Stephen King - Der Talisman (ab 02.10.2011)

  • Ich habe Wolf auch sehr ins Herz geschlossen. Sehr treffend fand ich da Jack Eindruck in Kapitel 16:

    Zitat

    Dabei stellte Jack fest, dass sein Lächeln verwirrt und freundlich zugleich war und begriff zweierlei: zum einen, dass keine Bosheit in diesem Burschen steckte, nicht eine Unze Bosheit, und zum anderen, dass er schwer von Begriff war. Nicht gerade Schwachsinnig, aber schwer von Begriff. (S. 257)


    Ein bisschen erinnert mich Wolf an Tom aus "Das letzte Gefecht".
    Wolf. Gleich hier und jetzt!
    M.O.N.D! Das bedeutet Mond.
    Beide sind sehr liebenswerte Charaktere, die ich sehr ins Herz geschossen habe. :love:
    Was mir an Kapitel 19 auch sehr gefallen hat ist, dass man auch mal eine andere Seite von Wolf kennen lernt, eine etwas gefährlichere Seite. Das hat King toll beschrieben.
    Irgendwie ist mir vor ein paar Tagen der Gedanke gekommen, dass das Buch ja zwei Autoren hat. Ich finde allerdings, dass man nicht viel von Peter Straub merkt. Meiner Meinung nach ist dieses Buch so typisch King, dass ich mich manchmal frage, ob Straub einfach nur mit auf dem Cover steht, weil er vielleicht die ein oder andere Idee mit eingebracht hat. :-k


    Zu Kapitel 20 bis 26: Achtung Spoiler!
    Keine Angst ich bin noch nicht so weit und ihr solltet diesen Spoiler auch erst lesen, wenn ihr diese Kapitel gelesen habt, aber ich muss das jetzt einfach los werden, weil es mir seit vielen Kapiteln auf der Seele brennt:

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Pandi: ich bin jetzt bei Kapitel 22 und kann dich gut verstehen. Komme nur gerade noch nicht dazu, meine Eindrücke zu schildern, weil ich nebenbei noch am Arbeiten bin.

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • @Hiri, zu deinem Spoiler bezüglich Kapitel 20-26:


    Edit: Ich musste übrigens gerade sehr über deine Ausdrucksweise schmunzeln. Nicht: Wir arbeiten und lesen nebenbei. Nein! Hauptsächlich lesen wir natürlich und arbeiten nur nebenbei. :mrgreen::friends:

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    (Jorge Luis Borges)

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  • ARGH! Ich habe den Spoiler gelesen und


    Das Kapitel ist ja nicht so lang, trotzdem passiert irgendwie Einiges, zumindest zwischen Jack und Wolf. Die beiden sind durch das, was sie zusammen durchgemacht haben, irgendwie stärker zusammengewachsen und das hat mir gut gefallen. Wolf unterstützt Jack bei dem langen Weg, Jack hingegen bemüht sich um Wolf, wenn dieser seine Hilfe braucht. In dem Zusammenhang fand ich die Szene vor dem Burger King sehr anrührend, als die Kinder nicht aufhören Wolf anzustarren und er die Fassung verliert, weil er sich so fremd fühlt.

    Zitat

    Wolf stand auf, ragte in seiner ganzen Größe empor und ballte die Fäuste. "GOTT HÄMMERE EUCH, STARRT MICH NICHT SO AN!", brüllte er. "IHR BRINGT ES NOCH FERTIG, DASS ICH MIR KOMISCH VORKOMME! ALLE LEUTE BRINGEN ES FERTIG; DASS ICH MIR KOMISCH VORKOMME!"
    Die Kinder verzogen sich. [...] Als sie fort waren, schlug er die Arme um den Brustkorb und warf einen Blick auf Jack. Er war völlig zerknirscht. "Wolf hätte nicht schreien dürfen", sagte er. "Sie sind ja noch klein." (S. 433)

