Gerard Donovan - Winter in Maine/ Julius Winsome

  • Ich schließe mich den positiven Meinungen über das Buch an. :wink:


    Ich finde, es ist eher eine Erzählung als ein Thriller. Die Beschreibungen der Landschaft, die Erinnerungen an seinen Vater und Großvater, und auch der Shakespeare, das gehört für mich alles zusammen. Natürlich handelt Julius Winsome falsch, aber gleichzeitig konnte ich ihn nur bemitleiden.

  • Heute fange ich mit der Originalausgabe von diesem Buch an. :cheers:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Viel Spaß, €nigma! Ich bin auf deine Meinung gespannt :wink:

    Liebe Grüße,
    Rita


    ~Ich wäre lieber ein armer Mann in einer Dachkammer voller Bücher als ein König, der nicht lesen mag.~
    Thomas Babington

  • Viel Spaß, €nigma! Ich bin auf deine Meinung gespannt :wink:


    Ich habe jetzt schon das halbe Buch in einem Rutsch gelesen und bin total fasziniert. Wenn ich mal wieder eine Buchhandlung betrete, muss ich unbedingt nachsehen, wie das Shakespeare-Vokabular in der deutschen Ausgabe übersetzt ist.
    Dass dieses Buch zu meinen Lektürehighlights 2009 gehört, steht jedenfalls fest.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich habe jetzt schon das halbe Buch in einem Rutsch gelesen und bin total fasziniert. Wenn ich mal wieder eine Buchhandlung betrete, muss ich unbedingt nachsehen, wie das Shakespeare-Vokabular in der deutschen Ausgabe übersetzt ist.
    Dass dieses Buch zu meinen Lektürehighlights 2009 gehört, steht jedenfalls fest.


    Das freut mich sehr! :D Ich wünsche dir noch spannende Unterhaltung, falls du das Buch noch nicht durch hast :wink:

    Liebe Grüße,
    Rita


    ~Ich wäre lieber ein armer Mann in einer Dachkammer voller Bücher als ein König, der nicht lesen mag.~
    Thomas Babington

  • So, jetzt bin ich fertig.
    Das ist eins der beeindruckendsten Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Die Atmosphäre ist so perfekt beschrieben, dass ich den "Winter in Maine", die Kälte und Einsamkeit des Julius Winsome geradezu körperlich empfand und unter einer Wolldecke auf dem Sofa lesen musste. Ich habe mit Julius um Hobbes getrauert und konnte seinen Schmerz eins zu eins nachempfinden. Auch seine anderen Emotionen konnte ich vollkommen teilen. Der Verstand sagt einem zwar,

    trotzdem konnte ich mich mit Julius völlig identifizieren, zumal es meiner Meinung nach nicht nur um den Tod von Hobbes ging, sondern auch um den sinnlosen Tod der anderen Waldkreaturen, die von den Hobby-Jägern getötet werden.


    Was die weiter oben diskutierten Kriegsreminiszenzen des Vaters und Großvaters betrifft, so sind sie für mich geradezu das Grundgerüst, auf dem dieser Roman (den ich eher eine Erzählung als einen Krimi nennen würde) aufgebaut ist. Es wird meinem Verständnis nach deutlich, dass der Vater und Großvater durch den Krieg zu Pazifisten wurden, die vom Töten ein für allemal genug hatten. So ist ja auch Julius zu einem feinsinnigen, kultivierten Menschen herangewachsen, der jegliches Leben respektiert und seine "Untaten" als gerechtfertigten Mord an Mördern sieht. Er würde jedoch keinem Tier etwas zuleide tun. Ich denke, dass die Shakespeare- Zitate belegen sollen, dass es sich bei den Winsomes um friedliche, kulturbeflissene Menschen handelt, die im krassen Gegensatz zu den verrohten, animalischen Jägern stehen. Das ist jedenfalls meine Interpretation. ;)


    Sehr gern würde ich nun noch die Ausdrücke aus Shakespeare´schen Zeiten mit der deutschen Übersetzung vergleichen, das war bestimmt eine immense Herausforderung für den Übersetzer.
    Sprachlich ist dieses Buch ein Genuss und ich werde die anderen Bücher von Mr Donovan auf alle Fälle vormerken.
    Für dieses Buch gibt es von mir ganz klare :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :thumleft: .


    Herzlichen Dank an Rita für die Anregung und an Mystique für diese gelungene Wichtelspende! :friends:

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    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Oh, dieses Buch ist furchtbar.... und großartig.
    Ich bin wirklich nicht nah am Wasser gebaut, aber schon auf Seite 20 verschwamm alles vor meinen Augen. :cry:

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Hobbes? Das ging mir auch nah... :cry:

    Ja, zum einen als er die Suche beschreibt, dann als er ihn gefunden hat (ich würde mich wahrscheinlich dauernd fragen, ob ich ihn hätte retten können, wenn ich früher angefangen hätte zu suchen) und dann als er seinen Tod beschreibt.


    :cry::cry::cry:

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Zum Spoiler:
    An der Stelle sind mir auch die Tränen in die Augen gestiegen und ich bin nicht besonders sensibel und kann die blutigsten Morde verkraften. (Cody Mc Fadyen & Co) ;)

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Pandämonium & €nigma: Ich oute mich, an der Stelle auch, von akuter Inkontinenz der Augen bedroht gewesen zu sein....


    Nach Deinem Avatar zu urteilen, bist Du wohl auch ein Tierfreund. ;)

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
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  • Nach Deinem Avatar zu urteilen, bist Du wohl auch ein Tierfreund. ;)

    Korrekt :wink:


    Man muss aber schon recht hartherzig sein, wenn man bei dieser Stelle nicht traurig berührt ist, behaupte ich mal. Die ist ja schon sehr intensiv beschrieben und voller Trauer und Verzweiflung...

    Das Missliche an neuen Büchern ist, dass sie uns hindern, die alten zu lesen.
    J.Joubert

  • Habe das Buch nun auch gelesen. Nachfolgend meine Rezension:


    Inhalt: Julius Winsome lebt allein und abgeschieden in einer Hütte in den Wäldern von Maine. Trotzdem ist er keineswegs unglücklich. Schliesslich besitzt er über dreitausend Bücher, die ihm sein verstorbener Vater hinterlassen hat, sowie seinen Hund Hobbes, der ihm sehr viel bedeutet. Verständlich also, dass es ihn beinhart trifft, als dieser eines Tages einfach erschossen wird. Weil er sonst nicht weiss, wie er mit dem Verlust umgehen soll, schnappt sich Julius das Gewehr seines Vaters, um blutige Rache zu nehmen.


    Meine Meinung: In der Regel kann ich mit Büchern, welche weniger als 300 Seiten haben, nicht viel anfangen. Da “Winter in Maine“ allerdings so viele gute Kritiken bekommen hat, habe ich mir das Buch trotzdem zu Gemüte geführt. Zum Glück. Denn Gerard Donovans Werk ist eine echte Perle. Vor allem die Sprache ist meiner Meinung nach unglaublich schön. Aber auch die Geschichte selber vermochte mich zu überzeugen. Man fühlt mit dem armen Julius, der abgesehen von seinen Büchern wirklich alles verloren hat. In gewisser Hinsicht kann man sein Handeln sogar verstehen. Ob man es gutheissen kann, ist eine andere Frage. Genauso ob sich ein solcher Verlust überhaupt rächen lässt. “Winter in Maine“ ist also definitiv keine leichte Kost. Trotzdem ist es in meinen Augen das perfekte Buch für lange Winterabende.


    Fazit: “Winter in Maine“ ist eine echte Perle. Kurz aber unglaublich gut. Das gilt insbesondere für die Sprache, welche einen von der ersten Seite an packt und bis zum, wie ich finde, sehr befriedigenden Schluss nicht mehr loslässt.


    Meine Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Tut mir Leid, aber ich bin wohl eine der wenigen, denen das Buch nicht so herausragend gefällt. Vielleicht habe ich mir auch zuviel davon versprochen. Die Bewertungen sind ja auf weiter Front ziemlich überschwenglich. Ich fand es insgesamt eher langweilig, da ich wohl mehr Spannung erwartet habe. Für mich plätschert das Ganze eher so dahin, wobei die Geschichte als solche recht interessant ist. Aber die Geschäcker sind nun einmal verschieden!

    "Lesen ist für den Geist das, was Gymnastik für den Körper ist" Joseph Addison

  • Tut mir Leid, aber ich bin wohl eine der wenigen, denen das Buch nicht so herausragend gefällt. Vielleicht habe ich mir auch zuviel davon versprochen. Die Bewertungen sind ja auf weiter Front ziemlich überschwenglich. Ich fand es insgesamt eher langweilig, da ich wohl mehr Spannung erwartet habe. Für mich plätschert das Ganze eher so dahin, wobei die Geschichte als solche recht interessant ist. Aber die Geschäcker sind nun einmal verschieden!


    Ich fürchte ich gehöre auch zu dieser Minderheit. Der Anfang hat mir wirklich gut gefallen, bewegend und traurig. Aber dann wurde es mir irgendwie zu... ja, ich weiß gar nicht wie ich das ausdrücken soll. Heftig? Unrealistisch? Überzogen?
    Er hat dann ja hinter allem eine Verschwörung vermutet. Sogar dass seine damalige Freundin


    Ich hab es dann leider abgebrochen und in die Bibliothek zurück gebracht. Vielleicht leihe ich es mir später noch mal aus und vielleicht gefällt es mir dann besser. Das passiert mir manchmal, dass mir ein Buch beim zweiten Anlauf mehr zu sagt, als beim ersten. Ich denke mir dann, dass es wohl zuerst einfach nicht die richtige Zeit und Stimmung für das Buch war.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)


  • Ich fürchte ich gehöre auch zu dieser Minderheit. Der Anfang hat mir wirklich gut gefallen, bewegend und traurig. Aber dann wurde es mir irgendwie zu... ja, ich weiß gar nicht wie ich das ausdrücken soll. Heftig? Unrealistisch? Überzogen?
    Er hat dann ja hinter allem eine Verschwörung vermutet. Sogar dass seine damalige Freundin


    Ich hab es dann leider abgebrochen und in die Bibliothek zurück gebracht. Vielleicht leihe ich es mir später noch mal aus und vielleicht gefällt es mir dann besser. Das passiert mir manchmal, dass mir ein Buch beim zweiten Anlauf mehr zu sagt, als beim ersten. Ich denke mir dann, dass es wohl zuerst einfach nicht die richtige Zeit und Stimmung für das Buch war.


    Ja, das ist mir auch schon das ein oder andere Mal passiert. Wobei ich nicht dasselbe Buch, sondern meist den Folgeband, gelesen habe. Der mir dann fast immer viel besser gefiel. Da habe ich dann auch oft gedacht, wie bereits gesagt, dass meine Erwartungen einfach zu hoch waren oder ich mir den Inhalt einfach anders vorgestellt habe. Wenn man weiß, was einen erwartet, dann greift man zu so einem Buch auch erst, wenn einem wirklich danach ist. Somitist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es einem gefällt.
    Diesem Buch werde ich aber eher keine zweite Chance geben. Mir ging es da ähnlich wie dir ... zu ünrealistisch ... zu überzogen... Auch der Schluss hat mich wiklich nicht überzeugt.

    "Lesen ist für den Geist das, was Gymnastik für den Körper ist" Joseph Addison

  • brenda:
    Ich habe das einfach manchmal, dass mir ein Buch beim ersten Lesen gar nicht gefällt, welches ich gar nicht kenne, von dem ich noch nie gehört habe, weder durch Empfehlungen oder sonstiges. Dann breche ich es ab und beim zweiten Anlauf finde ich es toll. Manchmal denke ich, dass war beim ersten Mal einfach nicht die richtige Zeit und Stimmung für dieses Buch.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

    Einmal editiert, zuletzt von Pandämonium ()

  • Ich habe das Buch gerade beendet und kann mich den positiven Ansichten leider nicht anschließen.


    Meiner Meinung nach ein völlig überbewertetes Buch.
    Laut Beschreibung und den vielen positiven Rezensionen habe ich ein tiefgründiges, emotional bewegendes Buch erwartet - keine Beschreibung eines Rachefeldzuges in Amoklaufmanier.
    Julius hat seinen Hund geliebt, ist unglücklich über dessen Verlust und verständlicher Weise wütend auf dessen Mörder. Das wissen wir aber schon vom Klappentext des Buches und irgendwie habe ich erwartet, dass im Buch selber noch ein wenig mehr rüberkommt, als das. Mir fehlten schlichtweg die Emotionen.


    Des Weiteren störte mich beim Lesen ganz gewaltig das Fehlen jeglicher "Gänsefüßchen".
    Direkte, wörtliche Rede ohne Anführungsstriche macht das Lesen eines Texte ziemlich anstrengend - und ist aus meiner Sicht auch absolut überflüssig. Warum tut ein Autor sowas? Um seinem Buch auf Biegen und Brechen einen intellektuellen Touch aufzuzwingen? :roll:


    Ich konnte mich mit "Winter in Maine" wirklich nicht anfreunden.
    Das Buch ist belanglos, in einem äußerst seltsamen Stil geschrieben und hat ein ziemlich bräsiges Ende.
    :bewertung1von5: von mir.

  • Des Weiteren störte mich beim Lesen ganz gewaltig das Fehlen jeglicher "Gänsefüßchen".
    Direkte, wörtliche Rede ohne Anführungsstriche macht das Lesen eines Texte ziemlich anstrengend - und ist aus meiner Sicht auch absolut überflüssig.

    :?:
    Du hast wohl die deutsche Übersetzung gelesen?
    Ich habe mir bei der Lektüre gleich gedacht, dass es sehr schwer sein würde, eine angemessene Übersetzung zu erstellen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
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