Stephen King - Der Talisman (ab 02.10.2011)

  • In diesem zweiten Zwischenspiel begegnen wir wieder Sloat und erfahren, dass er in "unserer" Welt einen Schlüssel gesucht und gefunden hat, der ursprünglich zu einem Zinnsoldaten gehört hat. Dieser Schlüssel verwandelt sich in den Territorien in einen Blitzableiter, wenn ich das richtig übersetzt habe. Und dieser Schlüssel ist möglicherweise am Tod von dem armen Jerry Schuld, weil noch Magie in ihm steckte, als Sloat ihn in der Lobby verloren hat. Was hat es mit diesem Schlüssel auf sich? Warum ist er so wichtig für Sloat? Spannende Fragen! Aber ebenso wichtig ist wohl, dass Sloat Jack immer noch auf der Spur ist und er ihn nun endgültig zur Strecke zu bringen. :lechz:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Dieser Schlüssel verwandelt sich in den Territorien in einen Blitzableiter, wenn ich das richtig übersetzt habe.

    Er wird dort eine Blitzschleuder - also eine gefährliche Waffe.


    Und dieser Schlüssel ist möglicherweise am Tod von dem armen Jerry Schuld, weil noch Magie in ihm steckte, als Sloat ihn in der Lobby verloren hat. Was hat es mit diesem Schlüssel auf sich? Warum ist er so wichtig für Sloat?

    Da er so eine mächtige Waffe wird in den Territorien, ist klar, warum er so wichtig für ihn ist. Spannend finde ich allerdings auch die Frage, woher Sloat diese Eingebung hatte, den Schlüssel damals als Kind an sich zu nehmen.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Er wird dort eine Blitzschleuder - also eine gefährliche Waffe.

    Ah, ok, jetzt macht es Sinn! Ich hätte nicht gewusst, was man mit einem Blitzableiter anfangen soll... #-o

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  • Spannend finde ich allerdings auch die Frage, woher Sloat diese Eingebung hatte, den Schlüssel damals als Kind an sich zu nehmen.


    Im Kapitel spricht er von einem Zwang gegen den er sich nicht wehren konnte und auch gar nicht wollte. Das er den zum Schlüssel
    gehörenden Soldaten sofort wegwirft ist allerdings recht seltsam. Das klingt alles beinahe wie Vorbestimmung.
    Nun aber los zum siebzehnten Kapitel......... :study:


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Dieses Kapitel beginnt friedlich und ich fand es interessant, etwas über Wolfs Lebensweise zu erfahren. Die Werwölfe hüten - abgesehen von der Zeit, wenn sie sich verwandeln - die Schafrinder und Wolf nimmt diese Aufgabe sehr ernst. Wie er von den Overalls spricht, die Phil ihm mitgebracht hat, fand ich rührend, vor allem die Tatsache, dass Wolf auf den Originalen immer noch schläft.


    Von Wolf erfährt Jack nun auch, dass Morgan Sloat sich in den Territorien einen Platz geschaffen hat, während Phil immer nur als Gast kam. Das hatten wir ja schon vermutet, aber dies von so einem naiven Charakter wie Wolf zu hören, macht die Sache noch einmal bedrohlicher. Und schon hat Morgan Sloat Jack auch schon gefunden - der Himmel wird aufgerissen und Sloat betritt die Territorien. Sein Übergehen in seinen Twinner beschreibt King sehr ausführlich und man kann sich kaum entscheiden, in welcher Form Sloat bedrohlicher wirkt. Die Einleitung zu dieser Verwandlung fand ich besonders eindrucksvoll:

    Zitat

    Dabei zog er seine eigene Werwolf-Show ab und verwandelte sich von Morgan Sloat, Kapitalanleger, Grundstücksspekulant und einstiger Hollywood-Agent, in Morgan von Orris, Anwärter auf den Thron der Königin. (S. 365)

    King braucht nur wenige Worte, um deutlich zu machen, dass Morgan Sloat immer gefährlich ist - egal in welcher der beiden Welten.