    Das fand ich wieder typisch für Wolf. Er fühlt sich schlecht, man lässt ihn nicht in Ruhe, er reagiert heftig, weil er einfach nicht mehr kann - und nimmt hinterher alle Schuld auf sich. Aber er bekommt dieses Mal nicht nur Rückendeckung von Jack, sondern auch von dem Fremden, der die beiden dann mitnimmt und Wolf "zeigt", dass Autofahren auf der Ladefläche gar nicht schlimm ist.
    Und ich sollte mir langsam meine Paranoia abgewöhnen, in jedem netten Autofahrer jemanden zu sehen, der es mit Jack und Wolf nicht gut meint. Das ging mir bis jetzt immer so! Da sieht man mal, dass meine Eltern ganze Arbeit geleistet haben, als sie mir früher klarmachen wollten, dass man nicht trampen darf, weil das gefährlich ist. :loool:


    Gut, bei dem Sherrif braucht man dann keinerlei Menschenkenntnis um gleich zu erkennen, dass wir es hier mit einem schlechten Menschen zu tun haben, der Jack und Wolf absolut nichts Gutes will. Was ist das für eine staatliche Anstalt, in die man Jugendliche ohne das Wissen ihrer Eltern stecken kann? Dass das absolut nicht legal ist, sticht ja sofort ins Auge. Sehr unheimlich und wieder mal zeigt sich, dass die Realität sehr viel schlimmer ist als die Territorien! :shock: (Mir fehlt der alte Schock-Smiley!)


    Du hast letztens geschrieben, dass du den Roman typisch King findest, Pandi. Ich muss sagen, dass ich noch nichts von Peter Straub gelesen habe... bei Amazon gibt es ja doch Einiges von ihm, vielleicht werde ich mir (nächstes Jahr :wink: ) mal was von Straub zulegen, zumindest King-ähnlich scheinen seine Bücher zu sein. Was ich hier ein bisschen vermisse, weil es in anderen King-Romanen immer da ist (eigentlich), sind diese kusiv gesetzten Gedanken oder Kommentare zu den Gedanken, die die Figuren haben. Wisst ihr, was ich meine? King macht das oft, um seine Figuren unterbewusst etwas wahrnehmen oder fühlen zu lassen. Das fehlt hier. Ansonsten gebe ich dir aber vollkommen recht, ein Roman, dem man nicht unbedingt den Zweitautor anmerkt. Auch wenn ich auf den jetzt neugierig bin... :-, Aber ich bleibe standhaft und kaufe mir jetzt kein neues Buch! O:-)

  • Oh Strandläuferin, es tut mir so leid! Ich habe echt mit mir gehadert, ob ich dazu etwas schreibe, weil ich vermutet habe, dass die ein oder andere nicht widerstehen kann. Es hat mir so auf der Seele gebrannt, aber jetzt wünschte ich, ich hätte die Klappe gehalten. :(

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  • ARGH! Ich habe den Spoiler gelesen und

    Ja, ich auch... grummel.

    Natürlich konnte ich es nicht lassen und haben den Spoiler und danach natürlich gleich bis Kapitel 27 gelesen. :uups:


    Du hast letztens geschrieben, dass du den Roman typisch King findest, Pandi.

    Ehrlich gesagt vergesse ich dauernd, dass King diesen Buch nicht alleine geschrieben hat.

  • Oh Strandläuferin, es tut mir so leid! Ich habe echt mit mir gehadert, ob ich dazu etwas schreibe, weil ich vermutet habe, dass die ein oder andere nicht widerstehen kann. Es hat mir so auf der Seele gebrannt, aber jetzt wünschte ich, ich hätte die Klappe gehalten. :(

    Pandi, das ist SOWAS von NICHT deine Schuld, dass ich diesen Spoiler aufgemacht habe!!! :friends:

  • Pandi, das ist SOWAS von NICHT deine Schuld, dass ich diesen Spoiler aufgemacht habe!!! :friends:


    Ja genau, Pandi. Du kannst doch nichts dafür, wenn wir neugierigen Hühner in den Spoiler linsen müssen :wink: Das schlimme ist, dass ich grad so wenig Zeit zum Lesen habe und darum nur so langsam durch diese Kapitel komme :(

