmachung, Inhalt, Schreib- und Erzählstil! "Starters" ist ein spannender und gut durchdachter Roman - für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen empfehlenswert!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • “Starters” ist der Debütroman der Amerikanerin Lissa Price und gleichzeitig eine der ersten Neuerscheinungen des neuen Piper-Imprints IVI. Die Autorin arbeitet bereits am zweiten Band “Enders”, der im Dezember 2012 erscheinen und die Geschichte um Callie, Michael und Blake abschließen soll. Wer einen Kindle besitzt kann hier außerdem die Kurzgeschichte “Portrait of a Starter” erwerben, die aus Michaels Perspektive erzählt wird.


    Handlung:


    Die 16-jährige Callie muss sich mit ihrem 7-jährigen Bruder Tyler allein in Los Angeles durchschlagen. Jeden Tag kämpfen die beiden zusammen mit ihrem Freund Michael um das nackte Überleben, denn Hunger und Angst regieren die Stadt und Marshals patroullieren nachts die Straßen auf der Suche nach obdachlosen Jugendlichen. Ihre Eltern haben Callie und Tyler, wie auch die meisten anderen Kinder und Jugendlichen, beim Ausbruch einer Sporeninfektion verloren, die alle Menschen zwischen 40 und 60 getötet hat. Nun gibt es also nur noch ganz junge (die Starters) und ganz alte Menschen (die Enders). Während die Starters beinahe rechtelos entweder unter der Obhut eines Enders leben oder auf der Straße bedingungslos gejagt werden, leben die Enders in Bequemlichkeit und Reichtum. Um sich und Tyler durchzubringen, muss Callie nun eine folgenreiche Entscheidung treffen: sie beschließt, einen Vertrag mit einer so genannten Body Bank abzuschließen, bei der ältere Menschen sich einen jüngeren Körper mieten können. Was für Callie zunächst wie schnell verdientes Geld aussieht, entpuppt sich jedoch bald als ein wahrer Alptraum…


    Eigene Meinung:


    Mit ihrem Debutroman schwimmt Lissa Price auf der beliebten Welle des dystopischen (Jugend-)Romans mit. Da ich selbst bisher nur wenige Dystopien gelesen habe, kann ich nur schlecht beurteilen, inwiefern der Autorin hier innerhalb des Genres etwas Neues gelingt. Mir persönlich hat die Idee einer Gesellschaft, in der nur junge und alte Menschen leben, aber sehr gut gefallen und ich hatte noch nichts vergleichbares gelesen. Das Cover der deutschen Ausgabe passt, meiner Meinung nach, ausgezeichnet zum Inhalt – mit seinen düsteren Farben und dem schemenhaften, anonym wirkenden, weiblichen Gesicht, das genau das ausdrückt, was den Mädchen und Jungen in der Body Bank passiert: sie werden ihrer Identität beraubt. Die Handlung wird nun aus der Perspektive eines dieser Opfer, Callie, in der Ich- und Vergangenheitsform erzählt.


    Callie ist ein sehr charismatischer Charakter, mit dem ich sofort Sympathie empfand. Selbst noch ein Teenager trägt sie die Verantwortung für ihren kleinen Bruder Tyler, dem sie ein sicheres Leben bieten will. Ihre eigene Trauer um die geliebten Eltern muss Callie zurückstellen, um stattdessen das tägliche Überleben zu sichern. Mit Michael zusammen bilden die drei schon fast eine kleine Familie und wenn beschrieben wird, wie Callie, Michael und Tyler zusammen in den heruntergekommenen, verlassenen Häusern der Gegend leben, dann ist das schockierend und rührend zu gleich. Als Tylers Gesundheitszustand sich nach und nach verschlimmert, ist seine große Schwester gezwungen, eine Entscheidung zu treffen und ihn gleichzeitig allein mit Michael zurückzulassen.


    Die Idee der Body Bank war für mich faszinierend und abstoßend zugleich. Ich habe mich gefragt, was für Menschen sich wohl den Körper eines anderen mieten und wie sie das vor sich selbst rechtfertigen können. Dennoch war ich enorm gespannt, was Callie wohl erleben würde. Und dann geschah auch schon das Unausweichliche: Callie bleibt im Körper ihren dritten und eigentlich letzten Kundin Helena oft für Stunden und Tage gefangen und muss so erfahren, dass die einen Mord begehen will – sozusagen mit Callies Körper als Mordwaffe. Nach einer Weile können die beiden Frauen sogar miteinander kommunizieren und Helena erzählt Callie schreckliche Dinge über die Body Bank und deren Besitzer, so dass diese bald nicht mehr weiß, wem sie vertrauen kann und auf welche Seite sie sich stellen soll.


