Iny Lorentz - Die Ketzerbraut

  • Kurzmeinung

    nibri
    Solider Histo-Roman, wie man von Iny Lorentz gewöhnt ist.
  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Für Liebhaber historischer Romane ist dieses Buch ein absolutes Muss und erhält meine Leseempfehlung.

  • Meine Meinung:


    Dieses Buch habe ich zur Hand genommen, weil ich das Autorenpaar Iny Lorentz sehr gerne lese. Ich war sehr gespannt, was mich in dem neuen Werk erwartete. Das Cover zeigt den Oberkörper einer Frau in Kleidern des 16. Jahrhunderts. In dieser Zeit spielt auch der vorliegende Roman. Der Titel ist in Gold dargestellt. Die Handlungsorte sind München, Augsburg sowie Innsbruck.


    Genoveva, genannt Veva, soll nach dem Willen ihres Vaters den Sohn eines Geschäftspartners aus Innsbruck heiraten. Auf dem Weg dorthin wird die Karawane, mit der Veva und ihr Zwillingsbruder reisen, überfallen, wobei Vevas Bruder Bartl auf grausame Weise ums Leben kommt. Nach dem Überfall wird Veva von den Räubern verschleppt. Ein Bekannter Bartls kann Veva aber befreien. Zu Hause angekommen gehen in München verschiedene Gerüchte um, dass Veva bei dem Überfall vergewaltigt wurde. Der Geschäftsfreund von Vevas Vater tritt daraufhin von der Vereinbarung, seinen Sohn mit Veva zu verheiraten, zurück. Doch Vevas Vater hat nicht mehr lange zu leben und möchte seine Geschäfte in guten Händen wissen. Er verheiratet seine Tochter mit dem Rickinger Ernst. Dieser war der beste Freund von Bartl, aber ein ziemlicher Frauenheld. Für Veva beginnt eine Zeit des Bangens. Wie wird das Zusammenleben mit Ernst?


    Veva ist für das 16. Jahrhundert eine sehr bewundernswerte Frau. Sie hat ihren eigenen Kopf und lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen. In die Figuren konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Das Kopfkino sprang bei mir sofort an. Der rote Faden hat sich durch das ganze Werk durchgezogen, ohne irgendwo hängen zu bleiben. Zeitweise konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, so sehr fesselte mich diese Geschichte. Es war bereits mein viertes Buch dieses Autorenehepaares und sicher nicht mein letztes.


    Ich vergebe fünf von fünf Sternen.

  • Habe es mir auch direkt auf die Wunschliste getan. Hört sich toll an.

    oOo Zu wissen, dass man nichts weiß ist der erste Schritt zur Weissheit! oOo


    Bücher 2013:


    Gelesen: 20 Seiten: 16083


    Am Lesen:


    Die Arena - Stephen King :study:

  • Eigentlich könnte ich alles recht kurz zusammenfassen: Typisch Iny Lorentz - gute Unterhaltung bei vorhersehbarer Handlung. Nach spätestens 50 Seiten ist klar, wer gut und böse ist und so kann man sich ganz darauf konzentrieren, wie die Guten wohl zueinander finden werden und die Bösen ihre gerechte Strafe erhalten.


    Veva - das verängstigte Hascherl - wurde gefangen genommen, doch erstaunlicher Weise nicht vergewaltigt. (Dem Leser ist auch ziemlich schnell klar, wer dahinter steckt.) Das nützt ihr aber nichts, denn es glauben eh alle, dass die Räuber sich an ihr vergangen haben.
    Ihr Bruder wurde ermordet und nun muss der Vater sehen, wem er sein Geschäft hinterlässt und wie er seine befleckte Tochter noch einigermaßen gut unter die Haube bekommt. Soweit die Ausgangssituation, aus der sich nun verschiedene Irrungen, Wirrungen und Verwicklungen ergeben.


    Wie gewohnt zeichnet das Autorenpaar klare Charaktere, die zwar teilweise missverstanden werden, aber sich dennoch treu bleiben.
    Sympathisch von Anfang ist mir nur der Ernst Rickinger, der einzige, mit Verstand und dem Herz auf dem rechten Fleck. Einzig Veva wandelt sich erstaunlich schnell von der ängstlichen und ärgerlichen, weil missverstandenen, Bürgerstochter zur selbstbewussten jungen Frau.