    Nun wird ja auch in diesem Kapitel angedeutet, welche Bedeutung Jack selbst in den Territorien hat und ich muss sagen, darauf hätte man kommen können. :wink: Jacks Twinner ist offenbar der vielbenannte "Jason" - wenn die Leute sagen "um Jasons Willen", bezieht sich das nicht auf Jesus, sondern auf Jason, den Sohn der Königin, von dem sie sich offenbar die Rettung vor Morgan Sloat erhoffen. Nun ist Jason tot, aber Jack selbst lebt - und vielleicht könnte er Jasons Platz in den Territorien einnehmen - das würde erklären, warum Morgan Sloat ihn unbedingt aus dem Weg räumen will. Es geht nicht nur um die Königin, es geht auch um die Thronfolge. Jack hat gar keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, und diese Textstelle ist nur sehr kurz, sagt aber viel aus, finde ich:

    Zitat

    "Jason!", schrie Morgan von Orris, und Jack begriff, dass er nicht in der Sprache der Religion fluchte; er rief seinen, Jacks Namen. Nur dass er hier nicht Jack war. Hier war er Jason.
    Aber der Sohn der Königin ist doch schon in der Wiege gestorben, er ist gestorben, er...
    Wieder fuhr ein Blitz über ihn hinweg [...]. (S. 367)

    Nun bin ich sehr gespannt auf Wolf und Jack in der wirklichen Welt. Die Überschrift von Kapitel 18 klingt ja erst einmal eigentlich ganz lustig und harmlos.


  • Nun wird ja auch in diesem Kapitel angedeutet, welche Bedeutung Jack selbst in den Territorien hat und ich muss sagen, darauf hätte man kommen können. :wink: Jacks Twinner ist offenbar der vielbenannte "Jason" - wenn die Leute sagen "um Jasons Willen", bezieht sich das nicht auf Jesus, sondern auf Jason, den Sohn der Königin, von dem sie sich offenbar die Rettung vor Morgan Sloat erhoffen. Nun ist Jason tot, aber Jack selbst lebt - und vielleicht könnte er Jasons Platz in den Territorien einnehmen - das würde erklären, warum Morgan Sloat ihn unbedingt aus dem Weg räumen will. Es geht nicht nur um die Königin, es geht auch um die Thronfolge. Jack hat gar keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, und diese Textstelle ist nur sehr kurz, sagt aber viel aus, finde ich:


    Mich verwirrt hier nur ein bisschen, dass Jack das nicht früher aufgefallen ist, dass die Leute ihn nicht Jack sondern Jason nennen.
    Und irgendwo wurde angedeutet, dass die Leute der Region einen "Fremden" erkennen. Zumindest einige Leute, also scheint es für sie ganz normal zu sein, diese andere Welt und gelegentliche Besucher aus dieser anderen Welt zu akzeptieren.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Mit Wolf hat King wieder einen wunderbaren Charakter in die Geschichte gebracht. Seine schlichte Denkweise und Sprache sind einfach rührend, weil sie mit einer Offenheit und Ehrlichkeit einhergehen, die wir bei Menschen leider nur viel zu selten finden.

    Wie er von den Overalls spricht, die Phil ihm mitgebracht hat, fand ich rührend, vor allem die Tatsache, dass Wolf auf den Originalen immer noch schläft.

    Das hat mich auch sehr berührt, zeigt es doch, wie sehr Wolf Jacks Vater verehrt und geliebt hat. Je mehr ich auf diese Weise über Phil erfahre, umso mehr bedauere ich, dass wir ihn nicht zu Lebzeiten kennenlernen konnten. Aber ich hoffe, dass wir dennoch einiges mehr über ihn erfahren werden.


    Und schon hat Morgan Sloat Jack auch schon gefunden - der Himmel wird aufgerissen und Sloat betritt die Territorien. Sein Übergehen in seinen Twinner beschreibt King sehr ausführlich und man kann sich kaum entscheiden, in welcher Form Sloat bedrohlicher wirkt. Die Einleitung zu dieser Verwandlung fand ich besonders eindrucksvoll:


    Zitat
    Dabei zog er seine eigene Werwolf-Show ab und verwandelte sich von Morgan Sloat, Kapitalanleger, Grundstücksspekulant und einstiger Hollywood-Agent, in Morgan von Orris, Anwärter auf den Thron der Königin. (S. 365)


    King braucht nur wenige Worte, um deutlich zu machen, dass Morgan Sloat immer gefährlich ist - egal in welcher der beiden Welten.