    Natürlich kommt auch die Liebe in dem Roman nicht zu kurz, denn in dem reichen Jungen Blake findet Callie einen tröstenden Anker, wenn sie Tyler und Michael vermisst und sich in Helenas Welt so einsam und verloren fühlt. Und in den Wochen und Monaten, die Callie in dem fremden Körper verbringen muss, hat auch Michael in der obdachlosen Florina eine neue Verbündete gefunden. Und so schwankt unsere Protagonistin zwischen der Liebe zu Blake und der tiefen Dankbarkeit und Freundschaft zu Michael, zwischen Freude über das eigene zarte Glück mit Blake und Eifersucht, weil sie nicht länger ein Teil von Michaels Leben sein kann. Dabei rutscht der Roman aber nie ins Kitschige oder Schnulzige ab – die Liebesgeschichte ergänzt die Handlung, stört oder unterbricht sie jedoch nicht.


    Die grobe Rahmenhandlung ist mit dem ersten Band abgeschlossen, aber dennoch wird eine Vielzahl von Fragen aufgeworfen, die in “Enders” noch beantwortet werden müssen. Der Schluss an sich hat mich zwiegespalten zurückgelassen, weil er Happy End und Schlag in die Magengrube zugleich ist. Man weiß nicht, ob man sich freuen soll, weil ein Teil der Handlung gut ausgegangen ist oder weinen soll, weil sich im Laufe der Handlung ein paar wirklich furchtbare Dinge ereignet haben. “Starters” ist auf jeden Fall ein Buch, das zum Nachdenken anregt und die eine oder andere moralische Frage im Raum stehen lässt. Ich für meinen Teil bin begeistert und freue mich schon sehr auf Band 2.


    Fazit: Ein starker Debütroman, der aus einer beklemmenden Welt erzählt und zum Nachdenken anregt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Klappentext :
    Deine Zukunft gehört dir...doch dein Körper gehört uns!
    1. Vorsicht! Sie haben den Körper eines anderen Menschen gemietet.
    2. Es ist nicht gestattet, den gemieteten Körper zu verändern oder zu verletzen.
    3. Wir haften nicht für illegale oder gefährliche Aktivitäten, die Sie mit dem gemieteten Körper ausüben.



    Der Klappentext verrät nicht viel über die Geschichte im Buch, doch genau so viel, dass es einen reizt, das Buch sofort lesen zu wollen. Sehr gut, häufig verraten leider Klappentext viel zu viel. Das Cover ist auch sehr gut gewählt. Es ist sehr düster, aber sieht zugleich irgendwie edel aus. Es zeigt im Grunde nur einen Umriss eines Menschens, doch ich finde auch das Cover zieht einen sofot an. Ich muss hier auch erwähnen, dass das Buch ansich, wenn man den Schutzumschlag entfernt, auch gut zum Konzept passt. Es schimmert silbrig blau. Ich mag es einfach, wenn sich Verlage ein gutes Gesamtkonzept ausdenken, welches zu der Geschichte des Buches passt.



    Den Schreibstil kann man als leicht und jugendlich beschreiben, da sich der Leser immer bei der jugendlichen Hauptperson befindet. Es ist in der Ich-Form verfasst, so dass man als Leser immer genau das weiß, was Callie auch weiß. Diese Wahl finde ich bei diesem Inhalt sehr gut getroffen!



