James Rollins - Das Messias Gen

  • Kurzbeschreibung: Direktor Painter Crowe und Commander Grayson Pierce kommen einer Verschwörung ohne Gleichen auf die Spur. Die CIA finanziert ein Projekt, bei dem Wissenschaftler paranormal aktive Kinder erschaffen haben. Einige können sogar einen Blick in die Zukunft werfen. Um die Kontrolle über dieses Projekt nicht zu verlieren, ist die CIA bereit, auch einen eigentlich befreundeten Geheimdienst zu vernichten – die SIGMA-Force! Doch während Painter Crowe verzweifelt den Angriff abwehrt, erkennt Grayson Pierce, dass die CIA längst die Kontrolle verloren hat. Denn ein junger Mann, selbst dem Labor der Wissenschaftler entstammend, will mithilfe der paranormal begabten Kinder die Weltherrschaft antreten. Als Messias will er die Menschheit aus der Asche der Zivilisation führen, nachdem er die Welt selbst in Brand gesetzt hat!


    Meine Meinung: Das ist mein erstes Buch von James Rollins und auch der erste Band, den ich über die sogenannte Sigma – Force gelesen habe. Die Sigma – Force ist ein Elite – Team von Exsoldaten der Spezialeinsatzkräfte, mit wissenschaftlicher Zusatzausbildung, die dem verdeckt arbeitenden militärischen Arm der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Verteidigungsministeriums unterstellt ist. Zum Glück muss man die anderen Teile der Reihe nicht gelesen haben, um sich hier zurechtzufinden. Ich denke in jedem Buch geht es um einen abgeschlossenen Fall und die Personen kann man auch ohne das Wissen der vorhergehenden Bände gut kennenlernen.


    Nicolas Solokow, ein mächtiger russischer Politiker der eine neue Weltordnung erschaffen will, zögert nicht Tausende, wenn nicht sogar Millionen von Menschen aus dem Weg zu räumen. Dies will er anhand tödlicher radioaktiver Strahlung erreichen, die immer noch aus den Ruinen des Tschernobyl – Reaktors austritt. Er benutzt autistische Kinder mit außergewöhnlichen mathematischen oder sonstigen Talenten, die biotechnologisch manipuliert wurden und in der Lage zu sein scheinen, mit paranormalen Fähigkeiten einen neuen Messias zu erschaffen: den Buddha, Mohammed oder Jesus des neuen Millenniums, der die Welt vereinen soll – natürlich zu Solokows Bedingungen. Fatalerweise ist die CIA an der Finanzierung dieses biotechnologischen Projekts beteiligt, und als Pearce und seine Leute dieser Weltverschwörung auf die Spur kommen, zögert die CIA nicht, alles zu unternehmen, um die Sigma – Force zu vernichten.


    “Das Messias Gen” ist gespickt mit faszinierenden wissenschaftlichen und historischen Fakten. Im Prolog beispielsweise wird vom Fall des Orakels von Delphi berichtet. Legionäre stürmen im Auftrag des Imperators den Tempel und meucheln die Priesterinnen. dann, 1959, Jahrhunderte später, infiltriert eine russische Spezialeinheit den Punjab, eine Region in Nordindien. In einem abgelegenen Tal stoßen sie auf einen Roma-Stamm, bringen alle Mitglieder, Männer, Frauen und Kinder bis auf einige wenige sonderbegabte Kleinkinder um. Laut dem Nachwort des Autors ist die Geschichte der Roma und ihre Herkunft aus dem indischem Punjab wahrheitsgemäß geschildert. Die Beschreibungen von Tschernobyl und dem weiteren “strahlenden” Vermächtnis Russland fand ich sehr interessant, aber auch erschreckend.


    Rollins verbindet geschickt geschichtliche Ereignisse mit aktuellem Geschehen, fügt erschreckend reale Katastrophenszenarien hinzu und mixt aus diesen Bestandteilen einen Cocktail aus Tempo, Spannung und Gewalt. Es fliegen Kugeln satt, es wird gekämpft und gejagt, es bleibt immer spannend, was nicht unbedingt an der reichhaltigen Action, sondern vielmehr an den vielen verschiedenen interessanten Fakten liegt. So springt die Handlung von Biotechnologie über Spionage zu Religion und Mythologie, von autistischen Kindern über mit modernsten Waffen ausgerüstete Geheimdienste zu den Roma-Zigeunern, vom Reaktorunfall in Tschernobyl über die indische Harappa-Kultur zum Geheimnis des alten griechischen Orakels von Delphi.
    Auch wenn das Buch nicht immer unbedingt nahe an der Realität ist, wird man ganz von den Geschehnissen darin gepackt und kann es erst weglegen, wenn alles vorbei ist.


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    "Ein Buch, das man liebt, darf man nicht leihen, sondern muss es besitzen."
    Friedrich Nietzsche