    Diese Szene ist wirklich gruslig - und hat bei mir ein irres Kopfkino ausgelöst! Großartig! Ich konnte es richtig vor mir sehen, wie sich die Züge von Morgan verschieben. Ich hab mir das vorgestellt, als wenn man ihn erst wie durch einen Wasservorhang sieht und er dann nach vorn kommt.
    Es stellt sich natürlich auch gleich die Frage, was so ein gewaltsamer Übergang wohl in unserer Welt auslösen mag?
    Auf jeden Fall ist jetzt klar, dass auch Morgan eigentlich keinen Twinner hat, sondern sich nur verwandelt, wenn er flippt (so wie Jack auch).

    Nun ist Jason tot, aber Jack selbst lebt - und vielleicht könnte er Jasons Platz in den Territorien einnehmen - das würde erklären, warum Morgan Sloat ihn unbedingt aus dem Weg räumen will. Es geht nicht nur um die Königin, es geht auch um die Thronfolge.

    Ich kann mir noch nicht so richtig vorstellen, dass Jack als Fremder diesen Platz einnehmen soll, aber der Gedanke ist mir auch schon gekommen.

    Mich verwirrt hier nur ein bisschen, dass Jack das nicht früher aufgefallen ist, dass die Leute ihn nicht Jack sondern Jason nennen.

    Hat Jack denn schon irgendjemand mit diesem Namen angesprochen? Da kann ich mich gerade gar nicht dran erinnern. Eigentlich ist doch Morgan der einzige, der außer Jack und Speedy die Zusammenhänge kennt. Oder?

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  • Es stellt sich natürlich auch gleich die Frage, was so ein gewaltsamer Übergang wohl in unserer Welt auslösen mag?


    Diese Frage habe ich mir auch gleich versucht zu beantworten. Nicht, dass uns hier wieder eine Jerry Blesoe Variation bevorsteht.
    King hat es ausserdem wieder einmal geschafft von einem harmonischen und sehr friedlichen Anfang des Kapitels schnell und ansatzlos
    in einen bösen Albtraum umzuschalten. Grandios wie er Morgans Auftritt beschreibt und auch Wolfs Kampf ums Überleben inmitten der
    panischen Herde ist atemberaubend.
    Am Ende bleibt nun die große Frage, wie Jack und Wolf wieder in die Territorien zurückkommen wollen. Die Flasche ist zerstört und nun
    müssen die Beiden die Reise in der >normalen< Welt weiterführen. Ach ja, und wie sieht Wolf wohl in dieser Welt aus?


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  • Mich verwirrt hier nur ein bisschen, dass Jack das nicht früher aufgefallen ist, dass die Leute ihn nicht Jack sondern Jason nennen.

    Genau wie Hirilvorgul glaube ich, dass er einfach noch nicht mit Namen angesprochen wurde. :-k


    Ich hatte mich auf das Kapitel "Wolf geht ins Kino" gefreut, aber beim Lesen hat es mich einfach nur sehr traurig gemacht. Wolf findet sich in unserer Welt so gut wie gar nicht zurecht, er ist überwältigt von den Gerüchen und den Eindrücken, er kann nicht trampen und er hält den Geruch der fremden Menschen nicht aus. Er ist so eine gute Seele, und ihn so leiden zu sehen, weil er sich so unwohl fühlt und er gleichzeitig auf keinen Fall seinem Freund Jack zur last fallen wil, das ist schon sehr traurig. :( Jacks Verhalten hätte ich mir manchmal anders gewünscht, aber natürlich versteht man auch, was für einer Anspannung und Angst Jack ausgesetzt ist. Die beiden befinden sich einfach in einer schwierigen Situation, aber schön ist, dass sie irgendwie immer noch zusammenhalten und füreinander da sind. Gerade Wolf kümmert sich aufopfernd um seinen Freund und trägt Jack, wenn dieser nicht mehr laufen kann.
    Sehr anrührende Szenen, trotzdem habe ich das Kapitel insgesamt als sehr traurig empfunden.


    Ich hoffe, dass Jack und Wolf sich bald wieder in die Territorien wagen können - und ich bin gespannt, wie es ihnen gelingen wird, zwischen den Welten zu wechseln, nun, da sie keine Flasche mit dem Zaubersaft mehr haben. Eigentlich müsste Jack ja auch anders wechseln können - nur weiß er ja auch selbst noch nicht, wie das gehen soll...


    Ich würde heute eigentlich gern noch das 19. Kapitel lesen, wie sieht's bei euch aus?