    Nun aber zum Inhalt. Wie schon erwähnt, begleitet man Callie durch ihre Welt und ihr Abenteuer. Die Geschichte spielt in Amerika der Zukunft. Es gab einen Krieg, wo biologische Waffen eingesetzt wurden und so ganz Amerika in Quarantäne versetzt hat. Es ist damals bei der Impfung gegen diese Sporen etwas schief gegangen, so dass es nur noch junge Menschen, die Starters, und alte Menschen, die Enders, gibt. Die meisten Enders leben mittlerweile wie die Könige, währenddessen die Starters ums Überleben kämpfen müssen. Es wurde oft erwähnt, dass die Hintergrundgeschichte der Sporenkriege unausgegoren ist, dem kann ich nicht zustimmen. Es wird nicht alles haarklein erwähnt, aber im Laufe der Geschichte bekommt man doch einen guten Überblick über den "historischen" Hintergrund. Mir persönlcih hat da keine weitere Erklärung gefehlt. Und die paar Lücken, die es vielleicht geben mag, werden ja vielleicht in den zwei noch folgenden Bänden gestopft.
    Callie hat nur noch ihren Bruder und einen guten Freund, sonst ist sie ganz allein. Es gibt nie genug zu essen und jeden Tag besteht die Gefahr, dass sie eingesammelt und ins Heim gebracht werden. Zudem ist Callies Bruder noch krank. In dieser Verzweiflung sieht Callie nur einen Ausweg - die Body Bank. Diese Firma vermietet Körper an Ender. Die Enders werde in dieser Welt sehr sehr alt und da macht der Körper nicht mehr alles mit. Um sich wieder jung zu fühlen mieten einige Ender die Körper von Starters. Der Starter wird in eine Art Schlaf versetzt und bekommt nichts von all dem mit. Der "Mieter" kann sich dann an seiner gemieteten Jugend erfreuen und wenn der Vertrag erfüllt ist, bekommt der Starter eine ganze Menge Geld. Soweit ist zumindest der Plan. Als Callie bei dem ganzen mitmacht um Geld für ihren Bruder zu "verdienen" gibt es allerdings unvorhersehbare Komplikationen und man merkt langsam, dass hinter all dem mehr steckt, als es zu Anfang den Anschein hattte.



    Mehr möchte ich nicht zum Inhalt sagen, da man diese Achterbahnfahrt selber erleben muss. Die Seiten fliegen nur so dahin, denn es ist alles sehr rasant geschrieben. Ich hatte immer wieder diese Momente beim lesen, wo ich dachte "Das kann doch jetzt nicht sein!" oder "Meine Güte, was passiert denn jetzt?". Für mich war die Grundidee der Story absolut neu und die Geschichte nimmt Wege, die ich mir nie hätte vorstellen können. Das Buch konnte mich mit seiner innovativen Geschichte und den vielen Wendungen absolut fesseln! Ich litt richtig mit Callie mit.
    Es gibt natürlich auch eine kleine Liebesgeschichte, welche aber jetzt nicht das ganze Buch bestimmt. Sowas ist mir immer ganz wichtig, denn ich mag es nicht, wenn gute Ideen nur auf eine Love-Story reduziert werden. Auch wenn es ein Jugendbuch ist, kann ich nur jedem Erwachsenen, der auf spannende und skurille Zukunftsvisionen steht, dieses Buch ans Herz legen.



    Wenn man genau "hinhört", dann steckt auch viel "Warnendes" in diesem Buch. Man fängt an, über sich, die Menschen und unsere Zukunft zu denken und sich zu reflektieren. Denn wenn man vielleicht ganz ehrlich ist, dann merkt man, dass viel Wahres im Buch zu erkennen ist und der Weg in eine ähnliche Zukunft vielleicht nicht ganz so abwegig, wie man im ersten Moment denkt. Aber es wird nicht mir dem großen Ziegefinger drauf gezeigt, sondern es schwingt leise zwischen den Zeilen mit.
    Mich hat dieses Buch total überzeugen können und ich werde mir die nächsten Teile auf alle Fälle kaufen, denn ich muss einfach wissen wie es weiter geht.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :thumleft:


  • Ich habe es ausgelesen und bin sooooooooo begeistert. Meine Rezi folgt in den nächsten Tagen.


    Vorab schon mal :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :thumleft:

  • Rezension
    Die Geschichte:
    Starters spielt in einer Welt nach dem sogenannten Sporenkrieg, bei dem alle Erwachsenen gestorben sind, da die Impfung, die gegen die Sporen geholfen hat, nur an Kinder und alte Menschen vergeben wurde.
    So hat auch Callie keine Eltern mehr und auch sonst keine Angehörigen und muss sich mit ihrem Bruder Tyler alleine durchschlagen. Mit Michael, einem Freund, leben die Beiden in verlassenen Häusern und ernähren sich von Essenresten.
    Doch als sie auch ihre letzten Habseligkeiten verlieren und Tyler immer kranker wird, beschließt Callie ihren Körper an die Body Bank zu verkaufen. Bei ihrer dritten Buchung sollte sie einen Monat weg sein, wacht aber schon nach einer Woche auf und merkt schnell, dass das nicht ohne Grund passiert ist...