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  • King schafft es, dass ich beim Lesen einen Kloß im Hals habe, Wolf und Jack - vor allem Wolf - in den Arm nehmen und versprechen möchte, dass alles gut wird. Mir ist nach dem 21. Kapitel richtig schlecht. Und ich bin ehrlich gesagt froh, dass ihr alle - nur bei taliesin und gaensebluemche weiß ich es nicht - weiter seid als ich, denn ich möchte die Sunlight-Heim-Kapitel so gern hinter mich bringen, ihr glaubt es nicht. :wink:


    Das Heim war mit schon im zwanzigsten Kapitel suspekt, aber Schrecken und Angst verbreitet es erst jetzt. Diese gefängnishafte, angestbeladene Atmosphäre ist wirklich heftig - alles, was man sagt und tut, wird einem als schlecht ausgelegt, Jack und Wolf haben keine Chance zu entkommen. Wolf wird am meisten gedemütigt und ist nicht in der Lage, die Situation irgendwie zu verkraften, zumal er durch den Schlag auf den Kopf immer noch verletzt ist und es ihm extrem schlecht geht.
    Es muss unerträglich für Jack sein, dass er seinen Freund in diese Situation gebracht hat. Denn wenn Wolf auch nicht wirklich zu verstehen scheint, was das Sunlight-Heim ist und was er dort zu erwarten hat, er spürt das Böse, das um ihn herum ist und das führt dazu, dass er Dinge sagt, bei denen ich eine Gänsehaut bekomme:

    Zitat

    "Er", sagte Wolf. "Er tötet, Jacky. Mit Peitschen. Das ist einer von seinen Orten. Kein Wolf sollte sich je an einem von seinen Orten aufhalten. Und auch kein Jack Sawyer. Niemals. Wir müssen von hier fort, Jacky." (S. 462)

    Man weiß zu dem Zeitpunkt ja bereits, dass

    dennoch fand ich seine düsteren Worte, die mir wie eine Vorahnung des Grauens, das uns jetzt bevorsteht, vorkommen, sehr schlimm und bedrückend. An einem Ort zu sein, an dem dieser Mensch sich befindet - und in dem er sogar etwas zu sagen hat - ist unheimlich und grauenhaft.
    Mit am schlimmsten finde ich dabei, dass das Ganze unter dem Deckmantel der Religion abläuft. Ich habe gestern "Carrie" gelesen, vielleicht fällt es mir deswegen so auf, aber religiöse Fanatiker, von denen das Grauen ausgeht, sind bei King nichts Neues. Und dass gerade die Religion so etwas Böses deckt, finde ich persönlich auch immer sehr erschreckend.


    Apropos "Carrie", dort stand im Nachwort, dass man King zunächst nicht verlegen wollte, weil der Horrormarkt schon so gedeckt schien - bei den Autoren, die da genannt wurden, tauchte übrigens Peter Straub als Meister des Grauens auf! Das war mir natürlich mal wieder absolut nicht klar. Ich dachte bislang, dasd das ja eine Ehre für Straub sein müsste, mit King zu arbeiten, aber die beiden scheinen mindestens auf Augenhöhe zu sein. :wink:

  • Mit am schlimmsten finde ich dabei, dass das Ganze unter dem Deckmantel der Religion abläuft. Ich habe gestern "Carrie" gelesen, vielleicht fällt es mir deswegen so auf, aber religiöse Fanatiker, von denen das Grauen ausgeht, sind bei King nichts Neues. Und dass gerade die Religion so etwas Böses deckt, finde ich persönlich auch immer sehr erschreckend.

    Das Thema ist wirklich interessant weil grundsätzlich in geschlossenen Institutionen wie Gefängnisse, Heime, Familien oder Ähnliches Kinder, Jugendliche oder Menschen mit Handicap von den Bezugs- und oder Betreuungspersonen abhängig sind. Wenn diese ihre Stellen ausnutzen und hinzu eine schwache Persönlichkeit haben dann ist das für die Opfer verheerend. King scheint vertraut zu sein mit solchen Begebenheiten denn er beschreibt sie, für mein Empfinden, sehr bildlich. Was für mich der Geschichte Spannung und Leben einhaucht.

