Theo Tate hat schlimme Zeiten hinter sich. Vor zwei Jahren hatte er noch alles: eine glückliche Familie, einen Job bei der Polizei, ein schönes Zuhause. Doch dann fuhr ein betrunkener Autofahrer Tates kleine Tochter Emily zu Tode und Tates Frau Bridget vegetiert seitdem in einem Pflegeheim vor sich hin. Seine Arbeit konnte Tate natürlich unter den Umständen nicht richtig ausführen, und so übersah er damals den Hinweis einer jungen Frau, ihr Vater sei keines natürlichen Todes gestorben, sondern umgebracht worden. Nun, zwei Jahre später, starb auch der neue Ehemann der Mutter der jungen Frau - Grund genug, die Leiche des ersten Ehemannes zu exhumieren.
Doch diese Exhumierung bringt Schreckliches ans Licht: Im Sarg des Mannes liegt die Leiche einer jungen Frau, und plötzlich tauchen im Friedhofsteich noch mehr Leichen auf... dafür liegen in mehreren Gräbern Leichen, die dort eigentlich nicht hingehören. Was ist geschehen? In welcher Verbindung stehen die Opfer dieser Taten miteinander?
Auch wenn Tate eigentlich nicht mit diesen Ermittlungen betraut ist, kann er den Fall nicht einfach ruhen lassen. Er hat das Gefühl, er hätte viele der Morde verhindern können, wenn er mit der Exhumierung der ersten Leiche nicht zwei Jahre gewartet hätte. Er fühlt sich verantwortlich und möchte den Mädchen Gerechtigkeit zukommen lassen.
Das ist gar nicht so einfach, denn Tate ist nicht gerade immer auf dem richtigen Weg und er schafft es, bald selbst zum Verdächtigen zu werden. Dennoch gibt er nicht auf, denn Tate bemerkt bald schon eines: er muss sein Leben wieder in den Griff bekommen - auch wenn er noch nicht genau weiß, wie.
Interessant ist die Geschichte, die erzählt wird, irgendwie schon. Auch der Ermittler, der selbst alles verloren hat und mit seinem Schicksal hadert, ist vom Prinzip her nicht schlecht. Tates Wandlung und seine Hartnäckigkeit sind gut gelungen, auch die ein oder andere Erkenntnis, die er in Bezug auf sich selbst hat, ist gut zu lesen und hat mich unterhalten. Dennoch bleibt das Buch für mich mittelmäßig, was zum Teil daran liegt, dass Tate trotz seiner vielen Fehler seinen ehemaligen Kollegen von der Polizei stets überlegen ist. Das ist einfach zu viel.
Am Ende gibt es einen logischen Bruch, der mir ebenfalls nicht gefallen hat. Der Täter
entführt ein Opfer, das ganz und gar nicht ins Schema passt. Die Begründung ist mehr als fadenscheinig. Abgesehen davon, wie überzogen das Ende ohnehin ist...
Irgendwie ist es schwierig für mich, bei diesem Buch ein Fazit zu ziehen. Es ließ sich ganz gut lesen und war auch irgendwie interessant, aber es hat es einfach nicht geschafft, mich voll und ganz zu begeistern oder in seinen Bann zu ziehen. Im Gegensatz zu "Die Stunde des Todes" aber ein recht guter Thriller von Paul Cleave. ;)