Auch für mich war "Neunzehn Minuten" der erste Picoult, den ich gelesen habe - und es wird nicht mein letzter bleiben!
Was mich besonders an dem Buch fasziniert hat, dass Jodi Picoult das Verständnis für fast alle am Amoklauf Beteiligten weckt: die Opfer, den Täter, die Eltern der Opfer und des Täters. Wie die Opfer des Amoklaufs zuvor mehr oder weniger zu Tätern wurden, indem sie Peter Houghton so sehr mobbten, dass für ihn der Amoklauf der letzte Ausweg bleibt. Und, Verständnis für die Mitläufer beim Mobbing.
Ich bin selbst Mobbingopfer in der Schule gewesen, und habe einige Situationen, die beschrieben wurden, genauso miterlebt. So gab es eine Szene im Gericht, als beschrieben wurde, was für eine panische Angst Peter bekommt, als er nur die "coolen Leute" im Flur sieht - auch mir ist es so gegangen.
Und, Verständnis für die "Mitläufer", in diesem Fall Josie Cormier, die eigentlich auch zu den "Verlierern" gehört und gemobbt wurde, weil sie nur Einsen schrieb. Bis sie lernte, sich anzupassen, sich so anzuziehen und so zu verhalten wie die "angesagte Clique". Wodurch sie auch einen Freund eroberte, der ebenfalls zu der angesagten Clique gehörte.
Matt, ihr Freund, ist der einzige, der mir unsympathisch ist. Er
manipuliert sie, indem er ihr einen Selbstmordversuch vorspielt, er erpresst sie und setzt sie unter Druck ("Ich kann dich genauso wieder fallen lassen, wenn du nicht tust, was ich dir sage!"), und er schlägt sie - an der Stelle habe ich fast nicht weitergelesen, weil ich das so unerträglich fand. Daher fand ich es auch recht nachvollziehbar, dass sie ihn in einer Kurzschlussreaktion umbringt.
Letztendlich für mich