    Die Idee der Geschichte hat mich von Anfang an fasziniert und die Idee seinen Körper zu vermieten und nicht zu wissen, was währenddessen mit ihm passiert, finde ich einfach nur gruselig. Der Konflikt zwischen Kindern/Jugendlichen und alten Menschen, finde ich sehr gut dargestellt und nachvollziehbar.
    Starters ist der erste Band einer neuen Dystopie, die, wie es dafür typisch ist, eher eine düstere Grundstimmung vorweist. Es weißt dazu einen guten Spannungsbogen auf und hat mich direkt mitgerrissen. Emotionen und Dramatik kommen ebenfalls nicht zu kurz. Ich konnte bei den Geschehnissen richtig mitfühlen und habe das Lesen sehr genossen.


    Zwar kommen viele bekannte Elemente darin vor, die aber gut umgesetzt sind. Die Geschichte ist gut nachvollziehbar, weist nur vereinzelte Logikfehler auf, die mich aber beim Lesen nicht wirklich gestört haben.
    Allerdings hat mir die Liebesgeschichte zwischen Blake, einem reichen Jugendlichen, und Callie nicht wirklich gefallen. Die ist sehr oberflächig behandelt und bei mir ist der Funke dabei nicht übergesprungen.


    Die Protagonisten:
    Die Protagonisten Callie, Tyler und Michael finde ich sehr sympathisch und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzten. Callie tut alles, um ihrem kleinen Bruder das Leben leichter zu machen und lässt sich nicht unterkriegen.
    Über Blake erfährt man eigentlich sehr wenig und obwohl er eigentlich sympathisch dagestellt ist, konnte ich mich nicht so mit ihm anfreunden.
    Viele Protagonisten sind zwar insgesamt nur wenig ausgearbeitet und es fehlt ihnen an Tiefe, aber den Lesefluss stört das wenig.


    Der Schreibstil:
    Der Schreibstil ist einfach gehalten und es ist alles gut erklärt, nimmt aber nicht zu viel Raum in dem Buch ein, so dass es langweilig wirkt.
    Es herrscht eigentlich durchweg Spannung vor und Lissa Price schafft es Emotionen in dem Leser hervorzurufen.


    Das Cover/der Buchtitel:
    Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Mir persönlich etwas zu schlicht, aber dadurch, dass man das Gesicht nicht erkennt, wirkt es geheimnisvoll und macht neugierig.
    Der Titel wurde vom englischen Original übernommen und passt sehr gut, da die Kinder und Jugendlichen in dem Buch "Starters" genannt werden.
    Der zweite Teil wird dann "Enders" heißen. "Enders" werden die älteren Menschen genannt.


    Fazit:
    Eine sehr unterhaltsame, wunderbare Dystopie, mit einigen Logikfehlern, die aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch machen. Das Buch hat mich in seinen Bann gezogen und ich freue mich auf den 2. Teil.

  • Kurzbeschreibung Amazon:


    Die Body Bank, ein mysteriöses wissenschaftliches Institut, bietet Callie eine einzigartige Möglichkeit, an Geld zu kommen: Sie lässt ihr Bewusstsein ausschalten, während eine reiche Mieterin die Kontrolle über ihren Körper übernimmt. Aber Callie erwacht früher als geplant, in einem fremden Leben. Sie bewohnt plötzlich eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Doch bald findet sie heraus, dass ihr Körper nur zu einem Zweck gemietet wurde - um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss ...


    Über die Autorin:


    Lissa Price ist Drehbuchautorin und lebt nach mehreren Aufenthalten in Japan und Indien heute in Kalifornien. Ihr Roman »Starters« ist das höchstgehandelte Debüt der letzten Jahre. Der Roman erschien weltweit im April 2012 .



    Mein Eindruck:

    Wir leben in einer Welt nach dem großen Sporen Krieg. Es haben nur jung und alt überlebt, da nicht genug Impfstoff für alle da war. Die Jungen genannt Starters wollte man lassen, da sie noch ihr Leben vor sich haben. Die Alten genannt Enders brauchte man, um das Wissen und die Erfahrung weiterzugeben. Die Regierung kam mit der Produktion der Impfstoffe nicht hinterher. Also ließ man die mittlere Generation einfach sterben. Die Kinder und Jugendlichen wurde alleine in eine Zukunft hinterlassen ohne Eltern und Aussicht auf Zukunft außer ein paar wenige die das Glück hatten bei ihren Großeltern leben zu dürfen. In diese Zukunft wurde auch unsere Hauptprogatonistin Callie mit ihrem kleinen Bruder Tyler geschickt. Täglich kämpft sie ums Überleben ihres kranken Bruders sowie sich selber. Treu an ihrer Seite steht ihr bester Freund.
    Der Gesundheitszustand von Tyler wird immer schlechter, die Wohnsituation tut ihr übriges.
    Die 3 leben in einem heruntergekommenen Bürokomplex.
    Da geht Callie den einzigen Weg, der ihr in dieser auswegslosen Situation übrig zu bleiben scheint. Sie geht zur Bodybank. Diese wurde geschaffen um die Enders, die dank Geld und neuester Forschung bis zu 200 Jahre alt werden können, einen neuen Körper zu verschaffen. Die Enders können hier ihren alten Körper gegen einen jungen Körper austauschen. Dies ganze geschieht zur Miete und bringt den Starters eine hohe Summe ein.
    Callie möchte diesen Weg gehen, wird sie ihn aber überstehen? Denn bei der Körpervermietung geht irgendetwas schief!


