Kurzbeschrieb von Amazon
Ein dunstig-kühler Spätsommertag. Vorsichtig klettert ein kleiner Junge über die Steinmauer eines einsamen Hauses und blickt auf die grasbewachsene Ebene Ölands. Er tritt in den Nebel hinaus und verschwindet ohne jede Spur. Niemand, nicht die Familie, nicht die Polizei und kein Helfer aus dem Suchtrupp, sieht ihn je wieder. Zwanzig Jahre später erhält Julia, die Mutter des Jungen, einen ungeheuerlichen Anruf von ihrem Vater: Es gibt einen Hinweis, sie soll nach Öland zurückkehren und ihm bei der Suche nach ihrem verschwundenen Sohn helfen. Es geht das Gerücht, der unheilbringende Nils Kant sei der Mörder. Aber Nils Kant liegt seit vielen Jahren begraben, er ist gestorben, lange bevor der Junge verschwand. Manch einer dagegen behauptet, er wandere noch immer über die weite Kalkebene von Öland.
Handlung und eigene Meinung
Ich mag Krimis und Geschichten die in Schweden spielen sehr. "Öland" hat mich gleich in mehreren Punkten begeistert. Zum einen wird die karge Landschaft auf eine sehr eindrückliche Weise geschildert. Ich hatte das Gefühl, nach wenigen Seiten auf der Insel angekommen zu sein. Zweitens sind die beiden Zeitebenen, auf denen die Geschichte spielt, sehr gut miteinander verknüpft. Die Spannung bleibt, egal ob in der Gegenwart oder von der Vergangenheit erzählt wird.
Die einzelnen Charakteren sind sehr lebendig dargestellt, das gilt besonders für Gerlof (Grossvater des Kindes) und Julia (seine Tochter und Mutter des Jungen). Und dann noch Nils Kant, eine Figur, für die ich sehr schnell nur noch Abscheu empfinden konnte.
Gegen den Schluss wird es dann nochmals so richtig Spannend und ich konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Viele Personen sind involviert, ohne dass es unübersichtlich wird, die Geschichte bekommt noch einige Wendungen und endet so, wie ich es mir nicht vorgestellt hätte.
Für mich eine richtige Krimiempfehlung!
Johan Theorin — Öland/ Skumtimmen
- Buch von Johan Theorin, Kerstin Schöps
- alice_in_wonderland
-
Buchdetails
Titel: Öland
Johan Theorin (Autor) , Kerstin Schöps (Übersetzer)
Band 1 der Öland-Reihe
Verlag: Piper Taschenbuch
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 448
ISBN: 9783492253680
Termin: März 2009
-
Bewertung
-
Kaufen
-
Aktion
-
Buchtipps zum Thema
-
-
Vielen Dank für die schöne Rezi Das Buch hat mir meine Kollegin gerade ausgeliehen, und ich werde es nach meinem aktuellen Buch lesen!
-
Danke für deine Rezension, alice in wonderland
Es ist schon eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe, aber ich habe es in sehr guter Erinnerung und daraufhin habe ich dann auch Nebelsturm von dem Autoren gelesen.
Die Erzählweise von Johan Theorin hat mir sehr zugesagt, die verschiedenen Zeitebenen, sowie auch die Landschaftsbeschreibungen -die Atmosphäre kam gut rüber. Ein Krimi, der ruhig erzählt wird und doch sehr spannend ist.
Ich kann es nur empfehlen!Liebe Grüße
-
Und hier der Link zur TB-Ausgabe...
-
-
Ohje, meine Wunschliste wird immer länger.
Trotzdem vielen Dank für die Rezi! -
-
Zitat von »€nigma«
Ohje, meine Wunschliste wird immer länger.Ja, meine auch...
Und erst meine, da ich Öland auch noch kenne und dort Verwandte habe ist es ja fast ein Muss, nein mein SUB wächst und wächst, aber nochmals danke für die Rezension auch wenn ich sie dir übel nehme, ich darf keine Bücher kaufen, ich soll keine Bücher kaufen, ich bin ein Idiot.
Mara -
-
„Eine feine Mischung aus Krimi und Gespensterroman, zum gruseln gut“ meint die FÜR SIE. Darauf habe ich mich ein bisschen verlassen. Leider. So bin ich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen. Die ersten 250 Seiten erschienen mir zäh und langweilig, erst ab dann hat mich dich Geschichte gepackt. Die Geschichte speilt in der Gegenwart und hat immer wieder Rückblicke, die 1945 beginnen und dann in Richtung Gegenwart wandern.
