Teil 4: "Agape" und Epilog (Seiten 553-813)

  • Ich frage mich gerade, ob ich jetzt nach jedem Kapitel denken werde, dass es das beste war... dieses hat mich alte Heulsuse mal wieder ein paar Tränen vergießen lassen. Um Leo - und um Grischa.


    Wie du diese Grischa-Geschichte aufgelöst hast, Bettina, finde ich beeindruckend. Dass Angelo absichtlich Züge von Grischa angenommen hat, hatte ich schon vermutet, aber hier erfahren wir jetzt noch mal genauer, was dahintersteckt. Übrigens auch eine interessante Möglichkeit, sich die Ausstrahlung mancher Leute zu erklären...
    Dass Ellie nur durch ihre eigene Entscheidung hätte zum Mahr werden können, ist spannend, und jetzt wird auch wirklich klar, was Angelo mit dem Zenit meinte, den Ellie schon überschritten hatte. Sie hat sich selbst völlig aufgegeben, als sie mit ihm zusammen war, sie hatte bereits angefangen, sich zu verändern, und sie hat gerade noch den Absprung geschafft, weil sie eben wirklich stark ist - wie stark, das wird hier wirklich erstmal wieder deutlich! - denn sie reist zu Morpheus und findet hier die Wahrheit über Angelo heraus. Es ist beängstigend, dass Angelo so viele Dinge, die seit Jahren in Ellies Leben geschehen sind, beeinflusst hat. Auch Ereignisse, die wir bislang als Zufälle abtun musste - wie Pauls Befall - sind nun viel klarer. Wahnsinn.
    Dass der Katzentraum mit Grischa zu tun hatte, finde ich schön. Überhaupt ist die Verbindung ja wirklich unheimlich schön - so tragisch sie auch ist. Dass Grischa und Ellie verbunden sind, dass er den Brief noch hat, dass alles hat traurige Gründe, aber gerade in Ellies letzten Worten in diesem Kapitel liegt auch so viel Schönes - denn sie kann nun ihren Frieden mit Grischa machen und sie wird ihm tatsächlich helfen können, wie sie es schon dachte:

    Zitat

    Wir gehörten zueinander, ewig dein, ewig mein, ewig unser.
    Doch wir würden uns niemals lieben. (S. 661)

    Da ich ja die ganze Zeit über auch an Grischa hing, gefällt mir das jetzt wirklich sehr. :love:


    Toll finde ich auch, dass Morpheus Ellie verspricht, dass er so viel von Leos Liebe gespeichert hat, dass er ihr immer wieder etwas davon geben kann. Es ist unglaublich, wie viel Wärme und Liebe von Leo man hier spüren kann, obwohl er nicht mehr da ist. Folgende Worte von Morpheus haben mich zu Tränen gerührt:

    Zitat

    Er ist. Wer fühlt, kann niemals vergehen. (S. 659)

    Morpheus ist wirklich eine wundervolle Figur - und gerade im ersten Band haben wir sonstwas für gruslige Sachen über diesen mysteriösen Anrufer gedacht, der immer nur helfen wollte...


    So ein schönes Kapitel! :love:

  • Morpheus ist wirklich eine wundervolle Figur - und gerade im ersten Band haben wir sonstwas für gruslige Sachen über diesen mysteriösen Anrufer gedacht, der immer nur helfen wollte...


    Ohja, dem schließe ich mich an! *schnief*


    Was ich übrigens noch interessant fand, ist, dass Leo ausgerechnet in den Iden des März getötet wurde. Also eine Anspielung an den Mord an Cäsar, an Verrat? Oder steckt noch mehr dahinter?

  • Ja, genau, das ist die Anspielung auf den klassischen Verrat und an das Unheil, das den Iden des März seit jeher nachgesagt wird.