    Wieder einmal eine tolle neue Idee für eine Dystopie. Das Buch kommt in einem schlichten aber in Ereinnerung bleibenden Hard-Cover da her.
    Das Buch selber war so spannend, ich konnte es kaum weglegen. Es ist klar und flüssig geschrieben. Der Spannungsbogen wurde sehr gut aufgebaut und reißt zu keiner Zeit ab.
    Die Protagonisten sind alle glaubwürdig, man nimmt ihnen ihre Geschichte ab. Callie ist besonders sympathisch und ist mir richtig ans Herz gewachsen.
    Wer auf Dystopien steht, bitte lest das Buch! Es ist einfach toll geschrieben. Ein richtiger Page-Tuner!!! Man darf auf Band 2 gespannt sein!



    Wie gesagt von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :thumleft:

  • Kurzbeschreibung:
    Die 16-jährige Callie verliert ihre Eltern, als eine unheimliche Infektion alle tötet, die nicht schnell genug geimpft werden - nur sehr junge und sehr alte Menschen überleben. Während die Alten ihren Reichtum mehren, verfallen die Jungen der Armut. Hoffnung verspricht die Body Bank, ein mysteriöses Institut, in dem Jugendliche gegen Geld ihre Körper verleihen können. Das Bewusstsein des alten Menschen übernimmt den jungen Körper für eine Zeit, um wieder jung zu sein. Doch bei Callie geht es schief: Sie erwacht, bevor sie erwachen darf - in einem Leben, das ihr völlig unbekannt ist. Anstelle ihrer reichen Mieterin bewohnt sie eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Bald aber findet sie heraus, dass ihr Körper zu einem geheimen Zweck gemietet wurde - um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss...


    Zur Autorin:
    Lissa Price ist Drehbuchautorin und lebt nach mehreren Aufenthalten in Japan und Indien heute in Kalifornien. Ihr Roman "Starters" ist das höchstgehandelte Debüt der letzten Jahre. Momentan arbeitet Lissa Price am zweiten Band unter dem Titel "Enders".


    Rezension:
    Die USA in der Zukunft: Nach einem verheerenden Sporen-Genozid sind nur noch Teenager, die sogenannten "Starters", und alte Menschen, die "Enders", am Leben, denn sie sind die einzigen, die rechtzeitig gegen die Sporen geimpft wurden. Kinder ohne jedwede Angehörige, so wie die 16-jährige Callie und ihr kleiner Bruder Tyler, leben auf der Straße und müssen jederzeit die Einweisung in eines der brutalen Arbeitslager oder Heime befürchten, wenn sie erwischt werden.


    Um an etwas Geld zu kommen, entschließt sich Callie zur Body Bank zu gehen, die die Körper von jungen Leuten an die reichen "Enders" vermietet, damit diese sich in einer Art Urlaub nochmals jung fühlen können. Zuerst hat Callie noch Bedenken, doch als sie ihre momentane Unterkunft verliert, entschließt sie sich dazu, bei diesem teuflischen Handel mitzumachen. Doch damit fängt das Unglück erst an: Callie gerät in den Fokus der intriganten Machenschaften der Body Bank und ihre Mieterin Helena Winterhill hat ihre ganz eigenen Pläne mit ihr...


    Mit "Starters" erwartet den Leser wieder einmal ein Buch aus dem Genre Dystopie, das momentan ja sehr angesagt ist. Doch hebt sich Lissa Price mit ihrem Roman doch recht deutlich von anderen Büchern dieses Genres ab und das in angenehmer Art und Weise: Von Beginn an ist "Starters" spannend und ließ mich beim Lesen kaum durchatmen. Die Grundidee ist genial und gleichzeitig erschreckend.