Es ist ein sehr ruhig erzählter Krimi mit einer tollen Kulisse, der Insel Öland. Ich habe beim lesen richtig gemerkt, wie sehr der Autor mit der Insel verbunden ist und wie sehr er sie mag. Die Protagonisten entwickeln sich im laufe des Buches auch authentisch weiter und das Ende hätte ich so nicht erwartet. Im Nachhinein betrachtet aber vollkommen nachvollziehbar und logisch.
Der Autor will laut amazon vier Bücher schreiben, die auf Öland spielen. Wenn diese als Taschenbuch erscheinen, werde ich diese auch lesen. Das zweite, Nebelsturm, hört sich schon mal viel versprechend an (die Kurzbeschreibung, nicht das, was die FÜR SIE meint...)
-
Ich habe "Öland" und "Nebelsturm" ins Wunschbuch der Bücherei geschrieben und siehe da - die Chefin hat beide Bücher angeschafft.
Heute Abend fange ich mit "Öland" an. -
"Öland" hat mich total begeistert, ich kann mich der Rezi von alice-in-wonderland anschließen. Mir gefallen Bücher, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen, generell. Hier fand ich das auch wieder sehr gelungen, weil man durch die Rückblenden stückweise immer weiter die Geschichte von Nils Kant durchschauen und dazu Theorien entwickeln konnte.
Obwohl man Einiges geahnt hat, kamen dann am Ende noch einige Überraschungen dazu.
Die leicht gruselige Atmosphäre der kargen und teilweise nebelverhangenen Landschaft habe ich als extrem fesselnd empfunden. Dieses Buch gehört für mich zu den Highlights des Lesejahres und den zweiten Band "Nebelsturm", den unsere Bücherei auf meine Anregung hin freundlicherweise ebenfalls angeschafft hat, habe ich bereits vorbestellt.Von mir gibt es für "Öland"
-
Von den 10 Krimis, die ich in diesem Jahr gelesen habe, ist dieses Buch der beste.
Spannung, ohne dass der Leser durch Actionszenen gehetzt wird, und eine gekonnte Verbindung zwischen einem alten Fall und neuen Untaten. Auch wenn es dem Leser frühzeitig dämmert, worauf die Geschichte hinausläuft, hält der Autor einige Überraschungen bereit."Nebelsturm" ist in der Bücherei vorbestellt.
-
"Nebelsturm" ist in der Bücherei vorbestellt.
Viel Spaß damit! -
ich bin ein Idiot.
Ich auch! Ich wollte das Buch gerade meiner Wunschliste hinzufügen, aber da ist es schon längst drauf Ich glaube, ich verliere langsam den Überblick.
-
Auch wenn es dem Leser frühzeitig dämmert, worauf die Geschichte hinausläuft, hält der Autor einige Überraschungen bereit.
Hast Du tatsächlich etwas geahnt?
Dass jemand von der Insel an der Rückholaktion beteiligt war, dachte ich mir auch schon, aber dass gerade Lennart daran beteiligt war, damit hätte ich im Leben nicht gerechnet.
Als ich die letzten Seiten gelesen habe, bin ich mit offenem Mund dagesessen. So wie unser Schock-Smiley hier:
"Öland" war einfach wunderbar zu lesen und ich merke mittlerweile, dass mir ruhige, atmosphärische Krimis oft besser gefallen als actionreichen Thriller amerikanischer Prägung. Die düstere, traurige, melancholische Atmosphäre auf der Insel hat mich sofort gefangen und die Charaktere waren einfach toll, allen voran der alte Gerlof. Die Personen waren fast wie aus dem echten Leben und nichts erschien mir übertrieben. Die eigentlich recht unspekatkuläre Handlung ließ mich nicht los bis ich auch das letzte Geheimnis erfahren habe. Ich will gar nicht zuviel zu dem Buch erzählen und ich bin auch froh, dass ich vor dem Lesen so gut wie nichts darüber wusste. Man muss es einfach erlebt haben.
-
@ kapo,
was ich genau geahnt habe, weiß ich heute nicht mehr.
Schön, dass man Dich jetzt auch zur Fangemeinde der ruhigen Krimis rechnen kann. Ich vermute, dass du die anderen beiden Bände "Nebelsturm" und "Blutstein" auch demnächst lesen wirst. Und lass dir auf keinen Fall "So bitterkalt" vom selben Autor entgehen.
-
Schön, dass man Dich jetzt auch zur Fangemeinde der ruhigen Krimis rechnen kann.
Ich hätte auch nicht damit gerechnet, dass wir das noch erleben. -
Ich hätte auch nicht damit gerechnet, dass wir das noch erleben.Naja, im Alter wird man halt etwas ruhiger.
Nein, ich werde sicherlich auch weiterhin meine bisher favorisierten Genres lesen, aber ich habe das Gefühl, dass ich mich zusätzlich auch um derartige Bücher kümmern sollte. Ich könnte echt was verpassen, denn Kriminalromane aus dieser Richtung habe ich eigentlich ausschließlich mit 4-5 Sternen bewertet. -
"Öland" besticht durch seine düstere Atmosphäre. Mir hat die Szenerie der kargen, menschenarmen Landschaft sehr gut gefallen. Am besten an dieser Story fand ich allerdings, dass sich hier ein Charakter mal wirklich zum Guten entwickeln konnte. Die Wandlung, die Julia durchmacht - von der verzweifelten, einsamen und von Selbstvorwürfen zerfressenen Frau hin zu einer wieder im Leben stehenden trauernden Mutter - ist sehr überzeugend dargestellt. Wie sie die Schrecken langsam verarbeitet und wieder zu sich und auch ihrem Vater findet - wirklich sehr gut erzählt.
Schade nur, dass sie sich in den Falschen verlieben musste.
Die beiden parallel erzählten Handlungsstränge haben das Ganze interessant gemacht und die Spannung erhöht. Leider fiel das Ganze zum Ende hin irgendwie ein bisschen ab. Ich kann gar nicht genau sagen, woran es lag. Aber im letzten Drittel konnte die Spannung nicht mehr so hoch gehalten werden. Einzig die Szene mit Gerolfals er von Gunnar "ausgesetzt" wird
hatte noch mal "Nagelkau-Potenzial".
Dennoch ein spannender Krimi in einer dafür hervorragend geeigneten Kulisse. Ich werde die anderen Bücher dieser Reihe sicher auch irgendwann noch lesen. -
Ach menno, manchmal denke ich wirklich, man sollte Klappentexte verbieten, soviel Unsinn wie da verzapft wird. 'Eine feine Mischung aus Krimi und Gespensterroman. Zum Gruseln gut.' meint die Für Sie über das erste Buch 'Öland' von Johan Theorin. Wetten, dass wer immer dies auch geschrieben hat, lediglich die Inhaltsangabe gelesen hatte? Von Geistern und Gespenstern ist in dem ganzen Buch nämlich weit und breit keine Spur zu finden. Und zum Gruseln ist die ganze Geschichte nun sicherlich auch nicht geeignet.
Aber spannend ist es, spannend bis zum wirklich überraschenden Ende, das mit einigen unerwarteten Wendungen aufwartet. 1972, ein kleiner Junge von fast sechs Jahren verschwindet, alle Suche bleibt vergebens. Es scheint, als ob der damals herrschende dichte Nebel ihn verschluckt hätte. 20 Jahre später hat seine Mutter Julia noch immer nicht ins Leben zurückgefunden. Psychisch krank quält sie sich durch endlose Tage, als sie ein Anruf ihres Vaters erreicht. Man hat ihm per Post ins Altenheim eine Sandale zugesandt, die Sandale eines kleinen Jungen. Er bittet Julia, zu ihm zu kommen, um die Suche erneut aufzunehmen. Gemeinsam mit zwei alten Freunden glaubt er zu wissen, wer hinter dem Verschwinden seines Enkels steckt: Nils Kant, ein mehrfacher Mörder, der jedoch schon Jahre zuvor beerdigt wurde.
Die Geschichte wird in zwei Strängen erzählt: Zum einen begleitet man Julia und ihren Vater auf der Suche nach dem, was damals wirklich geschah. Und zum andern nimmt man teil am Leben von Nils Kant, der bereits als Kind den Tod seines kleinen Bruders verschuldete. Man glaubt schon früh zu ahnen, was damals vorfiel, wird aber immer wieder eines besseren belehrt.
Auch wenn Ortsbeschreibungen und Ähnliches nicht allzu viel Raum einnehmen, gelingt es Theorin, die Einsamkeit und Verlassenheit der Sommerferienorte wie auch die besondere Stimmung der Alvar (so heisst die Gegend dort) überzeugend darzustellen. Ein rundum gelungener Krimi mit wenig Blut und viel Atmosphäre. Und weshalb nur vier Sterne? Weil es auch noch spannendere Krimis gibt :-)