    Die im Titel versprochene Ketzerei kommt leider viel zu kurz. Es taucht hin und wieder der Name Luther auf, einige Kapitel lang der Doktor höchselbst und das war's dann aber schon. Ernst ob seiner Flugblatt-Aktionen gleich als Ketzer zu bezeichnen, finde ich doch ein wenig übertrieben.


    Sehr gut gefallen haben mir die immer wieder herausgestellten Unterschiede zwischen Augsburg und München zu Zeiten Jakob Fuggers. :wink:


    Ab Mitte Teil 6 (also nach mehr als der Hälfte) ist dann doch richtig Spannung in der Geschichte und so habe ich das letzte Drittel dann auch am Stück verschlungen. Zum Ende bleibt nur zu sagen:


    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne für wirklich gute Unterhaltung.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Guten Morgen und Danke für eure Eindrücke!


    Bislang habe ich nur einen Roman von Iny Lorentz gelesen ("Die Kastratin") und ihr bestätigt mich in meinem Eindruck, dass die beiden nach einem klaren Gut/Böse-Schema und vorhersehbar, dabei aber sehr unterhaltsam schreiben. Ich habe noch ein paar Lorentz-Bücher auf dem SuB, und "Die Ketzerbraut" wird nun mit Sicherheit auch dahin wandern, sobald das Buch als Taschenbuch vorliegt.


    Schade finde ich, dass auf Luther offenbar nur sehr kurz eingegangen wird, dabei ist das Thema an sich so spannend. Andererseits ist es schön, dass dieses Thema in einem Roman verarbeitet wird, der "massentauglich" ist.


    Dass die Unterschiede zwischen Augsburg und München zu Fugger's Zeiten so klar herausgearbeitet worden sind, reizt mich an der Lektüre.


    Bis ich eure Rezensionen gelesen hatte, hatte mich "Die Ketzerbraut" eher wenig interessiert, doch ihr habt meine Neugier geweckt.


    Viele Grüße
    Buchfresser

  • Das wollte ich auch gerade posten. :lol: Und ich hab mir erstmal meine Rezi durchgelesen, um zu wissen, um was es geht.

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Hehe. Ich hatte überlegt das zu dchauen aber mein charles dickens reizt mich gerade doch etwas mehr :uups:
    Viel Spass beim Schauen, kannst ja mal berichten wie er war :)

    Lies lieber weiter. Buch und Film haben nicht allzu viel gemeinsam. Oder ich kann mich einfach nicht mehr wirklich an das Buch erinnern. :roll:

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Hier war es ganz klar wieder das Cover und der Titel, der mich zu diesem Buch geführt haben. Erst auf den zweiten Blick habe ich das Autorenpaar erkannt.

    Sehr langsam, aber keinesfalls langatmig beginnt die Geschichte der Veva (eigentlich Genoveva). Hier lassen sich die Autoren etwas Zeit, um dann voll und ganz den Leser an die Story zu binden. Auch Martin Luther und die Fugger aus Augsburg haben ihren Platz in der Geschichte gefunden. Aber der komplette Augenmerk liegt auf Veva und Ernst.

    Eine Liebesgeschichte mit vielen Irrungen und Wirrungen. Spannung und Unterhaltung pur!


    Die Protagonisten wurden sehr detailliert dargestellt, so dass vor dem geistigen Auge die einzelnen Charakteren schnell lebendig wurden. Das Verwirrspiel um Gut und Böse war hervorragend gelöst, so dass die Story nie langweilig wurde.


    Wer das Autorenpaar kennt, weiß auch deren Schreibstil zu schätzen. Nicht zu anspruchsvoll, aber durchaus lehrreich und unterhaltend.


    Fazit:


    Ein toller historischer Roman, der mir ein verregnetes Wochenende versüßte. Spannung von Anfang bis Ende und gute Unterhaltung ist jederzeit gewährleistet.


    Der Bezug zum Titel ist offensichtlich und hätte kaum treffender sein können. Einen solchen historischen Roman für 10,99 € bei 720 Seiten, kann ich jederzeit wärmstens empfehlen.


    Für Liebhaber historischer Romane ist dieses Buch ein absolutes Muss und erhält meine Leseempfehlung.