    "Starters" wirft sehr viele moralische Fragen auf, die den Leser während der kompletten Handlung beschäftigen und auch nach Beenden noch nachhallen. Alte reiche Menschen, die den Körper von jungen armen Personen mieten können, dieses Grundthema kann nicht kalt lassen.


    Callie, die jugendliche Protagonistin, wirkt von Beginn an glaubhaft und sympathisch. Man fiebert mit ihr, ob sie sich dazu entscheiden wird, für die Body Bank zu arbeiten oder nicht, und ihre weiteren Erlebnisse sind rasant und spannend bis zum Ende. Auch ihre Fürsorglichkeit gegenüber ihrem kleinen Bruder Tyler ist anrührend und die eingeflochtene, aber nicht zu sehr in den Vordergrund gestellte Liebesgeschichte mit Blake ist keinesfalls schnulzig ausgefallen.


    Auch ihre "Mieterin" Helena Winterhill ist ein interessanter Charakter und ihr Verhalten und ihre Pläne lassen Callie das ein oder andere Mal staunen. Das Ende bleibt ein wenig offen gehalten, da es noch eine Fortsetzung geben wird. Doch im Gegensatz zum momentanen Hang zu Trilogien wird "Starters" in einer Dilogie enden, dessen Abschlussband den Titel "Enders" tragen wird. Ein Erscheinungstermin ist noch nicht bekannt.


    Fazit: "Starters" bietet eine Dystopie mit Spannung und vor allem ethischen und moralischen Fragen, die durch das interessante Grundthema aufgeworfen werden. Leser von tiefgründigen Dystopien werden hiermit ihre helle Freude haben!

  • Wirklich tolles Buch. Das schöne an der Geschichte ist, dass sie keinen einzigen Moment langweilig wird. Wieder mal eine Dystopie, die einen nachdenklich macht, wer weiß ob so vielleicht irgendwann unsere Zukunft aussieht. Am interessantesten fand ich die Kommunikation zwischen Helena und Callie bzw. Callie und dem Old Man. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung! 4 Sterne :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    "Jetzt galt es nur noch, die Furcht zu überwinden und ein Buch aufzuschlagen" Walter Moers



  • Kurzbeschreibung


    Nach einem verheerenden Sporenkrieg sterben in Amerika Millionen von
    Menschen, es bleiben nur die übrig, die noch rechtzeitig geimpft
    wurden und das waren wegen ihrer hohen Anfälligkeit für Krankheiten
    Kinder, Jugendliche und alte Leute. Die Folge: Es bleiben nur noch
    zwei Parteien übrig, die Starters und die Enders.

    Callie Woodland ist so ein Starter, der durch den Verlust ihrer Eltern ohne
    Rechte auf der Straße lebt und versucht, ihren kleinen Bruder Tyler
    am Leben zu erhalten. Als plötzlich ein verlockendes Angebot von
    einer sogenannten "Body Bank" kommt, muss sich Callie
    entscheiden,denn um das Geld zu bekommen, muss sie ihren Körper an
    Enders vermieten...


    Meine Meinung


    "Starters" von Lissa Price hat mich von der Geschichte und den Personen her
    nicht wirklich überzeugen können. Für mich war es stückweise
    etwas zu "Die Tribute von Panem"-mäßig und auch etwas zu
    "wunschträumerisch" (Schönheit, Reichtum und die große
    Liebe).

    Die Idee mit der Impfung allerdings, dass nur noch sehr junge und sehr
    alte Menschen überleben, fand ich sehr interessant. Dadurch war die
    Geschichte doch noch ein bisschen was eigenes und wirkte nicht durch
    und durch zusammengeschustert aus anderen.

    Mit Callie konnte ich mich nicht identifizieren, ich weiß gar nicht
    genau wieso, sie war mir aber teilweise etwas unsympathisch. Und
    stellenweise hatte sie mir ein bisschen zu viel Glück.

    Ihr Kumpel Michael erinnerte mich stark an Gale aus "Die Tribute von
    Panem", z.B. weil er sich um das Geschwisterkind der
    Protagonistin kümmert und auch in sie verliebt ist.

    Blake, der Schönling mit dem Callie so etwas wie eine Beziehung anfängt,
    wirkte für mich zu perfekt und das ganze Trara um die beiden kam mir
    zu schnell und unrealistisch vor.

    Allerdings gab es in der Geschichte auch Wendungen, die mich überrascht haben
    und die ich sogar irgendwie originell fand.

    Zum Ende hin passiert aber etwas zu viel auf einmal, dadurch hatte ich
    das Gefühl, die Autorin wollte die Geschichte schnellstmöglich
    beenden, um mit dem zweiten Teil anfangen zu können, für den ich
    allerdings fast gar kein Interesse verspüre.


