Gabriella Wollenhaupt: Zu bunt für Grappa

  • Gabriella Wollenhaupt: Zu bunt für Grappa; grafit - Verlag 1999; ISBN: 3-89425-224-3


    Wem gehört der braune Hund, der herrenlos in der Provence herumstreunt? Dies ist nur eine der Fragen, die die Journalistin Maria Grappa interessieren, als sie Urlaub in Südfrankreich macht. Ein Kollege, zwei Tote und zwei weitere Fragen kommen hinzu. Ist das bislang unbekannte Bild von Vincent van Gogh echt? Viel wichtiger ist aber: Kann sie ihrem neuen Liebhaber Antonio Cortez vertrauen?
    Als Krimi wird das Buch angepriesen. Mir drängt sich aber der Eindruck auf, daß hier eher ein Abenteuerroman, der um einen Schuß Liebe angereichert wurde, vorliegt. Es beginnt schon damit, daß die Toten, um die es hier eigentlich gehen sollte, gar nicht die zentrale Rolle spielen, die ihnen eigentlich zusteht. Statt dessen rückt eher eine diffuse Kunstfälschung in eine zentrale Rolle. Für mich ist das völlig unbefriedigend. Ein Krimi sollte schon konkreter, mit Verbrechern, Opfern und Aufklärung sein. Der Krimi sollte - als Roman - schon eine bestimmte Form aufweisen. In diesem Buch fehlt sozusagen die verbindliche Klärung des Falles. Was ist wahr, was falsch? Sind die Aussagen der Hauptpersonen stimmig und glaubwürdig? Ist die Handlung stimmig und glaubwürdig? Drohen dem Täter Strafen (Galgen, Gefängnis?) Wir Leser sind es durch die große Masse der Krimis gewöhnt, daß wir diese Fragen irgendwie beantwortet bekommen. Das Ende ist hier eindeutig der schwächste Teil des Buches. So nebenbei bemerkt: Auch der Beginn des Buches ist nicht besonders stark gelungen. Er löste bei mir eher den Drang aus, das Buch langweilig zu finden und dementsprechend beiseite zu legen. Auch wenn Wollenhaupt einer jener Autorinnen ist, die eher oberflächliche Unterhaltung bieten, kann sie doch bessere Werke abliefern.