    Mit Angelo und Grischa, da muss ich noch ein bisschen was korrigieren: Es ist nicht so, dass Angelo Grischas Züge angenommen hat, sondern umgekehrt. Angelo hat quasi Grischa besetzt und durch ihn hindurchgestrahlt. Das ist das, was Ellie beschreibt, als sie zu dem schlafenden Grischa kommt und er sie ansieht.
    Zitat:
    "Tot und leer blickten seine schlafenden Augen mich an, nur für einen Herzschlag, bis sie mich erkannten und mit einem Male ihre Farbe wechselten, wie wenn jemand einen Schalter angeknipst hätte. Ein blaues Schimmern breitete sich in ihnen aus, blautürkis, und verlieh dem Braun ungeahnte Tiefe und ein irisierendes Glitzern. Sein Mund wurde voller und weicher, die Haut blühender, sein Ausdruck jugendlicher, als würde sich ein anderes Gesicht unter seinen Zügen erheben und vergehen lassen. Blitzschnell riss ich meinen Blick von ihm los und barg seinen Kopf mit beiden Armen an meiner Brust, dich an meinem Herzen.
    "Das bist nicht du", flüsterte ich in sein Ohr. (...)"
    Hier sieht man ganz deutlich: Nicht Grischa zeichnet sich in Angelo ab, sondern Angelo in Grischa und deshalb reagiert Ellie auch so schnell und hat anschließend Angst, er könne es bemerkt haben. Sie hat im Grunde Angelo angesehen, als sie Grischa angesehen hat, und deshalb fühlte sie sich auch sofort von Angelo magisch angezogen, als sie ihm begegnet ist. Sie hatte sich quasi in den Mahr in Grischa verliebt, in dieses überirdisch Jugendliche, Schöne, Strahlende. Aber auch dazu erfahren wir später noch ein paar Dinge ...


    Ist euch eigentlich klar, was mit Ellie ist und warum sie uns manchmal so "dämonisch" vorkam? Das ist eine extrem wichtige Stelle, in der Morpheus ihr das erklärt. Und versteht ihr, warum sie ein besönders grässlicher Mahr geworden wäre?
    Übrigens - diese seltsamen Ereignisse auf der Hinfahrt - das mit dem Haus und das Erwachen mitten in Verucchio - hat nichts mit Grischa zu tun, sondern mit Angelo, das war bereits sein Einfluss, er war in der Nähe. Dass die Katzen sich um Grischa geschart haben, hat mit dem Mahr-Einfluss von Angelo zu tun, nicht mit Grischa selbst.
    Doch was es mit der Schlange und Ellies Nähe zu Schlangen zu tun hat, wissen wir immer noch nicht ...

  • Ist euch eigentlich klar, was mit Ellie ist und warum sie uns manchmal so "dämonisch" vorkam? Das ist eine extrem wichtige Stelle, in der Morpheus ihr das erklärt. Und versteht ihr, warum sie ein besönders grässlicher Mahr geworden wäre?


    Ich verstehe Ellie als einen Menschen, aus dem ohne Zutun eines anderen ein Mahr werden kann, sie trägt quasi die Grundanlagen dazu in sich und muss ich nur dazu entscheiden. Und weil Ellie zu viele Gefühle in sich besitzt, wäre ihre Sehnsucht nach diesen Gefühlen als Mahr unstillbar. Sie müsste immer mehr und immer unkontrollierter rauben, um nur einen Bruchteil der Gefühle erleben zu können, die sie als Mensch gefühlt hat.

  • Habe gerade das Interview in der Rhein-Zeitung gelesen :dance:
    Sehr interessant und ich freu mich nicht nur auf das neue Buch sondern auch wieder auf „Luzie & Leander“ :love:

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Angelo:


    lag ich also die ganze Zeit richtig mit meiner Annahme, auch wenn er noch bösartiger und weiter in die Geschichte verstrickt ist, als ich ahnen konnte.


    Leo:


    Ich hab es ja schon befürchtet und alles andere wäre wohl wirklich nicht sehr realistisch gewesen


    Morpheus:


    eine interessante und sehr beeindruckende Figur!


    Grischa:


    Schlimm was Angelo da getan hat, erklärt aber natürlich, warum er dann so leichtes Spiel mit Ellie hatte.

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • Oh man, ihr seid ja teilweise schon fertig und ich bin die letzten Tage wieder überhaupt nicht zum Lesen gekommen :( Ich hoffe, das ich das Buch nachher auch beenden kann, wenn mein Mann Formel 1 guckt :-,

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap

  • Abglanz
    Angelo ist ein echt dreister (entschuldigung für das Wort :uups: ) Drecksack! Ich habe ihm ja von Anfang an nicht so getraut und fühle mich jetzt hier umso mehr bestätigt. Es ist hinterlistig und gaunerhaft was er mit Ellie gemacht hat. Er manipuliert sie und hat versucht sie auf seine Seite zu ziehen. Weil Leo nicht auf seine Seite wollte, hat er ihn getötet und nun versucht er sein Glück bei Ellie. Sein Lügengeflecht gegenüber Ellie war wirklich gut konstruiert. :wuetend:


    Auserwählt
    Hier taucht die alte Ellie wieder auf. So wir sie kennen und mögen. Sie schreit Morpheus an ohne Hemmung zu haben. :thumleft:


    Angelo ist noch hinterhältiger als ich gedacht habe. Er hat Ellie schon seit Jahren beobachtet und Menschen wahrlos benutzt um sie zu manipulieren. Er wollte mit Ellie etwas sehr böses und unberechenbares in der Mahrwelt schaffen. :wuetend:


    Dass so viel in Ellie steckt, hätte wohl keiner von uns gedacht. Das sie einfach durch ihren Willen ein Mahr werden kann.