    Fazit


    Die Story ist teilweise etwas verbesserungswürdig und kopiert, doch
    mit einigen durchaus interessanten Wendungen.

    Weiterempfehlen würde ich es persönlich allerdings nicht.

  • Für mich persönlich ist der Hintergrund um besagten Sporenkrieg etwas unausgegoren und nicht richtig überdacht, vielleicht aber auch einfach nur nicht ausreichend dargestellt.

    Das fand ich auch, bin aber ebenfalls der Meinung, dass es jetzt gar nicht so besonders wichtig ist. Dass im ganzen Land ausschließlich junge und alte Menschen überlebt haben, ist vielleicht doch etwas weit hergeholt, aber wenn man sich auf dieses Szenario einlässt, sind die fehlenden Details zu verschmerzen. Stärker interessieren würde es mich allerdings wie die Menschheit es geschafft hat, dass man 200 Jahre und älter werden kann und vor allem, wie man dann aussieht. Die Beschreibungen solcher Menschen klingen eher nach normalen 80jährigen.

    Ich wäre allerdings auch nicht auf die Idee gekommen, diese Story mit "Die Tribute von Panem" zu vergleichen.

    Zu Panem kann ich nichts sagen, aber mir sind beim Lesen desöfteren Gedanken an so einige andere Bücher gekommen. Vor allem an die "Lia Khan"-Reihe von Robin Wasserman, in der es ja auch um das Dasein in einem fremden Körper geht. Die Szenen im Heim haben angenehm-schaurige Erinnerungen an "Der Talisman" von Stephen King & Peter Straub hervorgerufen. Der Rest war eine Mischung aus vielen Dystopien und einer Menge verschiedener Science-fiction-Filme, die ich gesehen habe. Etwas wirklich Neues bekommt man also nicht geboten. Aber muss ein Buch deswegen weniger gut sein? Nein! Denn Lissa Price hat ein tolles Szenario geschaffen, eine mitreissende Geschichte und eine sympathische Protagonistin. Der größte Pluspunkt dieses Buches war für mich der Bösewicht, der "Old Man". Ein mysteriöser Charakter, bei dem der Punkt, dass man nie sein Gesicht sieht, zusätzliche Spannung bringt. Man weiß nicht genau, auf welcher Seite er steht und was überhaupt sein Vorhaben ist. Auch Michael fand ich ganz toll, obwohl nicht zwingend wichtig für die Geschichte und nur ein Nebencharakter. Auch der Schreibstil war ausgezeichnet. Sehr bildhaft wurde man durch verschiedene Schauplätze geführt. Egal ob verfallende Straße, futuristisches Firmengebäude, das mehr als ungemütliche Kinderheim oder eine protzige Villa: Bei jedem einzelnen hatte man klare Bilder wie in einem Film vor sich.


    Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung "Enders" und bin wahnsinnig gespannt, was hinter den Machenschaften des "Old Man" steckt und wohin es Callie führen wird. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: Matthias Bogner / Kevin Zindler - Die besten Horrorfilme des 21. Jahrhunderts

    :study: SUB: 330

  • Hat einer von euch schon Porträt eines Starters: Die Kurzgeschichte zum Roman »Starters« gelesen?

    Zitat

    Nach dem Ausbruch eines tödlichen Virus gibt es nur noch sehr alte und junge Menschen. Mittellos kämpfen die 16-jährige Callie und ihr kleiner Bruder auf der Straße ums Überleben. Callie entschließt sich daher zu dem Undenkbaren: Sie verleiht ihren Körper an einen alten Menschen, dessen Bewusstsein übernimmt ihren Körper und kann so wieder jung sein. Doch alles verläuft anders als geplant ... Wie es nach »Porträt eines Starters« weitergeht, erfährst du im Roman »Starters«, erschienen bei ivi.

    Ich werde es gleich mal tun :study:

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Lissa Price hat sich ein interessantes Szenario ausgedacht, um ihre Dystopie anzulegen. Eine Welt, in der es nur alte und sehr junge Leute gibt, ist interessant, zumal durch diese Körpervermietung auch ein ehtisches Element eine Rolle spielt, was ich ganz gelungen fand. Hier geht es auch darum, wie man sich an Stelle von Callie verhalten würde – oder an Stelle einer der anderen Figuren, die in diese Körpervermietungsgeschichte eingebunden sind.
    Die Geschichte wird spannend erzählt und gerade die Szenen, in denen Callie in ihrem eigenen Körper aufwacht, obwohl sie eigentlich gerade vermietet ist, und in denen sie dann meistens irgendwo bewaffnet in einem Versteck lauert, sorgten dafür, dass ich immer noch wissen wollte, wie es weitergeht. Diese Kapitel hatten für mich Pageturnerqualitäten.
    Aber irgendwie gibt es neben der durchaus sehr guten Grundidee nicht viel Neues. Ein mutiges Mädchen, zwei toll aussehende Jungen, zwischen denen sie sich nicht so ganz entscheiden kann, ein kleines, schutzbedürftiges Geschwisterchen, übermächtige erwachsene Gegenspieler, die vollkommen skrupellos sind und das mutige Mädchen gern auf ihre Seite ziehen würden… irgendwie hat man das alles schon mal gelesen und eine andere Figurenkonstellation wäre doch dann auch mal ganz schön.
    Natürlich ist der Superschurke, der “Old Man”, auch sehr mysteriös und es bleibt rätselhaft, was sich hinter seiner Maske verbirgt, andererseits habe ich mich zwischendurch gefragt, warum Callie das denn überhaupt so dringend wissen will – die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihn kennt, ist ja theoretisch recht gering, auch wenn man als Leser nun natürlich bereits vermuten kann, dass er und Callie sich eben doch kennen und dass uns hier ein Schockmoment im nächsten Band erwarten wird. Nun gut.
    Ich fand “Starters” ganz nett zu lesen und werde vermutlich auch den zweiten Band noch lesen, aber umgehauen hat mich dieser Roman nun nicht, dazu bietet er meiner Meinung nach wirklich zu wenig Neues.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Die Body Bank, ein mysteriöses wissenschaftliches Institut, bietet Callie eine einzigartige Möglichkeit, an Geld zu kommen: Sie lässt ihr Bewusstsein ausschalten, während eine reiche Mieterin die Kontrolle über ihren Körper übernimmt. Aber Callie erwacht früher als geplant, in einem fremden Leben. Sie bewohnt plötzlich eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Doch bald findet sie heraus, dass ihr Körper nur zu einem Zweck gemietet wurde - um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss ...



    "Starters" ist ein weiteres Buch aus dem Dystopie-Genre, das jedoch dieses Thema ganz anders bearbeitet, als bisher bekannt. Hier beherrschen viele ethische Fragen die Handlung, die vorallem durch das Thema des Körpervermietens aufgeworfen werden. Diese werden auf eine interessante Weise in die spannende Handlung mit eingewoben, sodass eine tiefgründige und lebendige Story entstanden ist, die den Leser ab der ersten Seite mitfiebern lassen. Die Autorin hat eine atmosphärisch Dichte Geschichte verfasst, die niemanden kalt lassen wird, da "Starters" ebenso authentisch wie erschreckend zu lesen ist und die Frage aufwirft: Was wäre wenn?.
    Da der Leser ab der ersten Seite im Geschehen ist und durch viele überraschende Wendungen durch diese tolle Story geleitet wird, entsteht ein echter Pageturner, der viel Lust auf den zweiten und finalen Band "Enders" macht.



    Die starken Unterschiede zwischen den "Starters" und den "Enders" wurden von der Autorin hervorragend und glaubhaft ausgearbeitet. Die Verzweiflung der ärmeren "Starters", die aus ebendieser Verzweiflung nur den Ausweg der Body Bank sehen, sowie der Drang der "Elders" ewig jung zu bleiben und sich die jungen Körper zu mieten, erscheint stets realistisch und erschreckend zugleich.
    Callie erschien mir zu Beginn etwas naiv, was sich zum Glück jedoch im Laufe der Handlung gelegt hat und sie mir immer sympathischer wurde. Sie wird zu einem authentischen Charakter, der vielschichtig und einzigartig gestaltet wurde. Auch ihre "Mieterin" zeigt sich kämpferisch und versucht mit allen Mitteln die Machenschaften der Body Bank aufzudecken.



    Die Autorin bedient sich einer lebendigen und bildhaften Sprache, die angenehm leicht und flüssig zu lesen ist. Dadurch werden auch die Emotionen der Ich-Erzählerin perfekt transportiert und lassen den Leser durch die Seiten fliegen.



    Das Cover ist sehr eindrucksvoll gestaltet und meiner Meinung nach auch sehr passend. Der "Hüllencharakter" kommt sehr gut zum Tragen, ohne dabei die Handlung offen zulegen.