    Was meine Gefühle angeht zu dem Aufenthalt vom Jack und Wolf in dieser tollen Einrichtung.....
    Diese Feiglinge die sich nur stark fühlen weil sie genau wissen das Jack, Wolf und auch die Anderen sich nicht wehren können :evil: machen mich so richtig stinkig...

    Mir ist nach dem 21. Kapitel richtig schlecht. Und ich bin ehrlich gesagt froh, dass ihr alle - nur bei taliesin und gaensebluemche weiß ich es nicht - weiter seid als ich, denn ich möchte die Sunlight-Heim-Kapitel so gern hinter mich bringen, ihr glaubt es nicht.

    Doch, ich glaube es Dir denn ich bin durch und das ist gut so.

    Bei den Autoren, die da genannt wurden, tauchte übrigens Peter Straub als Meister des Grauens auf! Das war mir natürlich mal wieder absolut nicht klar.

    Gestern habe den Namen Peter Straub gegoogelt weil ich diesen Autor wirklich so gar nicht kenne. Was für mich interessant ist, ist die Tatsache wie die Bücher von Straub bewertet werden. Schaut auch das einmal an wenn ihr mögt. 8)

  • Leute, ich bin erst bei Kapitel 18, lese aber erst mal bis Sonntag nur in diesem Buch weiter. :winken:

    Und schon hat Morgan Sloat Jack auch schon gefunden - der Himmel wird aufgerissen und Sloat betritt die Territorien.

    Uäh, eine gruselige Szene! Vor Sloat habe ich echt Angst und er wirkte in dieser Szene sehr bedrohlich und beängstigend! Und dann hat er auch noch diese schreckliche Waffe, die bestimmt üble Schmerzen verursacht.

    Dieses Kapitel beginnt friedlich und ich fand es interessant, etwas über Wolfs Lebensweise zu erfahren. Die Werwölfe hüten - abgesehen von der Zeit, wenn sie sich verwandeln - die Schafrinder und Wolf nimmt diese Aufgabe sehr ernst. Wie er von den Overalls spricht, die Phil ihm mitgebracht hat, fand ich rührend, vor allem die Tatsache, dass Wolf auf den Originalen immer noch schläft.


    Ich hatte das Gefühl, dass auch Jack endlich einmal Ruhe und Frieden findet. Er liegt mit hinter dem Kopf verschränkten Armen im Gras und genießt es, einen Freund gefunden zu haben und Ruhe zu haben. Leider währt die ja nicht lange...


    Jedenfalls bin ich sehr stolz auf Jack, weil er sich seinem Onkel widersetzt hat und nicht auf dessen Wutausbrüche reagiert hat! Ich hoffe bloß, dass Sloat den beiden nicht auch einfach in die "normale" Welt folgt. Dann hätten sie wohl keine Chance mehr. :-? Nun ist auch noch der Zaubersaft alle.


    Wir erfahren ja nun auch, was Sloat Wolf Schreckliches angetan hat: Er hat seine Schwester entführt.


    Ohne zu kleinlich sein zu wollen, frage ich mich, warum die Overalls sich nicht verwandelt haben. :scratch:


    Am Anfang des Kapitels gibt es folgendes Zitat: "Wolfs (never Wolves . when Jack once used the proper plural, Wolf had laughed until tears spurted from the corners of his eyes) ..." Hier würde mich mal interessieren, wie das übersetzt ist. Wolf ist wirklich ein angenehmer Zeitgenosse. :loool: Auf unsere Welt reagiert er mit einem lauten Schrei, dem ich ihm aber voll nachfühlen kann. Für ihn muss unsere Welt sehr bdrohlich sein.