    Colin ist und bleibt mein Ritter in glänzender Rüstung. Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt, um Ellie aus Angelos Fängen zu befreien. Er hatte auf ihren starken Willen gehofft.
    :-k Okay, Colin wollte zwar sein Leben auch so beenden, aber trotzdem. Er wusste ja nicht wie Morpheus im nach seinem Raub gesinnt war.


    Rückfall
    So im Nachhinein geben Morpheus‘ Anrufe Sinn, aber er hätte sich wirklich etwas deutlicher ausdrücken können.
    In Bezug auf den zweiten Anruf: Süden, Augen, Gefahr, denke ich, dass er mit „Augen“ meint, dass Ellie Angelo nicht in die Augen schauen soll, da es ihm so vielleicht leichter fällt sie zu manipulieren.


    Oh man, Ellie. Da bist du wieder! Einfach ein Auto klauen. Nee, nee! *kopfschüttel*


    Kaum ist Ellie wieder in Italien, hat Angelo Ellie wieder in seinem Bann. Hoffentlich hält sie stand und behält ihren Willen. 8-[



    Oh… comptine d’un Autre Été. :drunken: Ich liebe dieses Klavierstück. Am liebsten höre ich es in der Endlosschleife. Ich wusste gar nicht, dass es der Soundtrack von Die fabelhafte Welt der Amelie ist.
    Mir gefällt es, dass so viele “Lieder“ und Gedichte in dem Buch auftauchen, die mir persönlich gefallen. :thumleft:

    Ein Rau[color=#6666ff]m oh[color=#4c66ff]ne B[color=#7f4cff]uch [color=#664cff]ist [color=#4c33ff]wie [color=#3333FF] ein [color=#3366ff]Kör[color=#3399ff]per [color=#3366ff]ohn[color=#3333ff]e Se[color=#4c33ff]ele[color=#664cff]. [color=#87ceeb] (Cicero)[color=#999999]

  • comptine d’un Autre Été

    Dieses Lied ist wirklich großartig! Yann Tiersen ist ein genialer Musiker und Komponist und schafft es immer wieder, mich mit seinen Klavierstücken zu begeistern. Aber das nur nebenbei... :wink:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • ... aber genau das soll Ellie ja laut Morpheus nicht - ihren Willen behalten, denn dann könnte Angelo womöglich etwas in ihr lesen und wir wissen ja nun, dass er nicht zimperlich ist. Nein, Ellie soll keine Pläne fassen und nicht zu viel denken und wie es aussieht, kann sie das auch gar nicht. Angelos Sog ist stark und mächtig, so mächtig, dass sie sich vergisst, sobald sie in seiner Nähe ist. Die Sehnsucht in ihr ist immer noch da und überwältigt sie gnadenlos.
    Ehrlich gesagt -diese Szene, in der er Klavier spielt und sie durch seinen verwüsteten Garten wandelt, ihm den Lolli aus dem Mund zieht - das ist eine meiner persönlichen Lieblingsstellen, weil ich sie mir SO gut verfilmt vorstellen kann. Irgendwie verstehe ich Ellie; ich verstehe, warum sie ihrer vielen Gefühle manchmal überdrüssig ist; verstehe, was sie meint, wenn sie ihn fragt, ob das jemals aufhört ... dieser Schmerz und dieses Sehnen ...
    Und es ist alles auch so herrlich morbide. Das mag ich ja in Filmen oder Büchern. :wink:
    Ich glaube, jetzt heißt es Daumen drücken, denn Ellie bewegt sich auf einem sehr schmalen Grad ... eigentlich kann man sich kaum mehr vorstellen, dass sie es schafft, sich nicht verwandeln zu lassen, denn ganz offenbar will sie es ja ... (und nein, das spielt sie nicht, sie will es tatsächlich).

  • Ich muss gestehen, ich habe es gestern Abend/Nacht fertig gelsen. Bettina, ich habe manches mal an Dir gezweifelt :pale: . Ich war stellenweise enttäuscht, traurig, wütend, erleichtert und manchmal ogar genervt (von Ellie). :roll: Ich versuche aber noch nicht so weit vorzugreifen. Und den Schluß nicht zu verraten. Ellie geht mir ziemlich auf die Nerven. Das sich alle von ihr zurück ziehen kann ich sehr gut verstehen. Sie scheint mir an der Stelle ungesund glücklich zu sein. Wie unter Drogen. Ich dachte mir schon, das Angelo eine Art Gehirnwäsche mit ihr vollzogen hat. Das sie sich an so viele Details nicht mehr erinnern kann, das für sie wichtige Dinge plötzlich sowas von nebensächlich sind und dann immer dieses geschmalze wie toll Angelo doch ist und wie wohl sie sich in seiner Nähe fühlt. Bäh. :puker:


    Ich bin froh das sie dem Anrufer gefolgt ist und Morpheus gefunden hat. Das er ihr die Augen öffnet und ihr die Wahrheit zeigt. Das Leo tot ist habe ich vermutet aber gehoft, das ich mich irre. (den Tessas Tod war ja mein gedachtes Buchenden :-, ), vielleicht würde ich mit Leo auch überrascht werden. Morpheus finde ich richtig symphatisch und kann ihn mir sehr gut vorstellen, ich habe nur keinen blassen Schimmer, wer den in der Verfillmung spielen soll! :-k Colin kommt mir in diesem Teil des Buches leider etwas sehr kurz. Er hatte bisher leider eh viel zu wenig Auftritte und ich vermisse ihn, im Gegenzug zu Ellie, ganz furchtbar. Es muss doch jemanden geben, der Ellie die Augen öffnet und den Kopf wieder an die richtige Stelle rückt!!!

    Hunde sind wie Bücher, man muss nur in ihnen lesen können, dann kann man viel lernen.


    [align=center]Oliver Jobes

  • nun ist der Zeitpunkt gekommen, um zu schreiben, dass ich es schrecklich finde, dass ich Angelo eine kurze Zeit über "positiv" fand. [-( Genau wie Ellie haben wir uns einwickeln lassen.

    Ja, ich bin auch erschrocken, wie sehr wir uns aus Ellies Sicht fast ohne Zweifel und Bedenken auf Angelo eingelassen haben. Dass wir es aus der Sicht von Ellie erleben durften, macht die Sache teils etwas verwirrender, da Ellies Verwirrung auch erst nach und nach Klarheit annimmt und die Fragen nur zögernd beantwortet bekommt, jedoch ist es für den Leser aus dieser Perspektive nur von Vorteil, denn so können wir uns in Ellies Situation, in die Manipulation Angelo´s hineinversetzen, Ellies Handeln besser verstehen. Oh je, wie hätte wir den erhobenem Zeigefinger auf Ellie gerichtet und sie beschimpft und angeklagt bezüglich ihres Tuns, wenn wir diese Kapitel nicht in der Ich Form, sondern aus distanzierter Sicht gesehen hätten.

    Also, ich habe bei Leos Tod geweint (wenn auch nicht beim ersten lesen). So. Und dass Ellie sich so vom Meer angezogen gefühlt hat, hat jetzt auch einen sehr traurigen Beigeschmack, der mich total mitnimmt. So eng war sie die ganze Zeit über mit ihrem Vater verbunden, und sie hat nicht mal geahnt, dass es etwas mit ihm zu tun hatte. :(

    Ein kleines Tränchen kam mir auch an dieser sehr emotionalen Stelle. Doch die Überraschung war nicht sehr groß, hegte nur noch wenig Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Leo.
    Diese Verbindung zwischen der Anziehungskraft und dem Meer und Leos Tod wäre mir ohne die Leserunde ehrlich gesagt gar nicht so deutlich geworden. Ich bin wirklich froh, daß wie das Buch hier gemeinsam lesen, darüber diskutieren und auf viele Kleinigkeiten eingehen, die mir ohne diese Runde wohl nicht aufgefallen wären.