  • Ich hatte mich auf das Kapitel "Wolf geht ins Kino" gefreut, aber beim Lesen hat es mich einfach nur sehr traurig gemacht. Wolf findet sich in unserer Welt so gut wie gar nicht zurecht, er ist überwältigt von den Gerüchen und den Eindrücken, er kann nicht trampen und er hält den Geruch der fremden Menschen nicht aus. Er ist so eine gute Seele, und ihn so leiden zu sehen, weil er sich so unwohl fühlt und er gleichzeitig auf keinen Fall seinem Freund Jack zur last fallen wil, das ist schon sehr traurig. :(

    Das hast du sehr schön ausgedrückt. :friends: Es ist erschütternd, wie Wolf gegen seine Ängste ankämpft und letztendlich doch "verliert". Er tut mir einfach nur leid, auch weil er darunter leidet, dass er Jack keine Hilfe zu sein scheint. Dabei ist er ihm doch eine große Hilfe, als es Jack immer schlechter geht.

    Ich würde heute eigentlich gern noch das 19. Kapitel lesen, wie sieht's bei euch aus?

    Von mir aus gern :) Ich werde mir das auch heute noch vornehmen, denn unter der Woche wird's wieder eng mit der Lesezeit.

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Schön! Zitieren funktioniert mal wieder nicht. :cry::wuetend:


    Ich würde auch gern heute noch Kapitel 19 lesen, denn nächste Woche werde ich leider kaum Zeit zum Lesen finden.


    Bis Kapitel 18
    Ach Wolf! Er tut mir so leid. Er leidet so und hat furchtbare Angst und versucht dabei so sehr, sich für Jack zusammenzureißen.
    Anderseits kann ich Jack auch verstehen, er muss schnell vorankommen und darf dabei nicht auffallen. Dennoch darf er nicht vergessen, dass es ja irgendwie auch seine Schuld ist, dass Wolf jetzt in unserer Welt ist.

    Zitat

    Was Wolf in diesem Augenblick in Jacks Gesicht sah, war ein Ausdruck kaltblütigen Abwägens, der seine Knie weich werden ließ. :cry: (S. 287)


    Einige Dinge sind mir aufgefallen und zwei davon wundern mich ein bisschen.
    Woher kennt Jack eine Blitzschleuder? Hat er das Instinktiv erkannt?
    Und ich wundere mich auch, dass Phils Nachname in der Region genau der Name ist, mit dem Jack sich im Oatley Tap vorgestellt hat. Hat er den Namen vorher schon mal gehört? Sonst kann er doch nicht wissen, dass sein Vater in der Region so heißt. Und wenn er das wusste, war es natürlich ungünstig sich damit vorzustellen, denn dann kann er ja auch gleich seinen richtigen Namen benutzen.


    Außerdem fiel mir ebenso wie Jack der Donner bei strahlend blauem Himmel, ob da die Naturgesetze wegen Sloats gewaltsamen Überwechseln in die Region verrückt spielten?

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

    Einmal editiert, zuletzt von Pandämonium ()

  • Von mir aus gern :) Ich werde mir das auch heute noch vornehmen, denn unter der Woche wird's wieder eng mit der Lesezeit.


    Legt ruhig los, Leute. Habe leider übers Wochenende Hausarbeit für den Verlag zu erledigen und deshalb wenig Zeit zu lesen.
    Dafür habe ich nächste Woche mittags Feierabend und hole dann wieder auf.


    lg taliesin :winken:

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    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Und ich wundere mich auch, dass Phils Nachname in der Region genau der Name ist, mit dem Jack sich im Oatley Tap vorgestellt hat. Hat er den Namen vorher schon mal gehört? Sonst kann er doch nicht wissen, dass sein Vater in der Region so heißt. Und wenn er das wusste, war es natürlich ungünstig sich damit vorzustellen, denn dann kann er ja auch gleich seinen richtigen Namen benutzen.


    Das war mir gar nicht aufgefallen - ich sollte doch ein bisschen genauer lesen. :uups: Es könnte schon sein, dass er den Namen kennt, aber das macht in dem Fall nichts, weil das Oatley Tap ja in unserer Welt ist. Vielleicht hat er ihn genau deshalb gewählt, denn ist hilfreich, wenn man auch beim Lügen relativ nah an der Wahrheit bleibt, damit man sich nicht in Widersprüche verwickelt. Hab ich irgendwo gelesen - nicht dass ihr denkt, ich wäre der Profi im Lügen 8-[

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark


  • Das war mir gar nicht aufgefallen - ich sollte doch ein bisschen genauer lesen. :uups: Es könnte schon sein, dass er den Namen kennt, aber das macht in dem Fall nichts, weil das Oatley Tap ja in unserer Welt ist. Vielleicht hat er ihn genau deshalb gewählt, denn ist hilfreich, wenn man auch beim Lügen relativ nah an der Wahrheit bleibt, damit man sich nicht in Widersprüche verwickelt. Hab ich irgendwo gelesen - nicht dass ihr denkt, ich wäre der Profi im Lügen 8-[


    Aber die, die hinter ihm her sind, kennen doch auch diesen Namen, den Namen Lewis Ferren, den er eigentlich benutzt, jedoch nicht. Aber er ist ja leider überrumpelt worden, so dass er wohl improvisieren musste.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Außerdem fiel mir ebenso wie Jack der Donner bei strahlend blauem Himmel, ob da die Naturgesetze wegen Sloats gewaltsamen Überwechseln in die Region verrückt spielten?

    Doch , davon bin ich überzeugt. Sloat würde wahrscheinlich alles für seine Ziele tun, um irgendwelche (Natur)Gesetze schert sich dieser Charakter herzlich wenig zu kümmern. Darum auch mein Gedanke im Zusammenhang mit dem Schmetterlingseffekt.

  • Dieses Kapitel war für mich das bisher intensivste!


    Jack geht es sehr schlecht, aber Wolf kennt sich aus mit Kräutern und braut ihm eine Medizin. Auch wenn Jack nicht ganz überzeugt ist, trinkt er sie dann doch und danach geht es ihm auch besser. Und da denkt Wolf, er wäre zu nichts nütze!
    Für einen Moment hat Jack das Gefühl, dass er gleich flippen würde. Liegt das an dem Trank oder kann Jack nun auch ohne Zaubertrank die Welten wechseln? Dann besteht ja die Hoffnung, dass die beiden doch bald wieder in die Region zurückkehren können.


    Etwas anderes macht Jack allerdings große Angst: Es ist bald Vollmond und Wolfs Behaarung wird dichter. Er erinnert sich daran, wie Wolf ihm erzählte, dass die Werwölfe sich von der Herde entfernen, wenn sie sich verwandeln. Und voll Angst fragt sich Jack:


    Zitat

    Was, wenn ich jetzt die Herde bin?


    Auch Wolf spürt die Veränderung und er versucht Jack zu erklären, was geschehen wird und was er tun soll. Aber das ist nicht leicht für Wolf. Zum einen, weil ihm die Worte fehlen, zum anderen, weil er schon so schrecklich angespannt ist. Doch schließlich gelingt es ihm doch:


    Zitat

    Du musst mich einsperren, Jack. [...] Musst mich sicher einschließen. Denn wenn ich herauskomme, dann falle ich über alles her, was ich erjagen kann und zu fassen bekomme. Sogar über dich, Jack...

    An welchem Ort könnte Jack den so starken Wolf aber einsperren? Er hat zwar ein Schloss gekauft und dafür fast sein gesamtes Geld ausgegeben, aber was bringt ein starkes Schloss an einem baufälligen Schuppen? Schreckliche Visionen gehen Jack durch den Kopf. Dabei sorgt er sich nicht nur um sich, sondern auch um Wolf. Wenn er Menschen überfallen würde, dann würde man unerbittlich Jagd auf ihn machen!
    Schließlich hat Wolf zumindest die Lösung für Jacks Sicherheit: Jack muss in den Schuppen - da wäre er vor Wolf sicher. Er wird ihn einschließen und dann den Schlüssel in den Schuppen schieben. Der Plan hat nur einen Haken: Jack hat nichts zu essen und trinken in dem Schuppen - aber das merkt er erst später.


    Und dann läuft Wolf mit dem Mond! Was für eine wunderbare Vorstellung! :pray: Ich konnte förmlich spüren, wie ihm der Nachtwind um die Nase weht, wie er durch taunasses Gras rennt, einfach nur frei und unbeschwert.
    Und selbst als "Tier" vergisst Wolf nicht, dass er keine Menschen anfallen darf - das finde ich sehr beruhigend. Dass er eine ganze Schweinefarm niedermacht, wird die Besitzer zwar auch nicht grad erfreuen, aber dennoch vermeidet er so größeren Ärger.


    Wirklich rührend finde ich dann, dass Wolf tatsächlich zum Schuppen zurück kommt und Jack Essen bringt. Dass der mit dem rohen Fleisch nicht viel anfangen kann, zeigt es doch, dass er jetzt Wolfs Herde ist und um die kümmert sich Wolf - egal wie es ihm gerade geht! Das finde ich so schön für Jack, der nun wirklich nicht mehr allein durch all die Abenteuer muss.


    Als Wolfs "Mondsucht" dann vorbei ist und er Jack aus dem Schuppen befreit, war ich unendlich erleichtert. Alles ist gut gegangen: Wolf hat überlebt und keine Menschen angefallen, Jack ist unbeschadet wieder frei und der Leser hat dieses "Alles-wird-gut-Gefühl".
    Aber wie ich King kenne, wird dieser Ruhe gleich der nächste Sturm, das nächste Grauen folgen - fürchte ich.... :study:

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  • Jack geht es sehr schlecht, aber Wolf kennt sich aus mit Kräutern und braut ihm eine Medizin. Auch wenn Jack nicht ganz überzeugt ist, trinkt er sie dann doch und danach geht es ihm auch besser. Und da denkt Wolf, er wäre zu nichts nütze!

    Ach ja, Wolf, die gute Seele. Ich habe ihn wirklich ins Herz geschlossen. Sogar rund um seine Verwandung, als das Verlangen in ihm größer wird und er spürt, wie sein Jagdtrieb erwacht, kümmert er sich noch um Jack und will den Freund in Sicherheit wissen. Das fand ich total schön. Wolf ist so unverfälscht gut, da tut er mir immer leid, wenn Jack ihn als Last empfindet - auch wenn man Jack natürlich auch irgendwie verstehen kann. Aber diese Stelle fand ich irgendwie traurig:

    Zitat

    "Oh, du nichtsnutziger Bursche, du", sagte Jack, und inmitten seiner Erleicherung wusste er, dass ein Teil von ihm insgeheim glücklich gewesen war über Wolfs Verschwinden. (S. 410)

    Ach, der gute Wolf! :cry: Er hätte schon etwas mehr Geduld von Jack verdient.

    Schließlich hat Wolf zumindest die Lösung für Jacks Sicherheit: Jack muss in den Schuppen - da wäre er vor Wolf sicher. Er wird ihn einschließen und dann den Schlüssel in den Schuppen schieben. Der Plan hat nur einen Haken: Jack hat nichts zu essen und trinken in dem Schuppen - aber das merkt er erst später.

    Wie du schon schreibst, ist es ja sehr rührend von Wolf, dass er Jack Nahrung bringt. Vor allem die Szenen, in denen Wolf Jack später Wasser gibt und ihn langsam wieder an das Sonnenlicht gewöhnt, fand ich toll. :love: So ein Freund wie Wolf ist wirklich Gold wert und Jack wird sicher noch öfter einen freund brauchen können.

    Und dann läuft Wolf mit dem Mond! Was für eine wunderbare Vorstellung!

    Fand ich auch schön. Nach alledem, was Wolf durchgemacht hat, nach allen Zwängen, denen er unterworfen war, finde ich es besonders schön, ihn mir so frei durch die Wälder streifend vorzustellen.


    Jetzt bin ich aber auch sehr gespannt, wie es im dritten Teil weitergehen wird. Sicher werden Jack und Wolf keine Ruhepause haben und noch viel aushalten müssen. Ich hoffe ja ein bisschen, dass sie bald in die Territorien zurückkehren. Das wäre gerade für Wolf schön. :)

  • Aber diese Stelle fand ich irgendwie traurig:


    Zitat
    "Oh, du nichtsnutziger Bursche, du", sagte Jack, und inmitten seiner Erleicherung wusste er, dass ein Teil von ihm insgeheim glücklich gewesen war über Wolfs Verschwinden. (S. 410)


    Ach, der gute Wolf! :cry: Er hätte schon etwas mehr Geduld von Jack verdient.


    Das stimmt. Aber ich denke, dass Jack jetzt doch begriffen hat, dass Wolf keine Last für ihn ist, sondern eher eine große Hilfe. Einen treueren Freund wird er nicht finden.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark