Zizou Corder: "Lee Raven"

  • Diesmal sitzt Lee Raven richtig in der Patsche! Nicht nur, dass der kleine Taschendieb so eben eine der reichsten und gefährlichsten Frauen Londons um ihre Geldbörse erleichtert hat. Zu allem Übel hat er jetzt auch noch ein Buch entwendet, für das Menschen töten und getötet werden. So ist er auf der Flucht und versteckt sich in der Londoner Kanalisation. Dort kommt er dem schier unglaublichen Geheimnis des Buches auf die Spur: Vor vielen Jahrtausenden vom Gott Nebo erschaffen, besitzt das Buch magische Kräfte. Jedem Leser erzählt es die Geschichte, die sich dieser gerade wünscht oder am meisten braucht. Nur dumm, dass Lee gar nicht lesen kann. Obwohl – eigentlich ist das sogar sein großes Glück. Denn zum ersten Mal überhaupt beginnt das Buch, jemandem vorzulesen, sich sogar richtig zu unterhalten. Von Buch zu Mensch. Der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft. Wäre da nicht die bedrohliche Situation: Lee sitzt in der Kanalisation in der Falle und zwielichtige Gestalten beginnen, dem magischen Buch nachzujagen.


    Dieses wunderbare Kinder- und Jugendbuch entsprang der Feder eines ungewöhnlichen Autorenduos. Die 1960 geborene Schriftstellerin Louisa Young hat die Geschichte um den im Jahr 2046 in London lebenden Lee Raven zusammen mit ihrer 15-jährigen Tochter Isabel entwickelt. So ist dieses Buch auch wirklich ein unterhaltsamer, spannender Lesespaß für Jung und Alt. Ihren besonderen Drive erhält die Geschichte, weil sie in kurzen Kapiteln immer wieder aus der Sicht wechselnder Personen erzählt wird. So kommt sogar das Buch selbst zu Wort. Die Sprache ist dabei einfach, spannend und immer der jeweiligen Erzählperson angepasst. Ein wirklich faszinierendes und geradezu magisches Buch, das man gar nicht mehr aus der Hand legen mag, wenn man erst einmal begonnen hat. Und für alle, die der Zauber der Bücher schon längst erfasst hat, ein unbedingtes Muss!