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Ja, dieses Argument von wegen "zu wenig Colin" habe ich mir öfter anhören müssen, aber ich lasse es nicht gelten. :loool:
    Ich habe so viel Colin wie möglich untergebracht und so wenig wie nötig, denn anders würde die Geschichte nicht funktionieren. Sorry, sie funktioniert sonst nicht oder aber schlechter und unlogischer und dazu bin ich dann doch zu sehr Perfektionistin. Colin kann und darf nicht häufiger auftauchen, als er es tut und wenn du den Schluss schon kennst, wirst du wissen, warum. Und es gibt auch noch etliche andere Gründe ... vorneweg der, dass Ellies Blindheit niemals so deutlich herausgekommen wäre, wenn ich zwischendurch noch Colin hätte um sie herumtanzen lassen, zumal er wirklich dauerabwesend ist, weil er immer größere Probleme kriegt, seinen Hunger zu stillen.
    Colin ist eine Rarität und die sind bekanntlich besonders wertvoll. Ich habe kein Buch über ihn geschrieben, sondern über Ellie. Ich knalle nicht wahllos Liebesszenen dazwischen, die eigentlich gar nicht passen, nur weil die Leserinnen sich sowas wünschen und darin versinken und Colin anschmachten wollen (das ist jetzt gar nicht abwertend gemeint, ich kann den Wunsch verstehen, aber solche Bücher schreibe ich nicht und es gibt ja genügend andere Autoren, die das tun. Ich schreibe lieber eine oder zwei schöne, tiefgehende Liebesszenen und lasse sie wirken; es macht es nicht besser, sie in etlichen Variationen zu wiederholen, zumal das Ellies und Colins Beziehung nicht im geringsten widerspiegelt. Sie sind selten zusammen und sie haben nur wenige romantische Momente. Und die habe ich erzählt).
    Und glaubt mir eines: mehr Colin würde das Buch nicht besser machen und es würde vor allem ihn nicht besser machen. Er wirkt auch gerade durch seine wenigen, aber intensiven Autritte - sowohl in Ellies Leben als auch bei uns beim Lesen.
    Schlussendlich möchte ich noch sagen, dass ich den Lesern auch noch genug Raum geben möchte, sich selbst Szenen und Ereignisse mit Ellie und Colin zu erträumen - jetzt beginnt eure Traumzeit. Genießt sie ...

  • Wie gesagt, ich habe das Buch beendet und weiß jetzt mehr, aber das waren so meine Gedanken, als ich an besagter Stelle war. Das Du Perfektionistin bist, merkt man an 1000 Stellen, das dadurch nicht immer die Wunschszenen aller Leserinnen berücksichtigt werden können ist völlig klar, sonst würden die meisten Bücher auch an Reiz verlieren, denn man hofft ja bis zum Schluß...


    Wie gesagt, ich bin zwischendurch ziemlich hart mir Dir ins Gericht gegangen, aber das Buch ist einfach super und die Triologie von vorne bis hinten durchdacht. Wobei Teil eins mein Liebling bleiben wird. :love:

    Hunde sind wie Bücher, man muss nur in ihnen lesen können, dann kann man viel lernen.


    [align=center]Oliver Jobes

  • ... ich hoffe jetzt aber, es wirkt nicht durchkonstruiert und wie am Reißbrett geplant, denn so war es nie ... sondern vielmehr so, dass ich immer das Gefühl hatte, es gibt die Geschichte schon und ich muss sie nur ganz genau entdecken und erzählen und dabei muss ich manchmal ein bisschen warten und Geduld haben und immer ein sehr genaues Auge - aber das wichtigste war, sie mit dem Herzen zu fühlen. Das habe ich bis zum letzten Satz und versuche immer noch, mich davon zu erholen.

  • ... ich hoffe jetzt aber, es wirkt nicht durchkonstruiert und wie am Reißbrett geplant, denn so war es nie ...

    Nein definitiv nicht, da brauchst du gar keine Angst zu haben !

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Schlussendlich möchte ich noch sagen, dass ich den Lesern auch noch genug Raum geben möchte, sich selbst Szenen und Ereignisse mit Ellie und Colin zu erträumen - jetzt beginnt eure Traumzeit. Genießt sie ...

    Hach, das ist ja so garnicht mein Ding :pale: Ich brauche ein Ende, Aus und Fertig, denn ich träume nie ein Buch weiter. Wenn ich es ausgelesen habe, bin ich fertig und fange am nächsten Tag ein neues an. Ich schweife selten nochmal zurück zum letzten Buch, was hier aber in der LR sein wird, da ich trotz auslesen, hier weiterhin die einzelnen Kapitel mit besprechen will. Aber mir das Ende weiterträumen geht nich :|

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
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    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • ... so meinte ich das auch nicht. Natürlich hat das Buch ein Ende und zwar ein richtiges. Aber es gibt da dieses Fanfiction, was manche Leser gerne machen (ich würde auch nie auf die Idee kommen, so etwas zu tun, ich wollte immer meine eigenen Geschichten schreiben, muss ich gestehen ...) und die haben genug Möglichkeiten, kreativ zu sein, und auch erträumen kann man sich vieles noch - wenn auch nicht das Ende der Geschichte, die ich erzähle. ;-)