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Mit am schlimmsten finde ich dabei, dass das Ganze unter dem Deckmantel der Religion abläuft. Ich habe gestern "Carrie" gelesen, vielleicht fällt es mir deswegen so auf, aber religiöse Fanatiker, von denen das Grauen ausgeht, sind bei King nichts Neues. Und dass gerade die Religion so etwas Böses deckt, finde ich persönlich auch immer sehr erschreckend.

    Das sind Stellen, die mich richtig wütend machen. Sorry - aber ich kann nicht nachvollziehen, wie sich Menschen hinstellen können und Nächstenliebe predigen, und solche Dinge trotzdem zulassen, weil sie Macht und Geld damit gewinnen. Wolf und Jack tun mir so unendlich leid und ich hoffe, dass sie irgendeinen Ausweg finden. Daran erkennt ihr: ich bin immer noch mit den beiden im Gefängnis mit dem irreführenden Namen "Sunlight-Heim".


    Apropos "Carrie", dort stand im Nachwort, dass man King zunächst nicht verlegen wollte, weil der Horrormarkt schon so gedeckt schien - bei den Autoren, die da genannt wurden, tauchte übrigens Peter Straub als Meister des Grauens auf! Das war mir natürlich mal wieder absolut nicht klar. Ich dachte bislang, dasd das ja eine Ehre für Straub sein müsste, mit King zu arbeiten, aber die beiden scheinen mindestens auf Augenhöhe zu sein. :wink:

    Was für mich interessant ist, ist die Tatsache wie die Bücher von Straub bewertet werden. Schaut auch das einmal an wenn ihr mögt. 8)

    Aus Zeitgründen bin ich noch gar nicht dazu gekommen, mich mit Peter Straub zu befassen. Aber das werde ich jetzt gleich ändern...

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  • uups - Doppelpost - warum auch immer... Bitte löschen!

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  • Wolf findet sich in unserer Welt so gut wie gar nicht zurecht, er ist überwältigt von den Gerüchen und den Eindrücken, er kann nicht trampen und er hält den Geruch der fremden Menschen nicht aus. Er ist so eine gute Seele, und ihn so leiden zu sehen, weil er sich so unwohl fühlt und er gleichzeitig auf keinen Fall seinem Freund Jack zur last fallen wil, das ist schon sehr traurig. Jacks Verhalten hätte ich mir manchmal anders gewünscht, aber natürlich versteht man auch, was für einer Anspannung und Angst Jack ausgesetzt ist. Die beiden befinden sich einfach in einer schwierigen Situation, aber schön ist, dass sie irgendwie immer noch zusammenhalten und füreinander da sind. Gerade Wolf kümmert sich aufopfernd um seinen Freund und trägt Jack, wenn dieser nicht mehr laufen kann.
    Sehr anrührende Szenen, trotzdem habe ich das Kapitel insgesamt als sehr traurig empfunden.

    Zu diesem Kapitel möchte ich mich diesem Beitrag von Strandläuferin voll und ganz anschließend. Du triffst es auf den Punkt und meine Empfindungen zu diesem Kapitel decken sich voll und ganz mit deinen.


    Witzig fand ich die Beschreibung von Wolf in unserer Welt - mit der John-Lennon-Gedächtnis-Brille sieht er bestimmt sehr interessant aus. :mrgreen:


    Bis zum nächsten Vollmond sind es nur noch wenige Tage und Jack scheint sehr krank zu sein. :study:

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  • "Wolfs (never Wolves . when Jack once used the proper plural, Wolf had laughed until tears spurted from the corners of his eyes) ..." Hier würde mich mal interessieren, wie das übersetzt ist.

    Das fehlt vollkommen in der Übersetzung, der Plural ist bei uns auch der korrekte, gewöhnliche Plural. Das finde ich jetzt sehr ärgerlich. :wuetend: Ich habe mich ja an anderer Stelle schon über die Übersetzung beschwert, aber das finde ich jetzt wirklich richtig doof. [-(

  • @ Strandläuferin: Na das ist ja wirklich doof! Hoffentlich haben sie nicht noch mehr solcher Textstellen einfach weggelassen. :wuetend:

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  • @ Strandläuferin: Na das ist ja wirklich doof! Hoffentlich haben sie nicht noch mehr solcher Textstellen einfach weggelassen. :wuetend:

    Ich finde ja nicht nur das weglassen so ärgerlich, sondern dass in der deutschen Ausgabe eben von "Wölfen" die Rede ist. Da wollte wohl jemand besonder pädagogisch wertvoll sein :evil:

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  • Ich finde das auch sehr ärgerlich. Ich glaube, aber das müsste gaensebluemche mal raussuchen, dass der Übersetzer dafür Jack das Wort "Familie" statt "Rudel" benutzen lässt. Was natürlich irgendwie albern ist, weil ja im Englischen durch den anderen Plural deutlich gemacht wird, dass es nicht einfach irgendwelche Wölfe sind... und das hat bestenfalls entfernt etwas damit zu tun, ob man hier von einer Familie oder von einem Rudel sprechen sollte. :roll:

  • In diesem Kapitel steht die religiöse Besessenheit im Vordergrund, die Sunlight Gardener (ein Name, der ganz Anderes verspricht, als er dann hält) in diesem Heim zum Ausdruck bringt. Die Jungen werden gedemütigt, vor aller Augen geschlagen und fertiggemacht. Dabei lässt Gardener seine Handlanger das für ihn tun, was fast noch schlimmer ist, weil sich sicher viele Jungen wünschen, zu diesem Kreis zu gehören.
    Dieses Sektenhafte, das von dem Heim ausgeht, finde ich unheimlich erschreckend. Bei der Beichte überschlagen sich die Jungen fast, um ihre "Sünden" zu beichten, weil nur der, der beichtet und bekennt, Anerkennung bekommt. Sie erzählen sogar ausgedachte Geschichten, nur um etwas beitragen zu können. Das hat mich dann doch ganz schön erschreckt.
    Grässlich. Das einzig Gute ist, dass die Jungen immerhin etwas zu essen bekommen und so viel essen dürfen, wie sie möchten, sodass sogar Wolf sich satt essen kann. Auch wenn ich Jack nach den vier Portionen Bohnen von Wolf nicht beneide.. :-#:loool: Aber auch das ist typisch King, dass er so etwas noch inmitten eines eigentlich sehr erschreckenden Kapitels unterbringt.


    Später werden wir dann Zeugen, wie Sunlight Gardener seine Indoktrinierung der Jungen vornimmt, diese stehen geradezu unter einem Bann und glauben alles, was ihnen gesagt wird, ebenso wie die Tatsache, dass Schläge ein Ausdruck von Liebe sind. Jack sieht bei Gardeners Worten Osmond sehr deutlich vor sich - und Gardener, der offenbar noch nicht weiß, warum Jack ihm so bekannt vorkommt, hat Jack schon irgendwie auf dem Kieker. Sehr unheimlich.
    Wie ein Schlag haben mich dann folgende Sätze Gardeners getroffen:

    Zitat

    Sunlight Gardener kann ihnen nicht vergeben. Deshalb jagte Sunlight Gardener sie wieder hinaus auf die Straße. Sie wurden hinausgejagt ins Land, aber sie werden nicht genährt; sie sind in einer der Territorien, in der sogar die Bäume sie auffressen können wie wilde Tiere, die in der Nacht herumstreifen. (S. 485)

    (Abgesehen davon, dass sich hier wieder meine Vermutung bestätigt, dass "Region" einfach durch "Territorien" ersetzt wurde [sorry, aber es müsste nun mal heißen: sie sind in EINEM der Territorien, in DEM sogar...] ... :wuetend: ) Hier wird jedenfalls klar, dass Gardener nicht nur von den Territorien weiß, sondern dass er Menschen dorthin bringen kann. Schrecklich, denn bestimmt gibt es dort wirklich sehr schlimme Orte, die den Jungen wie die Hölle vorkommen können, vor allem in Verbindung mit Morgan Sloat und Osmond... :pale: